Montpellier, Grenobel - eine Reise durch Frankreich

02.10.2013 17:21

Grenoble

Von Tautavel ging es dann über Montpellier, wo wir bei einem französischen Rohköstler übernachtet haben, weiter über die mautfreien Nationalstraßen nach Grenoble, wo es eine größere Gruppe französischer Rohköstler gibt. Insgesamt konnte ich hier einen etwas näheren Blick auf die französische Rohkostszene werfen, die, mal davon abgesehen, dass sie langsam in die Jahre kommt und recht unfit aussieht, eindeutig durch den Skandal um Burger damals gezeichnet ist. Burger hat mit seiner Art und Weise, Ernährung und esoterische Themen sowie Sexualität zu vermischen, großes Unglück über die französische Rohkostszene gebracht. Das hat man dort deutlich gemerkt. Und zum Treffen im Sommer hatte er sich tatsächlich auch dafür entschuldigt, was ich ausgesprochen positiv fand. Im Grunde liegen die Franzosen alle im Schützengraben und trauen sich nicht, den Kopf zu heben. Ich persönlich kann mich da nicht von einer gewissen Naivität freisprechen, was einfach auch daran liegt, dass man hier in Deutschland kaum etwas von den Problemen der französischen Rohköstler mitbekommen hat, die durch die Verhaftung Burgers losgetreten wurden. Es war doch alles eher theoretisch. Hier standen keine Behörden in der Wohnung und haben ungescholtenen Rohköstlern mit Kindesentzug gedroht. Deswegen ist es auch meine eindeutige Position, mich von den weiterführenden "Lehren" Burgers zu distanzieren. Und das fällt mir auch nicht sehr schwer, weil ich es zum Teil einfach nicht nachvollziehen kann, was er da über die Sexualität schreibt. Seine ganze Lehre enthält einen Zeitzünder, der alle Entwicklung periodisch zerstört. So geschehen in der Schweiz und dann später in Frankreich. Immer gab es erst Zulauf und eine gute Entwicklung und dann ging es aufgrund seiner sexuellen Neigungen, die er dann auch anderen als den wahren Jakob verkaufen wollte, ziemlich schnell nach hinten los und die ganze Entwicklung implodierte und es gab nur mehr Scherereien für die, die auch so aßen. Man kann fast ernüchternd feststellen, dass es keine positive Entwicklung geben kann, solange es so einen Selbstzerstörungsmechanismus gibt und solange es einige Rohies gibt, die das weiterhin als "Wahrheit" unters Volk bringen wollen (die gibt es nämlich auch weiterhin). Solange instinktive Rohkost irgendwie mit Pädophilie in Verbindung gebracht werden kann, und das wird es ja aufgrund der Aussagen von Burger, solange ist das eine verlorenen Sache.

Das fällt ja grade auch den Grünen auf die Füße, die ja auch mit den eigenen Pädophilie-Vorwürfen konfrontiert werden und deswegen auch Wählerstimmen verloren. Die müssen jetzt auch das ausbaden, was ihnen andere damals eingebrockt haben (z.B. Cohn-Bendit). In dem verlinkten Beitrag wird ja auch eindeutig mit dem Thema der "einvernehmlichen Sexualität" aufgeräumt. Und es waren mal wieder die starken Frauen, die dem ganzen energisch entgegen getreten sind. Was ich schon lange wusste, wurde da bestätigt: es wird Zeit, wieder auf die Frauen zu hören, statt permanent den Lehren von Männern zu folgen. Im Grunde sind es immer diese patriachalen Strukturen, die zur Misere führen. Weg damit!

[1] de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie-Debatte_%28B%C3%BCndnis_90/Die_Gr%C3%BCnen%29

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