Nigaragua

21.12.2013 18:24

So Leute, heute will ich mich mal wieder melden. Nachdem ich drei Wochen in Hone Creek, in der Naehe von Puerto Viejo an der Atlantikkueste und eine in San Jose, der Hauptstadt von Costa Rica verbracht habe, bin ich nun seit einer Woche in Moyogalpa auf der Insel Ometepe im Nicaraguasee. Nett hier, aber auch sehr einfach und aermlich. Hier gibt es vor allem viele junge Amis und Deutsche, die hier im Hostel, in dem ich fuer 3 Euro die Nacht untergekommen bin, vorbeischauen. Die Insel bietet mit zwei Vulkanen, einer davon noch aktiv, zwei echte Highlights. Fuer die Besteigung benoetigt man aber unbedingt einen Guide, mir waren die 20 Dollar aber bisher zu schade. 

Dafuer hab ich die noerdlichere Insel einmal zu Fuss umrundet. War ein Marsch ueber mehr als 30km. Am Ende war ich echt platt, aber schoen wars. Bin aber bis auf drei Pausen von unter 5 Minuten straff durchmarschiert. Die Ostseite der Insel ist wenig erschlossen und man trifft hier das sehr urspruengliche Inselleben an. Ich hab dort echt magische Momente erlebt, was ja vor allem dann passiert, wenn man alleine unterwegs ist. Kinder lachen einen neugierig an, echte Cowboys gruessen laechelnd und treiben ihre majestaetisch wirkenden Rinder vor sich her, man kann sehr schoene Natur bewundern und trifft sehr viele freundliche Menschen. Ok Nicaragua und auch Costa Rica sind nicht ungefaehrlich! Deswegen hatte ich auch echt etwas Bammel, als ich mitten in der Nacht mit dem TICA Bus in Rivas ankam. A propos Tica Bus, die Teile sind zo arschkalt, dass die erfahrenen Bentzer sogar Schals und sogar Ohrenschuetzer mitgenommen haben. Es war die wohl unangenehmste Busfahrt meines Lebens. Und an der Grenze haben wir geschlagene zwei Stunden gebraucht. Hier stehen sie dann auch schon bereit, die Geldwechsler, die dir Haende voller Geld entgegenstrecken. Spaetestens dann merkt man, dass man in der dritten Welt ist. Sowas sieht man in Europa ja nicht mehr. Aber zurueck nach Rivas. Ein Deutscher meinte noch aus dem Fenster des Busses, weil ich ja gleich von Taxifahrern umzingelt wurde, ich soll schoen aufpassen. Da stehste dann, mitten in der Nacht in der Fremde. Fremde Menschen, fremdartige Musik, eine fremde Sprache und fremde Verhaltensweisen. Also Leben pur! Einer der Taxifahrer erschien mir vertrauenswuerdig und er fuhr mich fuer einen ueberteuerten Preis zu einem zwar schoenen, aber auch ueberteuerten Hotel. Ok, mitten in der Nacht und 20 Euro der Spass .. das ist besser als wo ausgeraubt zu werden. 

Andernstags hab ich mir dann Rivas mal im Hellen angeschaut und war erschrocken und erheitert zugleich. Ein kleines Oertchen mit einem kleinen Markt, aber im Gegensatz zu Costa Rica dreimal so einfach und dreimal so aermlich. Ok, nach einer Runde durch Rivas hatte ich soweit alles gesehen und bin mit der Faehre auf die Insel. Auf der Faehre ist mir gleich ein Einheimischer aufgefallen, der mir nicht ganz koscher wirkte, ansonsten sind die leute ja recht nett. Spaeter hat sich dann rausgestellt, dass er ein ehemaliger Drogentransporteur war, der angeblich Kokain geschmuggelt hat, dann festgenommen wurde, im Knast war und was weiss ich noch alles. Der hat mir gleich seine ganze Lebensgeschichte erzaehlt. Aber ich glaube eher, der wollte sich nur interessant machen.

Hier im ich im Hospedaje Central untergekommen, wo ein Freund, eine junger ehemaliger Rohie in einer Art Gemeinschaft lebt. Das Hostel gefaellt mir recht gut, schlafe im 12Bett Zimmer fuer besagte 3 Euro die Nacht. Vom Essern her gibt es hier einige reife Kokosnuesse, aber vor allem Fruechte wie Ananas, Papayas, Maracujas, einige Bananensorten und dann auch ein paar Gemuesesorten. Passt soweit, wobei ich nicht weiss, ob das Zeug ungefaehrliches Obst aus dem Garten ist oder mit Pestiziden belastet ist. Auf alle Faelle verdaut es sich besser als zuhause und ich hatte bis auf die Leinsamen, die wirklich Murks waren, bisher keine Beschwerden. Hier wird ja auch Sesam angebaut, aber den hab ich bisher noch nirgends gesehen. Fleisch aber auch nicht. Doch heute, die Reste, aber das ist echt Dritte Welt gleich um die Ecke, also Kuehltheke? Fehlanzeige! Da gibts einen Fliegenkaefig, wenn ueberhaupt, und einen Ventilator! LOL / das ist so krass. Man bezahlt aus Weisshaut natuerlich auch immer mehr als die Einheimischen, aber ok, das ist immernoch saubillig. 

Die Gemeinschaft ist wohl weitestgehend vegan eingestellt, und hat einige seltsame Ideen, aber gut, geht mich nichts an. Es gibt hier das Hostel, was wirklich sehr nett ist, eine Finca, wo sie allerlei Zeug oekologisch anbauen und in Grenada ein Cafe und einen Marktstand. 

Was wirklich schoen ist, ich hab schon sehr viele nette Menschen kennengelernt. Zum Beispiel Rusty, eine Amerikaner aus Colorado in seinen 60ern, ein Aussteiger, Hippie und Biker. Ein Kettenraucher und Ex-Doperaucher und Ex-Woodstockbesucher. Aber was hab ich mit dem ganze Tage und Abende in der Bar durchgeschnackt. Was aber krass ist > viele jungen Reisenden starren nur noch auf ihre Smartphones, ihre Laptops und anderes neumoderne Zeugx. Gottseidank hab ich das mal zuhause gelassen und das war auch richtig so. Ich glaube ja, das man sich nicht wirklich einlassen kann, wenn man alles gleich auf Facebook postet, wie die jungen Amis, die hier mit einem Pick-up mitgenommen wurden. Gleich alles fotografiert und hochgeladen. Schaut mal, auch wir haben sowas cooles erlebt. lol .. und viele telefonieren taeglich nach Hause. Wie gesagt, ich glaube, so kann man sich nicht wirlich auf ein Land einlassen. Zum Reisen gehoert eben genau das, das man Abstand von daheim hat und mal weg ist! Aber gut, jeder wie er will. Und natuerlich wird auch viel geraucht, gekifft und gesoffen. Aber da muss ich ja nicht mitmachen. Und man trifft auch andere Leute, mit denen man einen netten Austausch haben kann. So ein Hostel ist ja wie ein Taubenschlag. Was auch nett ist, es kommen immer viele Einheimische ins Restaurant / Bar. Und was mir auch aufgefallen ist - die Leute reisen mit gigantischen Rucksaecken, meist sogar zwei davon. Einer vorne, einer hinten. Unglaublich, was die mit sich rumschleppen!!! Malzeugx, Hula Huppzeugx, Klamotten, allerlei Toilettenartikel.. usw usw... ganze Hausstaende sieht man hier sich hier bewegen!! lol Travel light / travel far ist aber die Devise. 

Aber wie gesagt, das passt schon alles soweit. Jeder ist ja frei, zu tun und zu lassen, was er will. Bis dann! Fotos kommen demnaechst.

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