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Gefährliches Gesundheitssystem
19.11.2017 13:28Ich hatte ja am Donnerstag geschrieben, dass mich meine Mutter ins Zimmer rief und ganz schockiert über die Machenschaften im Medizinbetrieb war. Hier nun die entsprechende Doku:
Ob ein Patient operiert wird, hängt von seinem Wohnort ab - medizinische Gründe spielen häufig nicht die Hauptrolle für eine OP-Empfehlung. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt ein Team von Journalisten und Wissenschaftlern im Auftrag des WDR. Die Auswertung der Daten des Statistischen Bundesamtes zu rund 130 Millionen Krankenhausaufenthalten und die Recherchen des Teams vor Ort ergeben ein alarmierendes Bild: Menschen aus einigen Regionen werden sehr viel häufiger operiert als anderswo, oft aus Profitinteresse.
Tja...Kapitalismus eben! Wer Daseinsvorsorgeleistungen wie Wasserversorgung, Medizin, Pflege, Post, Telekommunikation, Transport, Autobahnen u.w. privatisiert, der muss auch damit rechnen, dass dort eben ALLES getan wird, um die Gewinne zu maximieren. DAS ist Kapitalismus. Deswegen hat man es ja privatisiert!
Es geht um Profit, um Geld. Und dann werden eben bei der Bahn unkukrative Strecken eingestellt, der Beamtenstatus der Lokführer aufgehoben, so dass die plötzlich streiken dürfen, Dörfer bekommen jahrelang kein schnelles Internet, in der Pflege werden die Menschen mit Stoppuhr betreut und liegen mit vollgeschissenen Windeln im Bett und im Medizinbetreib wird eben unnötig und mehrfach operiert, weil das Geld bringt.
Das ist alles nichts, über das man sich aufregen oder verwundert sein kann.
Der Zwang zum Geldverdienen, zur Profitsteigerung treibt eben dazu, immer ein bisschen auch zu betrügen. Das sieht man doch überall. In der Autowerkstatt z.B.: wie oft werden da Teile ausgetauscht, die noch lange halten würden? Wie oft wird da mit sorgenvoller Miene gesagt: "Die Bremsen /xxx müssen wir aber auch machen!".
Es ist Betrug!
Aber dieser Betrug ist nur folgerichtig, denn jeder muss zusehen, dass er Geld verdient.
War bei uns in der Ökobranche ja nicht anders.
Und das daraus erwachsende Misstrauen, daran wird diese Gesellschaft zerbrechen. Wenn einer dem anderen nicht mehr traut.
Osthessen ist die deutsche Metropole der Rückenoperationen. Auf 100.000 Einwohner kommen dort 2.709 Eingriffe an der Wirbelsäure (Durchschnitt der Jahre 2013-2015). Das ist fast dreimal mehr als im Bundesdurchschnitt. Nach Aussage der AOK-Hessen sind die Patienten in Osthessen nicht kränker als anderswo: „Wir haben die Hypothese, dass dort nicht alle Operationen nötig sind“, so Dr. Isabella Erb-Herrmann. Was hinter den auffälligen Ergebnissen steckt, zeigt die story im Ersten „Operieren und Kassieren“ nach monatelangen Recherchen und Interviews mit Chefärzten und Insidern. In der Region gibt es offenbar einen Wettbewerb zwischen zehn Kliniken, der dazu führt, dass insbesondere schwere und teure Rückenoperationen in den vergangenen Jahren stark zugenommen haben.
Macht euch das klar: da werden Menschen narkotisiert, aufgeschnitten, da wird an der Wirbelsäule rumgemacht und wozu? NUR UM GELD ZU VERDIENEN! Zu keinem anderen Zweck. Das ist alles so abartig und hat absolut nichts mehr mit "Gesundheit" zu tun, das ist krank! Krankhafte Auswüchse eines kranken Systems.
Wie die Kliniken an immer mehr Patienten und Operationen kommen, schildern Insider vor Ort. Kliniken schließen Kooperationsverträge mit niedergelassenen Ärzten, die ihren Patienten nicht nur eine OP empfehlen, sondern sie in diesen Kliniken auch selbst operieren. Dafür erhalten die niedergelassenen Ärzte eine üppige Beteiligung an den Fallpauschalen (Klinikeinnahmen für die Behandlung), die ihnen für eine ein- bis zweistündige Operation zwei- bis dreitausend Euro bringt. Die Doku präsentiert einen vertraulichen Vertrag einer osthessischen Klinik mit zwei niedergelassenen Orthopäden. Ihnen gemeinsam wird hier für OPs ein Jahresverdienst von 500.000 Euro in Aussicht gestellt. Dazu kommen die Einnahmen aus der Praxis.
Wenns am Ende nur noch um Geld geht, dann bleibt eben alles andere auf der Strecke.
„Aus eins mach zwei“ – das Splitten von Operationen ist ein zusätzlicher Trick, an mehr Geld zu kommen. Der Zusatzverdienst, wenn zweimal operiert wird, obwohl eine einzige größere OP möglich gewesen wäre, beläuft sich oft auf mehrere tausend Euro.
Die haben jetzt hier die Kliniken in Fulda als Beispiel, aber das geht doch an anderen Kliniken wahrscheinlich nicht anders ab. Es ist schlicht zu verlockend, zu einfach, so Geld in die Kasse zu spülen. Und nochmal: der, der das nicht macht, hat einen Nachteil! Verdient weniger. Der Ehrliche ist in diesem System der Dumme. Der Betrug wird knallhart mit finanziellen Vorteilen belohnt. Und dann? Größeres Auto, größeres Haus, hübscher Frau, schönere Urlaubsreise, höhere soziale Stellung als der Konkurrent.
Hier sieht man extrem gut, dass die Anreize einfach falsch gesetzt sind.
Das System belohnt den Betrug, die kleine oder größere Trickserei, das Mogeln. Und das wird so bleiben. Es MUSS so bleiben, weil das System ja auch weiterhin besteht.
Man versucht das dann zwar zu kontern, indem man wieder mehr Kontrollen und mehr Kontrolleure einsetzt, aber auch da: es wird nur das System aufgebläht, es wird nur alles noch teurer und komplizierter. Auch das sieht man ja überall! Wo ist irgendo in den letzten 25 Jahren irgendwas einfacher, unkomplizierter geworden?
Zumeist verspricht man eine Vereinfachung, nur um am Ende feststellen zu müssen, dass man genau das Gegenteil erreicht hat.
Aber auch da: das ist nur folgerichtig.
Es DARF nicht einfacher werden.
Das System kennt keinen Rückwärtsgang.
Und da eben viele Menschen auch beschäftigt werden müssen, simuliert man eben Beschäftigung.
Das Betrugsbelohnungssystem bleibt bestehen, man versucht es nur zu "bändigen" Mit mehr Personal. Mit mehr Technik. Mit mehr administrativem Aufwand.
Die ahnungslosen Patienten müssen das doppelte OP-Risiko tragen. Der Chefarzt der Neurochirurgie am Klinikum Fulda, Prof. Robert Behr, kritisiert das OP-Splitting von Kollegen in anderen Kliniken. Als Zweitgutacher der AOK hat er viele OPs überprüft: „Es ist tatsächlich so, dass wir hier Patienten sehen, die hätten besser nicht operiert oder nicht so operiert werden sollen.“
Who gives a f***?
Wenn es Geld bringt, wenn es irgendwie legal ist im System, dann wird es gemacht. Egal ob man dann einmal mehr am Rücken rumoperiert oder andere unnötige OPs durchführt, an den Zähnen rumbohrt, ob man die Bremsen zu früh austauscht, ob die Heizung zu früh erneuert werden "muss" oder das Dach gedeckt, ob man Gefälligkeitsgutachten schreibt, ob man ein "Kaputtgeh-Teil" einbaut, ob man dem Kunden noch eine Versichung andreht, ob man den Leuten sagt, sie bräuchten jetzt ein Smartphone, ob man Kindern nun schon WLAN in die Klassenzimmer legt und sie mit Tablets rumspielen lässt, ob man den Leuten einredet, die bräuchten in Großstädten SUVs und Geländewagen, ob man Züge einstellt oder schnelles Internet in die ferne Zukunft verschiebt.
Solange es im Vergleich zur "ehrlicheren" Variante mehr Geld bringt und irgendwo noch so halbwegs legal ist, wird das gemacht.
Nicht immer. Aber im Vergleich öfters als die "ehrlichere" Variante. Und so setzt sich eben mit der Zeit der Betrug, die Unehrlichkeit und die kleinen Mogeleien durch.
Da die Menschen aber oft genau das spüren, wächst auch das Misstrauen. Gerade hier im Osten hört man viele ältere Menschen sagen, dass man niemanden mehr vertrauen könne. Geht doch nur ums Geld. Wer in dieses System reingeboren wird, der empfindet das vielleicht garnicht mehr so. Man wird dann selbst zum Motor dieses Systems, ohne es zu merken.
Die AOK kann auffällige OP-Entwicklungen nicht großflächig untersuchen. Denn für jeden überprüften Fall, der nicht beanstandet wird, muss sie eine Aufwandspauschale von 300 Euro zahlen, was sich im Jahr zu Millionenbeträgen summiert. Für die großflächige Überprüfung von vielen grenzwertigen Operationen „fühlt sich tatsächlich niemand zuständig“, so Prof. Reinhard Busse von der TU Berlin. Eine wirksame Kontrolle überflüssiger Operationen findet nicht statt, so das erschreckende Fazit der TV-Dokumentation.
Die agieren da quasi im vollkommen unkontrollierten Raum. Ja gut, also dann braucht man sich wirklich über nichts mehr wundern. Wird bestimmt nicht lange dauern und man wird nach Kontrollen (mehr Personal, mehr Aufwand) rufen! Das System an sich wird aber nicht in Frage gestellt. Dabei gibt es ja schon fertige Konzepte in der Schublade.
Tja... alles steht Kopf:
„Schauen Sie sich uns doch an. Alles läuft verkehrt; alles ist verdreht. Ärzte zerstören die Gesundheit. Anwälte zerstören das Gesetz. Universitäten zerstören Wissen. Regierungen zerstören Freiheit. Die großen Medien zerstören Informationen. Und Religionen zerstören Spiritualität.“ Michael Ellner
Wir brauchen eben wirklich eine Veränderung der Anreize. Damit sich das ehrliche, echte wieder druchsetzten kann. Ansonsten wird es so bleiben, bis ALLES zerstört wird.
Jetzt geistert ja bei Facebook rum, dass man irgendwie die Richtwerte für Blutdruck gesenkt hat. Sprich, das was gestern noch als normal und gesund galt, ist heute schon krankhaft erhöht. Und die Folge ist dann eben, dass plötzlich Millionen Menschen behandlungsbedürftig werden. Das ist die unnötige OP nur auf einem anderen Level.
Alter Schwede, da kann man wirklich Angst kriegen!
Ein Bekannter von mir wurde auch dreimal am Rücken operiert. Der sagte neulich: wenn ich damals das gewusst hätte, was ich heute weiss, hätte ich mich nicht operieren lassen. Der wurde in einer der Helios - Kliniken operiert. Die sind privat, also arbeiten gewinnorientiert. Mir hat man 2010 solche Angst gemacht, dass ich zwei Füllungen bekommen habe. Bis heute sehe ich das als Betrug an. Ich hatte damals viel Hafer gegessen und vielleicht hat sich da wirklich etwas gebildet, aber ich glaube bis heute, dass es unnötig war, da zu bohren, zumal es angeblich auch zwischen den Zähnen war und man von außen absolut nichts sah. Da stellt man sich angesichts der Entwicklung schon die Frage:
Ist es überhaupt noch gesund, zum Arzt zu gehen? Wem kann man noch vertrauen? Für wen arbeitet der Arzt? Wessen Interessen vertritt er bei seinen Entscheidungen? Meine als Patient oder die der Aktionäre?
Unser gesamtes gewohntes arbeitsteiliges System besteht daraus, unbewußt durch manipulative Unwahrheiten den potentiellen Kunden derart zu schaden, daß sie dann vermeintlich oder tatsächlich meine Produkte oder Dienstleistungen brauchen und sie kaufen. www.rohkostwiki.de/wiki/Die_Memik
Diese Zusammenhänge sind genau die Erklärung, wieso der Michael Ellen so treffend die Lage beschreiben konnte. Genau das ist der Punkt.
Wir brauchen nicht nur sehr viel mehr echte Rohköstler, die aus sich selbst heraus wieder Bäume und Sträucher pflanzen und Gärten anlegen, statt Monokulturen und Massentierhaltung, wir brauchen auch mehr Menschen, die diese Zusammenhänge verstehen UND den Mut haben, da was neues zu erschaffen.
Was für Aufgaben!
Was für Herausforderungen!!
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