Dienstag
Gibt grade nicht viel zu schreiben. Faulenze rum, wenn ich nicht grade meine Reisevorbereitungen treffe. Esse gerne Avos, Cherimoyas, Gemüse und Tomaten. Tja, wie gesagt, mehr gibts eigentlich grade garnicht zu sagen... :-)
Gibt grade nicht viel zu schreiben. Faulenze rum, wenn ich nicht grade meine Reisevorbereitungen treffe. Esse gerne Avos, Cherimoyas, Gemüse und Tomaten. Tja, wie gesagt, mehr gibts eigentlich grade garnicht zu sagen... :-)
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Oder besser, mich zu bilden, interessante Dokus anschauen und zu staunen, was es alles auf dieser Welt an Gutem und Schlechtem gibt. Grade schaue ich von ARTE folgende Doku: "Weniger ist mehr". Folgende Beschreibung ist zu finden: "DIE GRENZEN DES WACHSTUMS UND DAS BESSERE LEBEN In einem Selbstversuch will die Journalistin Karin de Miguel Wessendorf herausfinden, wie zukunftsfähig ihr eigener Lebensstil ist. In Deutschland, Frankreich, Spanien und England geht sie der Jahrhundertfrage nach: Wie können wir trotz begrenzter Ressourcen einen Lebensstandard aufrechterhalten?" - Was dort beschrieben wird, ist schon lange auch meine Zielrichtung. Aber es ist gar nicht so einfach, auf bestimmte Dinge zu verzichten, bzw. bestimmte Verhaltensweisen abzulegen. Grundsätzlich bin ich eh schon länger davon überzeugt, dass es auch möglich ist, eine gute Rohkost mit überwiegend europäischen Produkten zu praktizieren. Sicherlich wird es in unserer modernen Gesellschaft nie ganz möglich sein, vollkommen ohne "ökologischen Fussabdruck" zu leben, aber darum geht es auch gar nicht. Sondern um das Ausloten von Möglichkeiten, wie man das derzeitige Leben entschleunigt und seine eigenen Möglichkeiten wahrnimmt.
Vielleicht heisst das auch mal, Verzicht zu üben. Muss es unbedingt Durian sein? Oder andere exotische Früchte, die um den halben Erdball gekarrt werden, während die besten Früchte im Nachbarsgarten vergammeln. Da kann man ja mal fragen, ob man die nutzen kann. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, ein besseres, freieres Leben zu führen, ohne sich immer gleich dem Wachstumswahnsinn auszusetzen. Man kann tauschen, verschenken, Bücher in die Bibo geben,
Und wer kennt eigentlich nicht die Geschichte vom Fischer, der gefragt wird, wieso er schon Vormittag am Strand liegt und nicht mehr fischt. Er könne sich ja dann mehr Boote kaufen, mehr Fische fangen um mehr Gewinn zu machen. Um dann schlussendlich wieder vormittags am Strand zu liegen. Nun, das ist ja nicht aus der Luft gegriffen, sondern man kann dies eben auch in Indonesien beobachten: "Die letzten Seenomaden".
Hier noch eine gute Doku über unsere Galaxis: Nacht der Sterne. Und als Ökologe kommt man ja nicht an Richard Darkins vorbei! Viel Spass!! Und nicht vergessen: Fernsehen macht die Schlauen schlauer und die Dummen dümmer...
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Meine derzeitige Diät: Äpfel, Brombeeren, getrocknete Feigen, alles selbst geerntet, Nüsse, Fleisch und Avos, sowie Gemüse der Saison. Das Wetter ist sehr sonnig, aber auch kühl. Im Urlaub hab ich wieder recht viel Sport getrieben, derzeit aber grade wenig Lust. Leider wurde meine Löwenzahnwiese gemäht, aber gut, wächst ja wieder nach!
Ansonsten noch ein netter Beitrag zum Ausgang zur Bundestagswahl 2013: Viel Spass!
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Von Tautavel ging es dann über Montpellier, wo wir bei einem französischen Rohköstler übernachtet haben, weiter über die mautfreien Nationalstraßen nach Grenoble, wo es eine größere Gruppe französischer Rohköstler gibt. Insgesamt konnte ich hier einen etwas näheren Blick auf die französische Rohkostszene werfen, die, mal davon abgesehen, dass sie langsam in die Jahre kommt und recht unfit aussieht, eindeutig durch den Skandal um Burger damals gezeichnet ist. Burger hat mit seiner Art und Weise, Ernährung und esoterische Themen sowie Sexualität zu vermischen, großes Unglück über die französische Rohkostszene gebracht. Das hat man dort deutlich gemerkt. Und zum Treffen im Sommer hatte er sich tatsächlich auch dafür entschuldigt, was ich ausgesprochen positiv fand. Im Grunde liegen die Franzosen alle im Schützengraben und trauen sich nicht, den Kopf zu heben. Ich persönlich kann mich da nicht von einer gewissen Naivität freisprechen, was einfach auch daran liegt, dass man hier in Deutschland kaum etwas von den Problemen der französischen Rohköstler mitbekommen hat, die durch die Verhaftung Burgers losgetreten wurden. Es war doch alles eher theoretisch. Hier standen keine Behörden in der Wohnung und haben ungescholtenen Rohköstlern mit Kindesentzug gedroht. Deswegen ist es auch meine eindeutige Position, mich von den weiterführenden "Lehren" Burgers zu distanzieren. Und das fällt mir auch nicht sehr schwer, weil ich es zum Teil einfach nicht nachvollziehen kann, was er da über die Sexualität schreibt. Seine ganze Lehre enthält einen Zeitzünder, der alle Entwicklung periodisch zerstört. So geschehen in der Schweiz und dann später in Frankreich. Immer gab es erst Zulauf und eine gute Entwicklung und dann ging es aufgrund seiner sexuellen Neigungen, die er dann auch anderen als den wahren Jakob verkaufen wollte, ziemlich schnell nach hinten los und die ganze Entwicklung implodierte und es gab nur mehr Scherereien für die, die auch so aßen. Man kann fast ernüchternd feststellen, dass es keine positive Entwicklung geben kann, solange es so einen Selbstzerstörungsmechanismus gibt und solange es einige Rohies gibt, die das weiterhin als "Wahrheit" unters Volk bringen wollen (die gibt es nämlich auch weiterhin). Solange instinktive Rohkost irgendwie mit Pädophilie in Verbindung gebracht werden kann, und das wird es ja aufgrund der Aussagen von Burger, solange ist das eine verlorenen Sache.
Das fällt ja grade auch den Grünen auf die Füße, die ja auch mit den eigenen Pädophilie-Vorwürfen konfrontiert werden und deswegen auch Wählerstimmen verloren. Die müssen jetzt auch das ausbaden, was ihnen andere damals eingebrockt haben (z.B. Cohn-Bendit). In dem verlinkten Beitrag wird ja auch eindeutig mit dem Thema der "einvernehmlichen Sexualität" aufgeräumt. Und es waren mal wieder die starken Frauen, die dem ganzen energisch entgegen getreten sind. Was ich schon lange wusste, wurde da bestätigt: es wird Zeit, wieder auf die Frauen zu hören, statt permanent den Lehren von Männern zu folgen. Im Grunde sind es immer diese patriachalen Strukturen, die zur Misere führen. Weg damit!
[1] de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie-Debatte_%28B%C3%BCndnis_90/Die_Gr%C3%BCnen%29
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Wer einmal eine Reise tut... Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich es liebe zu reisen. Gerne auch mit dem Auto, da man hier auch etwas von dem Land sieht, was man bereist, während ein Flug doch nur eine Art Beförderung ist. Mit dem auto ist das schon netter: einfach eine Matratze in den Kombi und auf gehts! Und wie schon erwähnt, hatte es mich jetzt mal wieder nach Frankreich verschlagen.
Die erste Station war die Gasgogne. Eine Gegend, die ich schon immer mal besuchen wollte und die ich ja schon in meinem letzten Tagebucheintrag beschrieb. Meine Route führte mich über Toulous und Auch in die Gegend um Vic-Fezensac, wo ich rohe Freunde besuchen wollte. Man hat hier einen tollen Blick auf die Pyrenäen, tolle Sonnenuntergänge und eine weite, leicht offene, hüglige Landschaft, welche sehr landwirtschaftlich geprägt ist. Die Menschen sind freundlich, man kann oft, wenn man fragt, Feigen oder Trauben ernten. Auch ist die Gegend ideal zum wandern und / oder laufen. Es gibt noch richtige Markthallen und schöne Orte mit alten Kirchen und Schlössern. Auch gibt es in der Gegend einige französische Rohköstler, die hier leben und Landwirtschaft betreiben. Einen Abend saß ich während des Sonnenunterganges auf der Terrasse, die Grillen zirpten, irgendwo weit weg bellte ein Hund, die ersten Sterne kamen raus, es war warm und eine leichte Brise wehte über das Land. Aus dem Haus hörte man die Geräusche eines Trickfilms mit Donald Duck. Plötzlich fühlte ich mich tatsächlich wie im Film! Hätte nur noch ein Ufo gefehlt wie in "die unheimliche Begegnung mit der dritten Art"! lol - Nur war das eben nicht der mittlere Westen der USA, sondern ein sehr schönes Fleckchen in Frankreich.
Nach der Gasgogne ging es über Auch, Toulouse, Quillan nach Tautavel. Das Feigen-Mekka der französischen Rohies. Und gleichzeitig eines der wunderschönsten Täler Frankreichs. Hier haben wir mehr oder weniger frei und wild auf einem Parkplatz gecampt und waren fast täglich Feigen futtern. Hauptsächlich wird dort Wein angebaut, aber es gibt eben auch einige Feigenbäume, welche aber zumeist wenig genutzt werden. Besonderns bemerkenswert ist neben der Tatsache, dass dort schon der Homo erectus lebte, die Gouleyrous-Klamm. Zauberhaft! Einziges Manko: dort und auf dem Parkplatz stinkt es oft nach Pisse, weil viele, die dort hinkommen, leider gleich neben das Auto hinmachen. :-/
In Tautavel hatte ich dann auch meine erste absolut himmlische Phase mit Austern, die wir zusammen verzehrt haben. Bisher waren Austern eher uninteressant für mich, aber in dem Moment waren sie sowas von genial!
Hier haben wir einen Tag am Meer verbracht. Ein französischer Rohi möchte dort ein Anwesen kaufen und dort eine Rohkostgemeinschaft begründen. Nachdem wir das Anwesen mal kurz beschaut haben, gings ab zum Baden!
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Aber Wetter ist beschissen grade. Insgesamt finde ich die Landschaft hier aber sehr schön. Erinnert mich zum Teil sehr an die Südoststeiermark. Man hat nur noch viel mehr Platz. Und mal ehrlich, wenn man die aktuellen Preise bei Feigen im Biohandel sieht, lohnt sich im Herbst eine Reise nach Süden aber allemal. Ausserdem ist die Qualität natürlich unübertroffen. Und etwas frisch vom Baum zu ernten ist eh immer auch ein echtes Esserlebnis. Auch gibt es hier in der Gegend (Region Midi-Pyränenen) einige andere Rohies. Einer davon ist Landwirt und hat sich einen schönen Bauernhof eingerichtet. Gestern haben wir mitgeholfen. Das war mal wieder ganz nach meinem Geschmack: richtig schwere körperliche Arbeit und danach zusammen essen, lachen und rumquatschen. Ich sprech zwar wenig Französisch, aber dank Übersetzung gings dann doch. Es gab Melonen; Pfirsiche, Tomaten, Feigen, Lamm .... alles aus eigenem Anbau/ Aufzucht. Dieser Bursche ist seit Geburt oder fast seitdem roh. Ich finde es absolut beeindruckend, wie er, und seine Geschwister die Rohkost praktizieren. Als wäre es (und das ist es ja auch), die normalste Sache der Welt. Da wird sich aber nicht viel um Malzeitenfahrpläne gekümmert. Sondern gegessen was da ist und was schmeckt. Von irgendwelchen Theorien hält er auch nichts, lieber werden Bäume gepflanzt, Tomaten angebaut, Honig gemacht und aus Spass wird noch die Berge hochgerannt, um nach den Schafen zu schauen. Und arbeiten konnte die ganze Truppe gestern .... alter Schwede. Tja, man sieht eben immer wieder: ohne Bewegung / Arbeit wirds einfach nichts. Und wenn man sich selber versorgen will, muss man es einfach anpacken und machen!
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Hätte ich fast vorgestern noch schnell geschrieben, aber jetzt bin ich schon da! So schnell geht das. Sachen gepackt, ab ins Auto und los! Die letzten 800km bin ich die Strassen ohne Maut, welche in Frankreich ja immens ist zum Teil, gefahren. Besonders begeistert war ich von der Strecke zwischen Le Puy en Velay über Millau nach Albi. Kann ich nur jedem empfehlen, der auf schöne Panoramen, grandiose Brücken und beeindruckende Landschaftsbilder steht. Heute war auch in vielen Ortschaften entlang der Strecke Markt, so dass man auch noch bequem in den teilweise sehr schönen Ortskernen bummeln kann, bevor man gemütlich weiter reist. Und noch mehr begeistert war ich, als ich hier auch Äpfel in super Qualitaet fand. Als deutscher Rohköstler ist man ja am Boden zerstört, wenn es keine Äpfel im Herbst gibt! lol
Aber am besten sind hier aber die Feigen und der frische Fisch. Ach, und bevor ich es vergesse: heute war ich im wohl urigsten Bioladen, den ich je gesehen habe. Fotos kommen noch...
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Brr.. jetzt ist es aber nass und kalt geworden! Was sich auch gleich "instinktiv" bemerkbar macht. Haselnüsse, ja ein ausgezeichneter "Wärmeproduzent" (jedenfalls bei mir), sind derzeit sehr attraktiv und einfach wunderbar. Herrlich schokoladig. Früher hab ich die ja aus der Schokolade rausgeklaubt. Die Schokolade wollte ich nicht, sondern nur die Haselnüsse! lol Das Osmose-Wasser wiederum ist immer noch sehr süffig. 1-3 Liter täglich trinke ich davon derzeit.
Jedenfalls hatte ich heute Lust zum Sport und hab recht fleissig trainiert. Kniebeugen (diesmal mit etwas Gewicht) waren der Hammer. Kniebeugen werden ja zumeist entweder geliebt oder schlichtweg gehasst. Ich muss zugeben auch bei mir ist es eher eine Hassliebe. Aber Kniebeugen sind effektiv und trainieren den gesamten Körper. Früher hab ich ja bis 100kg aufgepackt, aber da ich oft etwas über rechts drücke, also wenns richtig schwer wurde, mehr über das rechte Knie gedrückt habe, war das im Endeffekt zu gefährlich. Jetzt nehm ich weniger Gewicht und konzentriere mich mehr auf die korrekte Ausführung.
Es gab:
7x Beugestütze
8x Klimmziehen mit breitem und engem Griff
8x Kniebeugen
5x Liegestütze
6x Beinheben
Man kann immer sagen, dass man pro Satz zwischen 1-2 Minuten braucht (inklusive Pause).
So, mal schauen, ob es noch regnet, hab Lust, Löwenzahn zu sammeln. Den ess ich grade, neben Brombeeren, Äpfeln, Tomaten - alles aus eigener Ernte - in relativ großen Mengen. Ansonsten gibts nichts mehr zu sagen. :-)
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Das, was ich in den Bergen am meisten vermisst habe, waren Sonnenuntergänge und der Anblick eines weiten Himmels. In den Bergen zieht das Wetter über einen Berg hoch und über den nächsten hinweg. Die Sonne verschwindet auch einfach hinter den Hügeln.
Heute war ich hier kurz spazieren und konnte einen wirklich schönen Sonnenuntergang bewundern. Ehrlich gesagt, ich kann mich ja wirklich an solche "alltäglichen" Wunder erfreuen und mich davon bezaubern lassen.
Ansonsten gibt es derzeit viele Brombeeren, göttlichste Renekloden und Wildpflaumen, Avocados, Tomaten, Schafgarbe und massig Löwenzahn. Und natürlich hab ich mir das Irland - Rind gegönnt. War geschmacklich voll ok und super, aber eben nicht frei von störenden Molekülen. Tja.. und auf Nachfrage, wieso es eigentlich hier im Osten Null Bio gibt war die ehrliche Antwort: Es wird nicht nachgefragt. Und das merkt und sieht man den Menschen auch an, das muss man schon deutlich zugeben.
Sport hab ich heute auch getrieben. Liegestützen, Klimmziehen, Kniebeugen, Bauchheben, Beugestütze. Und ich erhole mich langsam. Ich war schon ziemlich ausgebrannt. Merkt man ja zumeist erst hinterher... Ziemliche Verspannungen im Bereich der Brustwirbelsäule, Blockaden. Jetzt gehts hoffentlich langsam wieder aufwärts. Und ich geniesse diese Freizeit und diese Freiheit. Das rumtingeln, das "etwas tun wenn ich Spass und Lust habe" ist wirklich sehr erholsam.
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Osmoseanlage funktioniert anscheinend sehr gut, das Wasser ist extrem weich und recht süffig. Gott sei dank kann ich jetzt das Chlor, die Rückstände der Pille und andere Schadstoffe rausfiltern. lol Da hab ich irgendwie keinen Bock drauf.
Aber mal was anderes: wer fühlt sich grade von der ganzen Syrien-Problematik auch recht genervt? Der Obama will nun unbedingt seinen Militärschlag, weil Menschen bei einem Giftgasangriff umgekommen sind, der aber nicht einwandfrei dem verdächtigtem Verursacher (Assad) zugeordnet werden kann. Dennoch will man in den USA unbedingt Bomben auf Syrien werfen. Also vorsätzlich Sachschaden verursachen und Menschen töten. Was wird das bringen? Im Grunde nichts ausser noch mehr Toten. Und es wird sehr stark von den eigenen Problemen zuhause (Haushaltsdefizit) ablenken. Was für ein Irrenhaus diese Welt doch ist. Aber das sind im Grunde die Folgen der Landwirtschaft. Seit es vor 10.000 Jahren begann und sich immer mehr ausgebreitet hat, gibt es Mord und Totschlag. Seitdem gibt es Krieg, Gewalt und Massenmord. Seitdem fallen regelmäßig Völker und Volksgruppen übereinander her. In Südengland beispielsweise kamen schon in der Jungsteinzeit viele der ersten Bauern durch Mord und Totschlag ums Leben und noch heute sterben in Papua - Neuginea bei einigen Stämmen 40% aller Männer durch gewaltsame Konflikte. Mit dem Erfolg in der Landwirtschaft kamen auch erhöhte Bevölkerungszahlen und die wiederum schafften Konflikte um allerlei Ressourcen, die oft auch gewaltsam gelöst wurden. Übrigens waren die Bauern damals sogar im Schnitt 10 cm kleiner als ihre jagenden und sammelnden Vorfahren (ZDF info - Geschichte der Menschheit). War das jetzt eigentlich wirklich ein Fortschritt? Und man kann vielleicht sogar davon ausgehen, dass es eine Selektion in Richtung Aggressivität / Gewaltbereitschaft gab. Das heißt, aufgrund der erhöhten Bevölkerungszahlen und der damit einhergehenden Konflikte hatten aggressivere und gewalttätigere Menschen schlichtweg mehr Nachkommen als ihre friedlicheren Nachbarn (denen hat man dann einfach ihr Land weggenommen und es besiedelt, wärend man friedlichere Stämme vertrieb oder schlichtweg ausmerzte, bzw. die Frauen raubte).
Den Tag kam mir ein extremer Gedanke: vielleicht liegt die Lösung der Probleme in der schrittweisen Abkehr von der Landwirtschaft. Ich bin ja selbst von des Gedankens Inhalt erschrocken, aber es würde doch sehr viele Probleme lösen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern würde x Generationen dauern. Vielleicht war die Landwirtschaft, die in dem Fernsehbeitrag (und überhaupt) als so ein fundamentaler Fortschritt dargestellt wurde, nur eine kleine Episode in der Entwicklung des Menschen. Eibl-Eibesfeld schrieb in "Das verbindende Erbe", dass selbst die Gartenbaukulturen schon "ihre Unschuld verloren haben". Er verglich dies mit den Jäger- und Sammlerkulturen der Buschleute und anderer ähnlich lebender Volksstämme. Ich finde das hochinteressant, dass es anscheinend eine Lebensweise gibt, die sehr viel mehr zu uns Menschen passt, als das was wir so grade alles tun. Und wie ketzerisch muss man sein, und fast schon radikal, sich diesen Gedanken zuzuwenden und mehr noch, diese auch versuchen zu leben! War ja mit der Rohkost nicht anders. Vielleicht werden in 1.000 oder 2.000 Jahren die Menschen wieder in kleinen Gruppen über das weite Land ziehen und auf eine Zeit der Gewalt, der Überbevölkerung und der grandiosen Probleme zurückblicken. Vielleicht werden sie einige technische Spielereien behalten. Oder einige medizinische Sachen. Wer weiß. Aber auf alle Fälle werden sie eines haben: sehr viel mehr Zeit und sehr viel mehr Platz!
Aber zurück zur Gegenwart: alleine in Deutschland sterben ca. 40.000 Menschen jährlich an den Folgen des Rauschens, weltweit 5,4 Millionen. Ich hab noch nie gehört, dass man eine Tabakfabrik deswegen bombardieren wollte. Es kommt also immer auch auf die Geschwindigkeit des Todes an: schneller Tod durch verbotene Waffen: Militärschlag durch den Weltsheriff. Langsamer Tod durch Tabak - Schulterzucken. Aus meiner Sicht ist das eine riesen Heuchelei.
[1] de.wikipedia.org/wiki/Tabakrauchen#Todesf.C3.A4lle
Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO schätzen, dass in diesem Jahrhundert etwa eine Milliarde Menschen aufgrund des Rauchens von Tabak sterben werden. Weltweit fordert das Rauchen etwa 5,4 Millionen Tote pro Jahr, was laut Douglas Bettcher von der WHO so viele Tote sind, wie wenn jede Stunde ein Jumbojet abstürzen würde. Durch Passivrauchen sterben jährlich weltweit etwa 600.000 Menschen, davon alleine 165.000 Kinder, da sie sich dem Rauch besonders schwer entziehen können.
Also das sind einfach nur erschreckende Zahlen. Und ich beobachte das ja auch oft, dass junge Mütter oder Väter neben dem Kinderwagen herlaufen und erstmal eine rauchen. Grundsätzlich beobachte ich zum Teil eine echte Verelendung der Menschen, und das gar nicht mal finanziell, sondern eher emotional, da fehlt es zum Teil an Erfüllung auf allen Ebenen. Das hatte ja damals auch Wilhelm Reich erkannt. Und eigentlich ist es ja nicht viel besser geworden seit damals. Leuchtende Augen bei Erwachsenen? Sieht man nur noch ganz selten. Vielleicht bei Obama dann, wenn er endlich abdrücken kann.
Wie erklärt sich das? Laut Reich hat "der Mensch, der seit Jahrtausenden in emotioneller Verkrüppelung zugebracht hat, die Existenzform "Neurose" als Normalität akzeptiert. [...]. Reich beschreibt drei grundlegende Schichten der menschlichen Existenz:
Die erste Schicht, der Kern, ist das biologische Fundament, das "Menschentier", dem natürliche Güte, Liebesfähigkeit, Wahrhaftigkeit innewohnt.
Die zweite Schicht ist die der Destruktivität; das Leben wird durch Gewalt an der Erfahrung grundlegender biologischer Bedürfnisse wie Sexualität und Wut gehindert. Alle natürlichen Triebe verlieren ihre Unschuld, werden aggressiv, zerstörerisch und wenden sich gegen das Leben. Es ist die Ebene der "emotionellen Pest", des aktiv Bösartigen im Menschen, das sich in der Struktur eines jeden Individuums, in jeder gesellschaftlichen Organisation und in Staaten verwirklicht.
Die dritte Schicht ist die der Moral, die gesellschaftliche Normalität, mit der die destruktiven Kräfte der zweiten Schicht im Schach gehalten werden müssen, damit nicht Mord und Vergewaltigung zum Normalzustand wird. In der dritten Schicht haben Menschen keinen Zugang mehr zu ihrem biologischen Kern und jeder Versuch, zu ihm zurückzukehren, führt sie unweigerlich durch die zweite, verzerrte Ebene - und die meisten dieser Versuche bleiben auch darin stecken."
[2] www.orgon.de/christus.htm
Tja, hoffen wir, dass wir nicht steckenbleiben, sondern das wir mit der Rohkost, und da vor allem der instinktiven, wieder mehr mit unserem biologischen Kern in Berührung kommen. Oft hat man ja anfangs richtig heftige geistige Entgiftungskrisen, wo man genau diese Destruktivität erfährt... und hoffen wir, dass wir uns in dieser Gesellschaft nicht zu sehr panzern müssen.
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