Musik.

23.08.2024 19:14

Immer, wenn ich anfange, Alice in Chains unplugged zu hören, ist es Zeit mal etwas zu verschnaufen und kürzer zu treten.

youtu.be/9EKi2E9dVY8

Ich war ja wieder recht fleißig zuletzt. Und der Dienst an der Gemeinschaft hat ja auch wieder begonnen.

Aber immer, wenn ich überlastet bin, werde ich leicht depressiv. Alice in Chains ist dann das erste Warnzeichen, mehr zu schlafen, mehr zu meditieren und grundsätzlich etwas auf die Bremse zu treten.

Viele Menschen mit chronischer Überlastung werden ja depressiv. Manche nehmen sich im Burn-Out sogar das Leben. Dabei ist einfach "nur" das Nervensystem etwas überlastet. So gings mir am Ende in Österreich auch. Da bin ich einfach an Grenzen gestoßen. Also ab nach Costa Rica. Batterien wieder aufladen.

Die letzten zwei, drei Tage habe ich also echt viel geschlafen, habe viel gefressen, vor allem tierische Proteine und gestern habe ich nur ne Stunde auf Stufe NULL auf dem Ergometer gesessen.

Und heute?

Alles wieder im grünen Bereich. 2Pac zeigt mir, dass die Energie wieder da ist. Und das Gejammer von Alice in Chains wird unerträglich.

Aber ich habe zuletzt wieder Sachen erlebt, bzw. bin mit Sachen konfrontiert worden, die für mich einfach unfassbar waren.

Bevor ich zum Thema komme, erstmal diese Story, die wirklich wunderbar zum Thema passt:

Der Mann ist fassungslos, weil einer seiner Kämpfer eine Verletzung gepostet hat, was seinem Gegner ja einen Vorteil verschafft. Einfach mal richtig da draufhauen, schon kanns Probleme geben.

Und der ist absolut fassungslos darüber, weil man das ja nicht macht. Er kann es nicht fassen und hat Mühe, dass in Worte auszudrücken.

Und mir fällt es zuletzt auch immer öfters auf, dass ich über vieles einfach fassungslos bin und es nicht begreifen kann, was da los ist. Das geht hier zuhause los, wenn meine Oldies Sachen machen, wo ich so konsterniert, so fassungslos bin, dass ich daran zu ersticken drohe. Bestes Beispiel: Der Freund meiner Mutter, der, aus welchen Gründen auch immer, die tragende Ruten der Himbeeren wegschneidet. Und hätte ich keinen Impuls gehabt, da mal hinzuschauen und den Vorarbeiter raushängen zu lassen, wäre alles weg gewesen.

Dann die Rasenmäherei oder sogar Laubbläserrei vor Grundschulen. Da sitzen Kinder von 6-10 Jahren und wollen / sollen etwas lernen, wollen sich konzentrieren, möchten ja etwas lernen und direkt vor der Schule in den sensiblen ersten Stunden: Laubbläser, Rasenmäher, Freischneider, Kantentrimmer, Kehrmaschinen, Benzin-Heckenscheren, Motorsägen und Holz-Schredder. Wochenlang.

Es ist UNFASSBAR.

Next Level supid.

Merken die das nicht?

Das geht bis zurück in meine Kindheit, als man mich sechs Wochen ins Krankenhaus sperrte, isoliert von allen, wo mich Fremde mit Spitzen traktiert haben, sodass ich wieder "gesund" werde.

Das ist so dumm, so stumpf, so absolut bar jedem Verständnisses, bar jeder Gefühlsregung, bar jeden Instinktes, der sagt, Stopp, das kann nicht gut sein, Kleinkinder so zu behandeln.

Es ist unfassbar. Der Gehirn kann das nicht verarbeiten, begreifen, erfassen, erklären, einordnen, damit umgehen.

Den Tag bin ich mit dem Auto gefahren. Vor mir geht plötzlich die Fensterscheibe runter und ein Typ hat sein ganzes Gelumpe einfach aus dem Fenster in den Straßengraben geworfen.

Unfassbar.

Das sind nur wenige Sachen vor dem, was man so geboten bekommt. Das geht bis rauf in die Politik, wo man nicht mehr begreift, einordenen kann, was da passiert.

Wie man so verblödet sein kann.

Man kann eigentlich nur wie der Kurt Tepperwein sagen: Lieber Verstand, du musst das nicht verstehen. Du kannst es nicht verstehen. Man kann es nur als Teil des Lebens, als aktuellen Ist-Zustand annehmen und akzeptieren. Man kann auch nur akzeptieren, dass der Verstand damit nicht zurecht kommt, es nicht begreifen und verstehen kann. 

Warum viele Dinge so sind, wie sie sind, bleibt schlussendlich ungebreiflich. Ein Mysterium des Lebens. Wieso einem als Kind, als Jugendlicher, als Erwachsener Sachen passierten, auf die man lieber verzichtet hätte, bleibt im Endeffekt auch ein Mysterium. Vielleicht gehörten sie zum "Seelenplan". Vielleicht hat man es selber erschaffen, um Sachen zu erfahren. Vielleicht kamen sie von Gott. Vielleicht auch nicht. Man kann sich hier viele Erklärungen zurechtlegen, aber schlussendlich bleibt das Leben ein unlösbares Rätsel. Ein in letzter Konsequenz unfassbares, unbegreifliches Mysterium, dass man nicht ergründen kann.

Es entzieht sich dem Verstehen.

Weicht zurück.

"Das Leben ist kein Problem, dass es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt"

Buddha

Im Endeffekt ist man nur Beobachter, unendliches Bewusstsein, das einen Körper hat, eine Persönlichkeit, einen Verstand, ein Ich, Gefühle... und das sich immer wieder mal mit diesen Aspekten des Lebens identifiziert, darin verstrickt, verirrt, verheddert und sich dann wieder mühsam daraus entwickelt, aus der Verirrung erwacht.

So cool...

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