Hambacher Forst

13.09.2018 19:12

Heute ging ja durch die Presse, dass in Nordrhein-Westfalen ein Tagebau erweitert werden soll, in dessen Zuge auch ein naturschutzfachlich wertvolles Waldgebiet gerodet wird und wogegen es Proteste gibt.

Ich fand heute dazu folgendes Bild: upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c2/Rodung_LSG_Hambacher_Forst_2015_-_Challouf_Mohamed.jpg

Ich habe mal selber ein ähnliches Foto gemacht. Damals wurde im Zuge der Errichtung der S7 in der Steiermark ebenfalls Wald gerodet und die Wurzelstöcke zu Haufen aufgeschichtet. Als ich ankam, ein nebliger Novembertag, um den Baufortschritt zu dokumentieren, ragten dann die Wurzeln wie tote Finger in den nebligen Himmel.

Na ja, und das habe ich nicht verkraftet.

Ich bin Rohköstler und habe eine tiefe Verbindung zur Natur alleine dadurch, dass ich meine Nahrung ganz naturbelassen zu mir nehme. Und wenn ich dann sehe, wie diese Natur rausgerissen, von unten nach oben gewendet, zusammengekehrt und weggekarrt wird, dann ist das für mich kaum zu ertragen.

Ich konnte es nicht mal sehen, als ich den Garten gegraben habe und am Ende wurde das Innerste nach außen gekehrt. Seitdem mache ich das eben besser. Natürlicher. Und es funktioniert auch.

Es gab dort auch an der Lafnitz einen schönen Eichenwald. Wir waren vor der Rodung dort, um bestimmte Untersuchungen durchzuführen. Auch der wurde dann weggeputzt bzw. eine 200 Meter breite Schneise hineingeschlagen, was auf das selbe hinauslief.

Wenn man wie ich sensibel auf Energien reagiert, auf etwas, was man schwer in Worte fassen kann und man die Lebendigkeit, die Energie des Waldes spürt und dann schaut, wie das alles weggeräumt wird, dann ist das nur schwer auszuhalten.

Und jetzt ist es eben der Hambacher Forst.

Laut Wikipedia hier ja ein naturschutzfachlich überaus wertvoller Wald.

Bei dem Hambacher Forst handelt es sich um einen Wald mit hoher ökologischer Wertigkeit, die sich aus Relikten von wärmeliebenden Arten ergibt, die in den Altwäldern vorkommen.[9] In den noch verbliebenen Resten des Forstes wachsen Hainbuchen und Stieleichen. Zudem beherbergt der Wald zwei Kolonien der vom Aussterben bedrohten Bechsteinfledermaus, die durch Anlage von speziellen Weideflächen außerhalb des Forstes perspektivisch in andere Wälder im Umkreis des Tagebaus gelockt werden sollen.[10] Die ältesten Bäume im Forst sind maximal 350 Jahre alt.[1]

Nach Angaben des Umweltverbandes BUND siedelten 2012 im bis 2030 von der Abbaggerung betroffenen Waldgebiet, das aus 226 Hektar „wertvollster Waldflächen“ bestehe, zwölf streng geschützte Fledermausarten. Insgesamt seien 142 geschützte Arten vorhanden.[11]

Man darf sich da nicht täuschen lassen. Weg ist weg. Selbst durch umfangreiche Renaturierungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen lassen sich solche über lange Zeit gewachsenen (!!!) Strukturen nicht ersetzen. Unmöglich.

Muss man sich klarmachen:

Die Gegend ist seit etwa 12.000 Jahren, also seit der letzten Eiszeit, bewaldet.

Also Urwald im besten Sinne.

Also für mich ist das alles immer schwerer erträglich. Und für was? Polemisch könnte man es so formulieren: Um Kohle aus der Erde zu kratzen, um damit Strom zu erzeugen, um Dinge herzustellen, die später auf dem Müll landen und um Wohnungen mit Licht und Energie zu versorgen, damit die Menschen fern schauen und am PC hocken können.

Es läuft etwas falsch, wann man keine Wertschätzung mehr vor der Natur hat.

Und wie gesagt, man sollte sich da nicht von "umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen" täuschen lassen. Als Insider weiß ich, dass bis zu 70% nicht funktionieren. Und so einen Wald bekommt man eh nie wieder hin.

Ich möchte hier nochmal (ich muss mich wiederholen) auf den derzeit mit Abstand wichtigsten Deutschen hinweisen, der das Problem hier nochmal in zwei drei Sätzen auf den Punkt bringt: www.youtube.com/watch?v=k7uOpBfvtJA&feature=youtu.be&t=2682

Man kann Kinder durch Natur ersetzen und Migranten durch Naturverbrauch. Passt haargenau so.

Ich finde es bezeichnend, dass damals Wilhelm Reich der wohl Einzigste war, der den aufkommenden Nationalsozialismus tiefgreifend analysierte und Lösungen aufzeigte und am Ende Deutschland verlassen musste und nun ein Nachfolger Reichs eine ähnliche Rolle einnimmt.

Wir wissen, dass Reich trotz aller Bemühungen den Nationalsozialismus nicht aufhalten konnte. Und Maaz wird wohl genausowenig die heutige über alle Maßen süchtige normopathische Gesellschaft in ihrem Weg aufhalten.

Mir macht die Entwicklung wirklich Angst.

Im Grunde ist das doch alles schon unter Beschaffungskriminalität aufzusummieren. Egal, ob es die Ressourcenkriege im Nahen Osten sind, die Propaganda gegen Russland, die Migration, die hier thematisierte Naturzerstörung, die ja weltweit passiert, die ganzen unfairen Freihandelsabkommen usw ... das geht bis zum Leugnen, dem Heucheln, dem Gut sein wollen weiter Teile der Bevölkerung usw... das alles sind Anzeichen einer schwerst süchtigen Gesellschaft, die mehr und mehr in den Wahn, die Selbstleugnung und die Beschaffungskriminalität abdriftet. Bzw. da schon immer war. Bei Hitlers Krieg gegen Russland ging es ja auch nicht in erster Linie um den Kampf gegen den Bolschewismus, sondern um Boden und die Ölreserven am Kaspischen Meer. Der wusste damals auch, wer die beherrscht, den gehört die Zukunft und deswegen hat der die Heeresgruppe Süd ja genau in diese Richtung geschickt.

de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Sowjetischer_Krieg#S%C3%BCdoffensive:_Kampf_um_die_%C3%96lquellen

Und so wie Reich damals in vielen Büchern auf die Ursachen der gesellschaftlichen Fehlentwicklung hinwies, die dann im Kommunismus und im Nationalsozialmus und mehr oder weniger ja auch in der US-amerikanischen Demokratie endetet, die im Grunde ja genau süchtig war und ist und die ihn später massiv bekämpfte, so ist es heute Maaz, der unermüdlich versucht, die Menschen zu mehr Einsicht zu bewegen.

Aber man sieht eben auch, dass das Abwehrverhalten bis hoch in die Spitze des Landes geht. Wir haben eine Kanzlerin, die ganze Bundesländer international zum Abschuß frei gibt, ein Parlament, dass sich massivst der Nazikeule bedient, eine Medienlandschaft, die aus einer Handvoll gröhlenden Nazis den Untergang Ostdeutschlands herbeschreibt, fast tägliche Übergriffe durch gewalttätige Menschen mit Messern, die im Zuge der Migrationsströme herkamen, aber nur unter "Panorama" listet.

Wie naiv mussten die gewesen sein, als die damals gejubelt haben. Mein Gott, was für Volltrottel. Jeder mit einigermaßen gesunden Instinkten wusste, was da kommen würde. Und alles ist so gekommen, wie ich es 2015 vorhergesehen habe, ich müsste nur mal die entsprechenden Kommentare bei Telepolis raussuchen.

Das Ganze hat wirklich was von Beschaffungskriminalität und dem Glauben, dass man schon nicht erwischt wird und im Grunde ist man ja garnicht süchtig, sondern nur ein guter Mensch.

Da kann man das Ausmaß der Selbsttäuschung, der Selbstlüge, des Selbstbetruges erahnen.

"Wir sind die Guten!", riefen sie und ahnten nicht, dass sie es waren, die den Menschenraub erst möglich machten.

Und die Merkel kann keine eigenen Fehler sehen. Statt dessen sieht sie Hetzjagden, wo keine sind, nur um nicht eingestehen zu müssen, dass sie massiv Schaden angerichtet hat und die wahrscheinlich ähnlich grotesk wie weiland Mielke sagen würde: "Ich habs doch nur für euch getan! Damit wir weiter im Wohlstand leben können!". Und das würde die sogar ernst meinen.

Dieser Verlust von Bodenhaftung, von natürlichen Instinkten (wie die beiden Vögel hier ), von wahnhaftem Irrglauben, dass alles droht, in Zukunft noch schlimmer zu werden!

Warum?

Lest selbst:

www.spektrum.de/news/natur-entfremdung-kinder-kommen-immer-weniger-in-die-natur/1507953

Spätestens mit 40 weiß man, dass früher alles besser war: Kinder spielten auf der Straße "Räuber und Gendarm", bauten Baumhäuser – aus Brettern und Planen, nicht aus Minecraft-Würfeln –, stauten Bäche auf, kamen abends dreckig und mit aufgeschlagenen Knien nach Hause und fielen nach dem "Sandmännchen" erschöpft ins Bett. Heute verbringen Kinder einen großen Teil ihrer Zeit in Innenräumen und kommen mit Natur kaum noch in Berührung. Das Bild mag überzeichnet sein, der Trend aber scheint eindeutig.

Seit 20 Jahren verfolgt der "Jugendreport Natur" das Verhältnis junger Menschen zur Natur. Für den 7. Report von 2016 wurden 1253 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 6 und 9 in Nordrhein-Westfalen befragt. "Die Ergebnisse zeigen deutlich: Die Distanz zur Natur wird immer größer", sagt Rainer Brämer, Initiator und Autor des "Jugendreport  Natur". Verblüffend ist, dass auch grundlegendes Wissen verloren geht. So wussten nur 35 Prozent der Befragten, wo die Sonne aufgeht. Ein Fünftel kreuzte "Norden" an. 2010 hatten noch zwei Drittel der Teilnehmer richtig geantwortet. Auch die Frage, in welchem Monat die Sonne am spätesten untergehe, beantworteten nur ein Viertel der Teilnehmer richtig.

Wir ziehen uns Generationen von maximal Entwurzelten und von sich und der Natur Entfremdeten heran. Die Konsequenzen werden gravierend sein. Ein Heer von Idioten wird diesen Planeten bevölkern.

Die ersten Exemplare kann man ja schon im Netz bewundern. Das ist die Klientel "Flache Erde".

Eine andere Aufgabe lautete zum Beispiel: "Nenne drei essbare Früchte, die bei uns im Wald oder am Waldrand wachsen." Nur zwölf Prozent lösten sie korrekt. Am häufigsten wurden Brombeeren, Himbeeren, Blaubeeren genannt. Mit großem Abstand folgten Nüsse, Bucheckern und Pilze. Unter den falschen Antworten dominierten zwar heimische Früchte wie Äpfel und Birnen, genannt wurden aber auch Bananen, Mangos und Ananas. Das Ergebnis sei in vielerlei Hinsicht erschreckend, schreiben die Autoren des "Jugendreport": "Einerseits scheinen viele Kinder und Jugendliche nicht zu wissen, welche essbaren Früchte im Wald wachsen. Zum anderen gehen nicht wenige davon aus, dass Früchte, die es im Supermarkt gibt, einfach im Wald gesammelt werden können."

Ich sag mal aus dem Kalten: Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Walderdbeeren, Schwedische Mehlbeere (wo angepflanzt), Weißdorn, Kornellkirsche, Wilde Kirsche, Speierling, einheimische Felsenbirne, wilde Mirabellen, Vogelbeeren ... Wildapfel und Wildbirne sind eher ungeniessbar. Holunder? Na ja...Schlehe eher sauer.

Wie gesagt, ein Heer von entwurzelten Trotteln wird diesen Planeten besiedeln. Zusammengepfercht in Megacities vor dem Smartphone oder PC hockend. Und auf den Dörfern wirds nicht besser aussehen.

Es kommt noch schlimmer:

 Die Entwicklung macht sich ebenfalls in unserer Kommunikationskultur bemerkbar, denn Naturbegriffe verschwinden auch aus Songtexten, Romanen und Filmen. Die beiden Psychologinnen Selin und Pelin Kesebir durchsuchten für ihre im März 2017 erschienene Studie 6000 Liedtexte und ebenso viele Romane und Drehbücher bis ins Jahr 1900 zurück. Ihr Ergebnis: Seit den 1950er Jahren gehen Vogel-, Baum- und Blumennamen sowie Naturbegriffe wie Sonnenuntergang in unserem Sprachgebrauch zurück. Zum Teil ist das gar eine bewusste Entscheidung: Als 2015 die Jugendausgabe des "Oxford Dictionary" neu aufgelegt wurde, protestierten namhafte britische Autoren gegen die Wortauswahl: Naturbegriffe wie Kanarienvogel, Grasland und Brombeere (englisch: blackberry) waren aus dem Jugendlexikon gestrichen worden, um Wörtern wie Blog, Voicemail und BlackBerry (Smartphone-Marke) Platz zu machen. Für die beiden Schwestern ein deutlicher Hinweis dafür, dass der Mensch den Kontakt zur Natur verliert. Die Ursache sehen die Psychologinnen im technischen Fortschritt, vor allem in der Zunahme der Erholungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten zu Hause, also Fernseher und später Video- und Internetspiele. 

Oh bin ich froh, dass wir damals nur 3 Fernsehprogramme hatten, dafür aber viele andere Kinder und ein dörfliches Leben, wo man nur drei Schritte machen muss und man war in Wald und Feld.

Eine naheliegende Erklärung, wenn man sich anschaut, wie hoch der Medienkonsum Jugendlicher ist. Im "Jugendreport Natur" gab mehr als die Hälfte der jungen Generation an, mindestens drei Stunden pro Tag vor dem Bildschirm zu verbringen. Die Zahlen decken sich mit Erhebungen aus England, wonach Jugendliche bis zu 17 Stunden pro Woche fernsehen und 20 Stunden online verbringen. "Die Spiele bieten eine unendliche Fülle an Herausforderungen und Bewährungsmöglichkeiten in einem ähnlich wie früher in der Natur weitgehend unkontrollierten Raum. Die Natur hält mit der hohen Reizdichte dieser Spiele nicht mit und erscheint langweilig", so Brämer. Ein ursächlicher Zusammenhang von Mediengebrauch und Naturentfremdung konnte bislang aber in keiner Studie belegt werden. Frage man jedoch Kinder, warum sie nicht in die Natur hinausgingen, führten sie selbst Fernsehen und Computerspiele ins Feld, so Brämer.

Der ganze Text ist ein Zeugnis des Niedergangs. Ich halte es aber auch für aus dem System heraus vollkommen logisch.

Ich habe ja mal geschrieben, dass es immer einen Wettstreit, eine Entscheidung zwischen zwei Alternativen gibt. Die eine bringt gesamtwirtschaftlich mehr Wachstum, die andere nicht. Und dass es aus dem System heraus zwingend notwendig ist, immer mehr Wachstum zu generieren.

 

In der Natur rumtollen ist vollkommen kostenlos, Computerspiele nicht, deswegen wird "das System" eben alles tun, um die Entscheidungen immer in Richtung Wachstum zu manipulieren. Dazu gibt es Heerscharen an Psychologen, Werbefachleuten, Produktdesignern, Professoren, Assistenten, Grafikern usw usw...

 

Wenn man das mal verstanden hat, dass es nur um Wachstum geht, ist es logisch, dass die Kids heute kaum noch wissen, was Natur bedeutet. Sie wurden mit Aufmerksamkeitsmanagement auf die falsche Spur gelockt. So wie die Indianer und Schwarzen mit glitzernden Glasperlen verführt wurden, so werden die heute mit bunten, knalligen Sachen und Spielen verführt. Und diese falsche Spur bringt eben wieder Impulse für diese Branchen und am Ende die ganzen Leute, die dran hängen, um die Schäden a.) zu analysieren und b.) zu therapieren.

Es bläht sich immer mehr auf.  Eine ewig anschwellende Eiterbeule...

Und, so ehrlich muss man ja sein, es ging ja bei uns schon los. Damals haben wir ja auch schon viel fern geschaut. Aber wir waren eben auch extrem viel draussen. Sommer am Teich, Frühling und Herbst auf dem Fussballplatz, Winter Eishockey. Immer draussen. Feuer machen, Baumhäuser bauen, Fussball spielen, Baden, Angeln ... aus der Schule, Ranzen in die Ecke und ab gings.

Klar, bei schlechtem Wetter gabs auch mal Fernsehen. Aber selbst da haben wir viel gelesen oder indoor gespielt, Modelleisenbahn, irgendsowas.

Neben den Verlockungen der digitalen Welt existieren weitere Gründe für die zunehmende Entfremdung: Laut einer Studie der Vereinten Nationen leben 75 Prozent der Bevölkerung in den Industriestaaten in Städten, ein Trend, der sich in den nächsten Jahrzehnten verstärken wird. Und wer in der Stadt aufwächst, hat selten die Möglichkeit, Baumhütten zu bauen und Tiere zu beobachten. Auch unser Schulsystem unterstützt die Naturbildung junger Menschen eventuell nicht genug: In vielen Bundesländern, etwa im rot-grün regierten Baden-Württemberg, wurde der Biologieunterricht gekürzt.

Das Desaster ist vorprogrammiert. Das ist alles Ok, solange nie wirklich eine Krise kommt. Kommt die und die hocken zu Millionen in den Städten und wissen NICHTS mehr, wie man auch nur ansatzweise überleben kann, ist es vorbei mit der schönen Zivilisation.

Und selbst der Naturschutz ist Teil des Problems: "Früher war es selbstverständlich, sich als Kind ein Einmachglas mit Kaulquappen zu holen und die Umwandlung zum Frosch zu beobachten", sagt Uwe Fritz, Direktor der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden. "Das ist ein überaus eindrucksvolles Naturerlebnis. Heute macht man sich damit strafbar."

Hat mein Prof. schon angemerkt. Wir haben ja geangelt, mit der Hand Molche gefangen oder Frösche, mit denen gespielt, wieder ins Wasser reingesetzt, Stichlinge im Teich bei der Brutpflege beobachtet und die sogar aus dem Teich rausgefangen, weil es Laichräuber sind. Also alles Sachen, die heute wirklich verboten sind.

Die Frage ist: Kann man die Naturentfremdung hinnehmen, oder sollte man ihr entgegenwirken? Schon länger beklagen Biologen und Naturschützer das abnehmende Interesse und damit einhergehend die abnehmenden Kenntnisse an der belebten Umwelt. Eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Wildtierstiftung von 2016 bestätigt den Eindruck: Auf die Frage "Wo sollte man sich auskennen?" rangieren Rechtschreibung (81 Prozent), Gesundheitsvorsorge (52 Prozent) und der Umgang mit Computern (46 Prozent) weit vor Kenntnissen der Natur (25 Prozent).

Ein Desaster. Aber auch da nachvollziehbar. Mein Prof. meinte damals auch: "man schützt, was man liebt" und wer in der Natur groß wird, auch wenn es nur noch eine Restnatur ist, wie hier, der schützt sie auch.

Heute ist den Kindern die Natur fremd, unheimlich, unverstanden, ein Feind sogar, voller unsichtbarer Gefahren wie Bakterien, Viren, Parasiten und Giften. Das kriegen die von ihren Eltern schon mit, die ja schon mit Angstfernsehen und Angstmeldungen aufgewachsen sind.

So arbeitet die Matrix, um mehr Wachstum zu generieren.

Und diese Verstädterung hört ja in den Dörfern nicht auf. Hier "verstädtern" die ja auch! Sprich, statt rauszugehen, hängen die irgendwo drinne alleine rum oder zocken mit den Kumpels am PC. Zum Teil haben die Eltern ja Schiss, ihre Kids hier frei rumlaufen zu lassen. Vielleicht nicht unbegründet, keine Ahnung. Zu DDR-Zeiten kannte jeder jeden und es gab weniger Autos. Heute fahren viele "Fremde" durchs Dorf. Dazu wieder das Angstmachfernsehen und das Angstmachinternet, fertig sind die Stubenhocker und zocken am PC.

Mehr Wachstum eben für die süchtige Gesellschaft.

Uwe Fritz stellt aber auch Veränderungen bei Biologiestudenten – einer ehemals naturnahen Spezies – fest: "Früher hatte ich unter meinen Studenten immer jemanden, der sich in einer Tiergruppe besonders gut auskannte, zum Beispiel mit Vögeln oder Insekten. Das gibt es kaum noch." Allgemein hätte das Interesse an der organismischen Biologie abgenommen: Im vergangenen Semester etwa hätten nur vier Studenten am Kurs "Anatomie der Wirbeltiere" teilgenommen. Wenn sich aber niemand mehr für die belebte Natur interessiert, woher kommen dann die zukünftigen Naturschützer?

Eine gute Frage!

Nächste Bitte! Und mal ehrlich? Wird Naturschutz nicht eh überbewertet? Der stört eh nur! Siehe Hambacher Forst, und siehe die ganzen Fachplaner, die immer stöhnen, weil der Naturschutz stört. Schließlich brauchen wir den Strom, die Straßen, die begradigten Flüssen, um... ja, wozu eigentlich? Um am PC zu zocken! Um noch schneller von A nach B zu kommen, um nach größere Kähne die Flüsse rauf zu schicken.

Oh, alles läuft so, dass es im Desater enden wird... als ob auf allen Ebenen die Bühne für den desaströsen Schlußakt vorbereitet wird.

Und es gibt aus dem System heraus KEINE Lösung. Der Süchtige braucht den Entzug, keine Ersatzdroge.

Maaz hat Recht, wir müssen dringend nach neuen Lebensformen suchen, nach neuen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Visionen, sonst gibts wirklich irgendwann den Schlußakkord in Moll.

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