
Bisschen was für die Diversität
05.05.2019 20:18Im Grunde kann jeder in seiner Umgebung ein bisschen was beitragen, dass die Biodiversität wieder etwas nach oben geht. Dazu reichen manchmal schon kleine Maßnahmen, wie ich gestern gesehen habe.
Vor dem Haus haben wir ja eine Fläche mit jungen Obstbäumen, darunter Rasen. Jetzt habe ich da einfach mal das Gras und den Löwenzahn wachsen lassen. Sieht nicht so schön aus wie ein geschnittener Rasen, aber gut, ich weiß mit dem Gras noch nicht wohin. Zum Mulchen ist es noch zu früh, weil die Pflanzen gerade erst rausspitzeln und meine Komposter sind voll, bzw. einer wird eh gerade verlegt.
Also habe ich es wachsen lassen. Scheiß drauf, was die Leute sagen! lol
Und siehe da: der Löwenzahnsamen dient wieder anderen Wesen als Nahrung. In dem Fall den Stieglitzen.
1. Hier sieht man, wie sich ein Stieglitz (es waren zwei insgesamt) am Löwenzahnsamen sattfrisst. Die saßen da eine ganze Weile und haben sich eine Pusteblume nach der anderen vorgenommen.
Stieglitze habe ich hier schon länger nicht mehr gesehen, obwohl sie nicht so selten sind.
Die Art ist nicht gefährdet, aber wie gesagt, hier schon länger nicht mehr beobachtet. Jetzt hat sie der gedeckte Tisch bei uns angelockt. Laut Wikipedia ernähren die sich vornehmlich von Samen:
Der Stieglitz ernährt sich von halbreifen und reifen Sämereien von Stauden, Wiesenpflanzen und Bäumen. Unter den ihm nachgewiesenen 152 Wildkräutern bevorzugt er Ackerdistel, Gänsedistel, Kratzdistel und Karden, aber auch Hirtentäschelkraut, Ampfer, Wegerich, Mädesüß, Vogelmiere, Sonnenblume, Beifuß, Kornblume, Knöterich sowie Kieferzapfen und Birkensamen. Während der Brutzeit frisst er auch kleine Insekten, insbesondere Blattläuse.
Der Stieglitz ist durch sieben verschiedene Bewegungsweisen besonders an das Samenfressen angepasst: Er pickt Nahrung vom Boden auf oder beugt sich dafür auf einem Ast sitzend weit vor. Zudem kann er kopfunter hängend picken oder seitlich hängend mit dem Kopf nach unten. Dünne Pflanzenstängel werden hingegen von unten angeflogen, damit der Stieglitz unter seitlicher Körperhaltung langsam Schritt für Schritt nach oben klettern kann. Dabei biegt sich der Stängel unter dem Gewicht des Körpers so weit herab, dass er waagrecht steht oder sich zum Boden neigt. So kann der Vogel leicht zu den Samen gelangen. Sehr dünne Stängel werden zu mehreren umklammert, um den Körper tragen zu können. Der Stieglitz klettert an kräftigen Stängeln hoch und sitzt darauf. Zudem kann er auch mit den Rücken nach unten an einer Nahrungsquelle hängen. Bei allen komplizierten Bewegungen und beim Vorbereiten der Samen für den Verzehr ist die Zusammenarbeit von Schnabel und Fuß unabdingbar.
Weiche, unreife Samen werden mit dem Schnabel zerquetscht und sogleich gefressen. Reife Samen befreit der Stieglitz zuerst von den Hüllspelzen. Aus offenen Fruchtständen werden die Samen herausgepickt, etwas tiefer liegende Körner jedoch zuerst gepackt und dann herausgezupft. Bei fester sitzenden Samen erweitert der Stieglitz durch Hin- und Herbewegungen des Schnabels zunächst das Samenbett. Ganz umhüllte, versteckte Samen werden aufgemeißelt. Diese Technik müssen die Jungen erst von den Altvögeln lernen. Der Stieglitz sucht eine Pflanze mit vielen Samen meist sorgfältig ab. Wenn er gestört wird, kommt er oft darauf zurück. Einige Samen bleiben jedoch meistens zurück.
Die saßen da eine ganze Weile und haben an den Löwenzahnsamen rumgepickt.
Wie gesagt, es sind oft kleine Maßnahmen, in die eine oder die andere Richtung, die schon einiges bewirken können. So haben wir vor drei Jahren ja die ganzen Fichten hier vor dem Haus gefällt und geschreddert und im Garten quasi einen Haufen zerkleinerten Materials liegen, was mittlerweile nun schon wieder Humus geworden ist und mal als Erde für Heidelbeeren dienen soll. Dort leben die Larven der Nashornkäfer, die solche Humus- und Kompostberge im Larvalstadium besiedeln.
Und die dienen wiederum als Nahrung für die Marder, die wiederum Wühlmäuse in Schach halten. So ist auch ein Garten, wenn man nicht zuviel dran rumsäubert, ein ökologisch stark vernetzer Lebensraum. Und je mehr Nischen und "Dreckecken" man hat, desto besser.
2. Hier sieht man mal die nächtlichen Aktionen der Marder, die nun entdeckt haben, was der Haufen so alles beherbergt an Proteinnahrung. Die Larven sind ja daumendick und insgesamt auch so lang. Und ich muss mich nicht mehr um den Haufen kümmern, er wird von alleine mal umgearbeitet.
Und wie gesagt, damit lockt man auch die natürlichen Feinde der Wühlmäuse an.
Natürliche Feinde gegen Wühlmäuse
Mitunter macht es Sinn sich Hilfe aus der Tierwelt zu holen. Haustiere, wie junge Katzen oder Hunde können den Wühlmäusen schon zusetzen. Allerdings besteht bei Hunden die Gefahr, dass diese die Gänge aufbrechen und dabei den Garten verwüsten. Wenn Sie in einer ländlichen Gegend wohnen, können Sie eventuell auch die natürlichen Feinde unter den Wildtieren anlocken. Für Greifvögel, wie Mäusebussarde, macht es Sinn Ansitzhilfen aus Holz im Garten aufzustellen. Weitere natürliche Feinde von Wühlmäusen sind:
- Mauswiesel
- Marder
- Iltis
- Kreuzotter
Es dürfte gerne mal regnen. Ist ja immernoch viel zu trocken. Sieht man ja auch hier: www.ufz.de/index.php?de=37937
Wir sind ja immernoch in der schweren Dürre und als ich die Weide ausgebuddelt habe, habe ich das auch gesehen. Da ist schon kurz unter der Oberfläche kein Wasser mehr im Boden. Na schauen wir mal, so extrem wie 2018 wirds heuer wahrscheinlich nicht. Es fließt heuer schon mehr in der Atmosphäre und sie ist auch sehr viel "lebendiger" und erfrischender als zum Beispiel vor einem Jahr.
Sieht man an den Wolken, der Färbung und wie es sich insgesamt anfühlt.
Schlussendlich aber etwas zu kalt. Wobei wir solche Jahre schon öfters hatten. Vor zwei Jahren habe ich auch erst am 20. Mai die Tomaten rausgepflanzt und musste die jede Nacht reinnehmen. Laut 14-Tage Wettertrend soll es ja bis zum 19. Mai nachts einstellig bleiben.
Schauen wir mal...
Irgendwie zeichnen sich da auch Muster ab, und man kann irgendwie auch ahnen, wie die Bauernregeln entstanden sind.
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