Bisschen surfen

24.03.2018 22:31

Surfe gerade auf Youtube rum und bin mal seit langem wieder über die Böhsen Onkelz gestolpert. Da werden Erinnerungen wach! Die hatten ja geniale Platten Anfang der 90er und es gab hier eigentlich keine Party ohne Onkelz. Als ich 18 war, kam gerade "Wir ham´noch lange nicht genug!" raus und die lief dann auf jeder Party.

Es gab sogar später in der Hochzeit des Erfolges in manchen Orten regelrechte Onkelz-Partys. Richtig gut organisiert mit Tombola und ich hatte mal den Hauptgewinn. Einen Ölwechsel fürs Auto. haha.

Die BÖ sind ein Phänomen. Wahrscheinlich die beliebteste und erfolgreichste Band Deutschlands. Mit Abstand. OK, Rammstein ist international erfolgreicher, aber in Deutschland sind das Giganten. Und das bei dem Hintergrund. Im Grunde eigentlich eine Nazi-Band, die sich dann doch irgendwie berappelt, richtig gute Musik macht und zur Kultband wird. Ich kann mich erinnern, dass es hier mal eine Zeit gab, wo auf vielen Autos BÖ-Aufkleber waren, von Tshirts und Hosen, Basecaps und Co ganz zu schweigen. Das war ein Massenphänomen.

Und keine andere Band zeigt besser die Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und Liebe der Fans.

Von den Medien haben die nie irgendeine Chance bekommen. Das waren immer die Schmuddelkinder, die Nazis, die ungeliebten Kinder. Und das haben die in ihren Texten verarbeitet und irgendwie hat das dann enormen Anklang gefunden. Weil es ja irgendwie ein Symptom dieses Landes ist: eine elitäre links-liberale Oberschicht aus Politik, Medien, Kultur und dann dieser ungebliebte deutsche Pöbel. Irgendwie immer im Verdacht, rechts zu sein, so unterschwellig immer irgendwie nazi, selbst die Linken fremdeln ja mit dem normalen Deutschen. Irgendwie sind die bäh...

Ich glaube die Onkelz waren deswegen so erfolgreich, weil sie eine Nazivergangenheit hatten, ungeliebt waren von der elitären Oberschicht und das auch in ihren Texten verarbeitet haben. Die sind irgendwann aus der rechten Ecke rausgewachsen, aber wie beim normalen Deutschen standen die immer weiter im Verdacht, dass wenn man nur genau hinschaut, man wieder die braune Farbe sieht. Dabei sind die Deutschen schon lange keine Rechten mehr, aber sie sind ungeliebt von einer links-liberalen elitären Oberschicht. Und mittlerweile glaube ich, dass diese Oberschicht den Kontakt zum "Pöbel" verloren hat und irgendwo selber stehen geblieben ist.

Mit dem "Deutsch sein" fremdeln die alle. Egal ob das die Merkel ist, die irgendwelche Fahnen mal schnell wegpackt, oder die ganzen links-liberalen Zeitungen von Spiegel über Taz bis Zeit. Deutsch.. das ist irgendwie bäh. Das ist so.. na ja... eigentlich am Besten abschaffen. Es ist ja mal passiert, dass bei irgendeiner Sportveranstaltung die erste Strophe des Deutschlandliedes gespielt wurde. War irgendwo auf der Südhalbkugel und die wussten da wahrscheinlich nicht so richtig Bescheid. Warum sollen die sich auch um unsere Befindlichkeiten kümmern und unsere Probleme zu ihren machen? Und statt dass das die Sportler locker nehmen, Sportlerinnen waren es in dem Fall, haben die echt rumgeflennt danach. Also bitte. Man kanns auch übertreiben.

Aber da sieht man wieder: jeder will gut sein und ja nicht in den Verdacht geraten, irgendwie so halb mit einem Fuss in der rechten Ecke zu stehen. Und das treibt dann, wie im Fall der Sportlerinnen, zum Teil groteske Blüten. Die haben sich ja bitterlichst beschert über diesen Fauxpas.

Und dann hat sich da so eine ungeliebte Band mit einem ungeliebten Publikum zusammengetan und raus kam die beliebeste und wohl auch erfolgreichste Band Deutschlands. Minus und Minus ergibt eben Plus. Und das alles vollkommen abseits des Mainstreams. Die Onkelz wurden ja von den Medien fast vollkommen ignoriert oder es wurde voreingenommen berichtet. Irgendwie kommt einen das heute noch bekannt vor... aber gut, das sind andere Themen.

Im Grunde haben die BÖ, die ja selber alle aus zerrütteten Familien kamen, den Nerv von Millionen Menschen getroffen, die ähnliche Problematiken hatten. Damit konnten sich viele deutsche Jugendliche indentifizieren.

Und wie gesagt, die Musik selber war auch gut. Rockig, gute Melodien, eingängige Texte, technisch gut gemacht alles. Und am Ende standen Konzerte mit 140.000 Besuchern und eine Medienlandschaft, die es einfach nicht verstand, wieso diese Band so erfolgreich war. Obwohl sie ignoriert, runter- und abgeschrieben wurde. Die erfolgreichste deutschsprachige Band allen Widerständen zum Trotz.

Und die Medien?

Irgendwie hat sich die Situation seitdem noch verschlimmert, habe ich den Eindruck.

Was hat das alles mit Rohkost zu tun?

Sehr viel!

Bei der Rohkost geht es in erster Linie um Heilung, Gesundheit, Wohlergehen. Und dazu gehört einfach auch die Aufarbeitung dessen, was damals passierte und was bis heute nachwirkt.

Ich frage mich gerade, ob die regionale Rohkost vielleicht sogar von vielen irgendwie unterbewusst abgelehnt wird. Ein Freund von mir, der sich mal eine Zeit lang ausschließlich regional versorgte, sagte irgendwann: Man entwickelt eine ungeahnte Heimatliebe! Und jetzt trifft diese regionale Rohkost auf Menschen, die im Grunde ein Problem mit "Heimat" haben und mit "Heimatliebe" sowieso. Eben aufgrund der Geschichte. Hat man vielleicht deswegen so Tendenzen, lieber auf Tropenkost umzusteigen, nicht nur, weil das süßer ist, sondern auch, weil man die Heimat, die Herkunft, das Deutsch sein, nicht mag?

Das wurde uns ja allen eingeimpft. Nazis, Kriegsverbrecher, die Schlechten, das Böse. Ihr hattet Schuld an zwei Weltkriegen.

Es ist wirklich mal die Frage, wieviele an der Rohkost auch scheitern, weil dann auch solche Themen auf den Tisch kommen! Es gibt mit der Rohkost ja viele Entgiftungen emotionaler und energetischer Art. Und irgendwann kommt eben auch das auf die Bühne. Einfach weil es ja energetisch wirkt!

Und ich frage mich gerade, wieviele das vermeiden wollen und deswegen das Regionale zu Gunsten des Importierten meiden.

Auch das sieht man gerade auch auf der großen Bühne! Das Importierte gut, das Einheimische schlecht. Überspitzt kann man das gerade so festhalten. Die Einheimischen, dass ist eben für den links-liberalen Mainstream irgendwie bäh... irgendwie verdächtig, aber das Fremde, Importierte, dass ist sooo viel besser! Das macht uns alle gesund. Das war ja die Botschaft zum Teil.

Als Kind haben wir in der Schule dieses Lied gelernt (und mussten es auch lernen.. ich erinnere mich noch, wie ein Mädel es gesungen hat... am Ende gehts so richtig hoch in der Tonlage und die hat gequitscht wie eine rostige Tür! lol) und das hat sich mir irgendwie eingeprägt:

Im Grunde ist das ein Aufruf zum Naturschutz!

Und das ist eben auch wichtig zu verstehen: wenn man seine Heimat nicht mag, nicht liebt, wenn es da ein zerrüttetes Verhältnis gibt, dann leidet auch die Natur darunter.

Dr. Maaz hat das so ausgedrückt, dass der Hass dann auch in die Natur getragen wird. Und wie Reich es feststellte, sich dort destruktiv austobt.

Im Grunde muss man eben, wenn man die Welt, die Natur, die Umwelt erhalten will, an sich selber arbeiten und rausfinden, woher die destruktiven Impulse kommen. Sonst wird das alles noch schlimmer. Und da helfen dann auch keine Gesetze mehr...

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