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Gehaltsdebatte.
13.07.2022 15:22Auf Twitter trommelt die Tagesschau dafür, dass Männer und Frauen auch im Fussball das gleiche Geld bekommen sollten.
twitter.com/tagesthemen/status/1546597272493985793
Auf den ersten Blick natürlich gerecht, aber wie sagte der Zenmeister Muho mal in einem Video: Es lohnt sich immer wieder, sich auch mal intensiv mit dem ABER zu beschäftigen.
Die Fakten: die Männer bekommen bei einem Sieg bei einer WM ca. 400.000 Euro. Die Frauen 60.000 Euro.
Das ist natürlich auf den ersten Blick extrem ungerecht. Aber man muss eben bedenken, wo die Gelder herkommen.
Diese Prämien werden ja, da es sich im weitesten Sinne um eine Unterhaltungsbranche handelt, entsprechend den Einnahmen verteilt. Und die Männer bringen eben mehr Geld in die Kasse als die Mädels. Darüber kann man sich ärgern, aber so ist es nunmal. Männerfussball ist ein Milliardengeschäft, Frauenfussball ist weitaus weniger attraktiv für die Sponsoren, die ja potentielle Kunden erreichen möchten, was zu weniger Bereitschaft führt, Geld für diesen Sport locker zu machen.
Man bedenke: dieses Geld muss ja auch erwirtschaftet werden. Sprich, es müssen dafür Werte und Dienstleistungen erbracht werden. Und viele Aktiengesellschaften haben auch eine Verpflichtung gegenüber den Aktionären, können also nicht einfach so Geld ausgeben, wie sie vielleicht wollen.
Es hat sich also so entwickelt, dass die Männer in dieser Sportart deutlich besser bezahlt werden als die Frauen.
Jetzt möchte man, dass der DFB als gemeinnütziger Verein auch Wertevermittlung macht. Also hier vor allem die Gleichberechtigung, so die Kommentatorin. Und der DFB solle da vorbildlich vorangehen.
Also ich muss ehrlich sagen, dass sieht nicht gut aus für die Frauen, wenn sie so etwas fordern. Das wirkt so bedürftig und immer wieder geht das so Richtung Versorgungsmentalität. Das ist im Grunde die gleiche Denke wie vor 20.000 Jahren in den Höhlen Mitteleuropas! Die Männer hetzen durch den Wald und holen die Beute ran, in den Höhlen wird diese an die Frauen verteilt.
Und jetzt beschweren die sich, dass sie nicht mehr von der Beute abbekommen.
Wieso generieren sie denn nicht selber mehr Einnahmen?
DAS wäre doch Emanzipation! Also zu sagen, dass es egal ist, was die Männer bekommen, wir generieren die gleichen und sogar höhere Einnahmen. Wir haben ja GleichBERECHTIGUNG. Niemand verhindert das!
Und dann lässt man sich etwas einfallen, um am Markt mehr Einkommen zu erzielen. So aber wirkt das irgendwie wie ein Versorgungsposten. Den man den Männern auf zänkische und manipulative Art und Weise aus dem Kreuz leiert. Man möchte etwas haben, obwohl man nicht die gleiche Leistung erbracht hat, in dem Fall Zuschauer - und Sponsoreninteresse zu generieren. Man möchte einfach nur, weil man Frau ist, das gleiche Geld bekommen wie die Männer. Obwohl man in dieser Branche einfach nicht so erfolgreich ist. Das heißt, man möchte mehr vom Anteil dessen, was die Männer erwirtschaftet haben. Klar, man kann argumentieren, dass sowohl die Frauen, als auch die Männer in dem Fall ihr Land präsentieren, und das gleich bezahlt werden sollte.
Die Frage ist nur: vor WEM präsentiere ich mich?
Bei den Männern schauen zum Teil Milliarden zu! Eine Fussball WM kann durchaus mal 2-3 Milliarden Menschen vor die Kiste locken. Sogar mehr!
Laut Erhebungen haben 3,572 Milliarden Menschen – so viele wie nie zuvor – in Privathaushalten, bei öffentlichen Veranstaltungen oder auf digitalen Plattformen die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ verfolgt
1,12 Milliarden Menschen weltweit sahen sich das Finale live an
Klar, es ist ungerecht, dass Männerfussball erfolgreicher ist! Aber ich bin auch keine 1,90m und kann singen wie eine Lerche. Wenn ich mich entscheide, im Musikgeschäft als Sänger erfolgreich zu sein, werde ich trotz bester Anstrengungen, NIE mit den anderen mithalten können, weniger Platten verkaufen und weniger Zuschauer anziehen.
Ja, diese Welt ist manchmal ungerecht!
So oder so, es müssen aber die Männer richten. Die sollen von ihren Einnahmen gefälligst abgeben, bzw. die Frauen sollen genausoviel verdienen, obwohl sie schlicht sehr viel weniger an Geld generieren.
Und anders als in den Höhlen der Jäger und Sammler, wo man ja die Familie gerne versorgt hat, ist man als Profifussballer erstmal sich selber verpflichtet und andere Sportler sind da im Grunde Fremde. Was geht mich der Frauenfussball an?
Man lebt also im Grunde auf Kosten anderer. Die bekommen 400.000€, haben aber pro Spieler vielleicht x Millionen generiert. Die Frauen generieren weitaus weniger pro Spielerin und bekommen dann das gleiche Geld... hm... und das nennt sich dann GLEICHBERECHTIGUNG?
Irgendwie ist das komisch.
Im Grunde ungerecht, oder?
Wieso schaue ich eigentlich kein oder kaum Frauenfussball?
Na ja, zum einen ist es weitaus wenig dynamisch, mitreißend und emotional bewegend als Männerfussball. Fussball eignet sich wunderbar, um mal den Gefühlsstau abzureagieren. Da kann man mal so richtig mitmachen, mitfiedern, zittern, bangen, jubeln. Manche kloppen sich sogar mal richtig. Objektiv betrachtet vollkommener Unsinn, aber kulturell hat sich der Fussball eben so entwickelt, dass er für die Masse zu einer Art emotionalem Blitzableiter wurde. Wenn man schaut, wie man da auf den Gegner, auf den Schiedsrichter, auf die gegnerischen Fans schimpft, oder was da für Emotionen hochkommen, wenn ein Siegtor fällt...
Selbst eiskalte Politiker werden da emotional: www.youtube.com/watch?v=s1ocWL0YJpY
Und die Zuschauer erst:
Und genau deswegen kriegen die soviel Kohle. Es gibt keine Sportart, die global solche Momente generiert. Da kann man es mal richtig rauslassen:
www.youtube.com/watch?v=nKPGV1W5uak
Selbst wenn ich das heute wieder sehen, ergreift mich das emotional. Da steigen mir die Tränen in die Augen. Warum auch immer, aber das war ein Moment für die Ewigkeit. Und dafür bezahlen die Menschen.
Frauenfussball hat diese Dimension nicht. Die sind spielerisch nicht schlecht, technisch dito, aber es ist eben das, was auch Hockey und Volleyball ist: eine nette Sportart zum Zuschauen, aber man kommt kaum in den emotionalen Teil der Sache.
Männerfussball hat sich in unserer Kultur dahin entwickelt. Da gehts richtig ab. Millionenpublikum, Emotionen, Identifikation, Leiden, Jubeln, Schimpfen, Tränen. Mein Bruder hat vor Jahren mal im Umfeld des Vereins Fortuna Düsseldorf eine HipHop-Gruppe gebildet, die dort regional SEHR erfolgreich war. Männerfussball ist eine eigene Welt.
www.youtube.com/watch?v=ZG6zjYpr1NY
Im Männerfussball wird etwas sehr Archachisches ausgelebt. Das ist wie die Kriegskultur der früher Ackerbauern, die hier zum Ausdruck kommt. Meine Region, meine Religion, meine Gruppe, wir gegen die anderen. Ritualisiert in Form eines Spiels.
In anderen Ländern gehts beim Basketball ab. Griechenland zum Beispiel.
Na ja, und Gleichberechtigung heisst ja nicht, dass ich genauso bezahlt werde wie der, den das Leben nun etwas bevorteilt hat, sondern das ich das Recht, die Berechtigung habe, die selben Einnahmen zu generieren! Gleichberechtigung in dem Fall heisst, dass alle das gleiche Recht haben, die gleiche BERECHTIGUNG (Erlaubnis), Geld zu machen! Das niemand dieses Recht einschränken kann per Gesetz, Struktur oder Autorität.
Männer und Frauen haben das gleiche Recht, die gleiche ERLAUBNIS, sich am Markt zu präsentieren und Geld zu verdienen.
Wenn man trotz geringerer Einnahmen, eben weil mich nicht so viele spielen sehen wollen, und wie gesagt, es ist im Endeffekt schlicht Unterhaltungsbranche, die gleiche Bezahlung fordert, dann ist das nicht Gleichberechtigung, sondern eine Versorgungsmentalität.
Dabei muss man sich nicht wundern, dass Frauenfussball nicht so attraktiv ist. Es ist einfach auch unsexy! Wer will denn tätowierte Männerdoubels sehen, die da in kurzen Hosen über den Platz jachtern?
Wieso schaut man denn Sport? Weil es spannend ist. Weil es Spaß macht. Weil es sexy ist. Sport ist ja primär der Versuch, sich durch Training in Form zu bringen und attraktiver zu werden. Fitter. Gesünder. Und sich in der Rangordnung nach oben zu spielen. Erfolgreich zu sein.
Und wieviele Frauen haben schon davon geträumt?
i.pinimg.com/originals/b7/68/c1/b768c1afa37fcd9d2375a427cde2ae89.jpg
Und je spannender, spaßiger, emotionaler und sexier ein Sport ist, desto mehr Gelder fließen da auch hier. Und Fussball bringt alles mit.
Es gibt einen Grund, wieso heute die Trikots hauteng sind bei den Männern.
Und bei den Frauen? Es ist einfach wenig sexy! Dieses Element hat man völlig ausgeblendet! Bevor ich Frauenfussball schaue, schaue ich lieber Leichtathletik, Volleyball, Beachvolleyball oder andere Sportarten, wo man neben dem Sport noch etwas fürs Auge geboten bekommt. Das gehört einfach dazu!
Schwimmen schaue ich nicht mehr, seit man diese Ganzkörperanzüge trägt.
Ich meine, was interessiere mich drei Hunderstel beim Schwimmen? Das kann ja keiner mehr nachvollziehen. Aber es sieht eben sexy aus, wenn sie im Badeanzug schwimmen. Fit, gesund, schöne Figur. Wer will da solche Gummianzüge sehen? Und dann beschweren sie sich, dass sie nicht gut bezahlt werden.
Der Mann schaut eben gerne!
Und aus dem Frauenfussball hat man den Sexappeal vollkommen entfernt.
Und dann wundern sie sich, dass es keiner schauen will.
Mir kommt das oft so vor, als ob man einfach nicht akzeptieren kann, wie die Welt funktioniert.
Und dann will man es mit der Brechstange irgendwie umbiegen.
Wie gesagt, das, was am Ende abgerechnet wird, sind eben nicht Tore und Siege, sondern das, was die Zuschauer und Sponsoren bereit sind, dafür zu zahlen, um diese Tore und Siege zu sehen! Das ist es, was am Ende übrig bleibt und wovon der Profisport lebt.
Klar, viele Sportarten finanzieren sich nicht selber, da zahlt dann der Staat ein Gehalt als Sportsoldat oder es gibt andere Konstrukte. Aber die verdienen eben keine Millionen. Und soweit ich weiß, bekommen da Männer und Frauen das gleiche Gehalt. Sponsorengelder kommen dann individuell obendrauf. Aber auch da: kann man sich beschweren, wenn jemand bessere Sponsoren hat als man selber?
Ich fasse zusammen: Gleichberechtigung heißt aus meinem Verständnis nicht, dass man bei unterschiedlicher Leistung (hier Zuschauern- und Sponsoreninteresse) gleich bezahlt wird, sondern dass man die gleiche Berechtigung / Erlaubnis / Rechte wie das andere Geschlecht hat. Auch euch, liebe Mädels, ist es wie mir erlaubt, Geld zu verdienen, einen Job zu haben, zu studieren, ein Auto zu fahren, Karriere zu machen. Also alles Dinge, die früher so selbstverständlich nicht waren.
Und vor diesem Hintergrund bin ich ein großer Verfechter von Gleichberechtigung. Alle sollten die gleiche Erlaubnis / Berechtigung haben, ihren Weg zu gehen und das zu tun, was sie gerne tun möchten. Egal ob Mann oder Frau.
Aber in dem hier behandelten Fall finde ich es ungerecht, wenn die Frauen das gleiche Geld bekommen wie die Männer. Einfach weil es schlicht bedeutet, dass ich Geld bekomme, obwohl ich es mir nicht so verdient habe.
Anders wäre es, wenn beide, Männer und Frauen gleich erfolgreich im Unterhaltungsmarkt wären. Dann sollten sie auch entsprechend bezahlt werden. Dann wäre es wirklich ein Skandal, wenn die Männer deutlich mehr bekommen würden. Aber die Frauen sind in dieser Sportart eben nicht so erfolgreich wie die Männer. Es ist eben so. Was will man machen? Man kann sich höchstens für die Zukunft überlegen, wie man die Attraktivität steigert.
So, habe ich jetzt wen auf dem Schlips getreten?
Zum Trost sei gesagt, dass ich auch keinen Männerfussball mehr schaue und auch keine Formel 1. Diese Sportarten wurden politisch derart missbraucht, dass ich keine Lust mehr habe, mir das noch anzusehen.
Jetzt schaue ich ab und an MMA.
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