Nochmal was zur "genetischen Anpassung" Teil 1.

28.11.2018 20:42

Das Bild hier kennt wohl jeder:

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Wenn man mal meinen Blog mal quer liest, wird man feststellen, dass ich eigentlich seit Beginn an versuche, mal zu schauen, was eigentlich nun die beste Variante der Rohkost ist, wenn es die denn überhaupt gibt, aber vor allem, wie man ganz pragmatisch und ideologiefrei Fehler, Mängel und Schäden vermeidet. Dazu habe ich viel beobachtet, viel gelesen, viel diskutiert, viel mit anderen Rohköstlern philosophiert und vor allem habe ich mir erlaubt, mir eigene Gedanken zu machen.

Angefangen habe ich vor 2o Jahren mit veganer Rohkost. Die hat bei mir nicht funktioniert, noch hat sie, wenn wir mal ganz ehrlich zueinander sind, je bei irgendjemanden wirklich lange gut funktioniert. Spätestens dann, wenn die B12-Speicher leer waren, war Ende und man musste, eigentlich ein Witz, zu Spritzen und Tabletten, Sprays und B12-haltiger Zahnpasta greifen (die Bloggerin Silke Rosenbusch wäre ja fast mal an falscher Zahnpasta eingegangen, weil die irrtümlich kein B12 enthielt - wie deutlich muss es denn noch werden?). Und genau das sind ja die Zeichen, dass man krank ist. Tabletten, Spritzen, Sprays...das ist für Kranke. Der Gesunde benötigt sowas nicht. Der Kranke schon. Man hat sich hier also aus reiner Ideologie in eine Sackgasse begeben.

Dann ging es bei mir weiter mir "Instincto". Das war schon besser. Runder, gehaltvoller, genussvoller. Aber auch da: irgendwas hat da noch nicht gepasst. Ich musste einfach oft furzen, hatte periodisch "Rückfälle" mit riesigen Salatschüsseln voller Gemüse und bin, wie ich später eben rausfand, einfach mit den vielen Früchten nicht zurechtgekommen. Trotz intensiven Ausrichens und gaaaaannnzzz laaaaaaaaange kauen. Irgendwas hat da noch nicht gepasst.

Auch hier gab es viele Diskussionen und Meinungen, es schälte sich aber raus, dass gerade durch den Züchtungsprozess der Früchte die größten Probleme entstehen. Es wurde aber nicht gefragt, ob wir überhaupt (noch) an diese Menge an Früchten angepasst sind. Aufgrund des Postulats "genetische Anpassung" ging man davon aus, dass wir eben wie die Bonobos und Schimpansen überwiegend Früchtefresser sind.

Aber stimmt das wirklich?

Irgendwann habe ich gemerkt, dass "Instincto" auch noch nicht der wahre Jakob ist und bin dann zu einer eher salatbasierten omnivoren Rohkost gegangen, was erstmal eine gangbare Alternative fürmich war, mit zeitweisen Phasen "Instincto", also alles durchriechen und alles einzeln gegessen und Phasen von "low carb", also Zeiten komplett ohne süße Früchte. Zum Teil hatte ich sogar Phasen von mehreren Monaten komplett ohne Früchte. Selbst Oliven und Avocados habe ich da mal weggelassen.

Und in diesen Phasen ging es mir immer so, wie es mir mit Früchten gehen sollte! lol

Ich habe dann auch mit GCB über das "Fruchtproblem" gesprochen, aber der chon es auf "Entgiftung". Schließlich habe man ja Jahrzehnte falsch gelebt.

Also ich fand das absurd!

Entgiftung nach 10-15 Jahren immer noch? Und so stark? Also bitte! Mir schien die Erklärung "Fructosemalabsobtion" viel einleuchtender und sinnhafter, GCB meinte aber, dass es das bei richtiger Praxis nicht gäbe... und ich hätte ja keinen Kurs gemacht... das hat mir alles nicht weiter geholfen und ich fand es auch vom Gefühl her Unsinn.

Es war immer so eine Suche.. so ein Austesten... ein Beobachten bei sich und andere.

Andere... gutes Stichwort. Also das Meiste gelernt habe ich von der Rohkostfamilie aus Frankreich, wo die Kinder nun alle schon Mitte 20 bis Anfang 30 sind und einfach für mich bisher am Fittesten und Gesündesten aussahen. Die leben überwiegend bio und regional von der eigenen Landwirtschaft und Jagd und essen alles einzeln, aber die scheissen sich nüscht, sondern da gibt es Fleisch, danach Melone, dann Honig und dann wird weiter gearbeitet. Einer der Geschwister nannte die "Instinctos" mal "magersüchtig", eine andere fand Wildschwein und Äpfel das Beste, was es gibt.

Auch hier: laut Theorie müssten die schon lange Probleme haben, lebten aber fitter und gesünder dahin als der ganze "korrekt praktizierende" Rest!!!

Und von meinen kleinen Freunde aus der Schweiz, die eben auch eine omnivore Rohkost machten, konnte ich auch viel lernen.

Bei den wirklichen Instinctos sind mir zwei Leute in Erinnerung geblieben, die ich als gesund und fit einordnen würde. Einmal der jüngste Sohn von GCB, Jean-Marie, der jetzt in Thailand lebt und dann noch ein Franzose, der jetzt in Peru lebt (immer den Früchten hinterher...), dort aber aufgrund der eher eingeschränkten Auswahl keine 100% roh mehr lebt. Auch OK fand ich die beiden anderen Burgerkinder Nathalie und Alex. Die waren auch gut drauf, aber waren eben schon etwas älter.

Dann gibt es noch eine Reihe von ehemaligen "Instinctos", die aber wie ich auf eine omnivore Rohkost umgestiegen sind und ihren eigenen Weg fanden, die ich als gesund und fit einschätzen würde, auch noch im Alter ...

Tja... und der Rest sind die Problemfälle.

Und das sind eben ne ganze Menge. Zu dünn, atrophierte Muskulatur, zu blass, dazu dann die bekannten Zahnprobleme, Blähbauch, Proteinmangel, Kalziummangel, B12-Mangel... die Liste ist lang. Oder die Mädels auf Montramé damals, die waren wiederum zu dick! Die haben dann ja ... das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen...DIÄTEN gemacht, hatten also die gleichen Probleme wie gleichaltrige Mädchen.

Also muss doch da IRGENDWO ein Fehler sein, sonst würden die Menschen ja nicht solche Probleme haben.

Klar, einerseits gibt es da immer auch seelische Befindlichkeiten, die sich oft auch in einer Unausgewogenheit beim Essen äussern. Mangel an Liebe, Zuneigung, Vertrauen in der Kindheit -> Ausdruck auf der Ebene der Ernährung. Das spielt sicherlich bei vielen eine Rolle.

Aber wie kann es sein, dass Burger einfach sagt, dass Instincto im Grunde das Optimale ist, wenn man es denn richtig mache und alle Probleme sind immer individueller Natur. Und wer keinen Kurs gemacht hat, der könne eh nur Scheitern, weil er garnicht wisse, wie sich der Instinkt überhaupt äussert. Das ist auch ein bisschen sich abputzen und die Schuld immer bei den anderen suchen.

Also ich war selber einige Male über Silvester auf Montramé und habe da die Instinkto unter Anleitung praktiziert. Also Mittags die ganzen Gemüse und Früchte durchgerochen und ausgewählt, Abends die Proteine. Das funktioniert schon super. Aber für diese Tafel wurden eben manche Produkte über 10.000km rangeflogen, während man in der Natur diese Auswahl so nie hat, oder zumindest nicht immer. Gleichzeitig erscheinen mir die süßen Früchte so verführerisch, dass manche Menschen enorme Anstrengungen und Risiken auf ich nehmen, um diese Früchte immer zur Verfügung zu haben oder gar in die Länder auszuwandern, wo es diese Früchte gibt.

Niemand wandert nach Island aus, weil es da super Heilbutt gibt, oder nach Schweden, weil man dort oben noch erstklassiges Wildschwein und Elchfleisch bekommt, die Menschen wollen diese Früchte essen. Sie wandern (oder reisen) nämlich auch nicht nach Südafrika aus, oder nach Brasilien, sondern wenn schon, nach Thailand oder andere Orte der Welt, wo es Durian und andere Tropenfrüchte gibt. Ich kenne nur einen, jetzt ehemaligen Rohie, der hat den rauen Wind der Kochkostgesellschaft auch nicht gut verkraftet nach Montramé, dem es im Norden gefällt. Kurioserweise will auch niemand nach Tanzania, dort wo die Wiege der Menschheit steht und die kleinen Beeren und Knollen essen, die man, wenn wir genetische Anpassung ernst nehmen, wirkliche Urnahrung sind. Und niemand will in den Kongo, um dort im Dschungel bei den Bonobos die Früchte zu finden, die nun wirklich als das angesehen werden können, was man Urnahrung nennt. Ein Freund von mir war dort... Ergebnis: Malaria. Dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen.

Hier sollte man schon das erste Mal aufhorchen und sich fragen, wie es sein kann, dass die Einheimischen dort mit der Malaria einigermaßen klar kommen, der "weiße Mann" aber echt dem Tod in die Augen blickt, wenn wir doch an dieses Habitat genetisch angepasst sind?

Oder stammen wir aus Südostasien?

Die Genetik sagt eindeutig: nein.

Also geht es im Grunde nur um den Konsum nahrhafter Früchte. Und diese Früchte wollen sie, trotz schon verfärbter Zähne, trotz Karies, trotz mangelhafter Muskulatur (ich habe einen Rohkostfreund, auch eher so Instincto, der isst 2-3kg Früchte pro Tag, der sieht aus wie aus dem KZ-Buchenwald, und das nach 25 Jahren Rohkost) ... 

Was ist da los? Sind wir wirklich an das Leben in den Tropen angepasst? Sind wir überwiegende Frugivoren, die nun bei erster Gelegenheit zurück ins Paradies gehen? Oder sind das einfach Mängel, die man meint, nur so in den Griff zu bekommen? Hat der Derek Nance und andere eher karnivor lebende Rohköstler ebenfalls das Bestreben, in die Tropen zu gehen? Habe ich das? Ist diese Angst vor dem Winter, vor der Kälte normal? Oder ist das eine Art Reaktion auf einen Fehler in der Ernährung? Will man weg, weil man sich einfach falsch ernährt? Will man in den ewigen Sommer, weil man sich permanent "sommerlich" ernährt?

Und was genau ist eigentlich "genetische Anpassung"?

Im Grunde müssen wir wirklich mal den Stammbaum des Menschen anschauen und Schritt für Schritt schauen, was da wo passierte, um zu verstehen, wer wir sind und was uns hergebracht hat und wo unsere Stärken und Schwächen liegen.

Am Besten, der Einfachheit halber, machen wir das mal bis zum Neolithikum. Bevor man also sesshaft wurde. Schauen wir mal, wie der Mensch zum Menschen wurde und wie er so lebte, bevor er, aus welchen Gründen auch immer, sesshaft wurde.

Und wie immer bei solchen Sachen, schauen wir einfach nal auf die Wikipedia.

1. Die Ursprünge.

1985 (wurde) aufgrund von DNA-Analysen eine Studie veröffentlicht, der zufolge in der Kreidezeit vor rund 90 Millionen Jahren aus den Euarchontoglires jene Stammlinien hervorgingen, die einerseits unter anderem zu den heutigen Mäusen, andererseits zu den Primaten führten.[10] 2009 wurde diese Datierung bestätigt und für die Aufspaltung eine Zeitspanne von 80 bis 116 Millionen Jahre angegeben.[11] Aufgrund von Fossilienfunden gilt hingegen ein Zeitpunkt vor rund 56 Millionen Jahren – im Paläozän – als am ehesten wahrscheinlich.[11]

Das, was wir Instinkte und genetische Anpassung nennen, ist im Grunde immer eine Reaktion auf jeweilige Umweltbedingungen. Das zeigt sich einmal in einem entsprechenden Ernährungsinstinkt, der es dem Organismus eben erlaubt, über den Geruchsinn aus seiner Umwelt das aufzunehmen, was der Organismus zum Überleben und zur erfolgreichen Reproduktion benötigt, als auch, neue Nischen zu besetzen, die wiederum das Überleben ermöglichen.

Irgendwo vor 56 Millionen Jahren lebten also unsere tierischen Vorfahren und fraßen was? Keiner weiß es...irgendwas Rohes zumindest! lol

Für den Zeitpunkt der Aufspaltung der Altweltaffen in die Menschenartigen und die Meerkatzenverwandten (hierzu gehören Meerkatzen, Paviane und Makaken) wurden per DNA-Analyse rund 23 Millionen Jahre vor heute, am Beginn des Miozäns, berechnet.[13] Die Menschenartigen trennten sich dieser Datierung zufolge vor rund 15 Millionen Jahren in die Menschenaffen und die Gibbons auf. Für den Zeitpunkt der Aufspaltung der Menschenaffen in die asiatischen Arten (die Vorfahren der Orang-Utans) und in die afrikanischen Arten wurden 11 Millionen Jahre errechnet, für die Abtrennung der Gorillas von den Schimpansen rund 6,5 Millionen Jahre und für die Abtrennung der Schimpansen von den Hominini schließlich 5,2 ± 1,1 Millionen Jahre.

Man kann also annehmen, dass unsere Vorfahren vor ca. 23 Millionen Jahre zu "Menschenaffen" wurden. Wahrscheinlich lebten sie wie die heutigen Menschenaffen in den Regenwäldern der Erde und dort überwiegend von Früchten, Blättern, Blüten, Insekten, kleinen Säugetieren, Eiern. Also so, wie die Menschenaffen noch heute leben.

Aber auch das ist Spekulation. Wenn auch eine gut begründete. Was sollen sie sonst gefressen haben?

2. Von der Überfamilie der "Hominoidae" (Menschenartige) zu den "Hominini" (Tribus der Familie Hominoidae).

„Die Wiege der Hominoidea“ – der Überfamilie der Menschenartigen – „liegt im frühen Miozän Ostafrikas“,[21] das heißt in der Zeit vor 23 bis 16 Millionen Jahren.[15] Ihre frühmiozänen Formen werden als archaische oder Stamm-Hominoidea bezeichnet; ihre verwandtschaftlichen Beziehungen untereinander und zu späteren Arten sind wegen der geringen Zahl bekannter Fossilien umstritten. Ferner weist keine der bisher bekannten Arten von miozänen Menschenartigen die für Menschenaffen typischen körperlichen Merkmale des Fortbewegungsapparats auf, „die sich offenbar erst mit zunehmender terrestrischer Lebensweise pliozäner Hominoidea herausgebildet haben“,[22] das heißt vor rund 5 Millionen Jahren.

Bis vor 5 Millionen Jahren saßen "wir" also sprichwörtlich auf den Bäumen des tropischen Regenwaldes Ostafrikas. Und dort haben sich unsere Vorfahren eben an das genetisch angepasst, was es da gab. Früchte, Blätter, Insekten...Das gab es also Millionen von Jahre als Nahrung.

Von einem Teil der Fachautoren wird heute angenommen, dass die Menschenaffen aus der in dieser Epoche existierenden Überfamilie der Proconsulartigen (Proconsuloidea) hervorgegangen sein könnten, für die Proconsul Namensgeber war[23] und die den paläontologischen Befunden zufolge „ein außergewöhnlich formenreiches Taxon [war], das ausschließlich in tropischen Wäldern Afrikas und der Arabischen Halbinsel vorkam“.[15] Andere Fachautoren halten eine Schwestergruppe der Proconsulartigen für wahrscheinlicher oder verzichten völlig auf Spekulationen: „Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist jedoch keines der bekannten miozänen Hominoidea-Taxa in die direkte gemeinsame Vorfahrenschaft von afrikanischen Menschenaffen und der Stammlinie Hominini zu stellen.“

Man vermutet also die tropische Regenwälder Afrikas und der arabischen Halbinsel als das "Ur-Habitat", in dem sich unsere direkten Vorfahren aus den Proconsulartigen entwickelten, aber man ist sich eben nicht sicher, weil, hier gehts ja im Grunde um die Interpretation von Fossilien und da fehlen eben immer wieder wirkliche Zusammenhänge.

Wo man sich aber anscheinend sicher ist, ist dass wir aus den Tropen Afrikas stammen.

Die Welt war aber auch damals immer im Wandel und auch das Klima änderte sich:

Vor 17 bis 14 Millionen Jahren wurde das Klima in Afrika trockener, zugleich kam es im Jahresverlauf zu stärkeren Temperaturschwankungen. Diese Änderungen der ökologischen Gegebenheiten verringerte dem heutigen Forschungsstand zufolge die Proconsulartigen-Vielfalt; zugleich entwickelten sich frühe Verwandte der Meerkatzenverwandten und der Menschenartigen (beispielsweise Kenyapithecus wickeri, Equatorius africanus und Nacholapithecus) zu den vorherrschenden Gattungen. Nachweisbar ist bei den Fossilien aus dieser Epoche, dass Anpassungen an eine härtere Nahrung entwickelt wurden: z. B. kräftige Kiefer sowie dicke Zahnschmelz-Schichten auf den Backenzähnen[25] und dass vor 16 bis 15 Millionen Jahren erstmals auch Gebiete außerhalb Afrikas – weite Teile Eurasiens – von diesen Arten besiedelt wurden.

So sieht genetische Anpassung aus!

Das Klima änderte sich, die Umwelt auch, viele Proconsul-Arten starben aus, andere Arten passten sich dem an, indem sie härtere Nahrung verdauen konnten und es wurden auch erstmals Gebiete ausserhalb Afrikas besiedelt.

Vor rund 16 Millionen Jahren, um die Grenze vom frühen zum mittleren Miozän, trennte sich in Asien die Verwandtschaftsgruppe der Orang-Utans von jener der anderen Menschenaffenarten;

Irgendwo in Asien dann trennten sich die Wege. Ein Teil der Population des Vorgängers des Menschen trennte sich ab und entwickelte sich dann langsam zum Orang-Utan. Der andere Teil entwickelte sich langsam zu der Familie, die auch die Gattungen "Pan" (Bonobo, Schimpanse) und "Homo", also Mensch, beinhaltet.

Vor 13 bis 9 Millionen Jahren nahm die Zahl der Menschenartigen-Arten in Europa zu, unter anderem sind aus dieser Epoche neben den beiden in Spanien entdeckten Funden von Pierolapithecus und Anoiapithecus mindestens vier Dryopithecus-Arten bekannt.[27] Eine vergleichbare Entwicklung vollzog sich in Asien in jenem Formenkreis, dessen einzige Überlebenden die Orang-Utans sind.

Das heisst nichts anderes, dass es mal eine Zeit gab, in der es mehr Arten gab, die man zu den "Menschenartigen" zählt. Diese Arten haben sich bis nach Europa ausgebreitet. Und auch in Asien gab es diese mannigfaltige Entwicklung der "Menschenaffenartigen", die aber nach und nach ausstarben und nur wenige Arten, in Asien die Orang-Utans, überlebten bis heute.

Vor 9,6 Millionen Jahren führte die sogenannte Vallesium-Krise zu erheblichen Veränderungen der Ökosysteme in Europa:[28] Von der spanischen Mittelmeerregion ausgehend verschwanden in West- und Mitteleuropa die subtropischen, immergrünen Wälder infolge allmählicher Abkühlung; an ihrer Stelle folgten laubabwerfende Bäume und in einigen südlichen Regionen Steppen. Diese Klimaveränderung hatte auch einen tiefgreifenden Wandel in der Tierwelt zur Folge – die meisten europäischen Arten der Menschenartigen dieser Epoche starben aus; einzig Oreopithecus überlebte bis vor ungefähr 7 oder sogar 6 Millionen Jahren auf einer Insel in der Region von Sardinien/Korsika. Ferner wurden auf Kreta 5,7 Millionen Jahre alte fossile Fußspuren als Hinweise auf eine dort heimische Menschenaffenart interpretiert,[29] bei der es sich wegen der nach vorn gerichteten Zehenstellung mit großem Zeh und Ballen nicht um Oreopithecus handeln kann (Koordinaten der Fundstelle: 35° 30′ 55,1″ N, 23° 37′ 29,2″ O). Die etwa 50 Fußabdrücke werden einem Homininen zugeordnet.[29][30][31][32] Als bislang ältester Vertreter der Hominini erscheint nach einer 2017 durchgeführten Zahnwurzelanalyse der Graecopithecus freybergi, dessen Überreste (ein Unterkiefer und ein Zahn) bei Athen und in Bulgarien gefunden und auf 7,2 Millionen Jahre datiert wurden.

Also halten wir fest: man weiß nur, dass die Vorfahren der Menschen auf den Bäumen lebten, erst in Afrika, dann auch in Asien und Europa, dass dann das Klima sich veränderte und viele Arten der "Menschenartigen" ausstarben. Nur in Asien überlebten die Arten, aus denen dann die Orang-Utans wurden....

Vor 8 bis 7 Millionen Jahren bewirkte zudem die Anhebung des Tibetischen Hochlands eine Steigerung der Dauer und Stärke des Monsuns in Asien. Die Folge war – auch in Europa – eine Verringerung der Niederschlagshäufigkeit und -dauer, nachweisbar unter anderem durch eine Ausbreitung von den C4-Gräsern. Diese Klimaveränderungen führten allmählich zum völligen Aussterben der Menschenartigen in Europa[33] und zu einem Rückgang der Artenvielfalt in Asien, von dem letztlich nur die Orang-Utans und die Gibbons verschont blieben.

... in Europa starben die aus.

In Afrika ging es aber weiter und dort gab es mehere Arten, wo man vermutet, dass sich daraus schlussendlich die Menschen entwickelten:

Betroffen von der Vallesium-Krise war vor 9,6 Millionen Jahren auch der Norden und Osten Afrikas.[34][35] Allerdings sind aus diesen Regionen bisher nur wenige Funde bekannt, die in die Zeit von vor 13 bis 7 Millionen Jahren datiert wurden. Dies hatte zeitweise zu der Vermutung geführt, dass die Menschenaffen sich in Asien entwickelt hatten und nach Afrika zurückgewandert waren.[36]

Ich glaube, Burger hat diese Theorie mal erwähnt, um zu zeigen, wieso wir alle Durian so mögen und lieber in Thailand Urlaub machen, als in Tanzania. :-)

Tatsächlich waren jedoch die schlechteren Voraussetzungen für das Entstehen von Fossilien – das feuchtere Klima – eine der Hauptursachen für die geringe Anzahl an afrikanischen Funden. Mit dem 2007 erstbeschriebenen, knapp 10 Millionen Jahre alten Nakalipithecus nakayamai aus Kenia,[37] dem schon länger aus Kenia bekannten, etwas älteren Samburupithecus kiptalami sowie dem in Äthiopien geborgenen, ebenfalls etwas älteren Chororapithecus kann inzwischen jedoch belegt werden, dass auch Afrika im mittleren und späten Miozän von einer Vielzahl von Menschenartigen-Arten bevölkert war. Im späten Miozän – vor 8 bis 6 Millionen Jahren – trennten sich in Afrika auch die Entwicklungslinien der Gorillas und der Schimpansen von jener der Hominini,[15] wobei vermutet wird, dass der letzte gemeinsame Vorfahre von Schimpansen und Hominini ungefähr die Körpermaße der heute lebenden Schimpansen hatte.

Im Grunde kann man jetzt mal festhalten: bis vor 6 - 8 Millionen Jahren lebten die Individuen, die ihre Gene immer weitergaben, irgendwo in Afrika und dort eben in den jeweiligen tropischen Regenwäldern.

Es gab einen Ursprung in Afrika, diese Arten haben sich aber bis nach Europa und Asien ausgebreitet, dann wurde es kälter und trockener und viele asiatische und die ganzen europäischen Arten starben aus, weil sich auch der Regenwald zurückzog.

In Afrika ging es aber weiter und dort trennten sich eben vor 6 - 8 Millionen Jahren die Entwicklungslinien.

Offenbar gab es aber keine geradlinige Entwicklung:

Eine im Sommer 2006 in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Genanalyse[39] des Broad Institute, eines gemeinsamen Instituts des Massachusetts Institute of Technology und der Harvard University, wurde dahingehend interpretiert, dass der Entwicklungsgang der frühesten Hominini ungewöhnlicher verlief, als zumeist angenommen wird. In dieser Studie waren 20 Millionen Basenpaare von menschlicher DNA sowie von Schimpansen- und Gorilla-DNA mit Hilfe der molekularen Uhr miteinander verglichen worden. Laut Studie separierte sich eine frühe Menschenaffenart bereits vor ca. 10 Millionen Jahren von den Vorfahren der Hominini. Diese beiden Populationen vereinigten sich jedoch einige Jahrtausende später wieder und bildeten eine Mischpopulation, in der es zu Kreuzungen kam.

Den Interpretationen der Forscher zufolge gab es über vier Millionen Jahre hinweg eine Abfolge von Kreuzungen und sich auseinander entwickelnden Gruppen, bis eine letztmalige, dauerhafte Trennung der Schimpansenvorfahren und der Hominini vor ca. 6,3 bis 5,4 Millionen Jahren erfolgte. Dieser letzte Genaustausch sei durch das durchgängig sehr geringe Alter der X-Chromosomen belegt, die sich erst zu diesem späten Zeitpunkt in der für Menschen charakteristischen Form herausbildeten und den X-Chromosomen des Schimpansen sehr ähnelten. Dieses Szenario blieb allerdings nicht unwidersprochen.

Fassen wir zusammen: Es gab damals in Afrika einige Arten, die sich immer wieder aufspalteten, dann wieder vermischten und in den Bäumen der tropischen Regenwälder lebten.

Vor ca. 5 Millionen Jahren sind wir dann von den Bäumen runtergestiegen und wurden zunehmend "terrestrisch".

3. Der Tribus Hominini

Als Hominini (Mensch plus Vorfahren) wird eine Tribus der Familie der Menschenaffen (Hominidae) bezeichnet. Diese Tribus umfasst die Arten der Gattung Homo einschließlich des heute lebenden Menschen (Homo sapiens) sowie die ausgestorbenen Vorfahren dieser Gattung, nicht jedoch die gemeinsamen Vorfahren von Schimpansen und Homo.[1] Die einzige nicht ausgestorbene Art der Hominini ist der Mensch.

Das ist dann auch der Beginn der eigentlichen "Menschwerdung". 

Weiter dann in Teil 2.

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