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Dienstag.
04.04.2023 20:22Endlich mal schönes Wetter. Und wir waren auch gleich fleissig. Drei neue Bäume gepflanzt, den Hühnerauslauf hergerichtet, damit die mir die Bäume und Sträucher nicht noch mehr ausbuddeln, dann wird der neue Zaun so verbessert, dass wir die Hühner dort hinten laufen lassen können und der Fuchs nicht gleich reinkommt. Ist ja hier Dorfrand und da muss man immer etwas mehr Obacht geben. War wieder, bzw. ist wieder ziemliche Plackerei, weil ich dazu auf 30 Metern einen kleinen Graben ausheben muss, um das Hasendrahtgitter etwas einzugraben.
Aber die Hühner müssen vorne weg, die fressen mir die ganzen Himbeeren weg, das will ich auch nicht und hinten ist viel Platz und es gibt viel frisches Gras.
Dann sollen noch Bastmatten hinten als Windschutz dran, damit das wenigstens etwas beruhigt wird da hinten. Wir bekommen ja hier den Wind aus erster Hand.
Na ja, aber dafür stehen die Tomaten schon im Gewächshaus und der Parika sieht heuer mal richtig gut aus. Ich habe auch Anzugerde und Kompost 1:1 gemischt, dann wächst das auch mal richtig.
Aber es ist noch endsviel zu tun.
Aber alles Schritt für Schritt.
Insgesamt brauche ich immer so sechs Wochen, bis alles fertig ist. Sprich, bis die Tomaten, Gurken, Melonen und Paprika gepflanzt sind. Wenn das abgeschlossen ist, so Mitte Mai, ist nur noch Erhalt und Pflege angesagt.
Bin mal gespannt, wie ich es schaffe. Der Freund meiner Mutter ist mittlerweile schon ziemlich kaputt. Was der auch alles hat. Er macht zwar noch mit, aber das ist nur noch Quälerei. Dem tun alle Knochen weh. Und man muss dauernd aufpassen, dass er nicht was macht, was er nicht soll, weil vergesslich geworden. Das ist schon stressig. Wir haben schon gesagt, der kriegt jetzt auch so eine Kuhglocke um, damit man immer weiß, wo er rumschleicht. Oder so eine Piper... oder wir stellen ein Laufgitter auf, dann kann er nicht einfach losrennen.
Oh weia, aber manchmal hilft nur noch schwarzer Humor.
Ich muss da auch alle Einkäufe übernehmen und fahre die zu den Ärzten und Kram.
Apropos. Derzeit gibt es ja drei relativ bekannte Youtuber, die an Krebs erkrank sind. Tim Kellner, Götz Wittneben von Nuoviso und dann der Gunnar Kaiser, dem man wohl schon gesagt hat, es geht bald zu Ende. Ich habe das nur am Rande mitbekommen. Aber schon krass.
Im Endeffekt ist es schon kurios. Der eine wird 100 und hat nie was, andere sterben schon in jungen Jahren. Und man kann nie irgendwelche echten Ursachen ausmachen. Der Gunnar Kaiser wird nicht viel anders gelebt haben wie die meisten Menschen, aber dann erwischt es ihn. Andere nicht. Wieso?
Im Endeffekt gibt es eben keine Garantie.
Man kann nur immer nur sein Bestes geben, schauen und suchen, was einen gut tut und seine Gedanken auf etwas Positives ausrichten:
"Er begehrt mein, so will ich ihm aushelfen; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.
Er ruft mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not; ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil."
Die Gedanken spielen für das Wohlgefühl und die Gesundheit eine enorme Rolle. Wenn man sich nur mit dem Bösen beschäftigt, dann überfällt einen schnell ein Gefühl der Ohnmacht, der Sinnlosigkeit, der Wut, des Sarkasmus. Deswegen habe ich das alles gelassen.
Wieso sollte ich mich den ganzen Dreck beschäftigen und darüber schreiben?
Habe ich lange genug gemacht.
Irgendwann reichts auch mal.
Wie gesagt es bringt einen nur in ein Gefühl der Ohnmacht. Denn was kann man denn machen gegen Korruption, Chemikalien in der Umwelt, Krieg, Ungerechtigkeiten, Irrsinn, Klimawahn ... man sitzt vor der Kiste und wird da reingezogen und man merkt: Boah, ist die Welt schlimm, schlecht, verlogen ... aber dann macht man das aus und siehe da, es ist gar nicht so.
Die Vögel zwitschern wieder, die Tage werden länger und wärmer. Probleme sind überschaubar und lösbar. Das bringt einen ins Handeln, in ein Gefühl des "es in der Hand haben".
Wie sollte ich Videos machen über den Irrsinn der Welt?
Ich muss mich um die Tomaten kümmern.
Videos anschauen, die mich in ein Gefühl der Ohmacht bringen, oder zwei Stunden Gitarre spielen?
Kiste an, oder aufs Laufband gehen?
Derzeit meine persönliche Herausforderung: 6 x 60. Also sechs Tage mindestens eine Stunde Laufband. Zwei Einheiten habe ich schon weg. Gestern 90 Minuten Laufband, heute morgen 70 Minuten. Ein Drittel schon geschafft. Einfach mal machen.
Fruchtzuckerfrei bin ich weiterhin. Heute gab es eine große Schüssel geriebene Süßkartoffeln, dann im Garten etwas Grünkohl, dann später 5 Eier (komplett) und Abends etwas Schafsfleisch.
Hab zwar noch etwas Hunger, aber da ich jetzt nicht mehr bis morgen mittag aushalten muss, sondern bei Bedarf schon eher was esse, kann das bis morgen warten.
Und da ich gut ausgearbeitet bin, bin ich auch schon bereit fürs Bett.
Das sind gerade meine Lieblinsvideos auf Youtube: www.youtube.com/watch?v=17zyMo7YZZk&t
Herrlich, oder?
Perfekt zum Meditieren.
Apropos... 30 Minuten gehen noch.
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