
Mittwoch
20.05.2015 23:11Ich glaube, mit dem hochzivilisierten Westen geht es Schritt für Schritt bergab. Und zwar vor allem sehe ich eine Degeneration der guten Sitten, des Anstandes und Mitmenschlichkeit. Sowas sieht man vor allem am wirklich schlimmen Umgang mit Griechenland und Russland. Beide werden in Grund und Boden geschrieben, und der Ton wird zunehmend untergriffiger.
Eines muss man sich merken: in einer Krise sieht man, wieweit man wirklich ist. Und hier offenbart sich eine atemberaubende deutsche Arroganz, die dann, wenn es um die USA geht, in hündisches Kriechertum umschlägt. Nach unten treten, nach oben buckeln. Es ist ekelhaft. Aber wie muss man eben immer wieder feststellen: es fehlt eben auch an Bildung. Aber eigentlich fehlt es an Bewusstheit. Bewusstheit, dass Alles in diesem Universum untrennbar miteinander verbunden ist und dass das, was man einem anderen antut, im Grunde sich selber antut. Leider finden sich keine Weisheit in der Politik, ich habe fast den Eindruck, da tummeln sich die eher labilen Charaktere. Siehe dazhu auch Prof. Flassbeck: www.flassbeck-economics.de/wir-koennen-doch-nicht-einfach-geld-dorthin-schicken-schaemen-sie-sich-herr-gabriel/
Ich frage mich oft, ob die Leute die Zeichen an der Wand nicht sehen. Die Medien sind mittlerweile auf einem Stand angekommen, den ich noch aus DDR Zeiten kenne. Wer hätte gedacht, dass die sich mal so selber abschaffen, und mehr noch: wer konsumiert diesen Mist noch?
Albrecht Müller schrieb auf den Nachdenkseiten:
Der Westen war einmal attraktiv. Aber ist er das noch? Richtig, wir können reisen, wohin wir wollen, und sagen, was wir wollen, und Politiker und Wirtschaftskapitäne kritisieren. Das ist schon richtig und auch attraktiv. Aber die Chance zum demokratischen Wechsel und auch die Aussicht, in einem einigermaßen gerechten Land zu leben, sind bedrückend geschrumpft.
Anders als manche Freunde und andere kritische Zeitgenossen fand ich an unserem System Einiges durchaus attraktiv: die Kombination aus Elementen von Markt und Wettbewerb mit sozialstaatlichen Leistungen und sozialer Sicherheit, mit dem immerhin schon zu Beginn der siebziger Jahre begonnenen wenn auch unzureichenden Schutz für Umwelt und Natur und vor allem mit einer aktiven Beschäftigungspolitik, die sicherstellen sollte und teilweise auch konnte, dass die lohnabhängigen Menschen auch Nein sagen können, jedenfalls keine Angst um ihren Arbeitsplatz und in der Regel Alternativen hatten.
Aber diese attraktiven Elemente des Systems sind mit der Invasion der neoliberalen Ideologie mutwillig und absichtlich zerstört worden. Nicht nur aus ideologischen Gründen, auch um die Einkommens- und Vermögensverteilung zugunsten der oberen Einkommen und Vermögen zu verschieben. Statistisch nachweisbar ist das gelungen. Aus meiner Sicht hat dies und anderes die Attraktivität des Systems maßgeblich beschädigt.
Da hat er ja vollkommen Recht. Der Neoliberalismus hat nur die Reichen noch reicher gemacht, für den Rest hat sich vieles rinfacvh nur verschlechtert. Mehr Stress, mehr Härte, und für die untersten sozialen Schichten dann offener Vollzug mit Namern Hartz4.
Unsere Gesellschaft lässt eine grundlegende Weisheit vermissen, eben dass alles und jedes Teilchen im Universum miteinander verbunden ist und dass eben alles EINS ist. Wäre diese Erkenntnis in der Gesellschaft mehr verankert, würden wir ganz anders leben. So aber meint jeder, er existiere abgetrennt vom Ganzen. Muss man da nich sagen, dass die Welt von lauter Verrückten besiedelt wird? Der Wind über dem Land ist die Luft in meinen Lungen, das Wasser im Fluss wird zu meinem Blut und die Pflanzen im Garten werden zu meinem Körper. Und aus den Augen meines Nächsten schaut mich der selbe Geist an, der auch mich belebt. Wie kann man da eigentlich denken, dass man abgetrennt von allem existiert?
Leider ist dieser natürliche Geisteszustand kaum mehr anzutreffen. Klar, die Kirchen haben da ein entsprechende System etabliert, aber es ist ja auch eher so ein Kopfding. Es muss aber aus dem Herzen kommen, nicht vom Kopf her.
Im Grunde müsste man schon im Kindesalter anfangen, zu meditieren, in den Wald zu gehen, zu spüren, dass alles eins ist. Das würde die Gesellschaft maßgeblicher verändern als die rein verkopften Konzepte, die man sonst so erlebt. Es braucht eine Transformation der Herzen, nicht der Köpfe. Immer mehr sinnloses Wissen, sinnlose Arbeiten, da sind wir stolz drauf, aber spirituell sind wir nicht weiter gekommen. Im Gegenteil, der Egoismus, und genau das ist ja der Neoliberalismus, hat noch zugenommen.
Das wird es noch ein Erwachen geben (müssen).
Ich persönlich habe mich von der Demokratie schon verabschiedet. Ich glaube nicht mehr, dass wir in einer Demokratie leben, sondern in irgendeiner post-demokratischen Ordnung, wo wohl bald Anwaltskanzleien, Banken und große Konzerne auch offiziell die Führung übernehmen werden. Erstaunt bin ich von der Lethargie der Menschen, grade der Westdeutschen! Wieso kämpft ihr nicht mal für etwas?
—————