Geschafft!

26.07.2024 19:53

Letzten Sonnabend war es ja übelst heiß und ich wollte dennoch auf der Terrasse Sport treiben. Nach 70 Minuten war Schluss. Zu heiß. Und mein innerer Trainer kam auf die Idee, daraus eine kleine Challenge zu machen. Auf gehts! 7 mal 70. Eigentlich 7x77. Sieben Tage lang 70 Minuten Hometrainer (und dann noch 7 Minuten zum Runterkommen).

Aber diese Instanz hatte noch mehr in Petto. Kraftsport kannste ja auch noch machen.

Also sieben Tage lang vormittags / früher Nachmittag 77 Minuten Rad. Aber Vollgas. Pfützen produzieren. Abends dann 35-50 Minuten Krafttraining.

Das waren jetzt 14 volle Trainingseinheiten in sieben Tagen. Eben noch 127 Klimmzüge gemacht, dann Rudern mit Kurzhanteln und Seitheben vorgebreugt. Es lief in Strömen.

Aber jetzt reichts auch...

Was mich wundert: Es gibt da wirklich in mir etwas, was mir sagt, was zu tun ist. Keine Ahnung, wo das herkommt, aber irgendwie gibt es da eine Instanz, die mich trainiert...lol. Die genau sagt, was jetzt angebracht ist. 

Wenn der Puls zu hoch geht und ich denke, mir fliegen die Herzklappen weg, sagt da jemand mit entspannter, ruhiger Stimme: So, nicht ganz so schnell... Jawohl, so ists besser.

Ist bei der Gartenarbeit auch so: Irgendetwas sagt mir, was zu tun ist.

Das ist natürlich auch anstrengend, weil es eben getan werden muss und diese innere Stimme eben auch dazu auffordert, ansonsten wirds eben nüscht. Aber gleichzeitig ist es auch entspannend, denn da ist ja irgendetwas, was mir sagt, was zu tun ist. Aber ohne das Tun an sich gehts abwärts. Ruck zuck ist der Garten verkrautet, die Hüften verspeckt und der Geist vernebelt. Abwärts gehts ohne irgendein zutun.

Und ausruhen kann man sich ja im Winter.

So oder so, ich denke nicht viel drüber nach. Ich mache es einfach. Aber es muss Spaß machen. Wie beim Essen. Das, was im rohen Zustand gut riecht und schmeckt. Nicht rummischen und tun. Alles so wie es kommt. So scheint es am besten zu funktionieren. Dann einfach im Genuss bleiben. Und die Zufriedenheit danach geniessen.

Und das sollte für alle Lebensbereiche gelten.

Der Genuss, die Freude, der Spaß, die Erfüllung und die Zufriedenheit, mitunter die Eupohrie, zeigen an, was richtig ist.

Auch beim Sport. Oder bei der Arbeit.

Es sollte nie in Quälerei, in Geißelung, in Stress ausarten. Das tut es aber, weil wir in Strukturen leben, die nicht viel Spontanität zulassen. Keine Ahnung, wie lange das noch so weitergehen soll.

Deswegen träumen ja alle vom Lottogewinn: Um endlich mal Zeit für die Dinge zu haben, die einem wirklich wichtig sind. Mir kann nämlich niemand erzählen, dass Steuerberater, Verwaltungsfachangestellte, Sachbearbeiter und was es noch alles gibt, wirklich Freude und Befriedigung aus ihrer Arbeit ziehen. Das macht man, weil das System, die Struktur, in der wir leben, solche Arbeiten zum Selbsterhalt benötigt und somit eben zahlt. Aber welches Kind träumt davon, als Erwachsener Steuerberater zu werden? Oder stundenlang vor Bildschirmen zu sitzen?

Und selbst, wer heute seine Berufung lebt, ist oft unzufrieden. Ausufernde Bürokratie, fachfremder Papierkrieg, Anträge, Emails, pfff... da hat doch keiner Lust drauf!

Im Grunde geht es darum, so oft es geht das zu tun und mit den Menschen zusammen zu sein, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Wenn es richtig ist, lächelt man. Ist mir gerade wieder passiert. Auf Facebook ein Foto eines Menschen gesehen, den ich wirklich gern habe, schon öffnet sich der Solarplexus und man lächelt. Vorbei ist der graue Alltag. Passiert mir auch oft im Garten. Ich schaue mich um, betrachte alles, und plötzlich muss ich lächeln.. Oder auch beim Sport. Auf dem Laufband ist mir das sehr oft passiert... Plötzlich musste ich lächeln und war glücklich mit dem, was ich da tue.

Und das muss jeder für sich rausfinden, was passt und was einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

So, genug rumgeschwurbelt. Ich habe Hunger.

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