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10.10.2013 11:48

Die verbrannten Menschen

Grade lese ich einen sehr ernüchternden Artikel, in dem es um die moderne Arbeitswelt geht, aus der ich ja grade mehr oder weniger geflüchtet bin, nachdem es einfach nicht mehr ging. Besonders treffend fand ich diesen Satz: "Gesunde Menschen gehen rein in die Firmen, und kranke kommen raus. Die Fließbänder der schönen neuen Arbeitswelt produzieren Volksleiden wie Bluthochdruck, ADHS und Burn-out. Beschossen mit Mails, bombardiert mit Projekten, behelligt von Anrufen, bedrängt von Zielen - so rotiert der Mitarbeiter um die eigene Achse."

Es könnte tatsächlich treffender nicht sein. Ich hab etwas über fünf Jahre Vollgas in einem mittelständischen Büro gearbeitet und hatte nie das Gefühl, auch nur ansatzweise meine Arbeit geschafft zu haben. Besprechungen, Baustellenbesuche, Protokolle, Aktenvermerke, Anrufe, Emails, Projektplanung, Projektorganisation, Fachliche Kompetenz, Kreativ sein müssen, Angebote, Rechnungen, Rechnungskontrollen, interne Querelen usw usw... haben mich am Ende wirklich leer und ausgebrannt zurückgelassen wie eine Silvesterrakete am Neujahrsmorgen. Die Arbeit nahm einfach kein Ende. Immer blieb was liegen, immer wäre noch etwas zu erledigen gewesen, immer gibt es noch etwas, was man hätte tun sollen. Mitunter hatte ich 23 Projekte gleichzeitig zu bearbeiten. Große Projekte. Die Überstunden gingen z.T. in die hunderte pro Jahr. Irgendwann bin ich richtig depremiert geworden, dann kamen Ohrensausen, langwierige Erkältungen und Schwindel dazu. Die chronischen Verspannungen im Rücken waren eh schon normal. Als ich dort anfing, war ich topfit und hochmotiviert, am Ende war ich ziemlich angeschlagen. Gottseidank erholt sich der Körper-Geist auch wieder, wenn diese Stressfaktoren weg sind, schliesslich hab ich auch viel trainiert, also hab Stress abgebaut, aber ich hab im Moment eine richtige Ekelsperre gegen "Arbeiten" entwickelt. Schutz vor Überlastungen, würde ich sagen. Aber wie konnte das passieren? Na ganz einfach. Man will sich beweisen, übernimmt Verantwortung, ist idealistisch, identifiziert sich mit der Firma, möchte gute Arbeit leisten. Es war ein schleichender Prozess. Irgendwann geht man unter in Arbeit und dann startet ein Teufelskreis.

Irgendwann denke man auch: ich bin wohl zu schwach, oder zu unorganisiert (dabei arbeite ich sehr strukturiert), oder was auch immer. Man fühlt sich einfach "selber Schuld". Erst später merkt man, wie ausbeuterisch das Gesamtsystem ist. Denn mein ehemaliger Chef war und ist ja ebenfalls ein Gefangener in dieser Spirale. Und ich war ja nicht der Einzige, den es erwischt hat.

Aus meiner Sicht gleicht unser Wirtschaftssystem immer mehr einem Hamsterrad, aus dem immer mehr wirklich gesunde junge Menschen am Ende völlig KO rauspurzeln. Oder gar tot. Anscheinend hat sich ja grade in London ein 21-jähriger totgeschuftet. Und erst gestern hab ich erfahren, dass es einem Bekannten, den ich noch aus der Schule kannte, ebenfalls schwer erwischt hat. Der war sogar in der "Klapse" wegen Burn-out. Der war auch topfit. Hatte in Halle Sport studiert.

Das ist es auch, was mich an der Sache so bestürzt: es trifft auch die gesunden, fitten Leute. Und wenn selbst die nicht mehr mithalten können, wer dann? Dann ist aus meiner Sicht die Grenze erreicht.

Wie gesagt, natürlich sind viele Probleme auch hausgemacht, aber grundsätzlich suche ich immer nach den tieferen Ursachen dieser Entwicklungen. Und anscheinend ist da das derzeit herrschende Geldsystem als hochproblematisch zu betrachten. Dirk Müller hat es ja in einer Talkshow deutlich gemacht: irgendwann kann die breite Masse nicht mehr mithalten, um die Arbeit zu erbringen, die aus dem Wachstumszwang folgt und knickt ein. Anscheinend befinden wir uns in der Endphase eines Zykluses, wie wir ihn schon mehrere Male in Europa erlebt haben und der immer mit einem wie auch immer aussehenden Zusammenbruch endet. Weil die Guthaben einseits und die dazugehörigen Schulden andererseits immer mehr in die Höhe schiessen und sich die Gelder bei immer wenigeren Menschen konzentrieren, während die Masse immer mehr verarmt und immer mehr Arbeitsleistung aufbringen muss.

Diese Fakten sind natürlich alle bekannt, nur werden sie politisch derzeit kaum beachtet. Was ebenfalls problematisch ist, da man somit auch keine Vorbereitungen treffen kann, oder keine politischen Gegenmaßnahmen setzt.

Grundsätzlich ist die Natur, in dem Fall die Mathematik der Exponentialfunktionen, aber recht erbarmungslos und wird sich nicht um Befindlichkeiten kümmern. Deswegen muss jeder zusehen, wie er in diesem System klarkommt oder versuchen, Alternativen zu erschaffen. Und die gibt es ja mittlerweile durchaus.

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08.10.2013 19:07

Wieso essen so wenige wirklich roh? Endlich Antwort gefunden!

 

Nun hab ich doch noch meine Erleuchtung gefunden: ich habe endlich die Frage gelöst, wieso so wenige Menschen Rohkost essen. Da wird ja in der Szene generell viel dran rumgetüftelt, überlegt, gerätselt. Wieso nur? Ist doch so gesund! Da werden allerlei Gründe und Thesen angeführt, bis hin zu tiefenpsychologischen Betrachtungen. Nun, ich denke, es ist viel einfacher. Der wahre Grund, wieso die Menschen in der Masse kaum Rohkost essen ist dieser: Es zieht einen furchtbaren Feind an! Klick.

Und das meine ich ernst! Ich hab bei ALLEN Nicht-Rohköstlern, auch wenn sie meiner Ernährungsweise zumindest aufgeschlossen gegenüberstanden, beobacht, dass sie von nagender Unbehaglichkeit erfasst werden, wenn die ersten Drosophilidae in ihrer Küche auftauchen. Argwöhnisch wird dieser Zweiflügler beäugt und eine Frage beginnt sich kurz unter der Oberfläche des Bewusstseins zu formulieren, erschreckend, verstörend, unannehmbar: Muss ich etwa mit diesen Viechern leben, wenn ich auch Rohkost essen würde?

"Ich finde es echt gut, wie du dich ernährst..." :-)

"Ey, was sind das für Scheiss-Fliegen" :-/

"Am besten, wir packen das Obst in Kühlsschrank!" :-(

Zack, Obst ab in Kühlschrank.

Tatsächlich muss man sich als Rohi etwas einfallen lassen, um diese Biester nicht Überhand nehmen zu lassen. Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, passen deutsche Sauberkeit, Ordnungsliebe und Kleinbürgerlichkeit und eine Rohkosternährung überhaupt zusammen? Oder trennen abgrundtiefe Gräben die Fruchtfliege in der Küche und den Gartenzwerg im Garten. Ich fürchte .. ja! Anscheinend versetzt die Anwesenheit dieser kleinen Plagegeister die gemeine deutsche Seele doch in arge Aufregung. Mit äußerstem Misstrauen begegnet sie diesem harmlosen, aber unerwünschten Zweiflügler, sollte er sich in die Wohnung verirren und dort über vollreife Bananen surren. "Das geht ja garnicht!". Da hat man 12.000€ in eine neue Küche investiert, ein neues Auto, oder zwei, einen Breitbandbildschrim, ein schick eingerichtetes Kinderzimmer, eine neue Couch und dann das! Fliegen! Überm Obst. In meiner neuen Küche! IN MEINER WOHNUNG!! Unhaltbare Zustände! Wie bei den Russen! Oder Zigeunern!! Italienern!!! Griechen!!!! (und Spanier gleich mit)... Wo kommen wir denn da hin?!! Sowas kommt mir nicht ins Haus! Ergo: weg mit dem Obst. In eine 12.000€ Küche darf maximal eine Stubenfliege ihr Unwesen treiben. Eine. Unter Umständen. Zeitliche begrenzt. PATSCH. Zeit um. Zur Vermeidung garstiger Mitesser wird der Kühlschrank zur Waffe der Wahl: sauber, unterkühlt, verschlossen. Nichts kann die deutsche Seele mehr beruhigen als dieser Seelenverwandte, dessen Bauch die Frucht und die Fliege zu trennen weiß.

Hier treffen tatsächlich Welten aufeinander. Und tatsächlich scheinen mir solche profanen Kleinigkeiten oft ausschlaggebender zu sein, als tiefenpsychologische Deutungen. Der Deutsche mag es nicht, wenn etwas die Ordnung, Sauberkeit und Aufgeräumtheit stört. Da ist er misstrauisch und es wird ihm schnell unbehaglich. Wenn da mal wer zu Besuch kommt. Was soll der denn denken? Wenn das die Leute sehen!!

Wenn ihr das nächste Mal durch also durch eine Kleinstadt fahrt, oder irgendwo diese typischen netten Häuschen und Wohnungen seht, dann stellt euch vor, da lagert das:

LOL - also ich kann es mir ehrlich gesagt nicht ausmalen! Und dann gibts nur noch eins: die Fliegen oder ich! Ich glaube tatsächlich, dass es oft an solchen Kleinigkeiten scheitert. Es werden ja zum Teil enorme Anstrengungen unternommen, um eine keimfreie Wohnung zu erreichen, dabei vergessen die Menschen, dass der Mensch durch den keimfreichsten Ort überhaupt geboren wird.

Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Befürworter tausender Fruchtis in meiner Wohnung, aber mich stören ein paar auch nicht besonders. Mich würde es mehr stören, wenn ich keine gute Musik mehr hätte! :-)

Also Peace!

[1] www.digezz.ch/wp-content/uploads/2011/11/fruchtfliege.jpg

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08.10.2013 13:16

Dienstag

Gibt grade nicht viel zu schreiben. Faulenze rum, wenn ich nicht grade meine Reisevorbereitungen treffe. Esse gerne Avos, Cherimoyas, Gemüse und Tomaten. Tja, wie gesagt, mehr gibts eigentlich grade garnicht zu sagen... :-)

 

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05.10.2013 11:00

Ich liebe Fernsehen!

Oder besser, mich zu bilden, interessante Dokus anschauen und zu staunen, was es alles auf dieser Welt an Gutem und Schlechtem gibt. Grade schaue ich von ARTE folgende Doku: "Weniger ist mehr". Folgende Beschreibung ist zu finden: "DIE GRENZEN DES WACHSTUMS UND DAS BESSERE LEBEN In einem Selbstversuch will die Journalistin Karin de Miguel Wessendorf herausfinden, wie zukunftsfähig ihr eigener Lebensstil ist. In Deutschland, Frankreich, Spanien und England geht sie der Jahrhundertfrage nach: Wie können wir trotz begrenzter Ressourcen einen Lebensstandard aufrechterhalten?" - Was dort beschrieben wird, ist schon lange auch meine Zielrichtung. Aber es ist gar nicht so einfach, auf bestimmte Dinge zu verzichten, bzw. bestimmte Verhaltensweisen abzulegen. Grundsätzlich bin ich eh schon länger davon überzeugt, dass es auch möglich ist, eine gute Rohkost mit überwiegend europäischen Produkten zu praktizieren. Sicherlich wird es in unserer modernen Gesellschaft nie ganz möglich sein, vollkommen ohne "ökologischen Fussabdruck" zu leben, aber darum geht es auch gar nicht. Sondern um das Ausloten von Möglichkeiten, wie man das derzeitige Leben entschleunigt und seine eigenen Möglichkeiten wahrnimmt.

Vielleicht heisst das auch mal, Verzicht zu üben. Muss es unbedingt Durian sein? Oder andere exotische Früchte, die um den halben Erdball gekarrt werden, während die besten Früchte im Nachbarsgarten vergammeln. Da kann man ja mal fragen, ob man die nutzen kann. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, ein besseres, freieres Leben zu führen, ohne sich immer gleich dem Wachstumswahnsinn auszusetzen. Man kann tauschen, verschenken, Bücher in die Bibo geben,

Und wer kennt eigentlich nicht die Geschichte vom Fischer, der gefragt wird, wieso er schon Vormittag am Strand liegt und nicht mehr fischt. Er könne sich ja dann mehr Boote kaufen, mehr Fische fangen um mehr Gewinn zu machen. Um dann schlussendlich wieder vormittags am Strand zu liegen. Nun, das ist ja nicht aus der Luft gegriffen, sondern man kann dies eben auch in Indonesien beobachten: "Die letzten Seenomaden".

Hier noch eine gute Doku über unsere Galaxis: Nacht der Sterne. Und als Ökologe kommt man ja nicht an Richard Darkins vorbei! Viel Spass!! Und nicht vergessen: Fernsehen macht die Schlauen schlauer und die Dummen dümmer...

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04.10.2013 19:53

Freitag

Meine derzeitige Diät: Äpfel, Brombeeren, getrocknete Feigen, alles selbst geerntet, Nüsse, Fleisch und Avos, sowie Gemüse der Saison. Das Wetter ist sehr sonnig, aber auch kühl. Im Urlaub hab ich wieder recht viel Sport getrieben, derzeit aber grade wenig Lust. Leider wurde meine Löwenzahnwiese gemäht, aber gut, wächst ja wieder nach!

Ansonsten noch ein netter Beitrag zum Ausgang zur Bundestagswahl 2013: Viel Spass!

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02.10.2013 17:21

Montpellier, Grenobel - eine Reise durch Frankreich

Grenoble

Von Tautavel ging es dann über Montpellier, wo wir bei einem französischen Rohköstler übernachtet haben, weiter über die mautfreien Nationalstraßen nach Grenoble, wo es eine größere Gruppe französischer Rohköstler gibt. Insgesamt konnte ich hier einen etwas näheren Blick auf die französische Rohkostszene werfen, die, mal davon abgesehen, dass sie langsam in die Jahre kommt und recht unfit aussieht, eindeutig durch den Skandal um Burger damals gezeichnet ist. Burger hat mit seiner Art und Weise, Ernährung und esoterische Themen sowie Sexualität zu vermischen, großes Unglück über die französische Rohkostszene gebracht. Das hat man dort deutlich gemerkt. Und zum Treffen im Sommer hatte er sich tatsächlich auch dafür entschuldigt, was ich ausgesprochen positiv fand. Im Grunde liegen die Franzosen alle im Schützengraben und trauen sich nicht, den Kopf zu heben. Ich persönlich kann mich da nicht von einer gewissen Naivität freisprechen, was einfach auch daran liegt, dass man hier in Deutschland kaum etwas von den Problemen der französischen Rohköstler mitbekommen hat, die durch die Verhaftung Burgers losgetreten wurden. Es war doch alles eher theoretisch. Hier standen keine Behörden in der Wohnung und haben ungescholtenen Rohköstlern mit Kindesentzug gedroht. Deswegen ist es auch meine eindeutige Position, mich von den weiterführenden "Lehren" Burgers zu distanzieren. Und das fällt mir auch nicht sehr schwer, weil ich es zum Teil einfach nicht nachvollziehen kann, was er da über die Sexualität schreibt. Seine ganze Lehre enthält einen Zeitzünder, der alle Entwicklung periodisch zerstört. So geschehen in der Schweiz und dann später in Frankreich. Immer gab es erst Zulauf und eine gute Entwicklung und dann ging es aufgrund seiner sexuellen Neigungen, die er dann auch anderen als den wahren Jakob verkaufen wollte, ziemlich schnell nach hinten los und die ganze Entwicklung implodierte und es gab nur mehr Scherereien für die, die auch so aßen. Man kann fast ernüchternd feststellen, dass es keine positive Entwicklung geben kann, solange es so einen Selbstzerstörungsmechanismus gibt und solange es einige Rohies gibt, die das weiterhin als "Wahrheit" unters Volk bringen wollen (die gibt es nämlich auch weiterhin). Solange instinktive Rohkost irgendwie mit Pädophilie in Verbindung gebracht werden kann, und das wird es ja aufgrund der Aussagen von Burger, solange ist das eine verlorenen Sache.

Das fällt ja grade auch den Grünen auf die Füße, die ja auch mit den eigenen Pädophilie-Vorwürfen konfrontiert werden und deswegen auch Wählerstimmen verloren. Die müssen jetzt auch das ausbaden, was ihnen andere damals eingebrockt haben (z.B. Cohn-Bendit). In dem verlinkten Beitrag wird ja auch eindeutig mit dem Thema der "einvernehmlichen Sexualität" aufgeräumt. Und es waren mal wieder die starken Frauen, die dem ganzen energisch entgegen getreten sind. Was ich schon lange wusste, wurde da bestätigt: es wird Zeit, wieder auf die Frauen zu hören, statt permanent den Lehren von Männern zu folgen. Im Grunde sind es immer diese patriachalen Strukturen, die zur Misere führen. Weg damit!

[1] de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie-Debatte_%28B%C3%BCndnis_90/Die_Gr%C3%BCnen%29

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02.10.2013 15:52

Casgogne, Tautavel, Perpignan

Wer einmal eine Reise tut... Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich es liebe zu reisen. Gerne auch mit dem Auto, da man hier auch etwas von dem Land sieht, was man bereist, während ein Flug doch nur eine Art Beförderung ist. Mit dem auto ist das schon netter: einfach eine Matratze in den Kombi und auf gehts! Und wie schon erwähnt, hatte es mich jetzt mal wieder nach Frankreich verschlagen.


Gasgogne

Die erste Station war die Gasgogne. Eine Gegend, die ich schon immer mal besuchen wollte und die ich ja schon in meinem letzten Tagebucheintrag beschrieb. Meine Route führte mich über Toulous und Auch in die Gegend um Vic-Fezensac, wo ich rohe Freunde besuchen wollte. Man hat hier einen tollen Blick auf die Pyrenäen, tolle Sonnenuntergänge und eine weite, leicht offene, hüglige Landschaft, welche sehr landwirtschaftlich geprägt ist. Die Menschen sind freundlich, man kann oft, wenn man fragt, Feigen oder Trauben ernten. Auch ist die Gegend ideal zum wandern und / oder laufen. Es gibt noch richtige Markthallen und schöne Orte mit alten Kirchen und Schlössern. Auch gibt es in der Gegend einige französische Rohköstler, die hier leben und Landwirtschaft betreiben. Einen Abend saß ich während des Sonnenunterganges auf der Terrasse, die Grillen zirpten, irgendwo weit weg bellte ein Hund, die ersten Sterne kamen raus, es war warm und eine leichte Brise wehte über das Land. Aus dem Haus hörte man die Geräusche eines Trickfilms mit Donald Duck. Plötzlich fühlte ich mich tatsächlich wie im Film! Hätte nur noch ein Ufo gefehlt wie in "die unheimliche Begegnung mit der dritten Art"! lol - Nur war das eben nicht der mittlere Westen der USA, sondern ein sehr schönes Fleckchen in Frankreich. 

Tautavel

Nach der Gasgogne ging es über Auch, Toulouse, Quillan nach Tautavel. Das Feigen-Mekka der französischen Rohies. Und gleichzeitig eines der wunderschönsten Täler Frankreichs. Hier haben wir mehr oder weniger frei und wild auf einem Parkplatz gecampt und waren fast täglich Feigen futtern. Hauptsächlich wird dort Wein angebaut, aber es gibt eben auch einige Feigenbäume, welche aber zumeist wenig genutzt werden. Besonderns bemerkenswert ist neben der Tatsache, dass dort schon der Homo erectus lebte, die Gouleyrous-Klamm. Zauberhaft! Einziges Manko: dort und auf dem Parkplatz stinkt es oft nach Pisse, weil viele, die dort hinkommen, leider gleich neben das Auto hinmachen. :-/

In Tautavel hatte ich dann auch meine erste absolut himmlische Phase mit Austern, die wir zusammen verzehrt haben. Bisher waren Austern eher uninteressant für mich, aber in dem Moment waren sie sowas von genial!

Perpignan

Hier haben wir einen Tag am Meer verbracht. Ein französischer Rohi möchte dort ein Anwesen kaufen und dort eine Rohkostgemeinschaft begründen. Nachdem wir das Anwesen mal kurz beschaut haben, gings ab zum Baden!

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18.09.2013 18:08

Feigen satt

Aber Wetter ist beschissen grade. Insgesamt finde ich die Landschaft hier aber sehr schön. Erinnert mich zum Teil sehr an die Südoststeiermark. Man hat nur noch viel mehr Platz. Und mal ehrlich, wenn man die aktuellen Preise bei Feigen im Biohandel sieht, lohnt sich im Herbst eine Reise nach Süden aber allemal. Ausserdem ist die Qualität natürlich unübertroffen. Und etwas frisch vom Baum zu ernten ist eh immer auch ein echtes Esserlebnis. Auch gibt es hier in der Gegend (Region Midi-Pyränenen) einige andere Rohies. Einer davon ist Landwirt und hat sich einen schönen Bauernhof eingerichtet. Gestern haben wir mitgeholfen. Das war mal wieder ganz nach meinem Geschmack: richtig schwere körperliche Arbeit und danach zusammen essen, lachen und rumquatschen. Ich sprech zwar wenig Französisch, aber dank Übersetzung gings dann doch. Es gab Melonen; Pfirsiche, Tomaten, Feigen, Lamm .... alles aus eigenem Anbau/ Aufzucht. Dieser Bursche ist seit Geburt oder fast seitdem roh. Ich finde es absolut beeindruckend, wie er, und seine Geschwister die Rohkost praktizieren. Als wäre es (und das ist es ja auch), die normalste Sache der Welt. Da wird sich aber nicht viel um Malzeitenfahrpläne gekümmert. Sondern gegessen was da ist und was schmeckt. Von irgendwelchen Theorien hält er auch nichts, lieber werden Bäume gepflanzt, Tomaten angebaut, Honig gemacht und aus Spass wird noch die Berge hochgerannt, um nach den Schafen zu schauen. Und arbeiten konnte die ganze Truppe gestern .... alter Schwede. Tja, man sieht eben immer wieder: ohne Bewegung / Arbeit wirds einfach nichts. Und wenn man sich selber versorgen will, muss man es einfach anpacken und machen!

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14.09.2013 21:27

Auf nach Südfrankreich!

Hätte ich fast vorgestern noch schnell geschrieben, aber jetzt bin ich schon da! So schnell geht das. Sachen gepackt, ab ins Auto und los! Die letzten 800km bin ich die Strassen ohne Maut, welche in Frankreich ja immens ist zum Teil, gefahren. Besonders begeistert war ich von der Strecke zwischen Le Puy en Velay über Millau nach Albi. Kann ich nur jedem empfehlen, der auf schöne Panoramen, grandiose Brücken und beeindruckende Landschaftsbilder steht. Heute war auch in vielen Ortschaften entlang der Strecke Markt, so dass man auch noch bequem in den teilweise sehr schönen Ortskernen bummeln kann, bevor man gemütlich weiter reist. Und noch mehr begeistert war ich, als ich hier auch Äpfel in super Qualitaet fand. Als deutscher Rohköstler ist man ja am Boden zerstört, wenn es keine Äpfel im Herbst gibt! lol

Aber am besten sind hier aber die Feigen und der frische Fisch. Ach, und bevor ich es vergesse: heute war ich im wohl urigsten Bioladen, den ich je gesehen habe. Fotos kommen noch...

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11.09.2013 17:22

Sauwetter!

Brr.. jetzt ist es aber nass und kalt geworden! Was sich auch gleich "instinktiv" bemerkbar macht. Haselnüsse, ja ein ausgezeichneter "Wärmeproduzent" (jedenfalls bei mir), sind derzeit sehr attraktiv und einfach wunderbar. Herrlich schokoladig. Früher hab ich die ja aus der Schokolade rausgeklaubt. Die Schokolade wollte ich nicht, sondern nur die Haselnüsse! lol Das Osmose-Wasser wiederum ist immer noch sehr süffig. 1-3 Liter täglich trinke ich davon derzeit. 

Jedenfalls hatte ich heute Lust zum Sport und hab recht fleissig trainiert. Kniebeugen (diesmal mit etwas Gewicht) waren der Hammer. Kniebeugen werden ja zumeist entweder geliebt oder schlichtweg gehasst. Ich muss zugeben auch bei mir ist es eher eine Hassliebe. Aber Kniebeugen sind effektiv und trainieren den gesamten Körper. Früher hab ich ja bis 100kg aufgepackt, aber da ich oft etwas über rechts drücke, also wenns richtig schwer wurde, mehr über das rechte Knie gedrückt habe, war das im Endeffekt zu gefährlich. Jetzt nehm ich weniger Gewicht und konzentriere mich mehr auf die korrekte Ausführung.

Es gab:

7x Beugestütze

8x Klimmziehen mit breitem und engem Griff

8x Kniebeugen

5x Liegestütze

6x Beinheben

Man kann immer sagen, dass man pro Satz zwischen 1-2 Minuten braucht (inklusive Pause).

So, mal schauen, ob es noch regnet, hab Lust, Löwenzahn zu sammeln. Den ess ich grade, neben Brombeeren, Äpfeln, Tomaten - alles aus eigener Ernte - in relativ großen Mengen. Ansonsten gibts nichts mehr zu sagen. :-)

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