Carnivore.

12.07.2023 20:50

Ein paar Themen.

1. Aprikosen.

Unsere Aprikosen, eine frühe Sorte, sind reif und ich habe einige probiert. Ergebnis: erstaunlich gut vertragen. Null Völlegefühl, kein Blähbauch. Aprikosen haben auch doppelt so viel Glukose wie Fruktose, anscheinend spielt das eine Rolle. Möhren und Süßkartoffeln gerieben gingen ja auch gut und machten satt und zufrieden.

Na ja, ob eine Art Dauerkonsum möglich wäre, werden wir nie rausfinden, denn ich habe zwar vier Bäume auf dem Grundstück, aber nur einer trägt. Der Rest hat nix angesetzt. Dazu war es in der Blüte zu kalt und regnerisch. Also wird es ein Leckerli zum mal Naschen bleiben. Und es wollen auch alle was von essen, also bleiben die Mengen überschaubar.

Was eh passt.

2. Animal-based-Diet.

In den USA und da vor allem unter Sportlern, macht diese Diät die Runde. Auch bekannte Intellektuelle wie Jordan Peterson ziehen ein positives Fazit. Der ist ja nun seit fünf Jahren 100% carnivor unterwegs.

Der Peterson meint auch, der hat nun mit 63 den Körper eines 23-jährigen zurück, der in den 50ern komplett verschwunden war.

Und das kann ich für mich bestätigen. Körperlich ist man da wirklich wieder zurück zu alter Form. Und genau das sieht man ja auch bei den Jägern und Sammlern. Die älteren Stammesmitglieder sind immernoch muskulös und fit und gehen solange mit auf die Jagd, wie sie können. In einer Dokus über Buschleute war einer schon 63 und der erzählte in seiner Klicksprache über seine Jagdabenteuer und wie er einmal von einem Löwen angefallen wurde und seine Kumpels in gerettet haben. Der war körperlich noch nicht am Ende, sondern immernoch fähig, jagen zu gehen.

Peterson meint auch, dass sowie er Kohlenhydrate konsumiert, er, obwohl er genug Kalorien hat, anfängt, danach zu gieren (craving like mad), was ich auch beobachte bei mir.

Wenn ich einmal anfange mit Kohlenhydraten, muss ich sehr aufpassen, nicht ins Fressen zu kommen. Heute bei den Aprikosen war es schon wieder grenzwertig. Und das, obwohl ich genug Kalorien habe. Meine Überlegung geht dahin, dass der Körper entweder etwas vermisst und das dann so schnell es geht reintrommeln möchte, oder ob wir hier einfach von Natur aus ein Kohlenhydratmangelgebiet waren ursprünglich und wenn es mal was gab, wurde eben gefressen. Rein damit, Fett ansetzen, die Saison ist kurz.

Auch die Muskulatur sei besser, selbst seine Frau ist nun mit 63 vom Muskeltonus besser als mit 40. Kann ich auch so bestätigen.

Also das Video ist wirklich "beeindruckend" und mir ging es ja auch so, nachdem ich auf nordisch roh (mehr oder weniger Eier, Nüsse, Gurken und Fleisch) gewechselt bin. Mit bisher nur ganz wenigen Ausnahmen (Himbeeren, Felsenbirnen, Aprikosen).

Also ich war da auch etwas schockiert, wie gut das ist.

Evolutionär macht es ja auch Sinn. Hier im Norden haben sich eben die Individuen durchgesetzt, die ohne Kohlenhydrate klargekommen sind. Man muss sich nur mal die letzten 30.000 Jahre hier vor Augen führen. Da gab es NIE wirklich Kohlenhydrate.

Was wächst hier in Europa denn?

Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, pattsaure Wildäpfel, holzige Wildbirnen, bittere Vogelbeeren, unerreichbare Wildkirschen. Auch an Wurzeln gibt es nix. Wilde Möhre, wilde Pastinake. Das wars.

Hier ist mal eine Karte der "heutigen potentiellen Vegetation" Deutschlands. 

www.floraweb.de/lebensgemeinschaften/vegetationskarte.html

Das ist ein Modell, was für Pflanzengesellschaften sich entwickeln würde, wenn man die Nutzung aufgeben würde. Für Deutschland also vor allem Wald. Und man kann in diesen Wäldern dann auch schauen, welche Pflanzen vorkommen und man wird da sehr wenig gehaltvolles finden.

Hier oben waren irgendwann alle entweder reine Fleisch- und Fischfresser, oder tot.

So funktioniert Evolution. Wer nicht klarkommt mit dem Angebot, wird aussortiert.

Dann kamen aus dem Südosten die Ackerbauern hochgezogen und haben sich Schritt für Schritt Richtung Norden ausgebreitet. Im Gepäck eben Getreide, Kühe, Schafe, Ziegen und Äxte zum Roden. Die haben dann nach und nach die alten Jägerkulturen verdrängt, bzw. auch assimiliert.

Jetzt ist es aber zumindest in Ansätzen möglich, wieder wie die Ahnen zu leben und offensichtlich bringt das einige Vorteile.

Und von dem ganzen eingeführten Zeug, was seitdem hier ankam, vom Getreide über die Früchte bis zu den Gemüsen, ist eigentlich nur die Gurke wirklich brauchbar.

Also eine Frucht, die man am besten grün, also unreif konsumiert. Da hatte jemand wirklich Humor. lol

Ok, Tomaten sind auch Ok... :-)

Na ja, da muss jeder selber schauen, was für ihn das beste ist.

Aber mir ist noch etwas eingefallen. Ein Freund von mir hatte mal gesagt, auf Montramé haben sie oft auch dann vermehrt Fleisch gegessen, wenn sie traurig waren. Liebeskummer vielleicht, oder Heimweh oder was auch immer der Auslöser war.

Vielleicht war es aber auch diese Fruktosedepression.

Und dann hat man versucht, da mehr Tryptophan zu konsumieren.

Auch ne Idee.

Der Mangel an Tryptophan hat auch zur Folge, dass der Körper danach verlangt. Das äußert sich durch den Appetit auf Speisen, die diese Aminosäure enthalten. Tryptophan ist allerdings meist in Lebensmitteln zu finden, die gleichzeitig einen hohen Fruchtzuckeranteil haben. Dadurch wird keine Abhilfe geschaffen, sondern das Problem wiederholt sich. Der Körper kann das Tryptophan nicht richtig aufnehmen und die Symptome der Fructoseintoleranz werden verstärkt. Ein Teufelskreis beginnt. Stellen sich dann verstärkt Müdigkeit und ein Gefühl der Abgeschlagenheit ein, neigen viele dazu, mehr Obst zu essen, um dem Körper ausreichend Vitamine zuzuführen. Und schon wird dem Teufelskreis durch die erneute Fructosezufuhr noch einmal ordentlich Schwung gegeben. Bedingt durch den Serotoninmangel entsteht oft zusätzlich Heißhunger aus Süßes. Wird diesem Verlangen nachgegeben, schnellt der Insulinspiegel in die Höhe, um danach genauso schnell wieder abzufallen. Gleichzeitig schwindet die Energie, womit dann auch häufig die Laune in den Keller geht. Das fördert ebenfalls die Entstehung oder Verfestigung von Depressionen. Noch dazu enthalten Süßigkeiten vermehrt Fruchtzucker. Womit der Teufel weiter seine Kreise zieht.

www.fructosefrei.de/depressionen-durch-fructoseintoleranz/

Das ist im Grunde das, was ich mal unter: Die Darmflora bestimmt, was ich esse, beschrieben habe.

Meine Vermutung war, dass die Darmbakterien nach mehr Zucker rufen, ansonsten wird man irgendwie depressiv. Aber diese Erklärung ist auch stimmig. Vielleicht ist beides richtig.

Das ist auch nicht zu unterschätzen:

Als Auslöser von Depressionen durch eine Fructoseintoleranz können aber auch ihre typischen Symptome, wie Bauchkrämpfe und Durchfall, ausreichen. Denn diese führen unter Umständen dazu, dass sich die Betroffenen immer mehr von ihrem sozialen Umfeld abschotten. Sind die Symptome akut, bleiben sie lieber zu Hause, da meistens die Nähe zum stillen Örtchen unerlässlich ist. Auch wenn die Symptome gerade nicht akut sind, neigen viele Betroffene dazu, sich zu Hause einzuigeln, da sie nicht wissen, wann es wieder losgeht. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn es immer wieder zu unangenehmen Situationen kommt, weil ein Besuch bei Freunden oder im Restaurant abgebrochen werden muss respektive auf der Toilette endet, weil unwissend durch den Verzehr von Fruchtzucker erneut Symptome ausgelöst wurden. Die körperlichen Beschwerden gegebenenfalls gepaart mit einer sozialen Isolation sowie die Sorge, was mit dem Körper nicht stimmt, können depressive Verstimmungen auslösen. Daraus kann sich dann eine schwerwiegende Depression entwickeln.

Da ist was dran! Wenn man dauernd stinkende Blähungen produziert, dann bleibt man lieber Single, oder geht nach dem Sex schnell heim, bevor man Furzen muss.

Das ist keine Banalität. Wenn man zuviele Früchte isst und die dann Blähungen verursachen, ist das nicht gerade ein Pluspunkt für Beziehungen.

Und dann wird man auch depressiv, weil man vereinsamt.

Klar, diese Beispiele sind für die Fruktoseintoleranten, aber selbst die Menschen, die sich eben auf Früchte spezialisiert haben, weil es die Gurus so vormachen und eine unentdeckte Fruktosemalabsorbtion haben, können hier betroffen sein.

Gestern zuviele Bananen gegessen, da fällt dann heute der spontane Kinobesuch mit der netten Kollegin aus.

Sorry, ähm... hab schon was vor.

Das war ja eines der für mich herausragensten Vorteile der Eier-Gurken-Nüsse-Fleisch-Geschichte: Null Winde. Perfekte Verdauung.

Das war unter Früchten ganz anders. Da war ich zum Teil echt froh, alleine zu wohnen.

Ich erinnere mich noch an die ersten richtig reifen Bananen in Costa Rica: den Tag drauf dachte ich, mich zerreisst es.

Mein liebstes kleines Rohkostmädchen hat auch immer viel gefurzt und das hat auch gestunken wie die Hölle.

Also da liegen schon bei mehreren solche Probleme vor, die aber unerkannt sind.

Man will es eben nicht wahr haben.

Das ist alles. Man will es nicht wahr haben, dass einem diese wunderschönen, süßen, saftigen, reifen und köstlichen Früchte einfach nicht gut tun schon mittelfristig.

Wenn man wenigstens nur dann welche isst, wenn sie da sind, wie jetzt hier. Dann hat der Körper Zeit, sich zu erholen. Aber nein, es wird auf Teufel komm raus importiert, das Fruchtzuckergelumpe noch als besonders gesund beworben. Und wenns alle ist am Baum, gehts in den Laden und Nachschub wird rangekarrt... und dann hat man Kinder mit Blähbauch oder Weinerlichkeit, man hat selber Depressionen, furzt und muss Single bleiben, weil es im Bioladen reife Bananen für 99 Cent das Kilo gab, die man am besten noch trocknet, da sind sie schön konzentriert und es geht noch mehr Fruktose rein.

Rein statistisch betrachtet betrifft das jeden dritten Rohköstler.

Und diese Symptome treten sicherlich auch in unterschiedlichen Scheregraden auf. Wer es heftig hat, merkt es ja gleich, aber gerade die leichteren Fälle wundern sich vielleicht, wieso sie sich mit Rohkost nicht so fühlen, wie es versprochen wurde.

Wissenschaftliche Studien in verschiedenen Ländern zeigen, dass bei Gabe von 25 g Fruchtzucker etwa ein Drittel der Menschen eine Fruktosemalabsorption aufweist,[6][7][8] und von diesen hat wiederum ungefähr ein Drittel Symptome durch die malabsorbierte Fructose,[6][8] d. h. intestinale Fruktoseintoleranz.

de.wikipedia.org/wiki/Intestinale_Fruktoseintoleranz#Verbreitung

Na ja, seht selber zu, wie ihr klar kommt.

3. Nachrichten.

Ich bin heute nur 3 Sekunden - 21, 22, 23 - mehr war es nicht, durch die Stube gehuscht, wo der Fernseh lief und in diesen drei Sekunden habe ich die nächste Sau gesehen, die durchs Dorf getrieben wird. Die Hitze. Es gab eine Rückblende auf vergangene Sommer und Hitzerekorde.

Dann saß ich auf dem Hometrainer und meine Mutter kam an. Mit den News. Mehr Frühgeburten während Hitzeperioden.

Es wird nur noch Angst - und Schrecken verbreitet. Drei Sekunden reichen und man wird mit der Angst vor Hitze konfrontiert.

Na ja, ich war am Nachmittag baden. Ich hatte den ganzen riesigen Baggersee für mich alleine, weil es heute nicht ganz so heiß war.

Auch da geht nur noch Totalabstinenz. Da reichen auch schon drei kleinen Bissen und es wird einem übel. 

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