Der kollektive Nervenzusammenbruch.
03.03.2022 19:21
Na ja, also so langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die öffentliche Debatte über so ziemlich jedes gesellschaftlich relevante Thema, egal welches, zunehmend eingeengt wird, was dann dazu führt, dass man einen Sachverhalt nur noch von einer Seite, der erlaubten, aus betrachten kann. Wie der Mond, der uns nur immer die gleiche Seite zuwendet, hat aber jede Wahrheit mindestens zwei Seiten und man kann nur etwas über die verborgenen Seiten erfahren, wenn man dem zuhört, der sie sich angesehen hat und demnach einfach einen anderen Blick auf die selbe Sache hat.
So hat eben der Deutsche, der Pole, der Russe, der Engländer, der Franzose bis hin zum Angolaner jeden einen anderen Blick auf Ereignisse wie z.B. den zweiten Weltkrieg oder die deutsche Einheit.
Und irgendwo in der Melange aus diesen ganzen Sichtweisen liegt sowas wie die Wahrheit. Das, was man nur intuitiv erfassen kann.
Genau deswegen ist die offene Debatte, der Austausch von Sichtweisen, Meinungen, Überzeugungen, Beobachtungen so unglaublich wichtig. Das hat etwas von eine unsichtbare Wahrheit sichtbar machen. Es der Intuition erlauben, den richtigen und besten Weg zu finden.
Aber schon seit mindestens 2014 - Ukrainekrise damals - erleben wir die zunehmende Polarisierung der Debatte in richtig und falsch, gut und böse, hell und dunkel und wer es wagt, wie die Leute in der Abbildung, etwas zu sagen, was dem Mainstream, oder besser dem herrschenden ideologischen Block, nicht passt, wird anscheinend abgesägt.
Oder mittlerweile sogar aufgrund einer rassischen Zugehörigkeit (Russe) diffamiert und ausgegrenzt.
Ich habe keine Ahnung, wie man aus einer solchen Krise wieder herauskommen kann. Wenn man sich das auf einer persönlichen Ebene anschauen würde, dann steht bei einem Menschen, der so agiert, am Ende oft der Nervenzusammenbruch, der Burn out.
Man muss ja unglaublich viel Energie aufwenden, um das, was man nicht wahrhaben will, zu unterdrücken, abzuwehren und zu bekämpfen. Gleichzeitig geht das ja nicht weg, sondern bleibt immer da und drängt an die Oberfläche. Oft endet das in einer großen Krise und man liegt heulend und schluchzend im Bett - Zusammenbruch. Mit den Nerven am Ende.
Oder es entläd sich destruktiv. Darauf warte ich ja schon lange. Wenn man sich viele Meinungen zum Beispiel auf Twitter anschaut, in den Zeitungen als Kommentare, oder gar bei den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten, dann frage ich mich, was da am Ende rauskommen soll bei all der Hetze (Oma ist ne Umweltsau, PIIGS, Impfgegner =Blinddarm, den man entfernen muss), Diffamierungen und richtigem Rumgesudel.
Na ja, das sehen wir jetzt. Einer hat jetzt die Schnauze voll und es entläd sich destruktiv.
Das hatte ich für Deutschland auch schon erwartet. Nach jahrelangen Beleidigungen, Diffamierungen, Hetze, Jauche und Gesudel gegen jeden, der nicht zum gerade aktuellen ideologischen Block gehörte, hatte ich schon lange mal eine destruktive Entladung erwartet. Ein "Jetzt reichts!"
Erstaunlicherweise blieb das hier aus, dafür zeigt es sich nun im Osten des europäischen Siedlungsraumes.
Da knallt es jetzt.
Haben ja eigentlich alle erwartet. Entweder für die USA, für Europa, fast jeder, den ich kenne, hat gesagt, also wenn es so weitergeht, wobei das "so" eine Melange aus verschiedensten Fehlentwicklungen war, dann knallt es bald.
Und siehe da.
Tatsächlich entladen sich die Spannungen jetzt erneut aggressiv, destruktiv.
Aber man sieht derzeit wirklich, und ich konsumiere nun wirkich nur ganz nebenbei mal etwas zum aktuellen Gesehen, dass es immer mehr ins Irrational, ins Absurde, ins Groteske, ins Emotionale, ins Dumme abrutscht.
Und wie gesagt, für mich sieht es so aus, dass das irgendwann in einem kollektiven Nervenzusammenbruch enden wird.
Irgendwan geht das nicht mehr, irgendwann kann man nicht auf alles und jeden eindreschen und irgendwann wird man erkennen, dass die anderen eben nicht die Bösen sind, sondern genau ihre ganz eigenen Beweggründe haben, die sich oft von den eigenen nicht allzusehr unterscheiden.
Und dann wird das große Heulen losgehen.
Die Menschen werden ja nun schon seit zwei Jahren hier richtiggehend an ihre Grenzen gebracht. Zwei Jahre Coronatodesangst und nun die Atomkriegstodesangst.
Das dauert nicht mehr lange, und immer mehr leute sind mit den Nerven am Ende. vor allem die, die das alles zu ernst nehmen und sich in diese Angstmatrix reinziehen lassen.
Und vor allem für die Kinder wird es schlimm.
Ich bin ja in den 80ern aufgewachsen. Die Musik war super, aber es waren eben 10 Jahre Todesangst vor dem Atomkrieg. Damals waren wir hier im Osten ja der Feind. Auf uns hier hatte man die westlichen Atomraketen gerichtet und ich erinnere mich an einige Träume als Kind, die Atombombenexplosionen zum Thema hatten.
Und wenn man in einem Gebiet lebt, wo der Nachbar seine Bomben drauf gerichtet hat, dann ist das kein schönes Lebensgefühl. Vor diesem Hintergrund ist es absolut irrsinnig zu nennen, dass man den Russen so auf den Pelz gerückt ist, statt hier in Europa, also im gesamten europäischen Siedlungsraum, zu lernen, wie man freidlich und ohne solchen Wahnsinn miteinander auskommt.
Nur um mal zu zeigen, über was wir hier reden:
Der helle Wahnsinn, was hier entfesselt wurde. Andererseits ist das so abschreckend, dass seitdem die großen Kriege ausgeblieben sind.
Statt dessen führt man seit 2001 wieder hybride Kriege gegeneinander. Ein Gemisch aus Propagandakrieg, Stellvertreterkriege, Energiekriege, Cyberkriege, Finanzkriege, Wirtschaftskriege.
Vollkommen irrsinnige Menschen haben sich an die Macht gebracht und sind dort, dem Wahnsinn verfallen, nicht in der Lage, friedlich und harmonisch miteinander auszukommen.
Dabei brauchts dafür nicht viel. Grenzen respektieren, leben - und leben lassen, Verträge einhalten und den anderen auch mal in Ruhe lassen. Schon ist Frieden. Aber nein...Es gibt ja auch in jedem Dorf einen Störenfried. Da habe ich mal mit einem vom Ordnungsamt gesprochen. In fast jedem Dorf gibt es einen Querulanten, der die anderen nicht in Ruhe lassen kann.
Und hier ist es genauso.
Die Russen, vorausgesetzt, es ist die Wahrheit, aber schon Scholl-Latour hat das in seinem Buch "Russland im Zangengriff" beschrieben, sagen ganz klar, was ihre Motive sind:
Die Neutralität der Ukraine sei indes "kritisch wichtig" für Russland:
"Sie ist eine minimale territoriale Barriere, die unser Land braucht, um Angriffe aus dem Westen abzuwehren."
Die aktuelle Situation nannte der SWR-Chef zudem einen "ganz und gar heißen Krieg" mit dem Westen.
de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-lage/
Ja, jetzt sind wir also im Krieg und wir hier, Deutschland, das Land meines Großvaters, der schon in Russland kämpfte, wieder im Krieg mit diesem Land. Was für ein Scheitern, was für ein Versagen, was für eine traurige Entwicklung.
Womit haben wir das nur verdient?
Wie konnte es dazu kommen?
Wie konnte es dazu kommen, dass wir nun, statt vernünftige und rational handelnde Politiker, solche Clowns an der Macht haben? Solche Hetzdrohnen?
Die Sache ist die: hier im Osten sind wir mit dem Russen ausgekommen. Und wir sind ja auch mit der russischen Kultur, damals eben die sozialistische, aufgewachsen. Hexe Babajaga, Russisch in der Schule, Deutsch-Sowjetische Freundschaft, viele russische Kinofilme.
Vielleicht sollten deswegen gerade die Ostdeutschen auf eine Verständigung zwischen Ost und West hinwirken. Westdeutschland scheint doch zu sehr gefangen in alten Rollenmustern zu sein.
Aber hier hat man sich kennengelernt und wie schon geschrieben, Putin sprach mal fließend Deutsch und hat in Dresden gelebt.
Das sollte eigentlich eine Basis für Verständigungen sein.
Ich verstehe nicht, dass man auf so vielen Ebenen so hartleibig ist. Was soll das denn bringen am Ende?
Was soll denn am Ende besser sein als Frieden, gegenseitiger Respekt, miteinander auskommen? Und das betrifft ja nun nicht nur den aktuellen Konflikt, sondern das betrifft ja so viele Themen der letzten Jahre.
Meint man, die Unterwerfung wäre besser? Nachhaltiger? Meint man, es wäre so eine Art Endsieg, wenn die "Nazis" (also die, die man so labelt), die "Verschwörungstheoretiker", die "Rechten", die AfD, die "Klimaleugner", die Impfgegner alle weg sind? Unterworfen? Russland unterworfen und aufgeteilt?
Was genau soll denn das Ziel dieser ganzen Aktionen sein? Angefangen eben im Kleinen bei den Angriffen auf Andersdenkende hier bis eben zu den großen Problemen? Was soll denn da am Ende als Ziel stehen?
Und wenn man sich das mal so vor Augen führt, dann merkt man erst einmal, wie absolut krank das alles ist, was gerade passiert.
Wie absolut geisteskrank.
Statt zusammen zu leben, gemeinsam etwas aufzubauen, sich zu besinnen, wer man ist, mal loszulassen, leben- und leben lassen, sich aussprechen und zuhören, zu gedeihen und zusammen die Probleme zu lösen, haben wir einen Rückfall (und schlimmer) in die Welt der 80er Jahre.
So, wie man bei Corona am Ende aus den 70ern nicht herausgekommen ist und die Therapie am Ende schädlicher war als die Krankheit, genauso so ist es jetzt. Das 70er und 80er Jahre Denken ist zurück.
Die Gesellschaft hat sich nur äusserlich entwickelt, innerlich ist sie aber stehengeblieben.
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Noch immer haben wir das elende Problem, dass vor 7.500 Jahren begann, nicht gelöst: www.orgonelab.org/saharasia_de.htm
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