Lokal Food - mehr Reichtum, weniger Umweltbelastung

16.05.2015 20:12

So, heute wieder 7,5 Stunden am Folienzelt gebastelt. Wir hätten wirklich mal die Gesamtstunden aufschreiben sollen. Es ist schon erstaunlich, wieviel Arbeit da drin steckt. Wenn es dann steht, dann sieht man das garnicht. Danach habe ich noch Liegestütze, Sit-ups und die unteren Rückenmuskeln trainiert. Schon witzig, also man merkt einfach, wenn man schonmal richtig im Arbeitsleben stand, wie sich das auch auf solche Freizeitbasteleinen auswirkt. Da gibts kein rumstehen und halten, da wird richtig koordiniert und straff gearbeitet. LOL...

Ich habe heuer auch mal verschiedene alte Möhrensorten angebaut. Da bin ich echt mal gespannt! Man merkt das auch schon bei den Radieschen, wie unterschiedlich die schon je nach Sorte schmecken. Erbsen habe ich auch mindestens fünf verschiedene alte Sorten angebaut. Ich hab mir sogar extra in mein Buch aufgeschrieben, welche ich wo angebaut habe. Das vergisst man ja oft recht fix. Ich finde diese Vielfalt einfach begeisternd!

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Ich bin ja, wie schon oft gesagt, ein großer Fan des "Local Food" - Konzepts. Also das man sich so weit es geht erstmal aus der Region, in der man lebt, versorgt, bevor man zu Produkten greift, die erst mittels erheblichem energetischen Aufwand rangeschafft werden müssen. Und wenn man diese dann zum Grundnahrungsmittel macht, na gut, dann arbeitet man fleissig mit an der Verarmung der Landschaft. Local Food ist eben auch Heimatschutz, Erhalt der Vielfältigkeit und den lokalen Reichtums. Dann ist man auch daran interessiert, wie es in der Region aussieht. Ich persönlich würde mir da mehr "Nicole Burger" wünschen. Ich hörte, dass die Frau vom Guy-Claude die Vision hatte, dass sich überall kleinen Selbstversorger- / Rohkostgemeinschaften gründen, die zusammen wachsen. Davon sind wir ja meilenweit entfernt. Mein Französischer Rohkostfreund hat sich ja immer etwas ernüchtert / resigniert dazu geäußert, dass grade in der Rohkostszene "keiner was macht". Und da hat er ja auch Recht. Er selbst hat in Südfrankreich sein eigenes kleines Paradies geschaffen. Seine Eltern waren sehr von der Nicole Burger beeinflusst. Weg von der Zentralisierung auf Orkos / Montramé, hin zum eigenen kleinen Paradies. 

Ich glaube, dass da der Trend hingehen wird.

Ich muss auch sagen, dass ich mittlerweile nicht mehr nachvollziehen kann, wie man Grundnahrungsmittel (oder was man glaubt, was Grundnahrungsmittel sind), per Flugzeug extra einfliegt, um sich davon zu ernähren. Früher habe ich das auch viel gemacht, aber mit der Zeit hatte ich einfach nicht mehr die Lust, gegen meine innere Überzeugung zu argumentieren. Es fühlt sich für mich einfach nicht gut an, sich mehrheitlich von importierten Produkten zu ernähren, deren Transport schädliche Stoffe in die Atmosphäre emitieren, wärend GLEICHZEITIG die ehemals einheimische Vielfalt zunehmend verarmt. Das kann aus meiner Sicht nicht der richtige Weg sein.

Und jeder kann in seinem Rahmen etwas machen! Es ist einfach eine Entscheidung, die man trifft.

Aus meiner Sicht braucht es deswegen in der Rohkostszene ein echtes Umdenken und auch eine echte Umgewöhnung!

Denn schlussendlich geht es nicht nur um das eigene egoistische Plaisier, sondern wenn man von Rohkost und Heilung spricht, dann auch Heilung der Erde, der zwischengeschlechtlichen Beziehungen, Heilung nicht nur des eigenen Selbstes, sondern durch das Handeln auch Heilung der Erde als Ganzes. Denn laut Wilhelm Reich ist die Erde ja bioenergetisch krank. Und man stelle sich vor, wie sich überall die Rohkostidee ausbreitet und es überall wieder Paradise gibt! Menschen, die Produkte anbauen, die man auch roh essen kann und das je nach dem da, wo sie leben.

Mich begeistert diese Idee auch. Die Welt als großer übervoller Garten.

Keine Monokulturen, keine Produkte, die roh nicht essbar sind, sondern Gärten mit Produkten, die die Menschen zurück ins Paradies vor der Haustür bringen. Ohne Kochen, ohne Pestizide, ohne Massentierhaltung, ohne Gentechnik, ohne Zins-Ausbeutersystem. 

Es bleibt auch da immernoch genug zu tun. Aber es gibt mittlerweile überall inspirierende Menschen. Egal ob Rohköstler wie mein französischer Freund oder meinen beiden Rohkostfreunde aus Hessen, die anfangen, "etwas zu machen", oder "normale Leute", die Unglaubliches erschaffen! Egal ob dieser Afrikaner, der mittlerweile tausende Bäume gepflanzt hat, um die Wüste aufzuhalten, oder die ganzen Permakulturpioniere, oder was es nicht alles an inspirienden Menschen gibt.

Und ich möchte Teil dieses Heilungsprozesses sein.

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