Das Mitläufersyndrom

11.06.2020 20:35

Weiß gerade gar nicht so richtig, was ich schreiben soll. Manchmal gibt es nicht wirklich was zu sagen, bzw. es geht soviel ab, aber man hat noch keinen richtigen Griff, um es zu händeln. Da schwirren manchmal nur so Bruchstücke im Kopf rum.

Für mich war und ist der Blog immer auch wichtig gewesen, um die Dinge, die gerade abgehen, in einen größeren Zusammenhang zu stellen, der eben auch immer einen Ernährungsbezug hat.

Im Grunde lassen sich ja fast alle Erscheinungen als Probleme deuten, die entstehen, wenn man sich gegen die Gesetze der Natur und der Gesetze der Liebe wendet.

Dann werden die Probleme irgendwann immer größer und es braucht am Ende diese ganze Überwachungen, um das noch irgendwie in den Griff zu bekommen und zu lenken und zu leiten.

Wir erleben ja im Grunde gerade eine Zivilisation / Hochkultur im Niedergang.

Zivilisationen / Hochkulturen entstehen immer da, wo man anfängt, Getreide, Reis, Mais oder Kartoffeln anzubauen und diese im Rohzustand im Grunde ungenießbaren oder nur in Minimengen essbaren Produkte mittels Kochprozess in größeren Mengen verfügbar zu machen.

Überall, wo man damit anfing, entstanden Zivilisationen, die sich recht schnell in hierachische Systeme gliederten und zu Hochkulturen erblühten, aufstiegen und dann wieder niedergingen.

Und ich wette, in jeder Zivilisation gab es die Warner, die Kritiker, die, die das ansprachen, was die Masse nicht sehen wollte.

Das kann ein Krieg gewesen sein, vor dem gewarnt wurde, was man aber nicht hören wollte, das waren vielleicht Grenzverschiebungen, Gesetze, Regeln, soziale Experimente, politische  Strukturen und Änderungen, die man umsetzte, die aber in weiterer Folge mehr Probleme machten, als sie behoben und immer gab es wohl schon Kritiker, Warner und Omegas, die an irgendeinem Punkt der Entwicklung nicht mehr gehört wurden.

Die Folge war dann irgendwann der Niedergang.

Genau das erleben wir jetzt.

Eine Zivilisation in der Blüte (na ja, eigentlich schon etwas drüber), (noch) selbstbewusst und stark und doch steht das Ganze mehr und mehr auf tönernen Füßen und die Entwicklung lässt nichts Gutes erwarten.

Wieder gibt es Entwicklungen, wo der gesunde Menschenverstand sagt: Hilfe! Also wird das nie was!! Und wieder ist die Masse in ihrer Angepasstheit und die Eliten in ihrem Größenwahn unempfänglich für diese Kritiken.

Das der Größenwahn eine unausweichliche Nebenwirkung der gekochten Kohlenhydraternährung ist, hatte ich hier auch schon mehrfach vermutet.

Was aber macht die Menschen zum Mitläufer?

Heute kam mir der Gedanke: der Mitläufer entkommt den Konsequenzen des Massenhandeln am Ende auch nicht.

Das fand ich wichtig zu verstehen, denn viele Menschen werden ja zu angepassten Mitläufern, weil sie meinen, das gibt ihnen Sicherheit. Nur, wenn das System, dass da erzeugt wird, irgendwo eine Fehlentwicklung ist, dann wird es eben am Ende auch ALLE treffen, egal wie sehr man sich dann dagegen wehrt. Es gilt eben wirklich "mitgefangen-mitgehangen!"

Merkmale einer "gesunden" Zivilisation sind ja die freie Meinungsäußerung, die Demokratie (zumindest für einen Teil der Bevölkerung), der Wettstreit der Ideen. Das hat Griechenland ausgezeichnte, das hat Rom ausgezeichnet, das war im Römischen Kaiserreich deutscher Nation der Fall und in diesem Zustand kann man noch Fehlentwicklungen auffangen.

Aber in allen Zivilisationen kam es wohl irgendwann zu einer Einschränkung dieser Errungenschaften und das Unheil nahm seinen lauf. Verrückte Ideen nahmen überhand, die Jugend wurde pummelig, Kritik wurde verteufel, die Mahner und Kritiker wurden zum Schweigen gebracht, Korruption und Machtmissbrauch nahmen zu.

Irgendwann wurde das Ende eingeläutet und die Zivilisation zerfiel.

So erging es bisher ALLEN Zivilisationen und Hochkulturen.

Und wir sind wieder im Zustand des Niedergangs.

Wie könnte man das noch aufhalten?

Na ja, wir bräuchten im Grunde eine sehr viel individuellere und freiere Erziehung. Denn das Mitläufertum geht im Kindergarten schon los. Da wird man schon an eine bestehende Struktur angepasst, was beim Aufblühen der Zivilisation vielleicht sogar Sinn machte, weil alles auf ein Ziel ausgerichtet wurde (Bildung - Technologie - Fortschritt - Armee - Macht), dass es zu erreichen galt.

Aber wenn eine Zivilisation in den Gammelzustand übergeht, dann ist genau das kontraproduktiv, denn JETZT bräuchte es, um die Zivilisation zu retten, wieder den Wettstreit der Ideen, das Anhören der Kritiker, bräuchte es neue Ideen, wirkliche Reformen und im Grunde mehr Lob der Omegas.

Statt dessen wird der, der reblliert und stört, dizipliniert, während der Mitläufer, der oder die Angepasste es da besser hat und Lob und Anerkennung bekommt.

Wäre die Erziehung sehr viel individueller und freier, würde es diese Mitläufertum nicht in der Form geben. Nicht umsonst waren viele "ungebildetet" Völker seit je her rebellisch und jede Machtstruktur hat versucht, bei den Kindern anzusetzen und die auf Linie zu bringen.

Nur, wenn dann eine Entwicklung in die falsche Richtung geht, dann gibts da kein Halten mehr auf der schiefen Bahn. Dann verstärkt sich dieses Problem noch. Dann rutscht das!

Das hat was von einer Monokultur, wo plötzlich der Käfer einfährt und plötzlich ist alles im Arsch.

Wenn alle angepasst an das jeweilige System leben, dann ist eine Gesellschaft nicht mehr widerstandsfähig. Nicht mehr fähig, auf veränderte Bedingungen zu reagieren.

Je diverser das Spektrum der Meinungen, Ansichten, Moden, Verhaltensweisen, Mentalitäten usw ist, desto widerstandsfähiger ist eine Gesellschaft gegen bestimmte Verwerfungen.

Dem gegenüber steht eben wieder das Interesse der Herrschenden, möglichst gut regierbare und systemtreue Menschen zu haben.

Aber im Grunde bringt jede Zivilisation immer auch eine Entfremdung des Menschen mit sich. Weil die Struktur "Zivilisation" schon eine Entfremdung ist und nur auf der Basis gekochter Kohlenhydrate entsteht.

de.wikipedia.org/wiki/Hochkultur_(Geschichtswissenschaft)

Im Grunde ist die Entfremdung, also das man einfach nicht so sein darf, wie man ist, das GrundÜBEL. Jeder Mensch wird geboren und ist, wie er ist. Und dann gehts los und man wird "erzogen". Also an die jeweiligen Normen der Gesellschaft angepasst. Sind diese Normen frei, individualistisch, lebensbejahend, dann kann man weitestgehend so bleiben, wie man ist, kann das lernen, was man will und wozu man sich berufen fühlt, kann sich so geben, wie man sich geben mag.

Gleichzeitig ist man aber auch eingewoben und aufgehoben in eine gesunde Gesellschaft (Trobriander, San, Grönland - Inuit). Es braucht da nämlich keine Freaks, Spinner und Verrückte, die braucht es nur in unserer Gesellschaft, um die Normalen daran zu erinnern, dass das, was sie da machen, eben nicht normal ist.

Je natur-, liebes- und wesensfremder aber die Entwicklung wird, desto größer wird die erforderliche Entfremdung.

Und aus dieser Entfremdung entsteht das Mitläufertum und je stärker das wird, desto schwerer können Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt und ausgeglichen werden.

Wenn das überhaupt je ging...

Im Grunde kann man jetzt nur noch Zeuge werden. In in seine inner Kraft kommen, während ringsum der Wahnsinn und der Mob tobt.

Was will man machen?

Wer Kind erhat, sollte schauen, dass die nicht von sich selber entfremdet werden.

Mehr kann man gerade nicht tun. Mehr brauchts auch nicht.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

P.S. Wer den Blog unterstützen möchte, der darf das gerne tun! :-)

Ich freu mich über jeden Beitrag!

Überweisung:

Matthias Brautschek

SPARDA Bank Berlin e.G.

IBAN: DE 10 1209 6597 0003 8009 19

BIC: GENODEF 1S 10

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

—————

Zurück