Muster und Empathie.
03.09.2024 20:23Ich bin gerade dabei, mir meine Muster bewusst zu machen, die ich immer wieder zu erzeugen scheine. Und mir fällt auf, dass ich immer wieder das für mich traumatischte Erlebnis meines Lebens repliziere. Auf irgendeine Art und Weise repliziere ich das, erschaffe mir da ähnliche Lebenssituationen.
Von was rede ich?
In den 70ern war es üblich, Kinder bei Krankheiten wie Lungenentzündungen zum Teil sehr lange ins Krankenhaus zu sperren und die auch von den Eltern zu trennen. Die durften dann einmal die Woche kommen und einen, versteckt hinter einer Scheibe, betrachten.
Mir ist das, für alle, die es noch nicht gelesen haben, mit 15 Monaten passiert. Ich bekam eine doppelseitige Lungenentzündung und wurde dann ins Krankenhaus geschafft. Vollkommene Isolation, sechs Wochen Einzelhaft. Dazu eben Fieber, Überlebenskampf, dazu Fremde (Arzt), die mich mit Spritzen drangsaliert haben.
Das war das einschneidenste Erlebnis meines Lebens. Danach war alles anders.
Es hat mich Jahrzehnte gekostet, diese sechs Wochen irgendwie aufzuarbeiten. Nicht nur die, aber die vor allem.
Und ich habe öfters bemerkt, dass ich die energetischen Muster dieser Zeit repliziere.
Mir ist es sehr oft passiert, dass ich jemanden sehr gemocht / geliebt habe, zumeist weibliche Energie, die dann plötzlich weg war und das wars. Keine Rückmeldungen mehr, nichts. Weg. Also genauso wie damals im Krankenhaus. Mutte weg, Oma (bedingungslose Liebe) weg, Vater (Schutz) weg... Kamen nicht wieder. Von einem Moment auf den anderen. Weg. Dafür Fremde und Alleinsein und der sehnlichste Wunsch, diejenigen, die man liebt, mögen kommen und sich wieder melden. Aber nichts. Niemand kam (durften nicht kommen).
Auch jetzt nehme ich oft diesen Wunsch wahr, dass sich, wer auch immer, mal wieder meldet. Aber niemand meldet sich.
Dann der Aspekt der Bedrohung durch für mich unüberwindliche Männlichkeit. Sprich, da kam ein Arzt ins Zimmer und hat mir Penizilinspritzen in die Beine gerammt. Und das hat man heute wieder: Messerstecher. Da ist das wieder. Fremde, die mit irgendwas rumlaufen, was sie in andere stechen. Das ist doch erstaunlich, wie das wieder aufpoppt. Wie dieses Bedrohungsgefühl wieder als Muster zu sehen ist.
Dann war diese Kindheit ja eine sehr sensible Zeit, in der ich im Grunde regelrecht gequält wurde. Ich meine, sechs Wochen vollkommene Isolation und dazu Spritzen, Fremde, null Familienkontakt mehr... Das ist reinste Quälerei.
Und dieses Muster habe ich auch wieder repliziert: Ich habe mich in den letzten Jahren immer wieder gegen Lärm am Sonntag gewehrt. Kurioserweise habe ich auch enorm viele Leute angezogen, die da keinerlei Hemmungen haben, mich in diesen sensiblen Zeiten mit Lärm aller Art zu quälen. Und in der Sschule ja dito: die ersten Stunden sind die sensiblen Zeiten. Da sind die Kids noch aufnahmefähig. Und was passiert da? Laubbläser, Straßenkehrmaschine, Rasenmäher, Kantentrimmer, Freischneider, Motorsägen. Holzhäcksler...
Und ich habe dann auch immer den Impuls, mich da zu wehren und das abzustellen.
Auch scheint das Training da reinzuspielen. Ich war alleine im Krankenhaus und musste kämpfen, musste es bewältigen, es durchstehen, es machen, musste ums Überleben kämpfen, durfte nicht aufgeben.
Also Liebe weg, dafür Überlebenkampf, auf sich allein gestellt sein, dazu Isolation und nicht zu erwehrende Männlichkeit, die mich bedroht und quält.
Und da ich mich daran nicht bewusst erinnern kann, sondern es sich über Gefühle, Träume (gestern hatte ich seit langem wieder mal einen Alptraum), Ängste, Bindungsprobleme usw äussert, erzeuge ich wohl immer wieder dieses Muster. Immer anders... aber eben so, dass es irgendwie diese Situation spiegelt.
Wie diese modernen Adaptionen der alten Filmklassiker. Irgendwie neu, aber doch genauso wie die alten Filme. Das gleiche Muster... und dadurch oft auch langweilig und abgedroschen.
Mittlerweile kann ich da auch ohne große Emotionen drüber schreiben. Ich bin eher verwundert, erstaunt... So wie zur Coronazeit. Diese Zeit war die eigentliche Heilkrise. Also da kam es, hervorgerufen durch die Bedrohung durch die Impfungen, wirklich hoch und ... boah.. da gings ab emotional.
Jetzt ist das eher so.. Hm.. Da schau her.
ABER: was mich wirklich erschüttert, auch wütend macht, mich mitnimmt, ist dieser eklatante Mangel an Empathie, dem ich ausgesetzt war und bin.
Ein empathischer Mensch fühlt es, wenn er andere quält. Den muss ich nicht auffordern, den kleinen Käfer aus der Wassertonne zu fischen, oder die Fliegen aus dem Zimmer zu scheuchen. Dem muss man auch nicht sagen, dass man Kinder nicht quält, dem muss man auch nicht sagen, dass er Sonntags keinen Lärm macht usw... der weiß das. Der fühlt das. Der weiß es im Inneren.
Und wenn er doch mal was nicht merkt, ist er dankbar über die Hinweise. Oh sorry, das war mir jetzt nicht bewusst, dass es zu laut ist! Kein Problem. Warum? Weil er fühlt, dass es besser ist, nicht den reinen Egofilm zu fahren.
Und dieser Mangel an Empathie ist es, über den ich nicht fertig werde.
Warum? Weil es mir anscheinend fremd ist.
Freilich kann ich auch ein harter Hund sein, aber vieles, was so passiert, kann ich nicht nachvollziehen und sehe eben diese fast grenzenlose Empathielosigkeit.
Also nur mal so kleine Begebenheiten im Alltag: Da läuft ne Mutter mit Baby und das Kind quäkt da rum. Also das löst bei mir sofort zwei Impulse aus: Hochnehmen und trösten und die Alte mal fragen, ob sie nun überhaupt nichts mehr mitbekommt! Ich habe das schon so oft erlebt, dass ich als Mann einen stärkeren Hilfe-Impuls hatte als die eigene Mutter.
Fühlen die das nicht in ihrem Solarplexus? Da spürste doch!
Nüscht. Totenstille bei denen. Für mich unfassbar.
Psychopathie bezeichnet heute eine schwere Persönlichkeitsstörung, die bei den Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht. (...) Psychopathie geht häufig mit antisozialen Verhaltensweisen einher, sodass in diesen Fällen oft die Diagnose einer dissozialen oder antisozialen Persönlichkeitsstörung gestellt werden kann.
Mangelnde Empathie und antisoziales Verhalten ... also mal ehrlich, sowas findet man doch viel häufiger als man es denkt. Nicht so in größerem Ausmaß, aber eben so im Detail.
Und diese Empathie geht anscheinend im Laufes des Lebens verloren. Kinder haben das oft noch. Das Kind sagt zu ihrem Vater, lass doch bitte das Blümchen stehen. Empatisch. Spürt das Leben, erfreut sich an der Schönheit (des Lebens). Der Vater rasiert mit dem Rasenmäher drüber. Aus welchen Gründen auch immer. Wahrscheinlich Reinlichkeitsfimmel.
Die Frage ist auch, inwieweit da Erziehung, aber auch Ernährung eine Rolle spielt. Wird man durch die toxische Belastung (AGE´s, Mailliardmoleküle, Pestizide, Fluor, Umweltchemikalen) und dem Mangel an essentiellen Nährstoffen in ausreichender Mengen empathieloser? Also das alles hat doch sicher auch Auswirkungen auf das Gehirn. Ich schrieb ja mal, THC oder LSD, das ist ein (!!!!) Molekül. Alkohol dito. Und dennoch hat es enorme Auswirkungen auf das Gehirn. Was passiert bei einem Molekülcocktail, der bei der Erhitzung entsteht?
Man kann hier nur Vermutungen anstellen und Hypothesen aufstellen, aber natürlich fehlt es an entsprechenden Forschungen.
Ja, und so nehme ich eben in meinem Leben diese energetischen Muster war. Fremde übernehmen die Rollen der damaligen Player. Fast wie eine dauerhafte Familienaufstellung.
Und natürlich gibt man auch Energie in diese Muster... Bestärkt sie dadurch. Einfach, indem man die Energie der Gefühle in diese Muster gibt.
Na ja, wie so oft, Problem erkannt, Problem gebannt.
—————