Noch Fragen?

05.09.2016 19:56

Heute kam diese Meldung reingeflattert:

www.faz.net/aktuell/wissen/umweltskandal-woher-kam-das-zeug-bloss-14418841.html

Baden-Württemberg erlebt einen Umweltskandal erster Güte. Trinkwasser und Äcker sind mit Fluorchemie verseucht. Niemand will es gewesen sein, die Behörden mauern.

Und, habt ihr euch das mal durchgelesen? Und noch Fragen? Man ist ja immer wieder fassungslos, was so alles abgeht. Muss man aber gar nicht, denn es muss wahrscheinlich so sein, um Bewusstseinsprozesse anzustoßen. Eine Erkenntnis ist: "Wie innen so außen". So wie ich mich selbst (unbewusst?) vergifte, so vergifte ich auch die Natur und die Landschaft. Und so wie ich Natur und Landschaft vergifte, so vergifte ich mich als Mensch genauso. Die Frage ist nur: wann kommt mal einer drauf und fragt sich, was das mit einem selber zu tun hat. Und kommt dann zu dem Eingeständnis, dass man sich ja selber auch immer wieder vergiftet. Und Kochen ist eben genauso eine Quelle giftiger Substanzen. Stichwort AGEs.

Es ist also UNMÖGLICH, sich selber giftfrei halten zu wollen und gleichzeitig die Natur zu vergiften. Und umgekehrt. Es ist genauso unmöglich, sich zu vergiften ohne gleichzeitig auch die Natur zu belasten.

Interesant ist die Strategie der Behörden. Aussitzen. Und genau das machen die meisten Menschen ja auch. Kaum einer wird ja nach einer Bewusstwerdung auch sofort aktiv. Die Meisten üben sich ja genauso in einer Vogel-Straus-Strategie. Kopf in den Sand und abwarten. Wird schon irgendwie nichts passieren.

Nur, das ist eben nur eine weitere Illusion.

Aber schauen wir mal im Detail, um was es geht (Hervorhebungen von mir):

Das Problem: Polyfluorierte Chemikalien
 

Pfannen, in denen nichts anbrennt, Outdoorjacken, die Regen abweisen, Handys, die nicht zerkratzen – in all diesen Produkten stecken poly- oder perfluorierte Chemikalien (PFC). Diese Wundermittel der Industrie weisen Wasser, Schmutz und Fett ab und werden deshalb in Hunderten von Produkten eingesetzt. Verwendung finden sie bei der Herstellung von Kaffeebechern, Pizzakartons und Lebensmittelverpackungen, aber auch bei Wachsen, Farben, Pestiziden sowie Imprägniersprays. Ihre Wirkweise verdanken sie Kohlenstoffketten verschiedener Längen, bei denen die Wasserstoffatome vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt sind.

Mehr als achthundert dieser künstlich hergestellten Chemikalien werden unterschieden. Jährlich werden Tausende Tonnen davon produziert und verarbeitet. Experten unterscheiden kurzkettige (mit einer Kettenlänge von sechs oder weniger Kohlenstoffatomen) von langkettigen PFC. Einige wenige der langkettigen sind bereits streng reglementiert oder ganz verboten. Aber auch die kurzkettigen sind nach Angaben des Umweltbundesamts alles andere als ungefährlich. „Diese Stoffe gehören nicht in die Umwelt“, sagt die Chemikalienexpertin Lena Vierke.

Anmerkung: Outdoorjacken, Handys, Imprägniersprays usw., also vieles Produkte, die extra für den Aufenthalt in der Natur gemacht worden sind, und dann fordert man, dass die nicht in die Natur gehören? Ja ist das alles nur noch irre, oder wie?

Aber es ist eben wieder nur ein Spiegel: denn auch die AGEs sind eine große Stoffklasse, die im Megatonnenbereich täglich beim Kochprozess produziert werden. Und da könnte man ebenfalls fordern: "Diese Stoffe gehören nicht in den Körper".

Da die Stoffe in der Natur nicht vorkommen, können sie dort praktisch nicht abgebaut werden. PFC-Verbindungen sind äußerst stabil. Sie haben sich mittlerweile weltweit verteilt, man findet sie in Flüssen, in Meeren, auf Bergen, selbst in der Arktis, im Himalaja und in der Tiefsee wurden sie schon nachgewiesen. Besonders mobil sind vor allem die kurzkettigen Molekülketten. Über die Nahrungskette und die Luft gelangen sie in die Organe von Mensch und Tier. Beim Menschen ist das Umweltgift bereits im Blut und in der Muttermilch nachgewiesen worden.

In Deutschland sind polyfluorierte Chemikalien erstmals vor zehn Jahren im Hochsauerland gefunden worden. Mittlerweile gibt es Dutzende, wenn auch sehr begrenzte Fundstellen. Rund um Flughäfen wie in Düsseldorf und Nürnberg sind Böden und Wasser ebenfalls verseucht. Dort kam mit PFC versetzter Löschschaum zum Einsatz. In den Vereinigten Staaten sollen nach einer Studie der Harvard University vom August mehr als sechs Millionen Menschen über PFC-verseuchtes Trinkwasser bedroht sein.

Obwohl die Stoffe seit sechzig Jahren hergestellt werden, ist über ihre Gesundheitsgefahr wenig bekannt. Es existieren noch nicht einmal detaillierte Grenzwerte. Bis zu einem Wert von 0,3 Mikrogramm pro Liter seien sie im Trinkwasser unbedenklich, teilt das Umweltbundesamt mit. Steigt die Konzentration über 0,5 Mikrogramm, soll das Wasser von Schwangeren und Kindern nicht mehr getrunken werden. Die EU denkt derzeit über die Einführung von Grenzwerten und Verboten nach, mit ersten Ergebnissen ist voraussichtlich im nächsten Jahr zu rechnen.

Wissenschaftler jedenfalls sind alarmiert. Bei einem Symposion vor einem Jahr in Madrid riefen mehr als zweihundert PFC-Experten die Vertreter von Industrie und Politik dazu auf, die Produktion der riskanten Stoffe zu begrenzen und nach sicheren Ersatzstoffen zu suchen. Versuche an Mäusen, Ratten und Affen hätten bereits gezeigt, dass solche Chemikalien das Immunsystem schwächen und offenbar zur Krebsentstehung beitragen können. Allerdings lassen sich solche Tierversuche nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen.

Trotzdem halten es Mediziner für wahrscheinlich, dass einige dieser Verbindungen verschiedene Krebsarten auslösen und die Fortpflanzungsfähigkeit von Männern und Frauen beeinträchtigen. Außerdem stehen sie im Verdacht, das Hormonsystem zu stören und Erkrankungen der Schilddrüse auszulösen. Kinder mit höherer PFC-Konzentration im Blut zeigten einen verminderten Impferfolg bei Diphterie und Tetanus, zudem setzte ihre Pubertät verspätet ein. Das Umweltbundesamt bewertet die Fluorchemikalien wegen ihrer persistenten, toxischen und teratogenen, also Fehlbildungen hervorrufenden Eigenschaften als „besonders besorgniserregend“.

Solange wir nicht aufhören, uns selber tagtäglich zu vergiften, solange wird dieses Drama anhalten müssen, denn nur so kann die Aufmerksamkeit der Mensch auf das eigentliche Problem gelenkt werden. Bis man sich bewusst wird, dass man sich ja selber auch tagtäglich vergiftet mit beim Kochprozess entstehenden Molekülen, über die genauso wenig bekannt ist. Solange man das trennen möchte, das Innen und das Außen, wird es immer wieder diese Meldungen geben (müssen).

Und die werden natürlich umso gravierender, umso stärker das Problem der Vergiftung der Menschen mit Kochkost wird. Die ersten Jäger und Sammler, die mal eine Knolle oder ein Stück Fleisch anbrutzelten, haben ihre Gesundheit kaum beeinträchtigt. Genauso hat ihr durch Maillardmoleküle kontaminierter Kot größere Auswirkungen auf den Organismus Erde gehabt. Aber schon die ersten Bauern haben aufgrund des Bevölkerungswachstums größere Mengen kontaminierten Kot auf die Felder gebracht. Auch begann in dieser Zeit das eigentliche Kochen, sprich das Erhitzen in Gefäßen. Aber auch das war nur stellenweise und in der Gesamtschau eher unproblematisch. Die Menschen begannen zwar schon, Gesundheitsprobleme zu entwickeln und es waren eben schon die ersten Schritte zur Vergiftung des Organismus Erde, aber diese reichten noch nicht für eine Bewusstwerdung. Interessant ist, dass sich in dieser Zeit auch die Gesichter und die Gestalt der Menschen veränderten. Und just spiegelbildlich veränderte sich durch massive ackerbauliche Maßnahmen auch das Gesicht und das Erscheinungsbild der Erde.

Mit der Zeit wurde die Vergiftung der Menschen aber immer stärker, Stichwort Verarbeitungsprozesse, Zusätze, Konservierungsstoffe, industriell hergestellte Produkte, die nur ihren weltweiten Siegeszug antraten. Und genau spiegelbildlich wurde auch der Organismus Erde großdimensional kontaminiert. Aber nicht nur das! So wie die Gesichter und Körper sich durch diese Kost veränderten, schmaler wurden, so wurde auch das Gesicht und die Gestalt der Erde nochmal nachhaltig verändert. Riesige Ackerflächen statt Wälder, Wüsten statt grüner Ebenen, gerade Flüsse statt Auen und Niederungen, riesige Wunden statt heiler Oberfläche.

Und so wie man heute überall AGEs findet, die durch den Blutkreislauf in alle Ecken des Organismus getragen werden, so wurden die Gifte durch Strömungen und Winde auf der ganzen Erde verteilt. Und so, wie der Gesundheitszustand des Einzelnen beeinträchtigt wird, so wird auch zunehmend der Organismus Erde in seinen ökologischen Stoffkreisläufen beeinträchtigt.

Wie innen, so außen.

Deswegen ist es unglaublich wichtig, dass mehr Menschen sich das bewusst machen und bei sich selber anfangen, die Vergiftung zu stoppen. Das wird nicht sofort gelingen, wie auch, aber irgendwer muss irgendwann einmal anfangen.

Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Rohkost genau in dieser Zeit der ersten massiven Vergiftung (Anfang 20. Jahrhundert) aufkam und bis heute aktuell ist. Denn wie schrieb Friedrich Hölderlin:

Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.

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