Einleitung: Wieso sollte ich mich roh ernähren?

Das ist eigentlich die fundamentalste Frage:

Wieso sollte ich mich roh ernähren?

Nun... wieso nicht?! Es gibt über 7 Milliarden Menschen, 99,999% dieser Menschen kochen, braten, backen, frittieren, also erhitzen ihre Nahrungsmittel vor dem Verzehr. Nur, wer hat schon Lust, permanent mit der Masse zu schwimmen? Das Gesicht früh im Spiegel? Dieser Mensch, der da in den schicken Klamotten steckt, der da im neuen Auto sitzt? Der sich grade über den neuesten Schnickschnack aus dem Handyshop freut? Oder ist da noch ein kleiner Held, der gerne mal einen Abenteuer erleben will, der ausbrechen will, der fühlt, dass es noch mehr gibt als nur Getreide-, Milch- und Fleischkost, garniert mit einen blassen Salat und Hochglanzobst, der noch eine lebendige Verbindung im Inneren zum Paradies hat oder einen Funken Sehnsucht! Der noch etwas Wildheit in sich spürt!

Aber mal im Ernst:

Wieso sollte ich mich roh ernähren?

Nun, es gibt einen Haufen Argumente, die dafür sprechen! Zum Beispiel:

* es wirkt verjüngend

* es ist gesund, viel Obst und Gemüse zu essen

* wir sind das einzige Lebewesen auf dieser Welt, das seine Nahrung vor dem Verzehr erhitzt

* wir sind geplagt von Zivilisationskrankheiten einerseits und Hunger andererseits

* alle Vitamine und Nährstoffe liegen in ihrer natürlichen Form vor

* man trägt zum Erhalt alter Sorten und der Kulturlandschaft bei

* man ernährt sich von LEBENDIGER Nahrung, was man sofort spürt

* man meidet Gifte und noch nicht bekannte chemische Verbindungen, die während des Kochvorganges entstehen

* es ist das natürliche Fast-Food

* man meidet die ganze verarbeitende Industrie und die immer größere Ressourchen verbrauchende Landwirtschaft und Unterstützt die lokale Erzeugung in kleinbäuerlichen Strukturen, oder wenigstens den Bioanbau

* die Gedanken und der Geist werden klarer

* Wunden heilen schneller und ohne großartige Entzündungen

* Blutdruck und Herzrate normalisieren sich

* man entgiftet den Zivilisationsmüll

* man nimmt eine nährstoffreiche, an sekundären Pflanzenstoffen reiche Nahrung zu sich

* man fühlt sich zumeist tief mit der Natur verbunden

* man wird sensibler und doch stärker und wilder

* die Umstellung gibt Selbstbewusstsein

Das sind natürlich alles Argumente, die man so oder so wieder mit Gegenargumenten zulegen kann! Was aber wirklich zählt:

ES IST DIE LECKERSTE UND GENUSSVOLLSTE ART ZU ESSEN, DIE ES GIBT!

Das glaubst Du nicht? Sehr gut! Sollst Du auch nicht! Sondern es nachprüfen! Und Du kannst es nachprüfen! Es kaputt testen und diese Aussage einfach widerlegen. Dazu müsstest Du nur mal der Natur eine Chance lassen und Dich eine ausreichende Zeit so ernähren! Das ist der erste Schritt im Auswilderungsprogramm! Um wieder wild zu werden, musst Du essen wie die echten Wilden!

Dann wirst auch Du eines Tages, ganz unerwartet wahrscheinlich, eine himmlische Phase haben! Und dich wundern, wie Du so lange so arm leben konntest! Du denkst, du hättest schon mal wirklich echten Genuss gehabt? Da denkst Du aber falsch! Solange du im Kochtopf sitzt, wirst du es nicht verstehen!

Das bringt mich zu der nächsten Frage:

Für wen ist Rohkost eigentlich geeignet?

Vielleicht ist es aber besser, sich die Menschen anzusehen, die NICHT für eine Rohkosternährung geeignet sind: nicht geeignet sind alle Angepassten, die Ängstlichen, die Sicherheitsdenker, die Oberschlauen und die Dummen, die Übergebildeten, die Besserwisser, die Ungläubigen und die Zu-Hause-hocker. Schlimmstenfalls bist Du sogar Veganer...Wenn du dazu gehörst, lies einfach nicht weiter!

Bist Du aber ein Wildling, ein Abenteurer, ein Forscher, ein Rebell, ein schwarzes Schaf, ein verrückter Wal, ein neugieriger Mensch, ein Romantiker und Naturbursche oder -mädel, oder einfach jemand, der mal etwas Neues erleben und machen will, der raus will aus dem Trott, na dann bist Du hier richtig. Vielleicht bist du aber auch krank und hast den Wunsch gesund zu werden, probierst schon etwas mit der Rohkost rum und merkst, es passt noch nicht so richtig, auch dann kannst Du hier Hilfe finden. Dennoch entbindet das niemanden von seiner Selbstverantwortung! Jeder ist für sich selber verantwortlich was er tut oder lässt, für die Entscheidungen die er trifft und dem Rat, den er folgt.

Aber fangen wir mal mit dem wichtigsten Werkzeug zurück zur Natur an:

Was ist der Instinkt?

Der Hauptgrund, sich roh zu ernähren ist die Tatsache, dass mit unverarbeiteten Lebensmitteln der Instinkt am besten funktioniert und somit der Genuss am größten ist. Der Instinkt? Nie von gehört, was? Woher auch, wird er doch im Allgemeinen nicht erkannt, geleugnet oder gar als evolutionär abgeschafft angesehen. Deswegen brauchen wir auch hunderte Diätratgeber, Ernährungsexperten und noch viel mehr Leute, die uns sagen, was wir zu essen haben und was nicht und warum wir dauernd auf das Falsche Lust haben. Die uns sagen, wieso wir dick und rund sind und wie wir doch unter dem unsagbar schlimmen Erbe der Steinzeitmenschen leiden, denen wir den Hunger auf Süsses (vorzugsweise Schokolade) und Fettes (natürlich in Form von Pommes) zu verdanken haben (Danke, Homo erectus und Homo heidelbergensis - wie konntest du nur!!). Hinzu kommen dann auch noch die ganzen religiösen Schulen, die den Genuss verteufeln... ein Trauerspiel!

Das Schöne: da es dieses Instinkt nicht gibt, macht es umso mehr Spaß, darüber zu schreiben! Und ihn im realen Leben wiederzuentdecken.

Also: was hat es denn nun mit diesem Instinkt auf sich? Ganz einfach. Der Ernährungsinstinkt (und nicht nur der) äussert sich vor allem über das Muster Anziehung (hmmmm) und Ablehnung (bäh) von Geruchsmolekülen, die der Nahrung entströmen. Diese Anziehung oder Ablehnung ist 1:1 mit dem aktuellen Stoffwechselgeschehen verbunden. Hab ich grade Bedarf an Kohlenhydraten, dann mögen mir Bananen gut riechen, oder andere Früchte. Sind die Speicher bestimmter Vitamine leer, so mag Gemüse oder Algen, bestimmte Obstsorten oder Knollengemüse anziehend riechen, benötige ich Proteinen zum Muskelaufbau, oder Omega 3 Fettsäuren, dann riechen bestimmte Fisch- oder Fleischsorten gut. Es ist die Hand meines Körpers nach aussen, um die richtigen Baustoffe reinzuholen. Und zwar auch in der genau exakten Menge und in der richtigen Reihenfolge! Genial, was? Diese Anziehung äussert sich über angenehmen und anziehenden Geruch der einzelnen Lebensmittel.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass auch gekochte Sachen lecker riechen. Das ist sogar der Fall, wenn man diese noch regelmäßig konsumiert. Das Blöde ist, dass es dennoch nicht richtig zu funktionieren scheint. Denn selbst dem Dickerchen riechen bestimmte Sachen gut, (oder werden gut riechend gemacht !!!), obwohl man doch eigentlich sofort sieht, dass da schon einiges entgleist ist. Der Instinkt scheint also mit verarbeiteten und erhitzten Produkten nur eingeschränkt zu funktionieren. Allerdings funktioniert er mit rohen Produkten auch dann noch sehr gut, deswegen mag unser Dickerchen auch keinen Salat. Oder kein reifes Obst. Denn hier sagt der Instinkt sofort STOPP. Denn was soll die Banane im ohnehin mit Kohlenhydraten überlasteten Körper anderes machen, als für eine weitere Überlastung zu sorgen? Also no way Banane! Ein Brötchen mit Leberwurst geht aber noch. Und wenn nicht, wird eben mit Senf und Zwiebel nachgeholfen. Das darunter der Instinkt verloren geht, sollte selbst dem schlichtesten Gemüt einleuchten! Aber selbst die berühmte Sendung "Quarks und Co." hat in ihrer Sendung zum Thema "Geruchsinn" vergessen, diese fundamentalste Funktion der Nase, nämlich die Identifikation des richtigen Lebensmittels passend zum aktuellen Stoffwechselgeschehen, zu erwähnen.

Wie funktioniert der Instinkt?

Für ein Tier, welches aus der Gefangenschaft wieder in die Freiheit der wilden Natur entlassen wird, ist es unabdinglich zu wissen, ob etwas dem Organismus zuträglich ist und vor allem in welchen Mengen oder ob bestimmte Produkte einfach gemieden werden sollten, da sie vielleicht giftig sind. Das Selbe gilt natürlich für Menschen! Hierzu gibt es einen Ernährungsinstinkt, der uns sagt, ob etwas grade passend ist und in welchen Mengen, oder nicht.

Vereinfacht kann man sagen: jedem Teil der Natur auf dieser Erde entströmen Geruchsmoleküle, die ein Wesen mittels Riechorganen aufnehmen und analysieren kann. Diese Geruchsmoleküle sind Informationen über unsere nähere Umgebung. Einige dieser Moleküle sagen uns, ob ein potentieller Partner für uns attraktiv ist, andere sagen uns, ob etwas gegessen werden kann oder verdorben ist, wieder andere sagen uns, dass etwas grade blüht und wieder andere sagen uns, dass grade bestimmte Früchte reif sind und einen köstlichen Gerüch verströmen. Für instinktgesteuerte Tiere ist es ganz einfach, sich anhand der Nase in ihrer Umwelt zu orientieren. Da sich die Arten ja ihren Umweltbedingungen angepasst haben, ist ihr Instinkt also auf diese Umgebung geprägt. Weitere nützliche Fähigkeiten wie Jagdtechniken oder das Aufschlagen von Nüssen, weil diese eben einen köstlichen Geruch verströmen, werden dann erlernt und von den Eltern an die Kinder vermittelt. Ist eine Tierart also in einem Habitat, z.B. dem Regenwald im Kongobecken, der Savanne Afrikas oder den Wäldern Mitteleuropas "groß" geworden, so vermag es anhand der um ihn herum ausströmenden Geruchsmoleküle die Nahrungsmittel herauszufinden, die es braucht um zu überleben und auch um körperlich fit und stark zu bleiben. Denn nur die Fittesten geben ihre Gene in die nächste Generation weiter.

Je nach Tierart werden also unterschiedlichste Habitate besiedelt, die zumeist auf der Suche nach Nahrung, nach fortpflanzungsfähigen Partnern oder nach geeigneten Plätzen zur Aufzucht der Jungen durchwandert, durchflogen oder andersweitig durchquert werden.

Stellen wir uns einfach mal eine Horde Affen vor, die früh mit den ersten Sonnenstrahlen im Regenwald erwacht und merkt, dass sie Hunger haben. Ihr Schlafbaum liegt vielleicht etwas abseits von den Nahrungsbäumen, also macht man sich auf Nahrungssuche! Unterwegs kommt man an allerlei Bäumen und Pflanzen vorbei, die jeweils unterschiedliche Gerüche verströmen, es krabbelt hier und bewegt sich da. Aus dieser Fülle an Informationen vermag nun das Gehirn die Botschaften rauszufiltern, die wichtig sind, um das Leben und die individuelle Fitness zu bewahren. Liegt vielleicht ein Bedarf nach Proteinen vor, so wirken die Krabbeltiere unglaublich attraktiv und ein unwiderstehlicher Drang durchfährt den kleinen Affen, diesen nachzujagen. Oder plötzlich dringt ein wunderbarer Geruch in die Nase! Da die meisten Tier zwei Nasenöffnungen haben, kann man durch leichtes Drehen des Kopfes auch die Richtung ermitteln. Bewegt man sich auf diese Geruchsquelle zu, dann verstärkt sich der Geruch. So kann man spüren, wie die ganze Horde aufgeregt wird und sich der Nahrungsquelle zuwendet! Da! Ein reifer Feigenbaum, der so wundervoll duftet! Die ganze Horde klettert also dem Geruch nach auf den Baum und beginnt zu fressen!

Und wieso fressen sie nur soviel, wie es ihnen zuträglich ist? Sie haben keinerlei studierte Leute in ihren Reihen, keine Bücher gelesen, keinerlei Experten, die ihnen sagen, was sie zu essen haben! Und dennoch sehen sie ihrer Art entsprechend gesund und fit aus, klettern geschmeidig die Bäume hoch, sind flink und behende und mental und sozial in bester Verfassung! Was ist ihr Geheimnis? Nun, sie haben etwas, was auch wir Menschen haben, was aber leider vergessen wurde: ihre Instinkte! Also sitzt z.B. ein Affe aus der Horde im Baum und frisst grade diese wundervollen, köstlichen, herrlichen Feigen. Das Wasser läuft ihm im Maul zusammen und er isst davon, immer auch nach rechts und links schauend, ob nicht ein anderer im was stibitzen will, schliesslich sind es keine sozialen Menschenaffen! Doch was ist das? Nach einer Weile fängt der Geschmack an, nachzulassen. Der Genuss verschwindet, ja, wird vielleicht sogar fad. Uih, jetzt brennt es sogar schon im Mund! Und oh, ihm fällt sogar eine Frucht aus der Hand. Aber dafür breitet sich im Bauch ein herrliches Gefühl der Befriedigung aus! Wundervoll! Was für Energie! Gleich mal schauen, ob ich jemanden etwas necken kann oder ob das hübsche Weibchen dort hinten Lust auf einen Flirt hat! Oder hey, mein Fell ist ja ganz durcheinander, oder das Fell meines Kumpels da drüben. Na das mach ich gleichmal in Ordnung! Schliesslich mag ich ihn ja auch, weil er angenehm riecht!

Der Instinkt funktioniert also über anziehenden Geruch - wundervollen Geschmack - Nachlassen des Geschmacks - Empfinden von leichtem Brennen, Konsistenzveränderung und anderen Empfindungen, denen allen gleich ist, dass sie eher unangenehm sind.

Vielleicht ist unser Beispieläffchen auch grade nach der Feigenmalzeit noch nicht in Spiellaune, sondern möchte vorab noch dem Geruch nachgehen, der plötzlich in seine Nase strömt und der so vorher garnicht da war! Da, ein Kraut auf dem Waldboden, welches wundervoll anziehend richt! Und auch hier wieder: wunderbarer Geruch, herrlicher Geschmack, Speichelfluss... und dann das Umschlagen in einen weniger angenehmen Geschmack. Na, reicht ja eh.. Aber jetzt spielen!

Der Instinkt hat unserem Äffchen exakt die Mengen zuführen lassen, die es brauchte, um Energie zu haben und den Körper in bestem Zustand zu halten. Die Feigen brauchen zur besseren Verdauung vllt irgendwelche sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle, welche sich in dem Kraut fanden.

Man kann also festhalten, dass der Instinkt es sowohl Tierarten ermöglicht, in ihrem Lebensraum die Nahrungsmittel und auch Heilmittel zu finden, die es braucht, um gesund zu bleiben. Dieser Instinkt äussert sich vor allem über den Geruchsinn (die Nase sitzt nicht umsonst genau über dem Maul) und dem Geschmacksinn.

Vielleicht zur Veranschaulichung eine kleine Gesichte, was passiert, wenn man durch Tricks und Kniffe die Instinkte umgeht: auf einer Exkursion in die Berge mit ein paar Botanikern fand eine der Mitreisenden wilden Thymian. Bergthymian, was ganz besonderes. Natürlich wurde es eingesammelt und zum Verzehr mitgenommen. Mir roch der Thymian recht gut, essen ging aber nur eine Minimenge, dann wurde er scharf und ich musste den Rest ausspucken. Der domestizierte Zivilisationsmensch aber dachte, dass er den ganzen Thymian als Gewürz roh in sein Essen geben kann. Ich konnte nicht anders und sagte noch: "Ey, pass auf! Dein Körper kennt das nicht und dann auch gleich solche Mengen!" - aber diese Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Das Ergebnis waren Herzrasen, Schweissausbrüche, Angstgefühle, Beklemmung, nahende Ohnmacht. Der domestizierte und der Natur entfremdete Mensch ist da wirklich etwas naiv, wenn er glaubt, dass er sich da ohne weiteres an der Theke der Natur bedienen kann, ohne dass das Folgen hat.

Aber schauen wir mal, was da genau passiert ist: als ich den Thymian entdecke, roch er interessant und recht würzig (ich bin halt auch nur ein Äffchen! :-P ). Zumindest nicht per se giftig, so dass ich ein kleines Stück in den Mund nahm. Da mein Körper diese Art noch nicht kannte, war ich INSTINKTIV vorsichtig und ass nur sehr wenig. Es "sperrte" dann auch recht schnell. Das heisst, der Geschmack wurde sehr scharf und mir verging die Lust, weiter zu essen.

Der Körper hat dann Zeit, aus den aufgenommenen Molekülen ein Bild des Produkts zu erhalten und zu schauen, ob es in irgendeiner Weise nützlich sein kann. Dieses Probieren und Lernen ist es, den Instinkt für dieses Produkt zu wecken. Ist es einmal "eingescannt", so kann der Körper ja nach Stoffwechsellage einen Bedarf anzeigen, einfach indem mir der Thymian schon von weitem gut riecht. Mehr noch, der Körper vermag es, mich zielgerichtet dahin zu leiten und andere Gerüche einfach auszublenden.

Die Sperre, dass heisst das Umschlagen des Geschmacks ist dann das natürliche Signal, mit dem Essen dieses Produktes aufzuhören! Sonst drohen vielleicht sogar Überlastungen und Vergiftungserscheinungen (siehe oben!).

Durch Mischen, Würzen oder auch Kochen werden diese Zutaten für den Körper so nicht mehr eindeutig identifizierbar und somit droht eine gewisse Unausgewogenheit. Im schlimmsten Fall sogar Krankheiten und vorzeitiges Ableben.

In welchem Habitat haben sich die Gene des Menschen gebildet? Folgt man dem aktuellen Wissensstand, so ist die Wiege der Menschheit der afrikanische Regenwald, später die Savanne und auch die Küstenlinien Afrikas. Hier lebte er wohl die meiste Zeit seiner Entwicklung, bevor er "als fertiges Produkt" den Kontinent in mehreren Auswanderungswellen verliess und die jeweils ansässige Menschenrasse langsam verdrängte. Eine andere Theorie besagt auch, dass der Mensch sich an mehreren Orten der Welt gleichzeitig entwickelt hat. Andere glauben an eine Schöpfung durch einen Gott.

Betrachtet man aber in allen Fällen das Ursprungshabitat der Menschen, so fällt auf, dass es in den tropischen Zonen der Erde liegt, dass zuvor Regenwälder besiedelt wurden und später Savannen, wo der Mensch den aufrechten Gang erlernte. Und selbst wenn man an die Bibel glaubt, so wird deutlich, dass der Mensch anscheinend ein Habitat besiedelte, was reich an Früchten und Gemüse, Kräutern und Knollen, Wildfleisch und Fisch, Muscheln und Meeresfrüchten war. Wohl erst lange Zeit nach seiner "Menschwerdung" erfolgte die Nutzung von Grassamen zu seiner Ernährung oder das Halten von Haustieren wie Schafe und Kühe zur Milchgewinnung.

Sicherlich gab es seitdem genetische Anpassungen an bestimmte Habitate. Wir Nordeuropäer sind weiß im Winter, um besser Vitamin D zu bilden, oder die Eskimos sind von der Statur her gedrungener, weil es dadurch zu einem besseren Verhältnis von Volumen zur Oberfläche kommt, was eine Anpassung an die kalte Klimate darstellt, was bei einigen afrikanischen Stämmen genau umgedreht ist (viel Oberfläche zu geringerem Volumen), was wiederum eine Anpassung an das heiße Klima darstellt! Das sind jeweilige Anpassungen an lokale Umweltbedingungen. Nichtsdestotrotz bleiben die Menschen untereinander voll fortpflanzungsfähig.

Die Frage ist nun: kann der Instinkt, der in unseren Genen der Entdeckung harrt, das Nährstoffgleichgewicht des Körpers herstellen? Und welche Produkte bevorzugt er? Welche Produkte wählt er aus, wenn man ihn frei entscheiden lässt? Und da fällt auf, dass er sich fast exakt auf das Maß einpendelt, was auch die Schimpansen und Bonobos auszeichnet (1). Das Verhältnis zwischen Früchten, Gemüse, Knollen, Pilzen und Wurzeln, Blättern und Samen, Fleisch (und Fisch als Besonderheit des Menschen) ist fast exakt das gleiche wie das unserer nächsten Verwandten! Wow! Getriede? Uninteressant! Milch? Widerlich nach der Entwöhnung (jaja, so mancher hängt noch stark an der Zitze!) Und das muss auch so sein, folgt man z.B. Jared Diamond (2), der den Menschen in die selbe Gattung wie die beiden nächsten Verwandten stellt.

(1) www.wildchimps.org/wcf/deutsch/files/chimp4.htm

(2) de.wikipedia.org/wiki/Der_dritte_Schimpanse

weitere Links zum Ernährungsinstinkt:

www.rohkostwiki.de/wiki/Geruchssinn_und_instinktive_Auswahl

Der Ernährungsinstinkt ist also das Mittel der Natur, um unabhängig vom intellektuellem Wissen die Nährstoffaufnahme zu gewährleisten. Der Instinkt funktioniert am besten mit naturbelassenen, unzubereiteten und rohen Nahrungsmitteln. Er stellt in den meisten Fällen ein Verhältnis her, welches sehr stark dem Verhältnis der nächsten Verwandten im Tierreich ähnelt. Er vermag es auch, auf Krankheiten und Mängel zu reagieren und sogar die Nährstoffe auszuwählen, welche zur Heilung notwendig sind.

Im Gegensatz zur gekochten Nahrung (hey Leute, eine ganze Industrie ist darauf aufgebaut, dass etwas morgen genauso schmeckt wie heute!!) verändern sich die Geschmackswahrnehmungen der Nahrungsmittel je nach Stoffwechsellage! Was also heute gut riecht und himmlisch schmeckt, kann morgen langweilig und fad sein! Und was heute langweilig und fad ist, kann morgen der Knüller werden, wenn es einen körperlichen Bedarf gibt (und hier muss ich alle Schokoladenjunkies enttäuschen: es gibt keinen "seelischen" Bedarf nach Nahrungsmitteln, was die "Seele" braucht ist Liebe, sonst nichts)!

Das nachfolgende Bild zeigt eine Auswahl naturbelassener Nahrungsmitteln, aus denen man nach Geruchsinn auswählt und diese bis zur "Sperre" geniesst. Es ist sehr vorteilhaft, die ersten Schritte unter Anleitung und in einem geschützten Rahmen zu unternehmen, um gleich zu Beginn Fehler zu vermeiden und von den schon ausgewilderten Leuten zu lernen! :-)

Rohkost heisst auch nicht Mangel, sondern aus der unendlichen Fülle der Natur zu schöpfen. Übrigens kann man davon ausgehen, dass der Mensch eines der Lebewesen mit der größten Bandbreite an Nahrungsmitteln ist, da er sich über den ganzen Planeten verteilt hat und die Einzelpopulationen der Metapopulation immer im genetischen Austausch standen.

Wenn man sich instinktiv ernährt, ist das der erste Schritt zu mehr Wildheit! Denn jetzt gibt es kein Teller leer essen müssen, keine "gesunden" aber voll öden Lebensmittel mehr, die man essen "muss", jetzt gibt es keinen Anstand mehr, sondern jetzt kann man mal richtig wilde Sau spielen und das Gute: es macht gesund! Alles unter Beachtung des Instinktes, welcher sich durch Genuss äussert, ist erlaubt und sogar notwendig! Hier ist das Gesunde das Leckerste, das Beste. Das kleine Äffchen schon vergessen? Wie paradisisch ist das denn, mitten in einem Feigenbaum zu hocken?!

Du hast nach zwei Bissen Möhren die Sperre? Spucks aus!

Du hast schon 10 Bananen gegessen und noch immer ist es himmlisch und dein Magen ist nicht zu spüren? Iss mehr!

Du magst so richtig fettes Fleisch oder Fisch? Wenn das Fett dir die Mundwinkel runtertropft? Herzlichen Glückwunsch!

Du bist entzückt von leicht alkoholisierten Datteln, die dich an Pralinen erinnern? Oder Kokosnüssen, die dich an Milchshakes erinnern? Willkommen im Club!

Du hast das Gefühl, Gott für diese Malzeit zu danken OHNE das dich jemand dafür ermahnt, sondern einfach, weil es so genial ist? Dann mach!

Du bist regelrecht erschrocken, dass du solche himmlischen Genüsse erlebst? Tja, das ist das wahre Leben ausserhalb des Kochtopfes!

Wieso kochen so ziemlich alle?

Das ist eine sehr interessante Frage, über es sich lohnt näher nachzudenken. Freilich kann man sich zuerst die ganzen Erklärungen der Forscher und Wissenschaftler ansehen. Das Fleisch soll leichter verdaulich werden (was vollkommener Unsinn ist), Parasiten sollen damit abgetötet werden, es findet eine Vorverdauung (auch so ein hahnebüchernder Unsinn) statt und und und.

Aus meiner Erfahrung heraus halte ich diese Erklärungen aber für unzureichend. Wenn man sich bewusst wird, wie der Ernährungsinstinkt des Menschen funktioniert, dann stellt man fest, dass es wahrscheinlich ganz ganz anders war. Weniger logisch und weniger zweckgerichtet. Leider wird das von den meisten Antropologen, wenn nicht gar alle, übersehen, da die Funktionsweise des Insinktes überhaupt nicht bekannt ist. Der Blick aus dem Kochtopf ist leider verzerrt.

Aber schauen wir uns die Sache mal genauer an: bevor die Menschen imstande waren, das Feuer zu beherrschen, lebten sie wie alle Wesen dieser Erde in einem natürlichen Gleichgewicht mit ihrer Umwelt. Sie sammelten und gingen auf die Jagd, aßen jenes, was im näheren Umfeld an Nahrungsmitteln zu finden war und steckten sich das in den Mund, was am besten roch und am besten schmeckte, sie zeugten Kinder und Nachkommen mit den Individuen, die am attraktivsten erschienen und die am besten rochen und umsorgte sie. Diese Vor-Menschen lebten wahrscheinlich in kleinen Gruppen und in eher matriachalen Strukturen. Irgendwann dann wurde das Feuer beherrscht.

Irgendwann war irgendwo jemand so schlau zu erkennen, wie man das Feuer in den Griff bekam. Diese Entwicklung war folgerichtig und unausweichlich. Was ebenfalls folgerichtig und unausweichlich passieren musste: irgendwann fiel mal eine Knolle ins Feuer oder es wurden Reste reingeworfen. Da diese immernoch interessant rochen, aber der Instinkt an diese Geruchsmoleküle nicht angepasst war, konnte man es essen, ohne dass eine klare Abfolge von geruchlicher Anziehung -> Genuss -> Geschmacksveränderung -> Sperre eintrat. Diese erste verzehrte Knolle war übrigens der "Samen" des ganzen Dramas, dass bis hin zu McD*****, Döner und Pizza, Schokolade und Milchshakes führte. Man muss sich dessen voll bewusst werden, dass mit dieser ersten gekochten Malzeit das Drama begann, das wir immer noch um uns herum sehen (1). Über eine Milliarde Menschen sind übergewichtig und zunehmend krank davon (2). DAS ist das Ergebnis des Kochens! Nicht die gelobte menschliche Evolution, nicht die große Entwicklung des Gehirns - DAS ist das Ergebnis des Kochens in seiner letzten Konsequenz! Ein überbevölkerter Planet, der zunehmend verfettet.  Denn was wir grade erleben ist die Spitze der Manipulation und die daraus erwachsenen Folgen. Übrigens kann man die Folgen des Kochens durchaus auch an unseren Verwandten im Tierreich beobachten (3). Krone der Schöpfung here we go!

Wie konnte es dazu kommen? Ganz einfach: das Kochen hebelt die natürlichen Mechanismen aus, die eine Nahrungsaufnahme steuern, die unabhängig vom Intellekt funktioniert und die die volle Leistungsfähigkeit des Körpers durch die optimale Versorgung mit den Stoffen garantiert, die benötigt werden.

Ja gut, vielleicht sagst du, dass es auch viele schlanke Menschen gibt: das ist richtig! Diese haben gelernt, mit der Kochkost umzugehen! Und man muss es tatsächlich lernen! Es innert mich etwas an den Umgang mit Alkohol. Auch da ist nicht jeder ein Trunkenbold, eben weil die Mehrzahl es schafft, damit umzugehen! Nichts desto Trotz ist es eine Gratwanderung, denn Kontrollverlust bedeutet in diesem System den Absturz. Aber hast du mal versucht in einem Kirschbaum einen Kontrollverlust haben? Na und? Was passiert? Nichts! Ja, eher noch mehr Lust, noch mehr Genuss, noch mehr Lebensfreude! Oder versuch mal, dich mit Ananas oder Lauch vollzustopfen! Oder versuch mal dir mono Avokados reinzuwürgen! Es ist unmöglich! Irgendwann wird die Ananans zu sauer, der Lauch zu scharf, die Avos zu pappig! Und selbst wenn ich es schaffe, mich hier über die Sperren hinwegzusetzten, na gut, dann riecht anderntags wahrscheinlich nichts lecker, bis die Überlastung abgebaut wird.

Durch das Kochen werden die feinen natürlichen Regelmechanismen zum Teil bis vollständig ausgehebelt. Das Ergebnis sind Ernährungsratgeber, Schuldgefühle und ständig drohender Kontrollverlust. Was ist das denn für ein Leben? Permanent muss man aufpassen, was man isst! Dauernd darf ich das, was ich eigentlich wirklich mag (vielleicht Schokolade) nie in den Mengen futtern, die ich wirklich möchte! Weil sonst Übergewicht und Krankheiten drohen. Hinzu kommen die Schuldgefühle, weil ich permanent gegen die Natur verstosse!

In der Rohen Ernährung oder besser, mit der naturbelassenen Nahrung ist das ganz anders: da kann der Verzehr von dutzenden Bananen, wenn man den Instinkt beachtet, zum Richtigen führen. In der Rohkost ist Genuss das oberste Ziel und Gebot. Hier ist es gut und richtig, das zu essen, was schmeckt und auch in den Mengen, die man braucht! Da ist es gesund, den Teller leer zu putzen und nach Herzenslust zu schlemmen! Und das Schöne : es macht gesund und sexy und führt zum Richtigen. Denn der Genuss ist in der Natur nur der Wegweiser. Die Finalität des Genusses ist die Gesundheit und das Wohlergehen! Wenn man das einmal erkannt hat, wird man sehr demütig vor der Genialität der Natur! Nicht Asketentum und Darben ist richtig, nicht das Einschränken und "sich am Riemen reissen", sondern Genuss und Freude! Das Problem ist der Kontext! Mit der Kochkost funktioniert das alles nur sehr eingeschränkt! Und wir glauben, wir seien nicht perfekt, mangelhaft, leiden unter dem bösen Erbe der Vor-Menschen oder müssten uns ständig kontrollieren! Nichts könnte falscher sein! Es ist aber der Kontext, der zu unserer wahren Natur nicht passt!

Der Mensch ist in die Falle des Kochens geraten. Das war unausweichlich und ein Kapitel in seiner Entwicklung! Aber es bedeutet nicht, dass man dort stecken bleiben muss! Entwicklung bedeutet, ein Verhalten von einer höheren Warte des Bewusstseins aus zu sehen und dann danach zu handeln. Die Rohkost ist ein Weg aus dem ganzen Schlamassel, der mit der ersten ins Feuer geworfenen Knolle angefangen hat und sich nun seinem Höhepunkt zuneigt.

Aber kommen wir nochmal zu der Sippe zurück, die das Kochen erfand: nachdem die erste gegarte Malzeit verzehrt wurde, kam es unausweichlich zu einer Überlastung. Die Folge war (und ist!!!) ein Genussverlust beim Verzehr der rohen Nahrungsmittel. Mit dem Verlust des Genusses folgte die Unzufriedenheit. Also was lag da näher (man wusste ja jetzt wie es geht), diese Knollen wieder ins Feuer zu werfen?! Gesagt getan. Das alles wäre ja nicht so dramatisch gewesen, wenn nicht die Verwandschaft mal zu Besuch käme, denen man gleich die neueste Erfindung vorsetzte. Vielleicht waren sie etwas misstrauisch, vielleicht neugierig, vielleicht eine Mischung aus beidem. Dennoch haben wohl auch sie mitgegessen. Anderntags zuhause dann, als es wieder die rohen Knollen gab, waren sie vielleicht verwundert, dass diese nicht mehr so lecker schmeckten! Aber da man ja auch das Feuer beherrschte, konnte man durchaus die neueste Erfindung der Nachbarn ausprobieren.

Na ja, vielleicht hat es sich so zugetragen, vielleicht aber auch ganz anders. Fakt ist aber, dass sich das Kochen aufgrund dieser Dynamik unausweichlich über den Planeten ausgebreitet hat. Es ist immer das selbe Muster: Genussverlust durch Überlastung nach Aushebeln der natürlichen Regelmechanismen führt unweigerlich wieder zum Kochen, um der drohenden Unzufriedenheit zu entgehen (wenn man das Feuer beherrscht - Tiere sind entweder gezwungen, sich wieder in der Natur mit roher Kost zu versorgen oder sind auf den Nachschub durch den Menschen angewiesen).

Und irgendwann war es normal, war es Usus, wurde nicht mehr hinterfragt! Irgendwann wurden dann auch Töpfe und Pfannen erfunden und man konnte noch mehr Produkte zusammen erhitzen und noch raffiniertere Gerichte zaubern, die noch mehr Genuss verschaffen sollten. Schliesslich hatte man ja tief im Inneren noch die Erinnerung an die paradisischen Zustände, die man nun in Mythen und heiligen Texten verehrte, aber nicht mehr er-lebte. Die Erinnerung an an diesen Ur-Genuss, der sich tief in die Gene eingegraben hat. Dahin wollte und will man unbewusst zurück. Das man mit der weiteren Intensivierung des Kochens aber ein ganz neues Chemielabor gleich miterfand, das ständig Moleküle erzeugt (4), die es so in der Natur bisher nicht gab (5) und deren Wirken auf den Körper/Geist auch niemand bedachte (6), hat man leider übersehen!

(1) www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/studie-zum-uebergewicht-rund-um-die-welt-11042322.html

(2) www.stern.de/gesundheit/1500000000-menschen-sind-uebergewichtig-die-erde-isst-zu-fett-1650535.html

(3) www.mueller-burzler.de/forum/messages/999.html

(4) de.wikipedia.org/wiki/Maillard-Reaktion

(5) en.wikipedia.org/wiki/Advanced_glycation_end-product

(6) ein-langes-leben.de/index.php?option=com_content&view=article&id=61

Im Blog behandle ich dann noch weitere Fragen wie:

Genetische Anpassung an Kochkost?

Was ist eine Sperre?

Wieso heilt eine ausgewogene Rohkost?

Was sind Maillardmoleküle?

Was ist Rohkost und was ist keine Rohkost?

Was ist eine Himmlische Phase?

Ist Instincto der Weisheit letzter Schluss?

Was tun für gesunde Zähne und schöne Haut?

Wie fängt man mit der Rohkost an? ..... uvm.

Je nach Gesundheitszustand kann der einigermaßen Gesunde wie folgt anfangen:

Fasten - es empfiehlt sich vor der Umstellung einige Tage zu fasten und dann eine begrenzte Zeit eine Rohkost-Praxis durchzuführen, die wie folgt aussieht:

Morgens trinkt man anstelle eines Frühstücks bei instinktiven Ernährung viel Wasser. Dies hilft, die Entgiftung zu forcieren. Zur Unterstützung der Entgiftung kann man auch zusätzlich Cassia lutschen (www.fruitlife.de/inside.php?in=health/diets/../../encyclopedia/casse-de.htm) oder Heilerde oder Grüne Tonerde in Wasser aufgelöst trinken.

Mittags stehen als erstes die Früchte zur Auswahl, alternativ kann man auch mit Gemüse beginnen. Während dieser Malzeit stehen also Gemüse und Obst, Honig, Datteln oder Trockenfrüchte als Energiespender im Mittelpunkt. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass man auch mittags durchaus das Gemüse nicht vernachlässigen sollte!

Abends liegt der Fokus mehr auf den sog. "Proteinen", also eher gehaltvollere Produkte, die den Körper während der nacht aufbauen und neue Energie zuführen sollen. Dies sind vor allem Nüsse, Avocados, gekeimter Hafer, gekeimte Linsen und andere Samen, Eier, Fisch, Meeresfrüchte oder Fleisch.

In den Phasen, wo man sich instinktiv ernährt, sollte man alles roh, alles unverarbeitet und nacheinander essen. "Wenn man eine mit acht verschiedenen Zutaten belegte Pizza ißt und zudem noch mit Käse überbäckt, hat der Instinkt nicht mehr viel zu melden!" (Zitat Burger).

Vor dem Verzehr riecht man die Lebensmittel durch und wählt das, was im Naturzustand am besten richt und schmeckt! Gegessen wird, bis der Geschmack ins Unangenehme umschlägt oder sich die Konsistenz unangenehm verändert (Sperre!!). Ein Völlegefühl ist meist schon die "letzte Bastion des Körpers!" :-P Also bitte vorher aufhören!

Also aufhören, wenns nicht mehr schmeckt! Was nicht schmeckt, ist VERBOTEN! :-)

weitere Infos: (nach einem Text aus dem Jahre 1994, welchen ich damals runtergeladen habe, den es aber nicht mehr im www gibt, deswegen hab ich den Namen des Autors weggelassen)

Keine Denaturierung

Der Ernährungsinstinkt zeigt Ihnen bei korrektem Gebrauch den kürzesten Weg zur individuell ausgewogenen Ernährung. Um das richtige Funktionieren der Instinktiven Ernährung zu gewährleisten, sollten Sie am besten auf jegliche “Kunstgriffe” verzichten, die die Geschmackseigenschaften sowie die biochemischen Gegebenheiten Ihrer Lebensmittel verändern. Dulden Sie im Idealfalle also tatsächlich keine Veränderung, weder

  • a) mechanisch (z.B. gemischte Salate, Würzen, gepreßte Säfte),
  • e) noch die Behandlung mit Chemikalien (z.B. Düngemittel, Pestizide, Additive, Medikamente)
  • b) thermisch (z.B. durch Kochen, Heißlufttrocknen oder Gefrieren),
  • c) durch Selektion (z.B. Weizengluten, überzüchtetes Fleisch),
  • d) keinerlei Milch oder Milchprodukte

Warum? Die menschliche Genetik entstand vor ca. 16 Mio. Jahren. All diese o.g. Veränderungen der Lebensmittel sind aber erst seit relativ kurzer Zeit möglich, so daß es fraglich ist, ob sich der Mensch an diese Neuerungen wirklich genetisch anpassen konnte. So gibt es erst seit ca. 2 Mio. Jahren Werkzeuge (a). Das Feuer wird zwar schon ca. 700.000 Jahre genutzt, zum Kochen wahrscheinlich allerdings erst seit 10.000 Jahren, dem Beginn des Neolithikums (b), als die Landwirtschaft einsetzte.
Die erste Feuerstelle fand man vor ungefähr 350.000 Jahren in der Nähe des heutigen Peking. Mit dem Ackerbau wurde Brot und Getreide zum wichtigen Bestandteil der menschlichen Ernährung (c), und der Mensch wird vor vielleicht 8.000 Jahren zur ersten "Tierart", die selbst nach der Entwöhnung von der Mutterbrust noch Milch und Milchprodukte einer anderen Art (nämlich der Haustiere, insbesondere von der Kuh) in die Ernährung einführt (d). Die Medizin taucht in der Geschichte übrigens gleichzeitig mit der Agrikultur auf, was in diesem Zusammenhang doch ein interessanter Hinweis ist.

Genetische Anpassung

In unserem Jahrhundert lassen wir uns dann immer mehr unnatürliche Behandlungen zur Ertragssteigerung einfallen: Behandlung mit Pestiziden und Fungiziden, Bestrahlungen, Genmanipulationen etc. (e) – und wieder ist es amüsant zu sehen, daß die Anstrengungen der wissenschaftlichen Medizin in gleichem Maße versuchen, Schritt zu halten. Veränderungen in der Genetik brauchen u.U. Millionen von Jahren; so unterscheiden sich die Schimpansen, die sich mit den Gorillas vor ungefähr 7 Mio. Jahren vom Stammbaum der Menschen abspalteten, nach dieser langen Zeit in der DNS vom Menschen nur um sage und schreibe 0,6%! Ist der Mensch nun eher an die heutige Ernährungsweise angepaßt oder noch an die ursprüngliche, wie sie z.B. neben der Instinctotherapie auch von Franz Konz oder Helmut Wandmaker vorgeschlagen wird?
Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Instinkt eben nur mit zu 100% naturbelassenen rohen, ursprünglichen und natürlich angebauten Lebensmitteln korrekt funktionieren kann. Die unnatürlichen und verwirrenden Geschmäcker unserer heutigen Kochkunsterzeugnisse (selbst gemischte Salate) "überlisten" den Instinkt und führen ihn in die Irre.

Drei Auswahlkriterien

Der Genuß dient als natürlicher Mahlzeitenführer! Vergessen Sie das frustrierende Nachschlagen in irgendwelchen Kalorienplänen und Nährwerttabellen. Die geruchliche Anziehung und das geschmackliche Vergnügen ermöglichen eine korrekte und vollkommen ausgewogene Nahrungsauswahl: Ein Lebensmittel ist dann für den Körper nützlich, wenn es angenehm riecht und schmeckt; umgekehrt ist es unnütz oder gar schädlich bei einem unangenehmen Empfinden ("instinktive Sperre"). Es gibt also in dieser Reihenfolge drei Auswahlkriterien beim Essen:
1. Naturbelassenheit,
2. Geruch und
3. Geschmack.
Zum Kennenlernen besorgen Sie sich am besten als Startauswahl an natürlichen Produkten in ausreichender Menge ungefähr 5 Sorten Früchte, 5 Sorten Gemüse, 5 Sorten Proteine (gemeint sind stark eiweißhaltige Lebensmittel, z.B. verschiedene Nußsorten, Avocados, Champignons) und dazu vielleicht etwas Honig und ein paar Datteln. Der Körper kann so je nach Auswahl das bestgeeignete Produkt für Sie auswählen. Von jedem Lebensmittel wird während der Mahlzeit soviel verzehrt, wie der Instinkt verlangt, ganz ohne intellektuelle Mengenbegrenzungen. Anders als bei anderen Rohkostformen sind bei der Instincto-Ernährung wirklich alle Nahrungsmittel, die der Urzeitmensch in seiner Auswahl hatte, erlaubt, das heißt selbst rohe tierische Proteine (Fleisch, Fisch, Eier etc.) können verzehrt werden. Wer also möchte, bezieht sie mit ein.
Und schon können Sie zur Praxis schreiten:

Das Frühstück

 Wer sich mit Hilfe einer ursprünglichen Ernährungsweise wie der Instinctotherapie gesund halten möchte, sollte auch an die Ausscheidung der alten Toxine denken, die im Körper noch abgelagert sind. Die beste Zeit am Tag für diese Arbeit ist die Nacht und der Morgen. Daher gibt es nur ein kleines Frühstück, bestehend aus Wasser und Cassia. Trinken Sie Wasser (eine Sorte Ihrer Wahl mit oder Kohlensäure) und lutschen Sie danach Cassia fistula, eine Röhrenfrucht, die exzellent die Entgiftung unterstützt (vgl. [5] Imag Nr. 73-75). Zudem können Sie einige Heilkräuter zu sich nehmen, wie es uns die Primaten in der Natur vormachen. Affen bevorzugen nämlich als erstes Frühstück meist Blätter und Wildkräuter, bevor sie sich über die Früchte hermachen. Sie werden feststellen, daß Sie sich ohne Frühstück viel besser fühlen, denn Frühstücken stellt meistens eine unnötige Belastung dar und unterbricht die Entgiftungsarbeit des Körpers in den frühen Morgenstunden. Der Organismus muß sich dann nämlich wieder der Verdauungsarbeit widmen, er schaltet sozusagen vom Entgiftungs- auf das Verdauungsprogramm um.

Das Mittagessen

....ist so im Idealfall die erste Mahlzeit und sollte daher leicht, bekömmlich, aber auch voller Energie sein. Was bietet sich hier also besser an als knackiges, frisches Obst? Wählen Sie instinktiv durch Riechen und Schmecken eine Obstsorte zum Verzehr aus und genießen Sie diese bis zur instinktiven Sperre, die sich üblicherweise neben der Geschmacksveränderung auch durch ein Brennen auf der Zunge, ein Kratzen im Hals, eine laufende Nase oder ein Völlegefühl im Magenbereich zeigen kann. Bleiben Sie möglichst bei maximal 3 Obstsorten pro Mahlzeit, die Sie – das ist ganz wichtig – nacheinander verzehren. Sollte das Obst mal nicht anziehend für Sie sein, probieren Sie vielleicht zunächst Gemüse und anschließend Obst oder gehen über zu den Zuckern (Datteln, Trockenfrüchte, Honige).

Das Abendessen

....ist die Protein- und Gemüsemahlzeit. Hier werden Sie etwas deftigere und herzhaftere Geschmäcker finden, die Sie vielleicht mittags etwas vermißt haben. Wählen Sie eine (nur eine) Proteinquelle zum Verzehr aus (z.B. Avocado, Durian, Nüsse, tierische Produkte, Algen, Oliven, eingeweichte Keimsaaten, Getreide außer Weizen, Hülsenfrüchte, Pilze, Pollen, Mais, Wildkräuter, roher Kakao). Anschließend können Sie zum Gemüse (auch Salate, rohe Kartoffeln etc.) übergehen. Beim Gemüse dürfen Sie ruhig mehrere Produkte nacheinander während einer Mahlzeit essen, ggf. auch noch Obst als Abschluß (falls kein tierisches Protein verzehrt wurde).

Qualität ist A und O

Der Erfolg einer Rohkost-Ernährung steht und fällt meinen Erfahrungen nach mit der Qualität Ihrer Lebensmittel. Oft reichen schon einige wenige Produkte zweifelhafter Herkunft, die Sie vielleicht aus lauter Verlegenheit einmal im Supermarkt erstanden haben, aus, um Ihr Wohlbefinden bereits ganz empfindlich zu stören. Je höher die Qualität ist, umso weniger benötigen Sie von dem Lebensmittel, um die gleichen Nährstoffe aufzutanken. Nach Angeboten zu schielen hat letztendlich keinen Sinn, wenn die Qualität nicht stimmt und der Geschmack unbefriedigend bleibt – weder für Ihre Finanzen noch für Ihre Gesundheit.
Außerdem möchte ich Ihnen auf jeden Fall ans Herz legen, einen Einführungskurs in die Instinctotherapie zu besuchen, wenn Sie die Ernährung längerfristig praktizieren wollen. So können Sie von 30 Jahren Erfahrungen mit Rohkost profitieren, ohne durch langes Herumirren kostbare Zeit zu verlieren. Denken Sie immer daran: Rohkost funktioniert nicht nur, Sie sollten Sie auch genießen, wenn sie sie praktizieren wollen – denn sonst finden Sie sich schließlich eher vor dem Kochtopf wieder, als Ihnen vielleicht recht ist. Selbst wenn Ihr Kopf schon lange überzeugt ist...