12 Jahre.
30.07.2024 20:20Zwischen diesen beiden Fotos liegen fast exakt 12 Jahre.
Oben 38 Jahre alt, unten 50. Oben eines der ersten Fotos, was ich hochgeladen habe, unten der aktuellste.
Das Training ist im Grunde immer noch dasselbe. Laufen, Liegestütze, Klimmziehen, im Winterhalbjahr in die Muckibude.
Oben hatte ich aber noch einen höheren Früchteanteil, unten mehr Proteine / Fette. Low Carb halt.
Was sich geändert hat: ich kann jetzt konsistenter trainieren. Früher war Sport eher so das Fett wegbekommen Ding. Heute gehörts einfach dazu. Früher habe ich auch oft längere Pausen gemacht. Warum? Durch die Früchte werde ich träge. Irgendwie schaltet der Körper dann in "Leg dich hin und werd fett". Durch die eher proteinreiche Low Carb Rohkost habe ich diese Trägheit nicht mehr. Oder nur noch, wenn ich wirklich mal Früchte esse, was im Sommer mal vorkommt.
Kann sein, dass ich auch etwas mehr Muskulatur aufgebaut habe. Aber wie gesagt, das ist alles weit davon entfernt, wirklich "bepackt" zu sein. Das geht ohne entsprechende Genetik plus Steroide, wie jetzt ja ganz offen überall auf Youtube gesagt wird, nicht. Auf beiden Fotos ist man ja "aufgepumpt" und sucht noch das beste Foto raus, wo es noch am coolsten aussieht.
Was ich aber nicht mehr mache, bzw. ich wundere mich selber, wieso ich dazu keinen Impuls hatte, waren normale Läufe über Land. Letztes Jahr bin ich ja öfters mal ne Runde gelaufen, aber bisher wollte irgendetwas in mir nur Laufband.
Na ja, gelenkschonender ist es allemal. Und das Ergebnis ist dasselbe.
Wie schon geschrieben, die größten Probleme mit der normalen instinktiven Rohkost waren bei mir dieser periodische Fettansatz, und dann diese Trägheit, Lustlosigkeit, die mich davon abgehalten hat, schon damals besser und konsistenter zu trainieren.
Man muss ja keine Höchstleistungen bringen, sondern einfach dranbleiben. Aber mit der Früchtegeschichte ging das nicht so gut.
Gespürt hatte ich das ja schon immer, und es gab auch immer fruchtfreie Phasen, wo ich dann auch regelmäßiger trainierte, aber irgendwann bin ich wieder in diese Fruchtzuckerfalle gefallen. Das war schon etwas der JoJo-Effekt.
Und alles nur wegen eines Moleküls: Fruktose.
Denn Früchte esse ich jetzt auch. Gurken, Zuccinie, ein paar Tomaten. Technisch gesehen Früchte. Aber damit funktioniert es ganz gut.
Es geht ja auch darum, gesund und fit älter zu werden. Die Zeit bleibt ja nicht stehen. Aber austrainiert fühlt man sich eben auch besser. Und mit einer instinktiven Low-Carb-Rohkost habe ich sehr oft euphorische Gefühle. Da scheint also etwas zu passen. Während ich auf der normalen früchtebetonten Rohkost oft depressiv wurde. Was ein typisches Begleitsymptom der Frucktosemalabsorbtion ist. Zusammenhänge hatte ich hier schon mehrfach im Blog.
Mit Low Carb fällt es mir auch sehr viel leichter, bzw. es passiert von alleine, die Form zu halten, während ich mit der Standartrohkost, mit Früchten und Avocados als Basis, am Ende oft so aussah:
Das war quasi off season 2009. lol
Und das hat mich dann genervt und ich habe wieder angefangen zu trainieren.
Aber man sieht eben diesen Schlammbauch. Den Fettring um die Hüften, der eben aufgrund der Avocados und der Bananen immer kam. Und immer, wenn ich die Früchte stark reduzierte und dafür mehr low carb ass, kam ich recht fix wieder in Form. Der Blähbauch wurde wieder flach, das Fett wurde abgebaut. Lust zu trainieren ging hoch. Und man wurde "männlicher", kam mehr in seine Kraft, wurde durchsetzungsstärker, bissiger.
Bis ich wieder schwach wurde... Und die Avocados und Früchte wieder gewannen und ich wieder faul wurde.
Was eben sehr bemerkenswert ist: Die Korrelation zwischen Motivation und Fruchtzuckerkonsum. Denn 100%ig roh habe ich immer gegessen. Und immer mit dem Blick auf die Qualität. Irgendwelche schwindligen Produkte habe ich nie konsumiert. Damals habe ich auch gemischt, aber nur Naturprodukte. Keinerlei Sachen wie Öl, Essig, was es da so alles gibt. Unterschiedlichstes Gemüse, Salate, Samen, Avocados...etwas Salz, in unterschiedlichsten Kombinationen. Früchte drastisch runter, gemischte Salate rauf. Dazu Fisch und Fleisch abends. Und viel Sport. Das hat gut funktioniert. Zumindest zeitweise, war aber nicht der wahre Jakob.
Für mich gilt: Je höher der Fruchtkonsum, desto geringer die Motivation, was zu machen. Je geringer der Konsum, desto lebensfroher und aktiver. Desto mehr war ich eigentlich ich selber. Was logisch ist, denn wenn man was isst, was nicht zu einen passt, wird man auch launisch und man fühlt sich eben unwohl. Was ja so sein muss, denn irgendwie muss der Körper ja ein Feedback geben.
So war es zumindest mal bei mir.
Heute ist mir auch der Zusammenhang zwischen Erkältungen und Fruktose vollkommen klar. Sowie ich mal etwas an den Rand der Toleranz esse, schon bildet sich Schleim. Aktuell ist das kein Problem, weil es gering ist und dann beim Sport abgebaut wird. Damals war ich aber regelmäßig stark mit Zucker überlastet und somit öfters mal "krank". Nase zu, Halsschmerzen. Was sagt der Körper: Du bist zugemüllt. Reicht. Ich muss das jetzt erst einmal wieder abbauen.
Jetzt passe ich da sehr viel mehr auf. Bringt ja nichts. Denn sowie das Limit etwas überschritten wird, und es ist im Grunde recht niedring, geht das Niesen los und die Blähungen fangen an.
Damit sagt der Körper: Zuviele Kohlenhydrate drin. Wird das abgebaut, ist auch alles wieder OK.
Das Ganze ist faszinierend zu beobachten.
Ja, das war eine lange Reise und wenn man einen verständigen "Guru" gehabt hätte, keinen, der selber zuckersüchtig ist, hätte man sich und anderen sicherlich vieles erspart.
Aber so ist es nun einmal, wenn man Neuland betritt. Da geht nicht alles glatt und man wächst eben auch an Weisheit! lol
Denn jetzt weiß man es.
Ja, wie schon geschrieben, ich scheue mich da immer etwas, Fotos hochzuladen, auf der anderen Seite ist es aber auch notwendig, um diese Reise zu dokumentieren.
Heute würde ich fast ein Warnschild an den überzüchteten Früchten anbringen. Die bringen eben vieles durcheinander. Und auch Avocados meide ich mittlerweile komplett. Nüsse scheinen in Maßen Ok zu sein. Ansonsten eben Eier, Gurken, etwas Grünzeug und Fleisch. An Früchten eben vermeindlich echte Langweiler wie Gurken und Zuccinies.
Alles in allem sind das schon einmal recht greifbare und nützliche Erfahrungen und Infos, die man hier mal weitergeben kann.
Und so wie ich eben von Henryk wichtige und wertvolle Hinweise bekommen habe, die Rohkost nochmal ordentlich zu optimieren, so gebe ich es eben mal weiter.
Aber klar, das Loslassen von den süßen Früchten, auch von dieser damit einhergehenden paradisischen Vision, war und ist nicht so einfach.
Aber hilft ja nichts. Mit dem süßen Gelumpe wirds ja ganz offensichtlich nüscht...
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