Die Zeit rennt

21.09.2014 14:30

Diese Woche bin ich wirklich nicht dazu gekommen, mich abends auch noch hinzusetzten, um den einen oder anderen Beitrag zu schreiben. Die Arbeitswelt hat mich ja wieder, und da will ich mich erst mal nicht zu sehr stressen. Im Grunde gibt es bzw. gab es auch nichts wirklich interessantes zu schreiben. Oder vielleicht doch: mir ist aufgefallen, dass die meisten Menschen in ihren Jobs unglücklich sind. Die Arbeitswelt wird anscheinend auch immer härter. Unbezahlte Überstunden, also Leistung, die über den vertraglich vereinbarten Zeitrahmen hinausgehen, werden immer öfter weder bezahlt, noch andersweitig ausgeglichen. Es gibt immer mehr Druck von oben (oder von unten, schlimmstenfalls von beiden Seiten), immer wenigere müssen immer mehr Leistung erbringen (was im Zinsgeldsystem auch unausweichlich so sein muss), auch in der Freizeit wird man mit immer mehr Problemen konfrontiert. Kinder, Eltern, Krankheiten usw usw.. eventuell noch Pflegefälle. Sowas macht alles nicht glücklich, wenn Einsatz nicht honoriert wird bzw. die Energiereserven immer mehr erschöpfen. 

Mich hat das alles schon in Österreich erschreckt und es erschreckt mich derzeit wieder. Wie fertig viele aussehen! Kaputt, alt, unglücklich, unzufrieden...blass von der Anspannung, ängstlich, weil man man nicht mit der Arbeit fertig wird, obwohl man schon schuftet wie blöde... da stimmt etwas grundsätzlich nicht mehr.

Meine Lösung ist, dass man sich erstmal nicht verschuldet, um nicht so sehr vom Job abhängig zu sein. Wer Schulden hat, ist nicht frei und man wird einfach auch irgendwo erpressbar. Deswegen ist es aus meiner Sicht auch für das Selbstwertgefühl sehr viel vorteilhafter, wenn man sich nicht verschuldet, sondern frei bleibt. Ja klar, dann kann ich vielleicht das große Auto nicht kaufen oder das Haus, aber ich kann dafür auch viel leichter Nein sagen. Und das ist auch unendlich viel wert. Mein Großvater meinte immer: wenn ich das Geld nicht habe, kann ich es auch nicht kaufen. Und so hat er eben immer gespart und es dann bar bezahlt. Damit ist er sein ganzes Leben gut gefahren. 

Lucuma des Norden

Wenn ich am Wochenende bei meinen Oldies bin, versuche ich, grade weil es derzeit viele gibt, ab und an einen Apfel. Sinnlos. Die Säure schmerzt mir an den Zähnen und schon nach einen oder zwei Bissen bekomme ich die Sperre. Anders dagegen die Mehlbeeren. Die mich von der Konsistenz und vom Geschmack tatsächlich etwas an die Lucumas aus Peru erinnern. Na wer hätte das gedacht. Die gehen auch wirklich gut. 

Bildung macht blind

Oder zumindest kurzsichtig. Je mehr wir lesen, desto größer ist die Gefahr, kurzsichtig zu werden. Das hat man wohl nun auch wissenschaftlich fundiert rausgefunden. Jeder dritte Arbiturient und jeder zweite Hochschulabsolvent sind inzwischen auf eine Brille angewiesen. Die ernüchternde Erkenntnuis: Bildung schädigt die Augen. So steht es in der neuesten Apothekenumschau. Vieles lesen, Computer, Smartphones, zu dunkle Klassenräume / Büros... je mehr die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihren Fokus auf Bücher usw. legen, desto höher ist die Gefahr, kurzsichtig zu werden. In Deutschland haben ~35% der Arbiturienten eine Sehschwäche, während es bei den niederen Schulabschlüssen nur 24% sind. In China, wo die Kinder ja lernen wie die Verrückten, haben ca. 90 % (!!!) der Studenten eine Brille. Taiwan wird heute als Insel der Kurzsichtigen bezeichnet. Grade im empfindlichen Alter zwischen 6 und 30 kommt es zu einer Verformung des Augapfels, so dass der Blick auf entfernt liegende Objekte unscharf wird. Ich war und bin ja eine richtige Leseratte gewesen und musste auch ab der fünften Klasse eine Brille tragen. Man darf dabei eines nicht vergessen: es ist nicht nur eine kleine ärgerliche Sache, es ist eine echte BEHINDERUNG! Man muss ja ewig eine Sehhilfe tragen. Man wird durch diese Sehhilfe aber in vielen Tätigkeiten des Alltages einfach auch behindert! Rumtollen mit Kindern, Fussball spielen, harte Arbeit, wo man viel schwitzt und vorgebeugt stehen muss (mir ist oft mal die Brille von der Nase gerutscht) ... es gibt einfach viele Lebenssituationen, wo eine Brille hinderlich ist. Und Kontaktlinsen haben ebenfalls wiederum negative Effekte. 

Ich finde das erschreckend, dass wir die Beeinträchtigung eines der wichtigsten Sinne des Menschen so einfach hinnehmen! Für was? Sozialer Aufstieg? Karriere? Burn-out? 

Ich bin immer mehr der Meinung, dass der Kapitalismus die Menschen beschädigt und verbraucht. Aber auch alle anderen Ideologien inkl. Religionen vor dem heutigen System dito. Aber auch das erschreckt mich, dass wir die Unversehrtheit des eigenen Nachwuchses für etwas so abstraktes wie Bildung opfern, statt die Kinder auf den Fussballplatz zu schicken. Von Seiten der medizin hat man da auch wieder nur ein Rezept: Medikamente. Und bei den Ausmaßen der Fehlsichtigkeit ist das natürlich wieder ein Milliardengeschäft. Und Günther Fielmann ist nicht umsonst Milliardär. 

Hier noch ein interessantes Dokument zum Thema: Heilung von Fehlsichtigkeit.pdf

So, und deswegen geh ich erstmal eine Runde spazieren! 

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