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Erschreckenden Parallelen
10.12.2014 19:10So, heute habe ich das Training, nachdem ich schon am Montag durchgehangen habe und mich "quälen" musste, ausfallen lassen. Und bin dafür in die Videothek gegangen. Grundsätzlich interessiere ich mich derzeit sehr für das politische Geschehen und vor allem wie die Medien hier gezielte Propaganda machen. Sehr interessant sind hier die oftmals sehr erhellenden Kommentarfunktionen. Vor zwei Tagen habe ich mich auf der Seite der TAZ mal mit einigen Leuten gebattelt. Thema Russland. Es war erstaunlich, wie schnell mein vermuteter Wohnung noch viel weiter im Osten lag, als er ohnehin schon ist. Das ist aber Unsinn. Statt sich auf die Diskussion zu konzentrieren und hier seinen Focus hinzulegen, Argumente und Gegenrede zu artikulieren, flüchten sich Mituser dann in obskure Paranoia. Das ich aber mit der Einschätzung der Lage so falsch nicht lag, zeigte mir der Umstand, dass einer meiner Kommentare auf taz.de sogar auf den Nachdenkseiten zitiert wurde.
Apropos Paranoia: die FAZ.net hat ja einen Artikel veröffentlicht, der wirklich vermuten lässt, dass sie nun von allen guten Geistern verlassen wurden. Man kann hier eigentlich den Niedergang des seriösen Journalismus beobachten, oder einen obskuren Beissreflex gegen "Andersdenkende", die in Zeiten des Internets aber durchaus auch entsprechende Informationen nachliefern können. Kulturzeit hat ja mal einen ähnlichen Verriss dieser Montagsdemos gebracht. Darin wurde auch ein Herr Andreas Popp sehr unvorteilhaft gezeigt. Der hat dann das ganze Interview aber vorher mitgeschnitten und da wurde der Unterschied zwischen Sein und Schein sehr offensichtlich. Im Grunde war ich darüber so empört, dass ich seitdem nie wieder Kulturzeit geschaut habe. Versteht mich nicht falsch. Ich bin im Grunde jedem gegenüber erstmal distanziert eingestellt. So auch diversen Leuten dieser Montagsdemos. Dennoch erscheint mir eine Pauschalverurteilung nicht sinnvoll. Das Handeln der Beteiligten begründet sich also nicht aus einem Gefühl der Wahrheitssuche oder der Meinungsvielfalt heraus, sondern man möchte jemanden "mundtot" machen. Was im Grunde ja nichts anderes ist als ein Akt der Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen.
Mir ist in den letzten Wochen und Monaten eigentlich nur bewusst geworden, dass wir als "der Westen" einfach nur verachtenswerte Heuchler sind. Im Grunde geht es nur um den Zugang zu Ressourcen. Dafür ist uns jedes Mittel recht. Und da die Wirtschaft immer wachsen muss, braucht es auch immer mehr Ressourcen. Und wo liegen 1/3 aller weltweiten Bodenschätze? Genau! In Russlands unendlichen Weiten. Und da Putin nejt gesagt hat, als der Westen ankam, um Russland auszuplündern, und sogar seine strategischen Interessen mit der Aktion auf der Krim verteidigt hat, war der Westen erschrocken und ist seitdem auf dem verbalen Kriegsfuss.
Denn wir sind die Guten, egal ob wir foltern, wie die USA, Angriffskriege führen, Drohnen einsetzten, finanzielle Kriegsführung über Kredite und Verschuldung als Waffen benutzten. Egal: der Westen generiert sich moralisch überlegen, misst man zweierlei Maß, ist bodenlos zynisch und vor allem heuchlerisch. Hinter der Maske von Demokratie und Menschenrechten lauert das Anglitz der Gier, des Egoismus, der Gewalt und der Doppelzüngigkeit. Aber man muss es verstehen. Das Geldsystem bedingt diese Sachen. Und wenn eben kein Wachstum mehr generiert werden kann, dann fallen alle Hemmungen.
Die letzten Wochen waren auch in dieser Hinsicht sehr heilsam, denn nun hat man die Politik und die Medien mal in voller Aktion erlebt. Und es lässt einen erschaudern. Für viele aus dem Osten wie mich, die noch etwas die DDR Zeiten kennen, tun sich hier erschreckende Parallelen auf. Dieser Einheitschor der Medien, die Einheitsparteieinlandschaft in Berlin, wo jetzt sogar die Grünen reaktionär und kriegstreiberisch wirken, die Unterwerfung unter einen Hegemon (diesmal im Westen), die Spitzel - und Spionageaffären, dass alles weckt traurige Erinnerungen.
In der Krise sieht man, wieweit man wirklich ist: und hier zeigt sich eben, ob man ein Gewissen hat, ein Herz, Mut und Verstand, oder ob man nur ein Mitläufer im System ist.
Die spirituelle Übung ist für mich, offen im Solarplexus zu bleiben, humorvoll und gelassen, und mich nicht in Ärger oder Wut zu ergehen. Man darf nicht vergessen: im Herzen weiss jeder, was richtig und falsch ist. Und wer rumlügt oder andere verleumdet, fühlt sich ja auch nicht 100%ig wohl in seiner Haut und verletzt sich im Endeffekt nur selber.
Im Grunde geht es immer nur um eines: Liebe. Liebe ist es, was das Universum zusammen hält und unsere ureigenste Natur. Nur haben das noch zu Wenige erkannt und verrennen sich deswegen oft in spirituelle Sachgassen.
Ich glaube, wenn man loslässt, wenn es heilt, dann verwirklichen sich die beiden wichtigsten Gebote des Christentums: Liebe zu Gott und zum Nächsten ganz von alleine. Liebe ist Gott, Gott ist Liebe. Man wird zum liebenden Gott und zur göttlichen Liebe. Das ist unsere ureigenste Natur. Und wenn man seinen Solarplexus öffnet, dann liebt man seinen Nächsten von ganz alleine, auch seinen "Feind". Dann strömt Liebe und Mitgefühl, statt Hass, Angst und Egoismus. Dann würde die "hasserfüllten" Montagsdemonstranten und die ebenso hasserfüllte FAZ-Journaistin erkennen, dass sie sich selber und gegenseitig verletzten. Mit Worten und Nicht-Worten. Denn auch da gilt: alles ist Liebe. Beide Seiten würden sofort fähig sein, aufeinander zuzugehen.
Aber leider sind es noch zu wenige, um auf einer wirklich breiteren Ebene etwas zu verändern. Bis dahin braucht es eben Aufklärung, damit die Verrückten auf allen Seiten nicht zu sehr abdrehen in ihren Wahn! lol
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