Ende der Leichtigkeit.

24.07.2022 15:10

Heute bin ich auf Twitter auf den Tweet einer Autorin der FAZ gestoßen, den ich für recht treffend halte, eben weil ich dasselbe empfinde, auch wenn andere das wieder als Klimaalarmismus sehen.

Früher war der Sommer eine Verheißung, heute ist er eine Bedrohung: Ist die schönste aller Jahreszeiten für immer verloren?

www.faz.net/aktuell/feuilleton/der-sommer-quaelt-uns-mit-extremen-temperaturen-und-duerre-18191896.html?GEPC=s30

Da ist etwas dran. Der Sommer, die Sommerferien waren früher das Highlight des Jahres. Sommer, Sonne, Sonnenschein. Ab in den Urlaub, oder einfach mit Kumpels am Badesee abhängen, denn der Regen, das miese Wetter konnte ja jederzeit wiederkommen.

Die Kälte, die Nässe, Nebel, Frost, Winter.

Selbst im Sommer war es mitunter ein Glück, mal 14 Tage wirklich schönes Wetter zu haben.

Das hat sich, langsam, in eine andere Richtung bewegt.

Der Sommer war früher ein Schaulaufen braun ge­brannter Körper. Um dazuzugehören, rieb man seinen eigenen Körper mit Tiroler Nussöl ein, bis er wie ein Brathähnchen glänzte, und schmorte stundenlang im Freibad am Beckenrand in der Sonne, einen Fuß lässig im Wasser. Ab und zu erhob man sich, schlenderte zum Kiosk und kaufte eine Semmel mit einem plattgedrückten Schaumkuss und Ahoi-Brause. Ein verächtlicher Blick traf jene, die zu einer Delial-Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor sechs griffen. Manche lagen gar im Schatten. Dabei waren Sonnenbrände kein Zeichen von Nachlässigkeit, sondern bewiesen, dass man für seine Bräune alles gegeben hatte. Die Superprofis halfen mit Sonnenreflektoren nach. Schließlich legte man nach den Sommerferien die Unterarme auf der Schulbank nebeneinander und verglich, wessen Haut am dunkelsten geworden war. In der eigenen Kleinstadtwelt sprach niemand über den Klimawandel, man diskutierte am liebsten über die besten Liegeplätze im Freibad. Der Sommer war ein großes Versprechen, die Zeit der Leichtigkeit.

Kenne ich alles noch. Oder zumindest so ähnlich.

Am Besten konnte man es vergleichen, wenn man die Badehose leicht runterzog und man den weißen Arsch im Kontrast sah. Ey cool! So braun!!

Heute ist der Sommer die Zeit der Horrormeldungen. Deutschland trocknet aus, und am Elbufer verrotten Fische, weil der Sauerstoffgehalt des Flusses zu niedrig ist. Die Wälder brennen, besonders schlimm sucht die Hitzekatastrophe derzeit Südosteuropa heim. In Portugal sind in diesem Jahr bereits mehr als tausend Menschen der Hitze, die sich wie eine Glocke über das Land legt, zum Opfer gefallen. Die Kraft der Sonne hat das Rollfeld des Flughafens Heathrow beschädigt und Schienen verformt. Im Großraum London loderten mehrere Brände. Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen wurden in Großbritannien mehr als 40 Grad Celsius gemessen, doch das Land ist auf extreme Temperaturen gar nicht vorbereitet. Deutschland ist es genauso wenig.

Ich empfinde es ähnlich. Ok, wenn man sich aus dem Supermarkt ernährt, dann ist es eben schönes Wetter. Wer aber nah dran ist an der Natur, der sieht, wie die Natur leidet. Bäume werden schon im Juli gelb, der Yacon hat verbrannte Blätter, die Obstbäume brauchen zusätzliche Bewässerung, die Mehlbeeren an der Straße sind zum Teil schon abgestorben und wurden entfernt, sterben ab oder sind schwer geschädigt, unsere Kirsche ist stark geschädigt worden und musste weg. Viele Obstbäume an den Straßen, damals zu DDR-Zeiten gepflanzt, gehen in Rekordzeit ein und verschwinden, weil vertrocknet. Nach der Wende gepflanzte Bäume sehen mittlerweile nur noch zum Kotzen aus.

Heute ist Sommer wirklich zum Teil der Horror geworden.

Wieder kein oder kaum Regen. Wieder 36°C. Wieder Bewässern, gießen, den ganzen Sonntag dafür sorgen, dass irgendein Strauch bewässert wird.

Über allem schwebt die Gefahr der Deckelung des Wasserverbrauchs.

Es gibt einfach keine Harmonie, keinen Ausgleich zwischen gutem Wetter und schlechtem Wetter mehr.

Das ist natürlich nicht in jedem Jahr so, aber hier in dieser Region ist es mittlerweile sehr oft der Fall.

Zu oft!

Man ist froh, wenn endlich wieder Herbst ist. Aber selbst dann kann es noch heiß und trocken sein.

Gleichzeitig sind die Nächte selbst im Sommer bemerkenswert kalt! Letzte Nacht hatten wir hier 10°C als Tiefsttemperatur. Zum Heimatfest hatten alle dicke Pullover und Jacken an, nachdem die Sonne untergangen war. Dazu kommt, dass es kaum oder keine Gewitter mehr gibt. Früher gab es die Faustregel: wenn es ein paar Tage heiß ist, kommen die Gewitter. Und irgendwann kamen die auch und brachten mal einen richtigen Guss mit.

Wenn man mit einem Garten zu tun hat, dann merkt man erst einmal wie entspannend ein oder zwei Regentage sind!

Danach kann es ja wieder warm werden, aber ohne regelmäßige Niederschläge ist es wirklich nur noch Arbeit.

Aber wer 30.000 WKAs direkt in die Zugrichtung der belebenden Tiefdruckgebiete baut, muss sich nicht wundern.

www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/themen/_alt/Raumentwicklung/EnergieKlimaschutzpolitik/Projekte/Archiv/Flaecheninanspruchnahme/WKA9806.jpg;jsessionid=B096F7417D3E35DEDF9276ED2BC5A43E.live21302?__blob=normal&v=1

Und noch mehr sind geplant. Noch größer, noch leistungsstärker.

Wasser hingegen ist LEBEN. Und laut Wilhelm Reich zieht Lebensenergie Wasser magisch an. Der Wind trägt das dann übers Land.

Klar, es gab auch früher trockene Jahre, aber wenn man hier mal offenen Augens durch die Region fährt, erschreckt man mittlerweile in zu vielen Jahren. Überall Baumleichen, abgestorbene Äste, der Mais mal wieder eine einzige Katastrophe, die Zuckerrüben ebenso.

Arten, die hier "schon immer" standen, wie Holunder und Mehlbeeren, drohen wegzusterben.

Sind das nun wirklich die Auswirkungen des Energieentzugs der Atmosphäre?

Die belebende Energie wirbelt um den Globus. Im Norden und im Süden.

Kann man sich wunderbar auf www.windy.com anschauen. Oder hier:

Low pressure system over Iceland.jpg
Von NASA/GSFC, MODIS Rapid Response Team, Jacques Descloitres - https://visibleearth.nasa.gov/images/68992/low-off-iceland, Gemeinfrei, Link

Diese Wirbel bringen dann den Regen übers Land.

Was passiert nun, wenn man 30.000 WKAs in den Weg dieser Tiefdruckwirbel stellt, die die Energie dieser Wirbel absaugen?

Und wieso findet man auf diese Fragen keine Antworten?

Es ist alles nur ein vages Rumraten und Spekulieren, oft auf irgendwie wenig seriösen Seiten:

Der Erwärmungseffekt entsteht, weil die Rotoren der Windräder erdnahe Luftschichten durchmischen und Wärme und Feuchtigkeit umverteilen. Sie reduzieren die Windgeschwindigkeit und entziehen der Atmosphäre Bewegungsenergie. Das kann zumindest regional zu Trockenheit und Dürren führen und Flora und Fauna beeinflussen. Inwieweit es auch globale Auswirkungen auf das Klima geben kann, ist noch nicht wissenschaftlich geklärt.

energyload.eu/energiewende/klimawandel/windkraft-erderwaermung/

Regionale Auswirkungen reichen ja. Und wenn man schaut, wie die WKAs über Deutschland verteilt sind, dann wird die gesamte Norddeutsche Tiefebene zu einer großen Region.

Und genau da wird es ja trockener.

Hier vor allem dann in den östlichen Bundesländern, die im Windschatten der Anlagen liegen, bzw. selber enorm viele Anlagen aufgestellt haben und weiterhin tun.

Aber nicht nur da. Auch in anderen Regionen wird es anscheinend dauerhaft trockener, bzw. die Dürre verfestigt sich dauerhaft.

Wo es, so meine Beobachtung, auch trockener wird, ist dieser Bereich:

files.ufz.de/~drought/SM_Lall_aktuell.png

Wenn man mal schaut, liegt das im Windschatten der schwäbischen Alb. Aber man hat nochmal enorm viele WKAs in die schwäbische Alb gebracht (siehe Abbildung oben) und im Windschatten dieser Anlagen scheint es auch trockener zu werden.

Na ja, es bleiben Indizien.

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