Der Sündenfall. Und die Erlösung?

08.01.2023 14:08

Der Frank Stoner hat einmal ein Video gemacht, dass hier:

www.youtube.com/watch?v=c0BpGTNs0g4&t=3s

in dem er den Ursprung aller Religionen im Grunde auf die Naturerscheinungen zurückführt.

Darum gehts:

Alles steht in den Sternen geschrieben. Beruhen die Mythen und religiösen Narrative dieser Welt auf astronomischen Ereignissen und Zyklen? Dies behaupten die Forscher der Astrotheolgie, die aufzeigen, dass gewisse Handlungsmuster und Zahlen immer wieder vorkommen. Welche Rolle spielt dabei die Zwölf und ihre Vielfachen? Wie alt ist das Wissen um die Präzession der Equinox und woher stammt es? Haben schon die Sternenschauer von Goseck und Nebra das "Platonische Jahr" entschlüsselt, oder weisen die Erkenntnisse auf eine alte, verlorene Zivilisation hin? Eine "Weihnachtsausgabe" der besonderen Art, klischeefrei ohne Weihnachtsdevotionalien.

Das hat mich mal auf die Idee gebacht, dass auch die Bibel im Grunde ihren Ursprung in der Natur, oder besser, in den natürlichen Gesetzen hat.

In der Bibel gibt es Gebote zur Liebe, zum Umgang miteinander, zum Essen, zu bestimmten Kulthandlungen, zur Ehe, Sexualität. Da ist vieles recht streng geregelt. Und Übertretungen wurden früher sogar mit Steinigungen bestraft.

Also wir haben hier die Bereiche Liebe, Ernährung, das Denken - Fühlen - und Handeln, Ethik.

Mir kommt es aber so vor, als ob das irgendwie auf tiefere, verloren gegangene Zusammenhänge hinweist.

Zum Beispiel Ernährung: der Mensch kommt ja mit einem Instinkt auf die Welt, der sagt, was passt und was nicht und das was passt, schmeckt gut, solange, bis es genug ist. Wieso braucht es da Regeln? Das ist doch schon ein Hinweis, dass da was schief gelaufen ist, dass man in einer Umgebung lebt, wo es diese Regeln braucht.. ansonsten?

Der Mensch kommt aber auch mit einem Liebesinstinkt auf die Welt. Der sagt, was wann an energetischen Austausch passt oder nicht.

Das alles ist sehr fließend und weich... heute waren die Orangen gut, gestern waren sie langweilig. Heute ist die Monika sehr attraktiv, gestern war ich lieber mit meinem besten Kumpel Angeln, den Tag zuvor habe ich mich wunderbar mit meinem Großvater unterhalten. Also auch da: es fliesst, es wandelt sich ständig, es ist je nach dem mal gut, mal langweilig, mal passend, mal fade, mal himmlisch, mal abstoßend.

Ich glaube, die Natur ist ein einziger großer Fließprozess, eine sich ewig wandelnde Energie und wenn man das leben könnte, würde man sehr viel weniger Blockaden haben und sehr viel mehr echten, erfüllenden Austausch, statt leerer Phrasen und Steinklötze.

Aber durch irgendwelche Ereignisse in der Vergangenheit ist das irgendwie nicht mehr so echt und auch irgendwie versteinert. Plötzlich gibt es so strenge Gebote, strenge Regeln, strenge Verhaltensvorschriften. Steinigungen, Steintempel, Steinkirchen, Großsteingräber, steinerne Pyramiden. 

Das ist vielleicht nur noch so der Nachhall dessen, was ursprünglich einmal das alltägliche Erleben war.

Am Anfang steht ja da der Sündenfall:

Erst waren sie, Adam und Eva, ja nackt im Paradies:

Und sie waren beide nackt, der Mensch und das Weib, und schämten sich nicht.

Also das zeigt aus meiner Sicht, dass es da eine unschuldige Sexualität gab, die eben nicht irgendwie mit Scham besetzt wurde. Es geht hier aus meiner Sicht nicht um das Nacktsein, sondern um die Sexualität, die noch im Gleichgewicht war. 

Und tatsächlich, wenn da was nicht stimmt, schämt man sich, hat Schuldgefühle, ergeht sich in Rechtfertigungen... dann will man das lieber nicht zeigen, sondern verdecken.

Und das war wahrscheinlich der Sündenfall.

Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von den Früchten der Bäume im Garten? Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Eßt nicht davon, rührt's auch nicht an, daß ihr nicht sterbt. Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß.

Die Schlange ist ja in vielen Kulturen das Symbol für die aufsteigende Energie, für die Sexualität. Und dann ging da irgendwas schief und die Energie geht in den Intellekt: Scheiße! Das ist aber nicht gut! Da stimmt jetzt aber was nicht!

Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürze. Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten ging, da der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter die Bäume im Garten.  

Versteckte sich vor Gott. Na klar! Gott steht hier für die Naturgesetze der Liebe, man könnte auch sagen, für die lebensenergetischen Gesetze, und wenn da was schiefläuft, dann bekommt man Angst und ein schlechtes Gewissen. Dann hat man, wenn auch tief drin, ein schlechtes Gewissen, vielleicht sogar Todesängste, weil die nährende Energie ja plötzlich weg ist. Man trennt sich von Gott.

Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.

Na ja, Adam und Eva haben da wohl gegen die feinen Gesetze der Liebe und der Energie verstoßen, irgendetwas ging da sexuell schief und sie schämten sich. Aus irgendeinem Grund wurden die Geschlechtsorgane auf einmal wichtig und ein Problem! Die haben sich ja keine Mützen gemacht, oder Strümpfe, sondern haben ihre Genitalen verdeckt.

Und sie bekamen Angst vor den Konsequenzen, die man wohl fühlte.

Die Bibel ist ja eine Symbolsprache.

Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von von dem Baum, und ich aß. Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich also, daß ich aß.

Die Schlange, also wie gesagt, das sind ja Symbole, und irgendetwas ist da wohl sexuell schief gelaufen, irgendwo sind sie zu weit gegangen!!! Haben also eine natürliche Grenze (Gebot Gottes) nicht beachtet und haben sich verführen lassen, oder die Entscheidung getroffen, natürliche Gesetze und Grenzen zu missachten und dann fühlten sie sich mies, oh weia, dass war ja jetzt blöd (Intellekt wird stimmuliert) und schämten sich. Und die Geschlechtsorgane, vorher eben normaler Teil des Körpers, wurden zum Problem.

Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang.

Ist die Schlange denn vorher nicht auf dem Bauch gegangen?

Das finde ich interessant, denn was bedeutet das? Die Sexualität ist nun "am Boden"? War sie vorher eher vertikal? Nach oben gerichtet? Wie beim Kundalini? Aufrecht stehend? Himmel und Erde verbindend? Und dann ist da was schiefgegangen und sie lag auf der Erde.

Also dann wieder diese horizontale Geschichte.

Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.  

Das ist dann so diese horizontale Fortpflanzungsgemeinschaft? Also nicht mehr die unschuldige, vertikale Sache, sondern eben so diese Versorgersache. Der Mann wird der Versorger und bestimmt dann, wo es langeht.

Aber so richtig schön ist das eben auch nicht:

Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang.

Tja.. du musst jetzt hart arbeiten, um das alles zu managen. Ewig hat man Sorgen, ob es reicht, ob der Acker genug abwirft. Vorbei sind die paradisischen Zustände des Genährt werdens. Jetzt muss man selber zusehen. Du kannst zwar der Boss zuhause sein, aber nur solange du dem Acker auch etwas abringst.

Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.

Das ist schon lange meine Befürchtung, dass mit dem Ackerbau das alles irgendwie aus dem Ruder lief. Vielleicht haben die Frauen damals wildes Getreide gesammelt und haben es gegessen, vielleicht hat das die Sexualität etwas aus dem Ruder gebracht, man ging zu weit und schon war es vorbei. Ab da gab es kein Zurück mehr und man musste weiter Getreide essen. 

Überbevölkerung setzte ein, es breitet sich aus und mit ihr dieses Problem in der Liebe.

Und Adam hieß sein Weib Eva, darum daß sie eine Mutter ist aller Lebendigen. Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und kleidete sie. Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er das Feld baute, davon er genommen ist, und trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden die Cherubim mit dem bloßen, hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zu dem Baum des Lebens.

Anscheinend hat sich auch das Paradies gewandelt. Erst waren es fruchttragende Bäume, dann plötzlich ein Acker. 

Gut und böse sind ja Sachen, die man mit dem Intellekt bestimmt. Das ist gut, das ist böse - das sind je Bewertungen. Und das passiert anscheinend, wenn man aus dem Herzen, aus der Unschuld irgendwie abrutscht und, vielleicht stand damals wirklich das Getreide als Problem im Raum, in die tieferen Etagen abrutscht.

Und dann ging die Geschichte los.

Aber die Bibel macht ja immer auch Hoffnung auf Erlösung. In Liebe.

Also dass die Gesetze der Liebe wieder erkannt und gelebt werden.

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!

Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will den Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst.

Das lebendige Wasser - das wird lebensenergetische Erfüllung sein.

Und Gott - die Liebe - wohnt wieder bei den Menschen. Nicht mehr fern im Himmel, sondern ist wieder unter ihnen. Also in dieser Vision des Johannes sind die Menschen ja durch ein Tal der Tränen gegangen, das große Tier (wieder diese tierischen Instinkte, das Abrutschen ins Tierische?) wurde überwunden und dann erneuert es sich. Alle Tränen werden abgewischt, alles ist neu und Gott, die Liebe, die Gesetze der Liebe, werden wieder gelebt und erfüllt die Menschen.

In der Bibel ist Gott ja auch immer da und immer wieder bereit, alle anzunehmen, wenn sie wieder mehr nach seinen Regeln, im Ursprung eben die Naturgesetze (auch die Naturgesetze des Denkens?) handeln. Und wenn nicht, ist er eben extrem streng und strafend. Und genau das ist es ja auch, was in der Natur passiert. Oder was einem im Leben passiert, wenn man die Gesetze der Liebe, der Ernährung und des Denkens nicht beachtet. Die Konsequenzen können absolut brutal sein. Ganze Völker kann es ausrotten.

Die Bibel ist ja auch ein grandioses Buch, die die Gesetze des Denkens und Glaubens symbolisch umschreiben.

Also die ganze Bibel ist eigentlich eine Anleitung, wie wir denken sollten. Nämlich positiv, erfüllt mit positiven Visionen (Jesaja 35 zum Beispiel)

Ok, ich habe Hunger.. jetzt kann ich nicht mehr denken und brauche ne Pause...

So... ein paar Avos gefuttert. Jörg war in Deutschland und hat welche verschickt. Sehr gute Qualität.

Ok, also diese Gesetze der Liebe werden auch im Film Notting Hill auf den ich mich jetzt schon mehrfach bezog, einfach weil er wirklich auch aussergewöhnlich gut ist, dargestellt.

Wie ich schon schrieb: die Liebe kann sich mehr ausdrücken, wenn die Frauen nicht gezwungen sind, sich einen Versorger zu suchen, der im Schweiße seines Angesichts alles ranschaffen muss. Die Anna ist ja selber erfolgreich und kann so den nehmen, den sie wirklich will und wo die Liebe eben DA ist.

Beziehungsweise: Sie wählt die LIEBE!!

Der William steht im Film für die wahre Liebe.

Aber es gibt da noch interessante Aspekte. Der William hat ja einen Mitbewohner: Spike. Auf Deutsch Stachel (oh, die Macher waren gut!!! Wartet mal ab!!!) - Und gleich in der ersten Szene im Haus, als die Figuren eingeführt werden, sieht man den Stachel, wie er T-Shirts für ein Rendevous aussucht:

Und das ist nicht wirklich romantisch und selbst am Ende gehts dem ums Vögeln. Fancy a Fuck? Lust zu Vögeln?

Und wie wird der dargestellt? Ungepflegt, prollig, hässliche Zähne, eher abstoßend. Das ist also die Figur, die so diese von der Liebe abgekoppelte männliche Sexualität darstellt. Und das wird auch genau so eingeführt: der William, der hier im Film für die wahre Liebe steht, macht ihm klar, dass da das Romantische, das Liebevolle fehlt. Das die wahre Liebe da fehlt. Und der Spike, der Stachel (macht euch klar, wie durchdacht das hier alles ist!!), ist zwar dann vordergründig romantisch ("Du bist das wunderschönste Mädchen der Welt"), aber im Hintergrund lauert eben dieses: Lust zu Vögeln? - das ist eben die von der Liebe entkoppelte Sexualität.

Hier sind mal alle Szenen mit dem Spike: www.youtube.com/watch?v=ZQPVyIkwCJA

In der nächsten Szene trägt er einen rot-schwarzen Taucheranzug. Da kann man sich fragen, ob das nicht irgendwo die Farben der was auch immer für Logen sind...lol.. aber gut... Aber auch hier wird ganz deutlich die Aufmerksamkeit auf die Genitalregion gelenkt: der hat da einen riesigen Gummilatz, oder was weiß ich, was das ist, und hat da noch seine Kippen drinne stecken. Schaut her!!! Und auch hier wieder: raucht, ungewaschen, dreckig (der Bezug zur Wäsche wird hergestellt). Er steht vor der dreckigen Spüle. Und das ist es eben, wenn diese männliche Sexualität von der Liebe abgekoppelt wird. Dann wird das so etwas schäbig, dreckig, ungewaschen, abstoßend.

Also da waren Meister am Werk!

Dann die Szene auf dem Dach, wo er die Tauscherbrille aufhat. Er kann nicht richtig sehen!!! Er kann nicht das sehen, was der William sieht. Die Brille ist nur für William. Sie ist nämlich in Williams Brillenstärke und er sagt, damit er die Fische auch richtig sieht. Fische stehen auch wieder für die Sexualität. Nur die Liebe kann die Sexualität richtig sehen!!!

In Boschs Garten der Lüste steht ein Fisch so ziemlich GENAU in der Mitte. Habs gerade ausgemessen.

Die exakte Mitte des Bildes ist das Auge das Pferd und der Schwanz des Fisches. Also die Verbindung von Unschuld, Liebe (das weiße Pferd, auf dem zwei Menschen sitzen, die sich ganz offensichtlich nicht im Kopf befinden) und Sexualität. Bosch gibt hier vielleicht den Hinweis, um was es im Bild geht: die Verbindung von Magie, Unschuld und Sexualität, die die tierischen Komponenten beherrscht (die Menschen sitzen ja drauf und die sind ganz zahm, dienen).

Also es geht hier in dieser Szene darum, die Sexualität richtig zu sehen!

Und der Stachel sagt: Hey, du solltest das öfters machen!! (also vögeln!) und wackelt mit der Brille.

Und während sich der William um die Liebe schert, ist es dem Spike vollkommen egal. Dem ist es wurscht, wer da angerufen hat.

In der nächsten Szene ist der William total geknickt, weil die Liebe gescheitert ist und der Spike lenkt wieder die Aufmerksamkeit aufs Vögeln. Er durfte nie die Büchse von Pandora, mit der er in der Schule war, sehen. Wieder dreckig, ungepflegt, dümmlich.

Dann wieder: die Anna flüchtet zum William, klopft da nach Monaten an die Tür, weil man Nacktfotos aus der Vergangenheit entdeckt und veröffentlicht hat. Ok, William ist ganz der Gentlemen und steht ihr bei. Die Liebe macht das. Spike wiederum kommt heim und dem gehts wieder nur um Titten.

Nächster Hinweis: Spike entdeckt, dass da eine Frau in der Badewanne liegt. Und schaut auch mal die Bilder rechts an. Der Obelisk und die zwei Kathedralen oben und die Frau, die sich bückt unten.

Darum gehts dem. Im Film ist Spike die von der Liebe abgekoppelte männliche Sexualität. Im Grunde sind William und Spike eine Erscheinung (wohnen zusammen im Haus), aber der eine ist eben die angebundene Liebe und Sexualität, der andere das abgekoppelte. Beides hat man(n) in sich.

Das eine ist schön, das andere hässlich.

Dann erleben William und Anna einen schönen, erfüllenden Tag miteinander. Und er ist sehr zurückhaltend, schläft unten auf der Couch. Natürlich ist er unruhig und überlegt, ob er nicht.. aber er macht es nicht. Die Liebe verbietet es. Dann kommt Spike. Und wieder gehts darum: "'Well, isn't this perhaps a nice opportunity to... slip her one.'" - Also ihr einen reinzustecken. Sie zu vögeln. Amazon hats mit "Ihr einen reinstecken!" übersetzt.

William macht es natürlich nicht. Die Liebe verbietet so etwas, während Spike fragt, ob er nicht stattdessen darf ... was William auf die Palme bringt. Im Grunde ist es das, was im Mann in einer solchen Situation vorgeht. Der schöne William - also die Liebe, oder der hässliche Spike - also die reine, von der Liebe abgekoppelte Sexualität. Oder Geilheit.

William (die wahre Liebe) ist hier also zurückhaltend, drängt sich nicht auf. Er lässt der Anna die Entscheidungsfreiheit, kämpft, bzw. argumentiert aber mit Spike (grandios gemacht, oder? Genau das, was bei vielen in einer solchen Situation auch passieren würde) und siehe da, Anna kommt zu ihm und sie LIEBEN sich! Und diese Liebe ist immer sanft, zärtlich, verbindend, erfüllend. Und am anderen morgen: "You are lovlier this mornig then you haven ever been!" - Zauberhaft. Keine Schuldgefühle, keine schlechtes Gewissen, kein Energiemangel. Erfüllung.

"Stay forever!" - bleibe also in der Liebe, der Liebe treu, erkenne, wo die Energie ist!

Aber dann kommt Spike und er zerstört diese Liebe. Denn er prahlt in der Kneipe, dass da ein berühmter Filmstar zuhause ist, die Anna eben, und die Reporter kommen und belagern das Haus. Sie fühlt sich verletzt, ausgenutzt, hat extreme Fluchtimpulse.

Ist das nicht grandios inszeniert? Diese abgekoppelte Sexualität ist zerstörerisch und treibt die Frau vom Mann weg! Es kommen die Excaliburimpulse hoch (Vorwürfe, Misstrauen, Wut). Sprich, wenn im Film ein Schwert eine Rolle spielen würde, würde sie es wohl an sich nehmen und zwischen William und Spike stoßen, denn da ist was nicht in Ordnung. Zwischen den beiden stimmt etwas nicht.

Der William schmeisst den Spike aber nicht raus, kann er ja auch nicht, denn es ist ja im Grunde ein Symbolismus, sie gehören ja zusammen, sind die verschiedenen Anteile im Haus, symbolisch für "in jedem Menschen", aber der Spike realisiert, was er da der Liebe angetan hat und bereut.

Und wird dann zum Diener der Liebe!!!

Spike findet selber eine Freundin, die Liebe fängt ihn also ein, und er arbeitet nun FÜR die Liebe. Er hat dann auch schönere Klamotten an, ist gepflegter und ansehnlicher. Er besorgt mit seiner Freundin, die Schwester vom William, die Telefonnummer des Agenten von Anna und in der Barszene mit den Freunden ist er es, der sagt: "You daft prick!" - also "Du Dussel!!"

Er ist jetzt über Williams Schwester eingebunden, angebunden und wird nun zum entscheidenden Faktor, der die Liebe zur Erfüllung verhilft. Das ehemals Destruktive wandelt sich nun zum Konstruktiven, zur helfenden Kraft.

Die Sexualität unterstützt, fördert und dient nun der Liebe!!

Zum Beispiel sieht er im Auto, wie sehr William leidet, als sie im Stau stecken und er regelt dann den Verkehr, bahnt der Liebe durch seine Kraft einen Weg!

Dieser Film ist ein absolutes Meisterwerk!!!

Hier wird genau gezeigt, wie es in der Liebe vor sich geht. Zumindest in der romantischen Liebe. In dieser Phase.

Grandios gemacht.

Es zeigt sowohl die weibliche Seite, als auch die Männliche und ist im Grunde eine Anleitung, wie es richtig geht.

Und genau DAS fühlen die Menschen und genau deswegen finden die den Film auch so genial.

Mal schauen, ob ich noch die Zeit und Lust finde, die weibliche Seite näher zu beleuchten. Da gibt es auch noch einige sehr interessante Sachen zu sagen, die hier symbolisch verschlüsselt wurden.

So, ich habe Hunger.

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