Die letzte Versuchung Christi

20.10.2014 21:35

Ein bildgewaltiger Film von Martin Scorsese. Läuft grade auf ARTE. Das war ja damals ein Skandalfilm. Es gab Proteste und enorme Widerstände. Das Interessante an dem Film ist, dass eben der Heilige Geist in einer Ehe, oder eheähnlichen Beziehung nicht zu finden ist. Dies wird als die letzte Versuchung dargestellt, die Jesus in diesem Film widerstehen musste. Das ist so fundamental gegen die Kirche! Wo die Ehe ja etwas Heiliges ist. Wo nichts anderes erlaubt ist als die heterosexuelle Zweierbeziehung. Und folgt man den Ausführungen von Bernd Senf zu diesem Thema, wie hier schon kürzlich verlinkt, so wurde diese Art der Beziehung vor allem zur "Zucht" von Menschen nach den Pestepedemien "geheiligt". Alles andere war und ist eben "Unzucht".

Martin Scorsese hat darüber hinaus etwas sehr fundamentales angesprochen: unseren Wunsch nach Zweisamkeit, den selbst Jesus im Film verspürte. Gleichzeitig ist dieses "Eheglück" eine Art Falle, in die Jesus zumindest gedanklich geht, statt Tod und Auferstehung, also Erleuchtung zu erreichen.

Wen wundert es, dass es auch einer der Lieblingsfilme vom Burger war, auf die er verwiesen hat. Na gut, da mag man drüber denken wie man will, ich persönlich hab mitbekommen, dass früher im Chat, also wir jeden Abend als Gruppe von Rohköstlern zusammen gekommen sind, sich der Solarplexus enorm geöffnet hat. Und irgendwann hat man sogar gewusst, ob ein Gast roh war oder nicht. Man hat es gespürt. Ping, da war ein Neuer. OK, du brauchst dich garnicht vorzustellen, schon alles klar. Unglaubliche Erfahrungen waren das. Für mich bis heute unerklärlich. Man sitzt in einem Chatroom zusammen mit anderen, und doch war da eine so lebendige Verbindung teilweise. Oft hatte ich nach den Chats intensive Träume, oder hatte das Gefühl, hellsichtige Erkenntnisse zu haben. Kurioserweise deckt sich das mit Burgers Beobachtungen. Das war natürlich auf Treffen auch so. Nur waren die meist zu kurz, um mehr über diese lustigen Phänomene herauszubekommen.

Dann wandelte sich die Internetkommunikation hin zu Skype und Facebook. Vom Gruppenchat zu Einzelgesprächen. Oder zu Ego-Spielen wie auf Facebook. Wo man Statements abgibt, aber nicht mehr wirklich kommuniziert. Und mir wurde bewusst, dass seit dieser Zeit meine Fähigkeit, in die Zukunft zu spüren, abgenommen hat. Es war zu dieser Zeit wirklich so, dass wenn drei oder vier Leute zusammen kamen, sich der Solarplexus weit geöffnet hat und die Energie anfing zu fliessen. Man kannte und mochte sich ja. Das hat es dann auch sehr erleichtert.

Aber was ist denn das? Was sich da öffnet? Ok, man nennt es Herzchakra, Solarplexus, Sonnengeflecht, Herz natürlich. Ich hab es immer als liebevolle Weite des Herzens empfunden, das was ich da in dieser Gruppe empfand. Und obwohl wir uns auch oft gezankt haben, war diese Weite immer, zumindest bei mir, vorhanden. Kurios, oder? Aber was ist denn das, diese Energie, die sich da aufbaut, die in einer Gruppe entstehen kann? Ich finde das wirklich enorm spannend. Und wieso funktioniert das in einer Zweier-Kommunikation so nicht mehr?

Ich will mich hier nicht in Spekulationen oder unbeweisbare Theorien verstricken, noch will ich mich zu sehr auf die letztendlich fragwürdigen Aussagen von G.C.Burger zurückziehen. Dennoch kann man diese Phänomene nicht einfach von der Hand weisen. Zumal sie für mich absolut real waren und sind.

Vielleicht bekommt man hier einen tieferen Einblick in unsere eigene Vergangenheit, als die Menschen noch in kleinen liebevollen Gruppen rumherwanderten. Und sich noch mehr naturgemäß ernährten. Vielleicht erhaschen wir in solchen Momente etwas, was man als göttlich, übersinnlich, universell oder wie auch immer umschreibt.

Leider sind wir aber schon so verbogen und verkorkst, auch so in Egoismen gefangen, dass es sehr schwer ist, solche Gruppe auch zusammen zu halten. Der Versuch auf Montramé ist ja schlussendlich gescheitert. Aber ich glaube, dass es sehr wichtig für uns Menschen ist, in Gruppen zusammen zu kommen, weil dort eben diese Energien entstehen. Und ich schrieb ja schonmal, dass ich die Rohkost auch für eine Art "Polieren der Line" halte. Das dadurch diese Energien freier fliessen. Klarer werden.

Wie gesagt, ich will da keinen Kult draus machen oder gar eine neue Theorie aus dem Hut zaubern. Ich hab nur beobachtet und meine Erfahrungen gemacht. Es braucht die Gleichgesinnten also nicht nur rein wegen der moralischen Unterstützung und zum Gedankenaustausch, sondern vor allem auch für das Öffnen des Herzens. Für die Liebe. Und damit auch als Nahrung für die Seele.

Musik kann das Herz auf öffnen, oder der Anblick der Natur. Aber die Liebe, die in einer Gruppe entsteht, erfüllt tiefgreifender und kann das Ego auch transzendieren.

Ich glaube wirklich, dass es mal eine Zeit gab, vor der Ausbreitung von Gewalt und Herrschaftswahn, wo die Menschen in liebevollen Gruppen zusammen lebten. Und diese Erfahrungen haben wir in den Genen gespeichert. Und die suchen wir, finden sie aber zu wenig, weil eben Egoismen und falsche Meme dem entgegen stehen. Geht mir ja genau so.

So, Film ist Schluss. Und ich geh auch ins Bett.

Ach, und bevor ich es vergesse: www.telegraph.co.uk/men/active/mens-health/11172519/Vegetarians-have-much-lower-sperm-counts.html

Krass, oder? Schon sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen. Na gut, Soja kann ich für mich ausschliessen, aber das mit den Pestiziden ist auch mal wieder ein Stimmungs-Killer. Ich meine, ich futtere zu 80 - 90% Bio, aber Gurken mag ich keine in Plastik eingepackten. Wieso müssen wir eigentlich unbedingt unsere Nahrung permanent vergiften...grausam.

Na gut, in Biogemüse scheint es doch weniger Pestizide zu geben: www.3sat.de/page/?source=/nano/umwelt/164505/index.html  - aber so ganz erschliesst sich mir die Tonlage des Artikels nicht. Bio nur ein bisschen gesünder, hat aber weit weniger Pestizide? Ist es denn nicht genau DAS, was es viel gesünder macht? Grade auch vor dem Hintergrund des oben verlinkten Berichts...

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