Das Mitläuferproblem.

28.11.2020 20:15

Das Hauptproblem.

In allen Zeiten wurde jede gesellschaftliche Fehlentwicklung immer von einer Gruppe getragen: den Mitläufern. Kein Hitler, kein Stalin, kein Mao, oder wie sie bis hin ins alte Ägypten alle hießen, hätten je ihr Unwesen treiben können, wenn sie nicht auf die Masse der Mitläufer hätten zählen können, die das jeweilige Übel unterstützt haben.

Und so ist es auch heute wieder.

Egal wo, die Mitläufer sind es, die es den Mächtigen erlauben, ihr böses Spiel zu treiben.

Wie wird man zum Mitläufer? Hans Joachim Maaz hat das hier sehr gut dargelegt:

Mir ist aufgefallen, dass ich nie der Mitläufer war. Schon zu DDR-Zeiten war ich da eher rebellisch und habe ganz laut meine kindliche Meinung gesagt. Wäre die Wende nicht gekommen, wäre ich wohl im Knast gelandet.

Ich habe da mal nachgedacht, wie das kommt, dass ich da immer so anti bin, immer so gegen den Mainstream stehe. Und da wurde mir bewusst, dass das was mit meinen Ahnen zu tun hat. Meine Großeltern mütterlicherseits waren damals im Nationalsozialismus keine Widerstandskämpfer, sondern mein Opa war Soldat und meine Oma war hier auf dem Dorf ganz normale Landfrau. Sie waren also auch das, was man Mitläufer nennen könnte.

Meine Eltern wiederum haben nun in der DDR gelebt. Und auch sie waren keine Widerstandskämpfer, sondern haben sich angepasst und haben so ihr Leben gelebt. Auch sie waren also das, was man Mitläufer nennen könnte.

Mir war das bisher überhaupt nicht bewusst, aber das Thema Mitläufertum hat der Mermar bei Telepolis in mein Bewusstsein gebracht und der Wagandt meinte kürzlich, dass nun bei vielen auch Ahnenthemen aktuell werden.

Und ja, ich bin da irgendwie das schwarze Schaf in der Familie. Der, der nicht mitmacht! Der sich nicht anpasst, der nach seinen eigenen Regeln lebt, der immer gegen den Mainstream gebürstet ist, der Rohkost macht, statt schön mitzuessen.

Und anscheinend hat das was mit dem Mitläufertum meiner Ahnen zu tun.

Da muss also irgendwas geheilt werden.

Mir ist das nur aufgefallen, dass ich bei den meisten Themen immer die Omegaposition habe.

In der Rohkostszene war ich der Leichenfresser, weil ich tierische Produkte essen.

Beim Thema Ukraine war ich der Putinversteher.

Beim Thema Griechenland war ich der Griechenlandversteher.

Beim Thema EU bin ich der Nationalist.

Beim Thema Migration der Nazi.

Beim Thema Corona der Verschwörungstheoretiker.

Das Krasse: bei all diesen Themen hab eich mich sehr weit und sehr tief mit der Materie beschäftigt und konnte meine ablehnende Meinung auch immer gut begründen. Aber dennoch wurde man da von den Mitläufern immer extrem diffamiert.

Und das ist mir auch bei einigen Diskussionen mit meiner Sippe aufgefallen: sie haben sich zum Teil einfach nicht soviele Gedanken gemacht, sondern haben einfach die Mainstreammeinung weitergegeben. Wobei mein Vater schon auch kritisch war, aber dennoch...

Das Schlimme: bei allen Themen haben sich meine Befürchtungen ja auch bewahrheitet. Die EU ist ein durch und durch undemokratischer Moloch, die Migration ging vollkommen in die Hose, Griechenland ist unter die Räder gekommen, Corona... da muss man nichts mehr zu sagen.

Und die Vegane Rohkostszene... gibts die noch?

Was mir aufgefallen ist, und das macht es so schwer, ist, dass der Mitläufer sich nicht so sieht. Das ist mir jetzt in vielen Diskussionen online aufgefallen. Der sieht sich nicht als jemand, der sich an die Machtverhältnisse anpasst und ankuschelt und nach unten tritt, sondern der sieht sich aufgeklärt und informiert.

Dabei kaut er nur die vorgegebene Meinung nach und tritt unbarmherztig und oft voller Hass gegen die Unbequemen. Und merkt er nicht, dass er quasi der verlängerte Arm der Macht ist, und deren Meinung er gegen die Unbequemen hetzerisch propagandiert.

Und selber haben diese Menschen NIE etwas riskiert, um das zu erreichen, von dem sie selber profitieren. Also Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit. Es ist kein Zufall, dass heute zumeist genau wieder auf der Straße stehen, die schon 89 auf der Straße standen.

Corona und die daraus resultierende Politik ist die größte Bedrohung der Freiheit, der körperlichen Unversehrtheit, der Unantastbarkeit der Wohnung, der Bewegungsfreiheit, der Demonstrationsfreiheit und der Meinungsfreiheit seit dem Aufkommen des Hitlerfaschismus und des Kommunismus vor ~100 Jahren.

Alle diese erkämpften Rechte stehen gerade vor dem Aus. Und wieder sind es die Mitläufer, die hier die Fehlentwicklung vorantreiben und das überhaupt erst ermöglichen.

Ohne Mitläufer ist Macht überhaupt nicht möglich.

Das geht überhaupt nur, wenn es genügend Mitläufer gibt, die auch am Ende gewissenlos sein müssen.

Die also ihr Gewissen vergraben, denn nur so kann man eine so krasse Fehlentwicklung überhaupt mittragen.

Wenn man das Szenario Corona mal weiterspinnt, dann kann es tatsächlich sein, dass wir wieder Lager sehen, Zwangsimpfungen, Hausarreste, Jobverluste und Berufsverbote, Umerziehungseinrichtungen... dass wir also das reinszenieren, was wir glaubten, schon lange überwunden zu haben.

Das wir diese ganzen Sachen wieder sehen. Bislang dachten alle: sowas kommt nie wieder, wir sind ja alles Antifaschisten, Aufgeklärte, Gutmenschen, haben das in Geschichte gehabt... wissen, dass sowas nie wiederkommt... bis Corona und die Querdenker.

Schon gehts wieder los!

Wer die Impfung verweigert, sollte keine Behandlung bekommen und falls er jemanden ansteckt, in den Knast kommen!

Das habe ich heute gelesen. Wie weit sind wir noch von den Verhältnissen von 1933 entfernt? Und das sind genau die Leute, die sich selber als stabil ansehen und meinen, sowas wie 1933 könne mit ihnen nie passieren.

Und das ist es eben: alles, was man nicht aufarbeitet, wird man reinszenieren. Auch kollektiv. Das kommt wieder auf die Bühne. Die Bühne, dass ist das Leben, was wir sehen. Das ist die Bühne. Das ist das Bewirkte. Das Wirkende ist der Geist. Und wenn der nicht geheilt ist, bewirkt er auf der Bühne wieder diese Zustände, die das Trauma ausgelöst haben.

Die Situation ist brandgefährlich.

Wir haben ganz schlimme Zustände, die sich mit Corona nun so richtig zuspitzen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Das kann alles recht schnell in ganz düstere Zustände umkippen. Die Angst, die unverarbeitete Mitschuld, der Druck, das alles kann schnell kippen und wir haben wirklich wieder Zustände wie 1933. Wir sehen die Zeichen schon leuchten. Das geht ja schon länger, dass wir diese Fehlentwicklung haben. Mindestens seit 2014. Und es wird immer bedrohlicher und dramatischer.

Und wieder sind es eben die Mitläufer, die diese Fehlentwicklung überhaupt erst ermöglichen, ja vorantreiben! Die voller Inbrust nach Zwangsimpfungen rufen, die Querdenker diffamieren, die sich manipulieren lassen.

Und wisst ihr, wo das wieder absolut genial dargestellt wurde?

Star Wars!

Anakin wurde auch zum Mitläufer der Dunklen Seite. Hat aus Angst die Seiten gewechselt und wurde das, was er schwor zu bekämpfen. Er hat dem mächtigen Lord erlaubt, seinen Geist zu manipulieren, so dass er zu dessen Werkzeug wurde. Genau wie der normale Mitläufer das Werkzeug der Mächtigen ist.

Sogar die Spaltung, die bis durch die Familien geht, wurde im Film dargestellt. 

Anakin hat nicht gezögert, aus Angst und Hass sogar seine Frau zu verraten und sie quasi als Querdenker (um mal im Bild zu bleiben) zu sehen. Als Gefahr, also Übel, als Etwas, was weg muss...als Verräterin. Dabei hat er alles verraten, was er vorgab zu verhindern.

Der dachte doch vorher auch noch, er würde nie und nimmer selber das Böse und Dunkle werden.

Und wie der Mitläufer jeder Zeit, wird man da ein bisschen größenwahnsinnig, weil man ja auf der Seite der Mächtigen zu stehen denkt (während der Querdenker sich ohnmächtig fühlt, weil in der Minderheit).

Auch der Mitläufer denkt, er handelt gut, handelt fair und macht es richtig. Und merkt nicht, dass er genau das erschafft, was er nie wollte.

Das Drama wurde in Star Wars meisterhaft inszeniert. Und gerade diese Dramatik sehen wir aktuell.

Und es geht hier auch um dieses Schwarz-Weiß-Denken. Genau das sehen wir aktuell ja in den Medien, in der Politik. Da wird nicht mehr diskutiert, da geht es nur noch um dafür oder dagegen ("only a sith deals in abolutes"). Der Prof. Mausfeld hat in einem Vortrag aber genau das als das Kernmerkmal der Demokratie benannt: den öffentlichen Debattenraum. Nicht die Wahl, die hatten wir auch in der DDR, sondern die öffentliche Debatte, die Meinungsverschiedenheit, das Ausdiskutieren. Ohne diese offen ausgetragene Deabtte ist die Demokratie tot.

Der Senat bin ich! - das sagt der Sith Lord. Und man könnte fast meinen, dass das für Deutschland und Frankreich auch gilt! Der Bundestag bin ich! Die Nationalversammlung bin ich!

Und immer werden diese Imperien auf dem Argument der Sicherheit aufgebaut.

Jeder sollte sich bewusst sein, wo er steht.

Und die Zeit wird kommen, wo sich jeder auch entscheiden muss.

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