Meditation

03.12.2019 00:02

Garnicht so einfach, mal wieder regelmäßig zu meditieren. In die normale Mediationshaltung mit verschränkten Beinen komme ich erst garnicht, weil mir da das linke Knie weh tut. Normalerweise merke ich da nichts mehr, aber wenn ich mich wie Buddha hinhocken will, ist es beleidigt. Da habe ich eine andere Haltung ausprobiert. Dazu habe ich mir das Meditationskissen so zwischen die Beine geklemmt. Da sind mir aber die Eier eingeschlafen. Dann habe ich mich hingelegt, da bin ich weggepennt, nach zwei Stunden erfrischt aufgewacht...

Tja..

Die Frage scheint mir eh zu sein: warum haben Jäger- und Sammler sowas nicht erfunden, sondern die Inder?

OK:

Der genaue Ursprung der Meditation ist nicht bekannt. Fakt ist, dass bereits vor einigen tausenden Jahren Urvölker damit begannen, schamanische Rituale zu praktizieren. Diese wurden von  hohen spirituellen Persönlichkeiten (Schamanen) geleitet. Als Schamane (Seher) wird ein ganzheitlich denkender Mensch bezeichnet, der die Wirklichkeit so sieht, wie sie ist, ohne sie zu hinterfragen. Während dieser Rituale wurde meist unter Zuhilfenahme halluzinogener Substanzen,

die sie aus Pflanzen extrahierten und in Begleitung von rhythmischen Trommeln ein stark meditativer Trance-Zustand herbeigeführt. Der Schamane verlässt in diesem Zustand seinen Körper und gelangt in höhere Sphären (Bewusstseinsebenen).  Dort erlangt er Weisheit und heilende Fähigkeiten, die er seinen Stamm mitteilen kann. In einigen Völkern in Südamerika und Afrika werden diese traditionellen Rituale bis heute ausgeübt.

www.mehr-im-jetzt.de/meditation/

Was ich mich frage: welchen Einfluss hatte da die Kochkost? Meditieren Schimpansen? Hat der Homo neanderthalensis meditiert?

Wieso kam es aus Indien?

In Indien entwickelte sich bereits einige tausend Jahre vor Christus die Praxis der Meditation. Aus den frühesten indischen Schriften, den Veden, geht hervor, dass hohe vedische Priester und heilige Männer, sogenannte Sadhus, Gebetsmeditationen ausführten. Diese frühe Form der Meditation war eine Kombination aus kontrollierten Atmen und Fokussierung auf das Göttliche. Das aus dieser Tradition überlieferte Wissen fand und findet bis heute in den vorwiegend fernöstlichen Religionen wie Buddhismus, Hinduismus und Daoismus Anwendung.

Also ich möchte den Wert der Meditation nicht schmälern, schließlich war ich gut ausgeschlafen danach, und hier spricht vielleicht nur mein Ego, aber die Frage ist wirklich: wieso haben Jäger- und Sammler keine Meditationstechniken wie das Sitzen oder das Gebet an einen Gott, wohl aber die ersten Hochkulturen?

Ich hatte mal in einem Buch über Zen gelesen und es selber in der Meditation ebenso empfunden, dass man durch Meditieren nichts erreiche, sondern einfach nur wieder normal wird. Da ist was dran. Durch Meditation wird man ruhiger, gelassener, achtsamer.. im Grunde wird man nur wieder normal.

Die Frage ist also, ob eine Gesellschaft, die den Ackerbau, den Weizen, Reis und Gerste entdeckte, die das Bierbrauen erfand, die Milchprodukte konsumierte, die auf den Äckern schwer arbeiten musste und ein eher beschwerliches Leben führte, nicht zwangsläufig Techniken wie Meditation erfinden musste, oder IRGENDWAS, um wieder normal zu werden? Ich halte Yoga als die ersten Versuche, mit Rückenschmerzen infolge schwerer Arbeit und einseitiger Muskelbelastungen klarzukommen.

Irgendwer hat da angefangen, sich mal zu strecken und zu verbiegen und dann haben sich Blockaden gelockert und dies brachte Linderung und von da an wurde das ausgebaut und irgendwann eine Schule draus gemacht, es wurde vielleicht ein Kult drum gebastelt... Herrschaftsstrukturen etabliert (der Weise).

Die Frage ist, ob man im rohen und natürlichen Kontext überhaupt auf die Idee käme, stundenlang irgendwo zu sitzen, bis die Knie weh tun, man die Beine nicht mehr spürt oder man andere Probleme bekommt. Ich habe da einiges über Zen gelesen, es selber auch praktiziert und wie sich da manche gequält haben, um Erleuchtung zu erlangen...

Die Frage ist ja wirklich, ob das nicht alles schon Kulturbegleittechniken sind, um eben dem Weizenrausch mal zu entfliehen oder um in eine von Weizen, Reis oder anderen Produkten, die nur erhitzt konsumiert werden können, in Unruhe gekommene Gesellschaft wieder etwas Ruhe zu finden.

Meditation hat eine lange Geschichte. Über tausende Jahre perfektionierten alte Fernöstliche Kulturen und Religionen die Techniken der Meditation und brachten sie schließlich in die westliche Welt. Dort wird mit modernen Methoden aus Medizin und Wissenschaft an den Thema geforscht, da es in der Bevölkerung großes Interesse gibt. Große Institute veröffentlichen Studien und Programme wie MBSR werden immer populärer.

Der Trend wird sich in den kommenden Jahren zunehmend verstärken. Immer mehr Menschen erkennen den positiven Nutzen dieser alten Techniken. Sie spüren bereits nach wenigen Anwendungen Erfolge. Sie fühlen sich weniger gestresst, können besser schlafen, sind selbstbewusster und leben im Einklang mit sich selbst.

Im Grunde also Techniken, um wieder zur Ruhe zu kommen, zur Einheit, zur Besinnung, zum normalen Zustand.

Die kränkste Kultur hat die besten Ärzte. Sieht man bei uns. Wenn alle gesund und glücklich wären, wir hätten keinen Bedarf an so ausgeklügelter Medizin. Man würde gesund und ausgeglichen sein natürliches Lebensalter erreichen und dann gehen. Oder man geht vorher bei einem Unfall. Sowas gibts ja auch. So aber werden die meisten schon in jungen Jahren krank und dadurch in Kombination mit der Industriealisierung entwickelte sich eine der leistungsfähigsten "Gesundheits"-Systeme der Welt. Ich hatte mit 14 Kieferhöhlenvereiterung und das musste gespült werden. Problem und Lösung. Nur, woher kam das Problem? Nach Umstellung auf Rohkost hatte ich das so nie wieder.

Die ältesten Gesundheitslehren sind Begleitentwicklungen der ersten Hochkulturen. Die Medizin als solche wurde in Ägypten, Babylon, Israel und China erfunden:

Im Altertum bildeten sich in den Hochkulturen von China, Indien, und im Mittelmeerraum unterschiedliche Medizinsysteme heraus, die vielfach verändert und vermischt auch in der westlichen Alternativmedizin eine große Rolle spielen. Die traditionelle chinesische Medizin entstand etwa im zweiten Jahrtausend vor Christus aus einfachen Dämonen- und Ahnenheilkulten; in der nachkonfuzianischen Zeit differenzierte sie sich zu dem noch heute bestehenden naturphilosophischen System aus dualen und elementaren Entsprechungen. Die praktische Medizin stammt aus der Zeit um 300 v. Chr., die Pharmakologie wurde mit dem Werk von Tao Hongjing, die Akupunktur mit dem anonymen Werk Huángdì Nèijīng (Innerer Klassiker des Gelben Fürsten) begründet. In der Neuzeit unter Einfluss der kommunistischen Regierung und der zunehmenden westlichen Rezeption wurden die Techniken perfektioniert und standardisiert, die ursprüngliche magische Dämonenlehre dagegen aufgegeben.

Die Ayurveda-Medizin Indiens wurde ebenfalls um 500 v. Chr. aus den älteren, magisch-theistischen Glaubensinhalten definiert. Sie beruht theoretisch auf einer Temperamentenlehre verbunden mit einer Gleichgewichtsphysiologie der Lebensenergien Luft, Galle und Schleim, praktisch auf Ernährung und Meditationsübungen. Erste schriftliche Hinweise dazu finden sich schon im Arthashastra; ausführliche Lehrbücher stammen von Sushruta, Charaka und Vagbhata. Auch Yoga wird zur Heilbehandlung angewendet.

In der Medizin der ägyptischen, griechischen und römischen Antike wurzelt die heute weltweit verbreitete, westliche Medizin.

de.wikipedia.org/wiki/Medizin#Geschichte

Mit der Etablierung der Ackerbaukost und der Kochkunst wurden auch die medizinischen Forschungen notwendig. Gleichzeitig wurden Meditation, Yoga und Gebete erfunden.

Wahrscheinlich alles Versuche, die Probleme, die nun plötzlich entstanden, wieder in den Griff zu bekommen.

Wir haben leider kein Bezugssystem mehr. Es gibt keine ursprünglichen Völker, die quasi roh und in liebevollen Gruppen und von patriachalen Gewaltstrukturen unbeeinflusst leben. Wo man schauen könnte und sehen: ah Ok, so funktioniert es.

Aber es fällt eben auf, dass offensichtlich die Medizin, das Beten, Yoga und Meditation in dem Maße aktuell wurden, wie sich die Gesellschaft immer weiter von der Natur entfernte.

Also auch die Neanderthaler hatten ihre Heilkunst. Die hatten ja öfters Knochenbrüche oder andere Verletzungen bei der Jagd.

Aber das ganze ausgefuxte Wissen kam eben erst mit dem Anschwellen von Krankheiten, Kriegen und Verrücktheiten (Dämonenlehre). Da wurde das überhaupt erst nötig.

Und genau deswegen haben dann eben die Inder und die Chinesen die ältesten Meditationstechniken. Zurück zur Mitte. Na klar.. wenn man durch eine falsche Ernährung, durch durchs Blut wirbelnde psychoaktive Substanzen aus der Nahrung, dazu noch ein Haufen Fremdmoleküle aus der Mitte kommt, dann wird irgendwann irgendwer mal versuchen, da wieder in den natürlichen Gleichgewichtszustand zu kommen.

Ich traue mich zu behaupten, dass im Naturzustand Meditation sogar stört. Wenn sich alle naturbelassen ernähren, in Gruppen leben, die Lebensenergie frei fließt, also keine Traumata und Panzerungen vorhanden sind und somit auch keine falsche Moral, dann ist man immer im Solarplexus erfüllt.

Das sind dann auch selbsterhaltende Systeme. Sowie man etwas verstößt, wird das angezeigt. Und man kommt von alleine wieder in die Mitte.

Dahin strebt das Leben.

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