
Rise of the dark Side...
10.10.2019 19:13Derzeit gehts ja in Deutschland so richtig ab. In Halle, keine 40km weg, hat gestern ein Verrückter rumgeballert und zwei Menschen umgebracht, in Limburg rast ein anderer in Autos und es gab noch einige Vorfälle. Natürlich wieder je nach Gebrauchsanweisung unterschiedlich bewertet, einmal psychisch gestörte Menschen, einmal hasserfüllter Rechter (ist das nicht auch im Grunde psychische Labilität?)
Und jetzt wird regelrecht mobil gemacht im "Kampf gegen Rechts". Berühmte Autoren schreien auf Facebook und auf Telepolis, man müsse den Hass bekämpfen. Hm... na ja, aber wollten wir nicht auch mal den Terror bekämpfen? Die Drogen? Die Kriminalität? Und? Terror jetzt besiegt? Drogen unnötig? Kriminalität beendet? Oder alles schlimmer als je zuvor?
Man sieht da, wie die, die sich selber als gut und auf der richtigen Seite wähnen, garnicht mitkriegen, wie sie selber hetzen.
Man kann Hass nicht bekämpfen. Unmöglich. Man kann ihn verstehen. Man kann fragen, was ist es, wieso du hasst? Was hat dich so verletzt, so wütend und zornig gemacht, dass du nun so fühlst?
Hass ist ja eigentlich Liebe in verzerrter Form, als verzerrte Schwingung.
Und Wilhelm Reich hat ja rausgefunden, dass jedem Hass, jeder Wut und jedem Zorn ein Liebesimpuls zugrunde liegt, der scheitert. Der quasi im Außen kalt geduscht wird, zumeist im Kindesalter. Und dass dann eine innere Schicht entsteht, in der die Lebensenergie gegen diese Impulse gerichtet werden muss, um diese Hassimpulse zu unterdrücken. Darüber dann die dritte Schicht. Das ist die Fassade, das gut bürgerliche Gesicht.
www.w-reich.de/bilder/chavis23.jpg
Und jetzt will man quasi den Hass bekämpfen. Und es passiert nichts anderes, als dass nun der eigene Hass an die Oberfläche kommt und auf die projiziert wird, die man als Feindbild ausgemacht hat. Die Rechten, Greta, die AfD, Extinct Rebellion, Trump. Dort lokalisiert man den Hass, den man ja selber spürt! Denen unterstellt man den gleichen Hass, den man selber fühlt!
Aber da will man ihn nun bekämpfen.
Das ist so ein absoluter Unsinn, wäre es Medizin, man müsste es reinste Quacksalberei nennen.
Man kann sicherlich einen Menschen aus den Verkehr ziehen, der aus Hass Verbrechen begeht, aber die Frage ist doch: wieso hasst er? Was ist mit ihm passiert und was ist das für eine Gesellschaft, die anscheinend nun Hass quasi in Serie fabriziert?
Also wenn man sich die Entwicklung anschaut, die Artikel mal liest, die Kommentare, die selbstgerechten Aufrufe, dann kann man nur ganz laut Rufen: Hans Joachim, wir brauchen Dich!!!
Keiner hat das, was derzeit passiert, so tief analysiert wie Hans Joachim Maaz. Und hat Lösungen angeboten.
Und jetzt sind wir wirklich im Zustand des blanken Hasses angelangt. Aber auf allen Seiten. Und da merkt man: wir sind eine kaputte, kranke und gekränkte Gesellschaft, die verletzte, gekränkte und traumatisierte Menschen in Serie produziert. Das ist quasi wie ein defektes Band bei Volkswagen, wo ein paar Teile verkehrt eingebaut werden und das merkt keiner und es läuft und läuft und läuft und irgendwann sind alle Autos kaputt und funktionieren nur noch eingeschränkt.
Da sind wir angelangt.
Und jetzt wird mobil gemacht im Kampf gegen Rechts. Da hat man nun das Böse verortet.
Erstaunlicherweise wird selber voller Hass in den Kampf gezogen.
Danisch schrieb gestern:
Dammbruch
Meine Einschätzung ist, dass jetzt ein Dammbruch stattfindet und mit moralischem Furor die Repressalien jetzt so richtig losgehen.
Mir kam Folgendes in den Sinn:
Star Wars biete fantastische Symboliken: die "Guten" ziehen nun in den Krieg gegen die Separatisten. Selber voller Hass und Destruktion. Die Separatisten, die sich aus der Republik verabschiedet haben. Also eine zutiefst gespaltene Gesellschaft und sich feindselig gegenüberstehende Parteien.
Vernunft, Ruhe, Sachlichkeit - vorbei. Jetzt wird mobil gemacht.
Die dunkle Seite, nichts anderes als die Interpretation der zweiten Schicht des traumatisierten Menschen, hat nun die Macht erlangt, bzw. kommt zunehmend an die Macht. Die Jedi, die frei fliessende Lebensenergie, Weisheit, Ruhe, Vernunft, Liebe... sie werden einfach hinweggespült und am Ende aufgezehrt.
Das Scheitern des Ausgleiches, der Demokratie, des Verhandelns sieht man im Video in der Gestalt von Senator Bail Organa. Der sieht: er hat verloren.
Genau das sehen wir zunehmend in der Gesellschaft.
Der Verrückte von Halle wirkt da gerade wie ein massiver Axthieb, der die Spaltung noch weiter vorantreibt.
Wenn wir Pech haben, sehen wir nun das Entstehen eines neuen Imperiums. Also eines autoritären Systems, wie wir es in China schon lange haben.
Und es wird nicht von Rechts kommen.
«Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›.»
Die Rechten sind nicht gut, nicht die Guten, es sind die Separatisten, die eine andere Meinung haben, die eine Wahrheit transportieren, die die Republik nicht sehen will und deshalb kommt es zur Spaltung. Und die wird immer tiefer und immer feindseliger stehen sich die Seiten gegenüber.
Sieht man ja auch in anderen Ländern. England - da gehts um den Brexit und da ist es das Gleiche. Frankreich ist auch gespalten, Italien dito, Deutschland auch immer stärker. Die USA sowieso. Aber auch die muslimische Welt - Sunniten und Schiiten sind oft Todfeinde. Kurden und Türken. Überall sieht man die Spaltung.
In Star Wars ist das alles das Spiel eines Sith Lords. Vielleicht ist das in der unseren Welt auch das Spiel dunkler Mächte. Teile und herrsche. Kann man nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen. Ist auch egal, denn es ist, so hat es ja Reich erkannt, nur möglich wenn diese dunklen Kräfte Anschluss an die jeweilige Destruktivität im Inneren eines jeden Menschen finden. Nur wenn genug Menschen emotional defekt sind, hassen, wütend sind, zornig und empört, nur dann kann man diese Menschen auch für diese Spaltungen benutzen.
REICH entwickelte eine kritische Distanz zum Krieg. 1922 schildert er die Atmosphäre unter den Soldaten:
„ Jeder, der den Krieg mitgemacht hat, weiß, welche Rolle die beiden Attribute verbildeter Genitalität, die anale Zote und das anale Schimpfwort, im Kasino, in der Kaserne, auf dem Exerzierplatz und in der Offiziersmesse spielen, Gespräche über Huren und Koitus bilden fast ausschließlich das Thema der Unterhaltungen Reich fiel auf, dass diejenigen, welche starke heterosexuelle Bindungen oder vollwertige Sublimierungen aufwiesen, den Krieg ablehnten; dagegen waren diejenigen die brutalsten Draufgänger, die das Weib als Klosett betrachteten...Auch der sadistische Psychopath und der dissoziale Charakter bewährten sich gut im Sinne der Kriegsideologie...Die Brutalität des Weltkrieges(und vielleicht er selbst) wäre unmöglich gewesen, hätte nicht das Machtbedürfnis einiger weniger Führer den Anschluss an die latente Grausamkeit des Einzelnen gefunden“. ( REICH: Zwei narzißtische Typen. 1922, zit. Nach LASKA 1981, S. 13f.)
Und genau das sehen wir jetzt auch. Ohne diese innere zweite Schicht, die fast jeder Mensch hat, wäre es nicht so leicht möglich, die Gesellschaft zu spalten, und dass Spaltung betrieben wird, dazu braucht man nur in den Mainstreammedien zu lesen und zu schauen.
Was kann man tun?
Man kann nur seinen eigenen Hass erkennen, analysieren und versuchen zu verstehen. Nicht bekämpfen, sondern verstehen. Das ist mühsam, tut richtig weh, man kann da sehr traurig werden, weil man realisiert, dass da etwas verloren ist oder nie verwirklicht wurde. Das kann sehr herausfordernd sein. Nur: dazu gibt es KEINE Alternative.
Das ist der Weg der Heilung. Da gibts keine Abkürzungen, keine Umfahrungen, keine Taxi, das einen bequem irgendwo hinfährt. Das ist es, was getan werden muss. Früher oder später.
Und das kann man auch niemanden abnehmen und das trifft den Rohi genauso, wie den Kochie. Beim Rohi kommts zumeist sogar noch ärger auf die große Bühne, weil das Dämpfende weg fällt.
Im Grunde ist es gerade die Zeit, sich vom eigenen Bösen zu befreien.
In Star Wars sieht man das in zwei Szenen:
www.youtube.com/watch?v=en8bh60K7m8
Hier appeliert Luke, also der erwachte Geist mit frei fließender Lebensenergie, an seinen Vater, sich vom Hass zu befreien, aber man sieht, dass ihm das nicht gelingt. Er steckt noch voll im Körperpanzer. Und wie oft hat man das im Alltag? Wie oft spürt man bei anderen den Hass, die Menschenverachtung, die Wut und möchte helfen und man merkt, sie sind absolut verstrickt in diese Gefühle, wollen nicht loslassen, nicht ergründen, woher es kommt. Aber man spürt, da ist das Gute nur verdeckt. Aber es ist noch nicht so weit.
Und dann wird das Gute selber auf eine harte Probe gestellt. Das Böse, die dunkle Seite, die jeder Mensch auch hat, will immer wieder die frei fließende Lebensenergie für sich nutzen. Die emotionale Pest will sich ausbreiten. Egoismus, Machtstreben, Brutalität. Das findet sich auch in der Natur. Oft sieht man das bei Rang und Revierkämpfe, die blutig sind, wo ein Individuum versucht, ganz hoch zu kommen. Die Natur hat auch eine dunkle, brutale und erschreckende Seite, die auch auch jeder Mensch hat.
In der Evolution gab es dann aber mehr und mehr eine Verschiebung hin zu Kooperation und Liebe (bis hin zur Gruppenliebe = liebevolle Gemeinschaften). Und Strategien, wie man mit dem Bösen umgeht. Aber es ist da und wenn man wie Anakin Skywalker traumatisiert wurde, dann wird aus Liebe eben Hass, dann wird die Dunkle Seite zum alles beherrschenden Aspekt. Vielleicht sogar zur Rettung... besser das als verrückt werden an den Traumatisierungen. So hat sich das ja wahrscheinlich über die ganze Welt ausgebreitet. Selber brutal werden, eine Kriegernatur entwickeln, oder sterben und versklavt werden.
Und man wird eben immer wieder auf die Probe gestellt. Der friedlichste Mensch, der beste Trobriander kann zum Hass und zum Killer gemacht werden, wenn man die richtigen Knöpfe drückt. Das sieht man in dieser Szene.
Und dann wird man selber zum Bösen. Zur emotionalen Pest, wie Reich das nannte. Zum destruktiven Charakter.
Nur die Liebe kann im Endeffekt befreien. Wie Yoda sagte: ruhig, gelassen, passiv.
In der heutigen Zeit ist der Hass noch weit verbreitet. Und zwar oft auch da, wo man ihn nicht vermutet und wo man meint, da sind die Guten. Manchmal im eigenen Inneren.
Aber man kann es im Endeffekt nur selber machen, wie eben im Film dargestellt. Darth Vader befreit sich selber vom Bösen. Er wird zwar vom Leben, von der Macht, an diesen Punkt geführt, führt sich auch selber an diesen Punkt, aber schlussendlich musste er es selber tun und das Böse überwinden.
Im Film werden dann auch die körperliche Auswirkung gezeigt. Er nimmt seine Maske ab und sieht die Welt wieder mit eigenen Augen. Also genau das, was Reich als erster so eindringlich beschrieb, wenn die Spannungen weichen, wenn der Körperpanzer gelockert wird.
Und man sieht auch, dass es nicht ohne Narben und sogar seelischen Verstümmelungen abgeht.
Und genau das ist es, was man heute machen kann: sich selber vom Hass befreien, indem man anfängt, die Gründe dafür verstehen zu wollen, die eigene dunkle Seite erkennen und annehmen, und angesichts von Hass und Verführung Ruhe bewahren, passiv und vernünftig bleiben.
Alles leichter gesagt als getan...
Aber auch da: das ist der Weg der Heilung. Alles andere wird nicht funktionieren, sonst wird man nur selber zur Marionette des Bösen.
Star Wars von George Lucas war nicht umsonst so erfolgreich. Da wurden sehr tiefe Wahrheiten märchenhaft dargestellt.
Kinder lieben Star Wars. Die spüren das...
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BIC: GENODEF 1S 10
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