
Konvex oder konkav?
03.06.2022 19:34Das ist hier die Frage. Denn nach fünf Wochen Fructoseabstinenz sind nun die Erdbeeren reif und es gibt wieder Früchte. Die ersten im Jahr, wenn man es genau nimmt und die Importgeschichten mal vergisst.
Im Grunde habe ich die letzten Wochen instinktiv roh ohne Früchte gelebt. Wer es noch kennt, der Burger hat vor Jahren mal einen Mahlzeitenfahrplan für die beiden Mahlzeiten aufgestellt. Das war als Hilfe gedacht, um die ersten Schritt auf diesem Weg zu gehen. Das heißt, es galt nicht, sich sklavisch daran zu halten, sondern es als "Krücke" zu sehen, um die gröbsten Fehler zu vermeiden.
Irgendwo hatte ich den auch noch auf einer alten Festplatte, habs aber nicht wiedergefunden, aber eine liebe Rohkostfreundin war so nett und hat mir die beiden Pläne noch einmal geschickt:
Mittags
Abends
Wie gesagt, das ist eine "Krücke". Man sollte es, wer will, als Hilfestellung auf dem Weg betrachten.
Die letzten knapp fünf Wochen habe ich im Grunde nur den abendlichen "Fahrplan" benutzt. Sprich, es gab den ganzen Vormittag nur Wasser. Zumeist Plose, Lauretana, Staatlich Fachingen, Bad Liebenwerder und öfters auch mal sehr mineralstoffhaltige Wässer wie St. Gero, was ich sehr mag, und sogar mal St. Pellegrino. Je nach Gusto eben.
Dann die erste Mahlzeit so gegen 14:30 Uhr. Zumeist gab es fettes Fleisch. Entweder Lamm oder Rind. Dann hab ich bis sieben, halb acht im Garten gearbeitet und dann gab es im Grunde den Rest des "Fahrplans". Also Gemüse, Kopfsalate, Yacon, Radieschen, Möhren, Ruloca, Schwarzwurzeln, Wild- und Gartenkräuter. Ab und an noch Haselnüsse als Abschluß.
Ergebnis: gute Power, Lust, was zu machen, keinerlei Verdauungsbeschwerden, keinerlei "Winde", konkaver Bauch (als nach innen), perfektes Gewicht (71-72kg), Gürtel im vorletzen Loch. Das letzte Loch musste ich mir in Costa Rica reinmachen, weil die Hitze mich da noch schlanker gemacht hatte. Aber nicht viel. lol
Jetzt sind die Erdbeeren reif und die Fructosesaison beginnt. Schauen wir mal, wie sich das auswirkt.
Wobei ich in diesem Jahr echt Probleme mit vielen Melonenpflanzen habe. Ich habe zwar gut angesetzt, aber wir hatten leider echt Pech mit der Anzugserde. Irgendwas war da faul und ich musste extrem viele Tomaten, Melonen und andere Sachen neu ansetzen.
Die Pflanzen haben einfach gekankert. Und selbst jetzt in der Erde sehen viele Melonenpflanzen einfach nur beschissen aus und ich muss sehen, ob das noch etwas wird.
Nach dem ersten Schock war ich ganz mutig und habe einfach Anzugserde und Kompost 1:1 gemischt und diese Pflanzen stehen wie die Bodybuilder.
Und das zeigt es eben wieder, auf was es drauf ankommt und was die Essenz des Buches von Weston Price ist: Fette, gut ernährte Muttererde, sehr guter Samen von starken und gesunden Pflanzen und ausreichend liebevolle Fürsorge. Wenn eines davon nicht passt, wirds nüscht.
Und diesmal habe ich lauter Weston Price Krepel rangezogen. Der Samen war super, die Fürsorge auch, aber die Muttererde war schlecht ernährt. Ergebnis: Kanker, die auch später nicht mehr richtig in die Gänge kommen und Probleme mit Hitze und Kälte haben, während die gut ernährten hier keinerlei Probleme machen. Ich habe ja schon erwähnt, dass ich gut 1/3 meiner ersten Charge an Tomaten weggewofen habe. Die sind einfach nicht gewachsen und auf Streichholzlänge stehen geblieben. Und von den übrigen 2/3 habe ich nochmal die Hälfte entsorgt, manche sogar schon eingepflanzt, weil die, wahrscheinlich wegen der mangelhaften Muttererde, einen Hitzeschaden hatten. Oder einen anderweitigen Mangel hatte. Jedenfalls sahen sie einfach Scheiße aus und ich habe sie mit der Nachzucht ersetzt.
Jetzt fehlen mir zwar einige Sorten, die ich gerne mag, wie der "Weiße Pfirsich". Aber was solls...
Und die Melonen hats auch irgendwie erwischt. Meine Honigmelonen sind heuer eher ein Trauerspiel und ich muss schauen, ob sie noch etwas werden. Die sahen trotz zweifelhafter Anzugserde nicht so schlecht aus, aber so richtig fit scheinen sie nicht zu sein. Die Paprikas kankern auch (auch erste Charge), treiben aber, nachdem ich sie ins Gewächshaus gepflanzt habe, gut aus.
Schauen wir mal..
Bei den Melonen kam erschwerend hinzu, dass ich nicht die Zeit hatte, einen kleinen Gießtopf neben die Pflanze einzubuddeln. Ich habe dann erstmal so gegossen, aber ach, Melonen sind ganz ganz ganz empfindliche Pfleglinge und ein bisschen Staunässe reicht, und die feinen Wurzeln vergammeln und dann wars das. Sieht dann aus, als ob sie vertrocknen. Dann gießt man noch mehr und aus ist es.
Die letzten Jahre habe ich sofort beim Einpflanzen so einen Gießtopf daneben gepackt und mir ist nicht eine mehr eingegangen.
Aber heuer hatte ich nicht gleich die Zeit und schon gabs wieder Probleme.
Tja, manchmal ist etwas der Wurm drin. Aber wie gesagt, der Fehler am Anfang war diese verkorkste Anzugerde. Das hat sich dann natürlich nach hinten weitergezogen. Die Erde lag anscheinend schon zu lange draußen. Wegen Corona und der daraus resultierenden mangelnden Nachfrage, ich erinnere mich noch, dass voriges Jahr selbst im Mai noch alles da lag, gabs heue nur die alte Erde vom vergangenen Jahr. Und die war Scheiße.
Hitze, Kälte, UV-Strahlung - irgendwas hat da so gewirkt, dass die Nährstoffe nicht mehr pflanzenverfügbar waren.
Ergebnis: viel Stress hier und viele Kanker.
Jetzt muss ich sehen, was wird. So einfach ist das. Insgesamt habe ich wieder recht viele Tomatenpflanzen, weniger Sorten zwar, aber doch genug, wenn sie gut tragen sollten. Paprika muss ich schauen, Melonen dito. Gurken sehen im Gewächshaus ganz gut aus. Im Freiland sehen sie aus wie gerupft. Wind und kalte Nächte...aber im Gewächshaus habe ich einiges gepflanzt. Schauen wir mal...
Ab jetzt soll es ja auch nachts warm werden. Wird auch Zeit.
Ich mach mal Fotos bei Gelegenheit.
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