mehr Jackfrucht!

19.04.2014 10:16

Gestern wieder ein Riesenbaby geerntet. War zum Teil schon überreif und somit sowas von genial! Da eine rohe Freundin diesen Reifegrade besonders schätzt, hat sie das meiste davon aufgefuttert. Gut so! Jackfrucht ist irgendwie eine echte "soziale" Frucht. Die kann man ja gar nicht alleine essen, sondern das macht nur Spass, wenn man mit mehreren so ein Teil verputzen kann. 

Wir haben ja hier vor einiger Zeit auch einige Diskussionen geführt zum Thema 80 10 10 und Körperfett usw. Der Douglas Graham sieht ja extrem mager aus. Und die Theorie ist eben, dass man viele Kalorien essen soll, um den Körper nicht zum Einlagern zu animieren, aber diese Kalorien nicht aus Fetten, oder nur 10% Fetten, zu beziehen. Da mag was dran sein oder nicht, ich weiss es nicht. Ich hab aber bei mir folgendes festgestellt: es ist vollkommen schnuppe, was ich esse. Egal ob ich fettreich esse oder nicht. Das Körpergewicht ist immer gleich und der Körperfettanteil auch. Bei mir wird das offensichtlich einzig und allein von der Aussentemperatur gesteuert, und ist von dem was ich esse recht unabhängig (bei gleicher körperlicher Aktivität). Im Sommer bin ich immer recht schlank, im Herbst bekomme ich Bärenhunger und nehme ein paar Kilo zu. Im Winter hab ich zumeist dann dieses Gewicht und im Frühling nehm ich dann wieder ein paar Kilo ab. Und da hier immer Sommer ist, bin ich immer auf meinem Sommergewicht, egal, wieviele Avocados ich esse. Der einzige Effekt ist, dass ich dann echte Hitzewallungen habe, weil die Fette ja einheizen und das ist ja hier grade gar nicht nötig. Und das macht ja auch Sinn, dass man im Winter eine wärmende Fettschicht aufbaut, die dann im Frühling wieder schmilzt. 

Ich bin ja immer mehr der Meinung, dass es viele Anpassungen an lokale Bedingungen gibt, die der Mensch über die Jahrtausende quasi an sich vorgenommen hat: die langen Nasen der Steppenbewohner Europas und Asiens, um die Luft im Winter anzuwärmen, die grossen schlanken Afrikaner Kenias und Tansanias, die somit das optimale Verhältnis zwischen Volumen und Körperoberfläche haben, um in der Hitze zu leben, die verschiedenen Hautfarben der ganzen Völker, die von Natur aus dünnen Menschen in Ostafrika und die Riesenkerle aus Westafrika...usw usw... es gibt da sehr viele Beispiele. Diese ganzen Anpassungen waren einfach vorteilhaft, um in einem bestimmten Gebiet zu leben. Man ist ja nicht soviel rumgereist damals. Und vllt geht es ja sogar noch weiter, dass es auch auf Stoffwechselebene Anpassungen gibt. So können die Steppenbewohner vielleicht mehr Fleisch vertragen als die Leute vom Meer usw... und die Tropenbewohner mehr Fruchtzucker. 

Man argumentiert ja immer, dass der Mensch aus Afrika käme und wir quasi am besten dorthin zurückkehren sollten, um eine optimale Rohkost zu praktizieren. Dabei übersieht man die generationenlange Anpassungen an die neuen Habitate und deren Nahrungsquellen. Und das bei bester Gesundheit, siehe Weston A. Price. Vielen Rohköstlern hingegen ist ja eine regelrechte Abneigung gegen ihre Heimat eigen. Mother Nature? Klar, aber doch nicht hier!! Sie bedauern, dass sie in Europa geboren wurden, und das sei ja vollkommen falsch. Was sollen wir denn hier? Um Gottes Willen! Wir wollen zurück in die Tropen. Ich frag mich da immer: wenn ich meine Heimat verleugne, sie ablehne, kann ich da glücklich werden? Ist das nicht das Fundament, der Boden, in dem meine Wurzeln tief in der Zeit zurückreichen? Hat meine Heimat mich denn nicht bisher gut genährt und gross und stark gemacht? Klar kann man auswandern, nichts spricht dagegen, sich zu verändern. Der Mensch ist frei. Aber für mich fühlt es sich einfach falsch an, wenn man in seiner Herkunft nur das Negative sieht.

Ansonsten ist hier zu Ostern echt die Hölle los! Da kommen die ganzen Hauptstädter runter an die Küsten und bringen alles mit, was sie für ein paar Stunden am Strand so brauchen. Sprich Cola, Softdrinks, kiloweise Knabberzeugs und anderen Schund. Erstaunlich! Ich glaube, die haben einfach auch die Schnauze voll, Bewohner der Dritten Welt zu sein und Früchte essen zu müssen. Die wollen auch endlich so werden wie die überlegen Weissen mit ihrem Geld, ihren Autos, ihrer hellen Haut und ihren Colaflaschen! Und so hab ich heute eine netten Jungen am Strand getroffen, mit verkleinertem Kiefer und so schlimmer Karies, dass er schon Goldzähne hatte. Er war acht Jahre alt. 

Ist das nicht alles vollkommen verrückt?

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