Inspiration
17.05.2019 22:01Wurde heute bei Facebook geteilt: www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/permakultur/-/id=660374/did=23310248/nid=660374/8hix68/index.html?fbclid=IwAR1RP_wBYTkRiRd-wUgSD98BC_8b6eiUajsIs0qN17pCSRsxWFgVjZiEoUQ
Also ich finds so genial! Schaut euch das mal an: www.fermedubec.com/wp-content/uploads/2017/11/DJI_0105.jpg
Und das sind gerade mal 3.500m². Aber was die da machen, ist einfach nur genial.
Keine Motoren, keine Chemie, alles Handarbeit: In der Permakultur soll die Natur sich selbst schützen und so besser wachsen. Selbstversorger erzielen damit beeindruckende Erfolge.
Wir haben noch einen Motor. Den Rasenmäher. Der nervt mich eh schon lange und ich überlege mir da Alternativen. Aber ich wohne nicht alleine hier , deswegen gibts da immer auch andere Begehrlichkeiten. Mittlerweile wächst es hier eh schon sehr viel mehr als früher.
Das man beeindruckende Erfolge erzielen kann, ja. Eindeutig. Wenn man etwas dabei ist mit dem Herzen und dem Gefühl, dann geht das recht gut. Aber es braucht eben auch ein Händchen. Kleines Beispiel: meiner Mutter sind oft Sachen eingegangen. Ich habe mich immer gefragt, was da los ist, bis ich es mal rausgefunden habe: aufgrund eines kuriosen anerzogenen Ordnungssinnes musste immer alles "sauber" sein. Sprich die Beete, die Pflanzungen usw. Klar, wenn alles überwuchert ist, wirds auch nichts, aber alles mit Stumpf und Stiel auszurotten ist schon sehr Oldschool. Also wurde da mit dem Gräber um die Pflanzen rumgemacht, was mir schon lange ein Dorn im Auge war. Warum: weil immer auch die Wurzeln beschädigt werden.
Es war gar nicht so einfach, sie davon wegzubringen. Zum Teil werde ich da auch mal laut, bzw. musste laut werden, weil dieser falsche Ansatz ist so tief verwurzelt ist, dass es echt lange dauert, bis andere Ansätze akzeptiert werden.
Na ja, als sie die ganzen Wurzeln der Himbeeren kaputt gemacht hat, weil sie wieder wie eine Irre um die Pflanzen rumgestochert hat, eben weil sie meinte, sie müsse da was "sauber" machen (man merkt da auch so eine Zwangshaltung, weil man was drauf gibt, was die Leute denken könnten), habe ich ihr den Gräber weggenommen und sie aus dem Garten gescheucht. Sie ging nur unter großem Gezeter, aber will man machen? Es bringt doch so nichts! Man merkt da aber auch, wie weit verbreitet da diese ganze falsche Denke ist.
Und wie schwer die Menschen davon loskommen. Glücklicherweise nimmt sie es sich dann doch an und ist dann doch bereit, umzudenken.
Aber ich habe hier wirklich viele (Generations-) Konflikte austragen müssen. Das gehört dann auch dazu, wenn man was Neues anpackt, was bisher so eigentlich nur als "unsauber" und Spinnerei galt.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Bauern insgeheim oder offen einen Groll gegen solche funktionierenden Permakulturprojekte hegen.
Mich hingegen motiviert und inspiriert das ungemein!
Das ist doch ein Paradies! Und wer will nicht gerne im Paradies leben? Statt in der Hölle, die die Menschen zunehmend geschaffen haben. Wie zeichnet sich der moderne Mensch aus? Drei Sachen: Lärm, Gestank und Zerstörung.
Um so schöner, wenn es solche beeindruckenden Ansätze gibt.
Auch auf der "Ferme du Bec Hellouin" stehen viele Bäume. Charles Hervé-Gruyer betreibt hier in der Normandie zusammen mit seiner Frau Perrine einen kleinen Obst- und Gemüsebetrieb. Der 3500 Quadratmeter umfassende Hof ist nach den Prinzipien der Permakultur gestaltet. Er gilt als Vorzeigebetrieb für viele Menschen, nicht nur Franzosen.
Also wie man auf dem Bild sieht, oder auf den vielen Bildern, wenn man mal Ferme du Bec Hellouin googelt, kann das nur beeindrucken.
Vorzeigebetrieb. Ganz klar.
Die Hervé-Gruyers haben einen vollen Arbeitstag. Von Anfang April bis Ende Oktober beginnen sie gegen 5 Uhr 30 damit, im Gewächshaus Tomaten hochzubinden, die Triebe von Kürbissen auszureißen oder Marienkäfer von Brennnesseln zu klauben, um sie gegen Blattläuse auf Bohnen und Kohl einzusetzen. Erst zwischen 19 und 20 Uhr ist Feierabend.
Das ist mal ehrlich! Viele meinen ja, man können so ein bisschen rumfuddeln und alles erhält sich von alleine. Aber wenn man solche kleinteilige und kleinstrukturierte Projekte betreibt, dann merkt man schnell, wieviel Handarbeit da von Nöten ist. Nur, es ist eben wirklich eine schöne Arbeit! Klar, ein 2018 brauche ich so auch nicht mehr, dass war dann schon etwas zuviel des Guten, aber in normalen Jahren ist es dann wirklich auch eine Freude, wenn alles wächst und gedeiht.
Nur muss man da auch hinterher sein und sich schon auch damit beschäftigen.
Als sie beschlossen, eine Familie zu gründen, ließen sie sich in der Normandie nieder und legten einen Garten an, um sich selbst zu versorgen. Bald wurde daraus ein Biobetrieb. Beim abendlichen Surfen im Internet stieß die Landwirtin auf die Permakultur. Sie war sofort begeistert, machte eine Weiterbildung und begann, ihr Land umzugestalten.
Mich hat ja da Burgers Vision aus "Die Rohkosttherapie" irgendwie inspiriert. Also Bäume, Gärten, Wiesen, Tiere, alles im Einklang und im Kreislauf. Dann natürlich Sepp Holzer und andere wie Paul Kaiser aus den USA oder der Familie, die auf 2.000m² in Los Angeles ein Paradies erschaffen haben.
Von jedem habe ich mir was abgeschaut und was gelernt und dann geht es auch Schritt für Schritt in die richtige Richtung.
Die Entwickler der Permakultur sagen "Halten Sie es klein!", erzählt Perrine Hervé-Gruyer. Als sie mit ihrem Mann begann, dieses Prinzip umzusetzen, ging es mit der Farm steil bergauf. Heute bauen sie auf kleiner Fläche 1000 verschiedene Pflanzen an, Bäume und Büsche, Kräuter zum Würzen und für den medizinischen Gebrauch und vor allem Gemüse.
Ich sehe das schon als eine Lösung vieler Probleme, die wir derzeit noch haben. 1.000 verschiedene Pflanzen, das ist eine ordentliche Vielfalt!
In einer Studie hat das Paar ermitteln lassen, wieviel Geld eine Arbeitsstunde in seinen Gärten bringt. Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Arbeit insbesondere dort finanziell lohnt, wo unter den Obstbäumen, Johannisbeersträucher und Himbeeren wachsen und unter den Sträuchern Kräuter, Erdbeeren und Blaubeeren.
So haben wir es ja zum Teil hier auch. Unter den Bäumen wachsen zum Teil Himbeeren, darunter Walderdbeeren. Unter den Stachelbeersträuchern wächsen normale Erdbeeren und Rucola.
In normalen Jahren hat man dann eh viel mehr, als man selber braucht. Die Natur ist ja zum Teil wirklich verschwenderisch.
Dieser Artikel hat noch mehr Fotos: preservingtomorrow.wordpress.com/2016/03/01/permaculture-la-ferme-du-bec-hellouin/
Und hier gehts zur Homepage dieses beeindruckenden Projektes: www.fermedubec.com/
Es motiviert und macht Hoffnung! :-)
Und man merkt eben auch, dass selbst Menschen, die jahrelang einen aus meiner Sicht falschen Weg gegangen sind, auch im Alter noch umdenken und umlernen können. Das habe ich hier auch gesehen und erlebt und auch das macht Hoffnung. Es ist nicht alles eingefahren, eingerostet und unumkehrbar, sondern mit Geduld und Ausdauer und manchmal auch mit etwas Durchsetzungskraft kann man schon auch alte Strukturen etwas lockern und so wirklich neues Leben und neue Strukturen ermöglichen.
Klar, Konflikte bleiben nicht aus, aber ich habe hier oft gehört, dass jung und alt nicht zusammenpassen, aber ich kann dem nicht zustimmen. Es ist ganz sicher eine besondere Herausforderung, aber wenn man dann merkt, dass Menschen auch im Alter nochmal offen für Neues werden und man sie auch nicht einfach aufgibt, dann kann das schon auch was ganz Besonderes sein.
Und es gehört für mich zur Heilung einfach auch dazu, dass man generationsübergreifend zusammenarbeiten kann.
Schauen wir mal.. Ideen gibt es noch genug!!
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