Nochmal was zu Avocados

12.11.2015 13:55

Nochmal ein paar Anmerkungen zum Thema Avocados: gestern hatte ich ein nettes Gespräch mit einer befreundeten Rohköstlerin, die hier im Blog auf das Thema Avocados aufmerksam wurde. Sie teilte mir ihre Erfahrungen mit, die ebenfalls nicht ganz unproblematisch waren und wir beide stimmten darin überein, dass die Avocado eine Frucht ist, die sehr zwiespältig ist, da sie bei vielen mir bekannten Rohköstlern, mich eingeschlossen, auch dann Probleme (breiig / schmieriger Stuhl, Blähungen etc.) verursacht, wenn man sie instinktiv isst, sprich den Genuss und die Sperren beachtet. 

Ich sprach auch mit Guy-Claude Burger darüber. Es wurde hier wie so oft auf die Frage der Qualität hingewiesen. Ich konnte dies nicht bestätigen, da ich auch Probleme mit den besten Avocados bekam, die man kriegen kann. Nämlich direkt von der Finca in den Mund. Es bleibt aber die Frage offen, wieso man mit dieser Frucht wohl öfters mal Probleme bekommen kann. Und wieso man sie dann DENNOCH wieder isst. Das ist ja ebenfalls eine Beobachtung, die ich bei vielen Rohköstlern machen konnte. Mich eingeschlossen: man merkt, da passt was nicht, aber dennoch probiert man es immer wieder. 

"Ich finds ja lustig, dass es jedem so ähnlich geht... Man weiß, die sind nix, probiert es wieder.... Dann kommt man wieder zu dem gleichen Schluß und irgendwann probiert mans trotzdem wieder. Es wär halt so schön, wenn avos lecker UND bekömmlich wären man liest halt auch überall, dass die so gesund sind und dann probiert mans halt doch wieder."

Aus meiner Sicht muss die Avocado wirklich auch mit Vorsicht genossen werden, da sie bei zwei mir bekannten Rohköstlern zu ernsthaften Gesundheitsproblemen geführt hat. Und offensichtlich führt sie auch schon dann zu Problemen, wenn man sie mono / instinktiv isst. Aber dennoch essen beide Rohköstler ebenfalls ab und an mal wieder welche, was zumeist die Probleme ungehend wieder aufflammen lässt. Man kommt irgendwie nicht davon los. Auch ich kenne dieses Gefühl. 

Ich persönlich habe festgestellt, und dies hier im Blog auch schonmal positiv kommentiert, dass die Avocado sehr stressreduzierend wirken kann. In einer Zeit beruflicher Anspannung merkte ich nach dem Genuss von einigen Avocados, dass ich umgehend ruhiger und entspannter wurde (kürzlich vermutete ich, dass sie die Ausschüttung von Glückshormonen anregt). Diese Erinnerung erscheint nun in einem anderen Licht. Zumal es anscheinend vielen Rohköstlern so geht, dass sie hier "nicht von lassen können." Und das geht offensichtlich nicht nur Rohköstlern so:

Kurz gegoogelt habe ich diese Zitate von verschiedensten Seiten gefunden: 

"Im Sommer gehören Avocados zu meinen absoluten Favoriten! Zu Hause löst das immer Diskussionen aus, denn mein Mann kann mit Avocados genau gar nichts anfangen - somitwird besonders an den Tagen, an denen ich alleine bin, meine  AVOCADO-SUCHT ausgelebt."

"Meine Avocado-Sucht nimmt zur Zeit kein Ende und so habe ich am Montag endlich diesen Burgerausprobiert, der stand schon ewig auf meiner Liste. Und was soll ich sagen? Er war genial." 

"Avocado süchtig - Ehrlich mal Avocado ist einfach das geilste, was es gibt! Ich könnte mich nur davon ernähren!" 

"Ich bin auch so Avocado süchtig. Normalerweise hab ich mir die immer als Guacamole aufs Toast geklatscht aber da hab ich dann auch eine ganze am Tag gegessen. Deswegen hab ich mir jetzt angewöhnt nur noch Scheibchen davon auf mein Käsebrot zu legen, schmeckt auch gut und ich brauch ne ganze Woche bis ich eine Frucht aufgegessen hab."
"Ich bin Avocadosüchtig....ich meine, nicht im Vergleich zu einer Freundin die innerhalb sagen wir mal 10min eine Avocado verschlungen hat...was für Bestimmte vielleicht nicht so viel klingt xD...aber trotzdem, ich habe gestern zwei Avocados gegessen und heute zum Frühstück auch eine...oder eine halbe...;oP"
"Im Avocado Rausch! Im Alnatura Biosupermarkt gibt es echt die Besten!!! Reif und extrem aromatisch"
"Bin süchtig nach dem Zeug"
"Hallo ich hoff ich bin hier richtig abgebogen... Ich hab im Moment eine richtige Avocado-Sucht und könnt mich suhlen in diesen Dingern."
"Ich bin avocadosüchtig, Schildkrötenbesitzerin, Schreibbesessene, Musikfan, Yogini, Violinistin, eine unperfekte kämpfende Perfektionistin, die endlich glücklich ist "
"also ich bin ja leicht avocadosüchtig.. und über die jährchen avocado essen hat sich schon mal der ein oder andere fleck auf der kleidung ergeben."
"Ende Zwanzig, mittlerweile in Berlin verwachsen, Avocado-süchtig, Batman-Fan, Gummitier-Fanatiker."
"Und da ich zurzeit wieder Avocado-süchtig bin, darf das natürlich nicht fehlen!"
"Ich oute mich als Mango und Avocadosüchtig."
"Ich freue mich immer wieder, wenn ich Menschen, die genauso Avocadosüchtig  ..."
"ich bin auch absolut avocado süchtig *.*. "
"Wer außer mir ist noch Avocado-süchtig?" 
"Ich bin Avocadosüchtig. Morgens, mittags, abends – und auch gerne mal nachts, als Mitternachtssnack."
"ich bin hummus- und avocadosüchtig."
"ich bin gaaanz leicht avocadosüchtig :D"
"Ui, jemand der Avocado-süchtig ist... Na das ist mir ja mal sympatisch. Die meisten können die (aus einem mir unerfindlichem Grund) nciht ausstehen. dabei sind die soooo lecker!"

Nun ist natürlich nicht jeder gleich wirklich "süchtig", aber dennoch gibt es mir zu denken, dass es anscheinend recht viele Aussagen wie oben gibt. Wobei ich jetzt nicht gegengecheckt habe, ob ich eine Person doppelt erwischt habe. Nichtsdestotrotz scheint es wirklich viele Menschen zu geben, die eine (über)starke (???) Präferenz für Avocados entwickelt haben. Innerhalb und ausserhalb der Rohkostszene. 

Ich möchte die obrigen Aussagen nicht dramatisieren, gleichwohl möchte ich die Wortwahl "süchtig" als Hinweis nehmen. Oft haben solche Aussagen ja einen realen Hintergrund und geben Hinweise auf etwas, was man oft zuerst unterbewusst erkannt hat.

Ist es also nur der selbe Zusammenhang wie zwischen Schokolade und Ausschüttung von Glückshormonen?

"Um den Spiegel dieser Glückshormone von innen zu erhöhen, empfehlen manche eine stimmungsaufhellende Ernährung. So sollen Lebensmittel wie Bananen, dunkle Schokolade, Avocado, Ananas, Amarant, Paranüsse, Sojabohnen, Papaya und Cashewkerne beklemmende Gefühle beseitigen können."

"Ein weiterer Serotonin Verstärkungs – Booster, vor allem auch durch Vitamin B3, das in Avocados enthalten ist. Sie enthalten auch wichtige Omega-3-Fettsäuren, die sehr förderlich für die Gesundheit des Gehirns und dessen Funktionen und Stimmungsregulationen sind."

“Avocados contain serotonin, a type of feel-good neurotransmitter in the brain,” (Anm: Interessant, was noch alles zum "Happy Food" gehört: www.completelyyou.com/netscape/feature/food/foods_that_make_you_happy/#.VkScEtyG_fI

"Außerdem bietet das Fruchtfleisch der Avocado das so genannte “Glückshormon” Serotonin. Wahrscheinlich gerade deshalb wird der Frucht unter anderem auch eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt."

Oder ist mehr dran? 

Mir ist aufgefallen, dass andere fettreiche Produkte, die ich bei der Recherche grade ebenfalls aufgelistet fand, NICHT diese Art der "Abhängigkeit" auslösen. Schokolade vielleicht noch, wenn man aus der Rohkostszene mal rausgeht. Geschweige denn diese massiven von mir bei anderen beobachteten Probleme verursachen (können). 

Wir haben gestern noch disktutiert in kleiner Runde, ob die Avocado vielleicht auch deswegen Probleme macht, weil sie eben ursprünglich ein Gift enthält, durch Züchtungsprozesse aber schmackhaft gemacht wurde. In Mexico nutzt man die Frucht aber wohl schon seit 10.000 Jahren. 

Was ist also dran an dieser Frucht, die tatsächlich nachgewiesenermassen gravierende Probleme machen kann und gleichzeitig doch so mächtig anziehend ist, dass man zu solchen Aussagen kommt?

"Ich finds ja lustig, dass es jedem so ähnlich geht... Man weiß, die sind nix, probiert es wieder.... Dann kommt man wieder zu dem gleichen Schluß und irgendwann probiert mans trotzdem wieder."

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