
Der Regenwald brennt
25.08.2019 16:00Anscheinend brennt in Brasilien und angrenzenden Ländern derzeit massiv der Regenwald. Warum? Weil man Land urbar machen will.
Zwei Anmerkungen dazu:
Wie immer geht nun ein Aufschrei durch die Medien, man hat auch schon die Schuldigen ausgemacht. Zum einen das Fleischessen, dann den Klimawandel, dann den rechten Präsidenten Bolsano, oder wie dieser Haubentaucher auch immer heissen mag.
Fleisch essen:
Was niemand fragt: was passiert, wenn wir alle auf vegan Ernährung, wie jetzt viele wieder auf Facebook fordern, umsteigen? Hört dann das Waldabholzen auf? Die Veganer meinen ja. Ich meine, man verschiebt es nur in die Zukunft.
Das Argument, dass man mit veganer Ernährung die Welt rettet, greift ja nur, wenn man davon ausgeht, dass die Weltbevölkerung gleichzeitig aufhört, sich zu vermehren. Geht das Bevölkerungswachstum ungebremst weiter, dann werden eben in 100 oder 150 Jahren die Wälder brennen, weil die Weltbevölkerung dann auf einem Stand ist, der die Anbauflächen für pflanzliche Nahrung erschöpft hat.
Und genau das bringt uns zur wahren Ursache des Problems. Nicht das Fleischessen an sich ist das Problem, sondern das exponentielle Anwachsen der Weltbevölkerung. 15 Milliarden Veganer oder 20 Milliarden oder irgendwann 40 Milliarden werden am Ende auch alles auffressen.
Vegane Ernährung ohne gleichzeitige Begrenzung des Bevölkerungswachstums ist also vollkommen sinnlos und verschiebt die Probleme nur in die Zukunft.
Bestes Beispiel: Indien und China. Beides sind Länder, wo man sich weitestgehend pflanzlich, zumeist vegetarisch ernährt hat. Aus China stammt ja die die berühmte 80-10-10 Studie und aus Indien der Vegetarismus (Yogis). Ergebnis: Bevölkerungsexplosion und zusammen weit über 2 Milliarden Menschen auf Kohlenhydratbasis. Damit einhergehend eben massive Abholzungen und zurückdrängen der ursprünglichen Natur.
Aber wieso sollte ich vegan leben, wenn vegan gar nicht die wirkliche Lösung ist, sondern die Drosselung des Bevölkerungswachstums auf ein ökologisch verträgliches Maß?
Was wir hier wieder erleben ist reine Propaganda.
Die wichtige Frage ist: auf welcher Populationsgröße kann man leben, so dass alle Nahrungsmittel ökologisch und nachhaltig produziert werden können, so dass alle Nährstoffe enthalten sind und wo alle satt werden (UND wo die Natur noch Platz hat).
Das kann man dann noch weiter runterbrechen. Europa, Deutschland, Sachsen-Anhalt. Klar kann man handeln und tauschen, aber es gibt eben eine Zahl X, ab der man nur noch mit Pestiziden usw. Nahrungsmittel erzeugen kann.
Im Grunde geht es darum, diese Zahl mal rauszufinden und dann danach zu handeln. Das war ja Jahrtausende kein Problem. Da stiegt die Weltbevölkerung ja nur ganz leicht.
Das Problem: macht man es quasi "von oben herab", ordnet man das also eher autoritär an, hat man wieder Kommunismus / Faschismus / Diktatur. Lässt man es sich frei einpendeln, wie es die Marktradikalen fordern, dann hat man irgendwann die Krisen, den Zusammenbruch.
Der beste Weg wäre die Einsicht, der Vernunft, das sich selber begrenzen aus Vernunft.
Klimawandel.
Da wird als Lösung Wasserkraft und Windkraft, sowie Solar als Segen angeboten. Und zwar so schnell wie möglich, man sieht ja, Brasilien und so. Aber anscheinend werden in Deutschland gerade genau die Gebiete zur Wüste, die massiv mit Windkraftanlagen bestückt sind. So ein Zufall aber auch. Das Problem ist hier das Gleiche: ein insgesamt viel zu hoher Stromverbrauch durch zuviele Menschen. Wir waren ja hier schon auf dem richtigen Weg (Schrumpfung), aber nein, es mussten die Grenzen aufgemacht werden, und Millionen Migranten wollen hier nun auch "besser leben", was nur heisst: mehr konsumieren! Was zwangsläufig mehr Stromerzeugung bedingt, natürlich aus Sonne, Biogas, Wind- und Wasserkraft. Und es gibt ja Überlegungen der UNO, Deutschland bis auf 120 Millionen Menschen aufzustocken, bzw. wird das als möglich erachtet. Hatte ich ja hier schon im Blog.
Auch hier werden diese Brände wieder zu Propagandazwecken missbraucht.
Die Rechten.
Selbiges gilt für den Präsidenten Brasiliens. Anscheinend wirklich der absolute Tiefpunkt dort drüber. Keine Ahnung, kenne den nicht, habe auch bisher nicht viel von dem gehört. Aber selbst wenn das stimmt, wenn das eine absolute rechte und faschistische Arschkrampe ist: Ja aber Leute, wie schlimm mussten die Linken gewesen sein, dass die Brasilianer sich so einen Präsidenten wählen! Wieso fragt das denn niemand?
Die Fakten: 2003 bis 2011 war Luiz Inácio Lula da Silva von der Arbeiterpartei PT Präsident Brasiliens. - ein Linker. 2011 bis 2016 Dilma Rouseff, auch eine Linke. Brasilien war 13 Jahre (!!!) links mit zum Teil enormen Zustimmungswerten für diese PräsidentInnen. Was haben die falsch gemacht, dass sich die Brasilianer dann so einen Typen als Präsidenten gewählt haben? Was sind denn die Gründe, wieso man sich so einen Präsidenten zulegt? Der wurde ja gewählt!
Wir erleben hier gerade wieder vollkommen sinnloses Bashing. Aufbau eines klaren Feindbildes. Im Grunde reine Propaganda. Niemand fragt, wieso die Brasilianer nach 13 Jahren linker Präsidenten sich so dermaßen nach rechts gerichtet haben. Die gleiche Frage kann man übrigens auch für die USA, Ungarn, Ostdeutschland, Italien, Frankreich und andere Länder stellen.
Fassen wir zusammen.
Man sieht also, dass die wirklichen Probleme gar nicht benannt werden. Sondern dass wir hier wieder massiv Propaganda geboten bekommen. Vegane Propaganda, Klimawandelpropaganda, Anti-Rechts-Propaganda.
Die wirklichen Ursachen sind aber Überbevölkerung, ein auf ewiges Wachstum getrimmtes Geld- und Wirtschaftssystem, Gier, Raffsucht und mangelnde Bildung.
Alle diese drei Grundübel haben die jetzt zeternden Linken / Grünen / Gutmenschen (wie man die auch nennen mag) NICHT angetastet, wo immer sie an der Regierung waren. Im Gegenteil. Hier haben die Linken_Grünen das Bevölkerungswachstum angekurbelt über Migration, bzw. haben es massiv bejubelt, was sofort mehr Konsumtion bedeutete, haben die Banken mitgerettet, haben das Schulsystem ruiniert.
Die, die jetzt so laut schreien und fordern und mit dem Finger zeigen, haben alles getan, damit es so bleibt, wie es ist. Damit die Grundprobleme bestehen bleiben.
Das ist der helle Wahnsinn!!!
Die eigene schuldhafte Beteiligung.
Wir sind nicht besser! Oh ja, wie schön ist es, sich jetzt hinzustellen und auf Brasilien und da vor allem auf diese Führungsclique zu zeigen. Nur, wir waren doch vor ein paar hundert Jahren nicht einen Deut besser!!! Mitteleuropa war mal dichtester Wald. Dann kam die Hexenverbrennung und die Bevölkerungsexplosion und dann wurde gerodet auf Teufel komm raus.
Wald im freien Germanien
Publius Cornelius Tacitus beschrieb das freie Germanien (Germania magna) im 1. Jahrhundert als „terra aut silvis horrida aut paludibus foeda“ – ein Land, bedeckt von schrecklichen Wäldern oder abscheulichen Sümpfen. Tacitus mediterrane Heimat war zu diesem Zeitpunkt bereits Jahrhunderte Kulturlandschaft, der Wald für Felder, Obstanlagen, Städte, für Holzbedarf für Hausbrand und Flottenbau gerodet. Ein Land, dessen Fläche zu vermutlich 70 % mit Wald bedeckt und klimatisch abweisend war, beeindruckte römische Beobachter offensichtlich. In der Namensgebung kommt dies zum Ausdruck. Gebirgszüge wie der Schwarzwald hießen Silva Abnoba, nicht Mons Abnoba. Es kann davon ausgegangen werden, dass in dieser Zeit unwegsame Mittelgebirgszüge von menschlicher Einflussnahme noch weitgehend verschont waren. Aber auch in den Ebenen gab es noch große, zusammenhängende Waldgebiete. Diese fanden sich vor allem zwischen den Siedlungsgebieten der germanischen Stämme und wurden zur gegenseitigen Abgrenzung respektiert. Als Siedlungsräume kamen flussferne Auengebiete und Wälder auf reichen Böden in Frage.
Also jede Zivilisationsentwicklung hat den Wald weghehackt, Brandordung betrieben, hat sich auf Kosten der ursprünglichen Natur ausgebreitet. Klar, es entstanden zum Teil artenreiche Kulturbiotope. Aber der Urwald wurde eben gerodet.
In Germanien waren diese Wälder nach weitestgehend intakt. Aber so sollte es nicht bleiben.
Die römische Kolonisierung war ein einschneidender Eingriff in die Waldgesellschaften Mitteleuropas. Es verblieben waldfreie Zonen, die sich von der Beweidung nicht mehr erholten, das Artengefüge in vielen Waldgesellschaften war durch die selektive Nutzung gestört und eingeführte Arten wurden Bestandteil der Vegetation.
Genau das sehen wir heute auch in Brasilien. Bevölkerungswachstum, Städtebau, Geld machen mit Holz und Viehzucht. Die mit der Natur lebenden Indianer werden assimiliert oder verdrängt. Wie eben zu Zeiten Germaniens schon passiert.
Bevölkerungsentwicklung Brasiliens:
Zivilisation bedeutet eben auch Gier, Wachstum, Größenwahn. Und das sehen wir überall. Und dafür braucht es unbegrenzt Rohstoffe und Nahrung.
Egal, ob das damals in Mitteleuropa so war, oder jetzt in Brasilien. Es wird immer Wald weggebrannt und weggehackt, wenn man mehr Zivilisation, sprich mehr Wohlstand, Reichtum und Bevölkerung haben will.
Das Drama ist eben, dass wir mit der Kochkost angefangen haben, was unsere ganze Art, den Planeten zu behandeln, verändert hat, und dann haben wir angefangen, auch dort Ackerbau zu betreiben, wo er nichts bringt, wie eben in Brasilien. Der hat ja da keine Humusschicht. Die Urvölker mussten das erst mühsam aufbauen, nennt sich Terra prater. Heute? Abholzen, ausnehmen, weiterziehen.
Mit den Wirrnissen der Völkerwanderungszeit breitete sich der Wald in Mitteleuropa wieder aus. Auf den Kulturflächen der römischen Kolonisation konnte der Wald oft wieder Fuß fassen. Mit der abnehmenden Siedlungsdichte begann auf vielen Flächen wieder eine Sukzession von Waldgesellschaften, die durch das Wirtschaften der römischen Siedler stark beeinflusst worden war. Die Pollenanalysen aus dieser Zeit zeigen auch, dass die Buche (Fagus sylvatica) sich wieder stark ausbreitete. Zum einen in den von Römern verlassenen Gebieten, zum anderen entlang der pommerschen Ostseeküste und nach Südschweden.
Geht der Mensch, schrumpft die Population, kehrt der Wald zurück.
Eine erste große Phase der Rodungen dauerte von etwa 500 bis etwa 800. Zur Zeit der Karolinger wurden die bereits von den Römern erschlossenen Gebiete wieder besiedelt. Danach wurden vor allem gut erreichbare und nährstoffreichere Böden besiedelt. Nach dem Jahr 800 stockte die Besiedlung und Rodung der Wälder in Mitteleuropa. Bedingt durch Seuchenzüge und den Einfall fremder Völker (im Norden die Raubzüge der Normannen, im Süden die Ungarneinfälle) stieg die Bevölkerungszahl nicht wesentlich an.
Die hohen Mittelgebirgszüge blieben in dieser frühen Phase menschenleer. Erste dauerhafte Siedlungen lassen sich im Schwarzwald z. B. erst ab etwa 1000 nachweisen, auch der Harz war zu dieser Zeit nur von schwer begehbaren Pfaden durchzogen. Aber auch stromnahe Auwälder (z. B. am Rhein) blieben aufgrund der Unberechenbarkeit der Flüsse noch erhalten. Die flussfernen Teile der Aue wurden hingegen genutzt.
Ab 1100 setzte die zweite große Rodungsperiode ein. Menschliche Besiedlungen drangen nun auch in entlegenere Täler der Mittelgebirge vor. Waldflächen wurden bis 1300 gerodet bzw. landwirtschaftlich so intensiv genutzt, dass sie ihren Waldcharakter verloren. Am Ende des 14. Jahrhunderts hatte sich ein Verhältnis zwischen Kultur- und Waldfläche gebildet, das ungefähr dem heutigen entspricht.
An diese Rodungsphasen erinnern heute noch viele Ortsnamen, die auf -rode, oder -roda enden. Gräfenroda, Rodeburg, Harzgerode.
Da wurde massiv die Axt angelegt und der Mensch hat sich ausgebreitet.
Genau das Gleiche sehen wir heute in Brasilien. Die Population wächst, der Mensch breitet sich aus. Und wir, die wir unseren Urwald vollkommen zerstört haben, wollen den Brasilianern nun Vorschriften machen. Das wird nicht funktionieren.
Natürlich kann und muss man sich fragen, wieso hier die Wiesen und Weiden verkommen und die Trockenrasen verbuschen, alles Biotope, die durch Tierhaltung entstanden sind, und man Fleisch aus Argentinien essen muss, bzw. Soja für die Mast hier importiert.
Und man kann fragen, ob nicht generell zuviel Fleisch gegessen wird.
Aber es ändert nichts an den Grundübeln Bevölkerungswachstum + Gier, Raffsucht, Profitgier + mangelnde Bildung (Dreieck der Zerstörung, könnte man das nennen). Fehlenden Bildung: zb dass man sich auch roh ernähren kann, und man da eben kein Soja, sondern Fruchtwälder braucht. Und auch kein Feuerholz zum Kochen. Der brasilianische Regenwald soll ja eh deswegen soviele Fruchtbäume haben, weil die damals von den Ureinwohnern gepflanzt wurden. Der Regenwald als Garten.
Und wir scheuen die Frage, die ich oben gestellt habe: was ist die Zahl X? Welche Populationsgröße ist maximal möglich, bis der alle ökologisch und nachhaltig und ausgewogen ernährt werden können UND die Natur und ihre Lebensströme und dynamischen Prozesse noch Platz haben?
1 Milliarde? 3 Milliarden? 10 Milliarden? 500 Millionen, wie auf den Geogia Guide Stones?
Weiß keiner so genau.
Müsste man mal ganz scharf darüber nachdenken.
Und wie bringt man die Menschen dazu, aus Einsicht, aus Vernunft zu handeln, so dass man a.) kein autoritäres System braucht und b.) auch keines, was so gestrickt ist wie das jetzige, wo man sich blind auf Selbststeuerungskräfte verlässt.
Und nochmal zum Klimaschutz:
Vor allem durch die Brennholznutzung wurden in beträchtlichem Maße viele geschlossene Waldgesellschaften zerstört. Auch entlegenste Waldgebiete wurden genutzt. Zurück blieb eine Landschaft, deren Störungen noch heute erkennbar sind, so an kahlen Bergrücken, Heidelandschaften und an der Baumartenverteilung in den mitteleuropäischen Wäldern. Überdies kam es aufgrund verschwindender und sich nicht regenerierender Wälder zur Erosion des (auch Agrar-)Bodens, woraufhin Felder wie auch Siedlungen aufgegeben werden mussten. Besonders in Kriegszeiten waren Versorgungskrisen die Folge.
Angesichts der verheerenden Folgen des Raubbaus am Wald wurden von Landesherren amtliche Nutzungsregelungen erlassen. Ein Beispiel ist die Hohenlohische Forstordnung aus dem Jahr 1579.
Durch die Nutzung von Kohle, also gespeichertem Holz, konnte sich der Wald ja wieder ausbreiten. Jetzt will man die verbieten. Und zwar irgendwann weltweit.
Was bleibt?
Ein Fanal der Zerstörung.
Lösungen?
Da zucke ich nur mit den Schultern.
Im Grunde sind alle Infos da. Aber wie so oft...
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BIC: GENODEF 1S 10
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