In der Grauzone.

12.04.2025 17:15

Eine Woche gefaulenzt. Na ja, nicht wirklich, im Garten war ich dennoch, aber ich habe weitaus weniger gemacht als die 3 Monate davor. Und jetzt merke ich, wie die Energie wieder hochgeht, aber noch nicht so, dass ich wirkich wieder loslegen möchte. Ich wollte ja wirklich mal 14 Tage kein Sport treiben, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, wirklich mal in die Erholung zu gehen.

Schauen wir mal. Ich habe auch gemerkt, dass ich zwar unglaublich lange unglaublich diszipliniert leben kann, sprich eben Beruf, Training, Ernährung, Garten und andere Sachen. Aber ab und an brauche ich mal so eine Art Narrenfreiheit, um mal wieder auf andere Gedanken zu kommen. Das geht oft ein paar Tage, bis mich dieses Leben wieder nervt und ich Lust habe, mich wieder durch Sport usw gut zu fühlen.

Aber wahrscheinlich ist das sogar ganz normal. Man ist eben keine Maschine.

Und wenn ich mal eine Zeit "nichts" gemacht habe, merke ich, wie ich auch wieder motiviert werde. Batterien wieder aufladen.

Wenn man mal zurückdenkt, dann waren die Coronalockdowns auch sowas wie eine Pause, die vielen Menschen überraschend gut getan haben. Denn das System ist eben ein sich permanent beschleunigendes Hamsterrad und das merken eben auch viele Menschen. Ich hatte ja hier schon mehrfach ddie Idee postuliert, dass sich die ganzen Banker, Investoren und Wirtschaftsfritzen mal in einen Bus setzen sollten, um in den Harz zu fahren. Dort könnten sie dann lernen, wann, wo und wie Wirtschaftswachstum sinnvoll ist, und ab wann man eben auf "Erhalt und Pflege" umstellen muss. Wenn der Wald ausgereift ist, wächst er nicht mehr, sorgt aber für jedes einzenel Lebenwesen. Schäden werden ausgeglichen, ansonsten verbleibt der Wald in einer stabilen Phase. Das nennt sich Klimax-Stadium.

Und für eine Wirtschaft, bzw. Gesellschaft ist es überhaupt erst möglich, einen klaren gedanekn zu fassen, wenn man in den Modus "Erhalt und Pflege" übergegangen ist. Vorher ist es ein Rattenrennen. Wer ist der Erste, wer ist der Erfolgreichste, wer macht die größte Rendite. Zack, neue Technologien einführen, Zack, neue Energiequellen in die Landschaft setzen, zack, Smartphone in die Bevölkerung kippen, zack, alles digitalisieren.

Und das muss so sein, weil dahinter jemand lauert, der sagt: Ich will investieren! Ich will aus meinem Geld mehr Geld machen! Deswegen werden besorgte Menschen, berechtigte Kritik oder auch vorhersehbare Konsequenzen nie beachtet! Die Verwertung von Kapital schreit nach Rendite, also muss, muss unbedingt eine neue Sau durchs Dorf getrieben werden.

Und erst, wenn man aus diesem Rattenrennen aussteigt, kann man mal innehalten und überlegen: Stopp! Brauchen wir das? Ist das überhaupt gut? Und solange das Geldsystem so ist, wie es jetzt ist, wird der Wahsninn am Ende immer größer und es endet in Kriegen, Bürgerkriegen, Verwerfungen, Zusammenbrüchen, digitaler Versklavung... Weil "Mach mir aus meinem Geld mehr Geld!" die Peitsche ist, die alle antreibt.

Es ist der hell leuchtende, hell brennende Wahnsinn!

Und das Wachstum, die Rendite, wird eben auf Kosten der Menschen generiert.

Niemand soll im elend leben. Und genu in solchen Phasen ist der Kapitalismus super. Da gehts schnell bergauf, da wird investiert und es geht voran! Aber wir verpassen immer wieder den Punkt, an dem sich die Kurve abflacht, die negativen Seiten immer größer werden und wo man sagen müsste: OK, REICHT. Und das kommt einem Kapitalisten NIE über die Lippen: Ok, es reicht! Ich habe genug, der Wohlstand ist ausreichend, uns gehts gut, danke! Jetzt machen wir etwas anderes.

Das Problem: die Menschen sind keine Ökologen. Der Ökologe sieht, dass es irgendwann mal zu einem stabilen, gesättigten Klimaxstadium kommt. Und dass das keine schlechte Sache ist, sondern eben etwas ganz Natürliches. Aber solange die Leute rumrennen und rufen: wo bekomme ich noch mehr Rendite! Solange bleibt das alles so, wie es ist, bricht regelmäßig zusammen, endet in Kriegen, sozialen Verwerfungen ... weil, wie will uns der Gott des Heils sonst zeigen, dass wir es übertreiben und auf dem Holzweg sind? Es muss im Irrsinn enden, weil nur dann gibt es die Chance, mal nachzudenken.

Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt. Die letzte Wahl war ein "Weiter so".

Na ja, dann mal los!

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