Granada

Was fuer ein Drecksloch. Jedenfalls das, was ich bisher hier gesehen habe. Das war vornehmlich der Markt hier. Auf einer Seite der vollkommen mit Plastik und Essensabfaellen und Abwässern zugemüllten Strasse lag ein Plastiksack, breitgefahren, da schauten mich die Reste einer toten Katze an. Anscheinend hat die jemand einfach auf die Strasse geworfen und jemand anderes ist druebergefahren. Sehr appetitlich. Aber was will man machen? Irgendwas muss man essen und so hab ich mir sehr gute Kokosnuesse besorgt, die waren so gut, dass ich gleich alle gekauft habe. Kosten 5 Cordoba pro Stueck, das sind knapp 13 Cent. Der Saft war super, aber das Mark war eher geschmacklos. Kein Vergleich zu den gelben reifen, die ich die letzten Tage hatte. Untergekommen bin ich im Hostel Oasis, sehr nobel, 9 Dollar pro Nacht im Dormitorium, also Schlafsaal, aber dafuer Internet inklusive. 

Ich hab ja schon gedacht, dass ich garnicht mehr von Ometepe runterkomme, aber gestern war es dann soweit. Zeit zu gehen. Im Hostel Ometepe Central hab ich fuer knapp 3 Wochen 120 Euro fuer Uebernachtung, Internet, zwei T-shirts und zweimal Radausleihgebuehr bezahlt. Also billiger kann man kaum noch unterkommen. Hab auf der Faehre dann einen Ami kennengelernt, der mich auch gleich mit ins Taxi genommen hat, 15 Cordoba, also 45 Cent ca., und wir sind auch zusammen mit dem Bus nach Grenada gefahren. Kosten 30 Cordoba, also 90 Cent ca. Der Wechselkurs ist ungefaehr 1:34. Der lebt hier schon einige Zeit und hat ein Geschaeft mit Kokosoelprodukten aufgezogen. Der kannte sich gut aus und somit war die Reise eher stressfrei und fern der üblichen Touristenabzocke. Die erste Nacht hab ich ja von Rivas nach San Jorge 5 Dollar bezahlt, retour dann im Gemeinschaftstaxi besagte 45 Cent.  

Man kann sich das bunte Chaos hier kaum vorstellen. Die Busse sind vollkommen individuell gestaltet, die Maerkte bunt und die Haeuser kunterbunt. Es herrscht ein hektisches Treiben, es wird alles verkauft, was so geht, und weil es Geschaefte gibt, die wohl nicht immer gut laufen, schlaeft man halt auch mal in seinem Marktstand. 

Ach, und ich hab heute Erdnuesse entdeckt, die nach ersten Anschein erstmal roh schmecken. Hoechstwahrscheinlich sind sie sonnengetrocknet, deswegen mal abwarten, wie sie sich verdauen. A proPOs. Verdauung kommt nach den letzten fruchtzuckerfreien Tagen wieder ins Lot. Hatte echt etwas Bauchschmerzen und Blaehungen von dem vielen Fruchtzucker. Und es ist krass... irgendwie hatte ich genau zu der Zeit, als es am schlimmsten war, Bock auf Bananen. Und zwar so RICHTIG Bock. Und zwar die RICHTIG SÜSSEN. Ich haette eine Fressorgie veranstalten koennen mit dem Zeug. Es gibt ja anscheinend Untersuchungen die zeigen, wie die Darmflora unseren Appetit steuert. Und das hab ich jetzt echt mal sehr bewusst erleben dürfen. Natürlich hab ich keine Bananen gegessen, und siehe da, es ist es schon sehr viel besser. Fast wieder normal. Hier wird der Instinkt anscheinend von den fruchtzuckerabbauenden Darmbakterien beeinflusst, die natürlich, weil, sie leben ja davon, Nachschub ordern. Da muss man echt etwas Ueberwindung und Disziplin aufbringen, um von den Fruechten loszukommen. Das war ja schon immer meine schaerfste Kritik an der Instinktiven Ernaehrung, dass sie diese Effekte, die ja mit der heutigen Zuchtware auftreten, nicht entsprechend beruecksichtigt. 

Hab hier auch Leute wiedergetroffen, die ich schon im Hostel in Moyogalpa traf. Da muss ich gleich mal fragen, was man hier so alles nettes machen kann in Grenada und Umgebung.