Rohkosttreffen Frankreich - ein kleiner Erlebnisbericht.

09.08.2021 19:08

So, das war das Rohkosttreffen 2021.

Fazit: Schön war´s! Sogar mit einigen magischen Momenten, aber auch mit einigen Spaltungstendenzen, bzw. mit einigen ungelösten Problemen, die die Energie etwas runtergezogen haben.

Aber fangen wir mal vorne an.

Am 22.07. ging es früh los. Erste Etappe war Gotha, wo ein Freund von mir zustieg.

Wir haben noch seinen Garten und seine Hühner besucht, dann ging es weiter. Nächste Etappe war die Schweiz, wo wir noch jemanden mitnehmen wollten.

Die Fahrt in den Süden verlief im Grunde ziemlich reibungslos. Kurz vor der Grenze waren wir nochmal tanken und sind ohne Maske zum bezahlen rein. Die Kassiererin weinte deswegen ziemlich rum, während der Typ an der Autobahntankstelle vorher recht entspannt war. Da hat man noch einmal die tiefe Angst mitbekommen, die in Teilen der Bevölkerung vorherrscht. Aber erstaunlicherweise nicht vor dieser ominösen Viruserkrankung, die gerade Urlaub zu machen scheint, sondern vor dem Ärger, den sie von ihrem Chef bekommen könnte. Man sieht da mal wieder das ganze Konstrukt, in dem wir leben. Von oben wird der Druck nach unten weitergegeben.

Kurioserweise schien es die Grenzer aber nicht zu interessieren. Es stand nämlich weder auf deutscher, noch auf schweizer Seite irgendwer an der Grenze. Die Grenzhäuschen waren leer, die Rollläden runtergelassen. Niemand da. Nicht mal ein Auto stand da, so dass man annehmen konnte, die sitzen eben drinen.

Erstaunlich!

"Habe ich dir doch gesagt!", meinte mein Kumpel, "Alles eine große Lüge."

Na OK. Tests hatte ich zur Not mit. Man weiß ja nie.

Aber es war an diesem Grenzübergang keine Ausnahme, denn wir haben uns etwas verfahren, waren plötzlich wieder in Deutschland und mussten nochmal über die Grenze. Aber auch da: nichts. Kein Mensch zu sehen.

Hm...

In der Schweiz haben wir dann nettes Rohkostmädel eingesackt und sind Richtung Süden aufgebrochen.

Ich hatte schon vor Wochen so mal den Gedanken, wie ein Schmuggler durch die Berge zu fahren und über einen kleinen Grenzübergang nach Frankreich zu fahren. Wir sind dann auch tatsächlich durch den schweizer Jura gefahren und haben, dank Corona, eine wundervolle Landschaft entdecken dürfen, die wir ansonsten nie gesehen hätten.

Wir haben uns dann einen kleinen Grenzübergang gesucht. Vorher hatte ich noch den Gedanken, mal die Tests rauszusuchen. Aber auch da meinte mein Kumpel trocken: "Du guckst zuviel Fernsehen!"

Und auch da: niemand zu sehen. Weder auf schweizer, noch auf französischer Seite (später erfuhren wir von Freunden auf dem Treffen, die die großen Grenzübergänge benutzt hatten, dass da auch niemand kontrollierte).

Und so waren wir in Frankreich. Und es war schon erstaunlich, dass nicht mal Stichproben gemacht wurden, ja, dass da wirklich niemand zu sehen war, während man den Leuten im TV suggeriert, da würden alle kontrolliert.

Na ja, irgendwann nach vielen Stunden im Auto wurde es dann dunkel und wir haben uns einen Platz zum Schlafen gesucht. Am Ende sind wir auf einem Weinberg im Rhöntal gelandet. Isomatte raus, Schlafsack und so ging der erste Reisetag entspannt zu Ende.

Bei Sonnenaufgang ging es weiter und gegen 10Uhr erreichten wir unser Reiseziel: das Mittelmeer. 

Endlich wieder am Meer, dazu eine sehr gute Auswahl an guten Produkten, einen guten Metzger für gutes Fleisch, einen BioCoop für echt geniales Gemüse und fertig war der Rahmen für einen am Ende doch recht entspannten Sommerurlaub.

Die Leute, bis auf wenige Deutsche, die die weite Anreise auf sich genommen haben, alles Franzosen, waren cool und entspannt und so konnten wir die Zeit unten in Frankreich genießen.

Das Foto täuscht aber! So sonning war es nicht immer. Wir haben schon Witze gemacht, dass wir im kommenden Jahr mal lieber in den Süden fahren, statt nach Kühlungsborn an die Ostsee. Denn anders als sonst war es in diesem Jahr doch recht verregnet und zum Teil auch ziemlich frisch am Meer.

Ich habe mich auch gleich etwas erkältet, aber war kein großes Problem.

Die Einheimischen haben uns dann im Laufe der ersten Woche noch einige richtig coole Plätze gezeigt, wo das Wasser glasklar war und man zwischen den Felsen tauchen konnte. Der Weg dahin war allerdings recht lang, führte uns an Weinbergen und stillen Buchten vorbei und war am Ende auch nicht ganz ungefährlich!

Aber es hatte sich wirklich gelohnt.

Am Ende mussten wir einen Steilhang hinunter.

Der Strand war zum Tauchen einfach perfekt. Glasklares Wasser!

Dort haben wir dann sogar einen riesigen Fischschwarm gesehen, der dort die Algen angeweidet hat. Keine Ahnung, welche Art das genau war, ich tippe auf Meerbrassen, aber es war absolut beeindruckend, mit und in einen Schwarm von hunderten ca. 40cm großen Fischen zu schwimmen... das war ein absolutes Highlight für mich.

Da bin ich immer noch richtig euphorisiert, wenn ich daran denke. Bioenergetisch ergriffen... lol. Fantastisch!

Auf dem Rückweg gab es dann noch reichlich Brombeeren und das Licht war für weitere Fotos perfekt.

Apropos Sport: In der ersten Woche hatte ich noch trainiert und ich musste feststellen, dass ich mit meinen 47 Jahren noch erstaunlich fit bin! lol

Gleich beim ersten Training, ich wollte eigentlich gar nicht so loslegen, aber einige Besucher und Bewohner der dortigen Community trainierten, habe ich 18 Klimmzüge hingelegt.

18! Und zwar die richtigen, nicht die mit den Handflächen nach innen.

Beim nächsten Training waren es nochmal 17.

Damit war ich ganz vorne mit dabei! lol

Dann haben wir noch etwas Kickbox-Sparring gemacht. Ein junger Typ war schon 4 Jahre im Training und der hat nicht schlecht geschaut, was so ein Oldie noch drauf hat. lol

Na ja, es hat zumindest Spaß gemacht. Aber in der zweiten Woche hatte ich dann keine Lust mehr, sondern der Körper wollte sich entspannen und erholen.

Cool war der Obstgarten. Dort konnte ich jeden Morgen eine Stunde unter einem Baum meditieren. Die Kirchenuhr im Ort hat da alle Viertelstunde gebimmelt, so dass man eine gute Orientierung hatte. Nur einmal hatte ich den Schlag verpasst. Und saß am Ende 75 Minuten. Ich dachte, mir fallen die Beine ab. Es hatte aber den Effekt, dass ich danach die 60 Minuten relativ problemlos sitzen konnte.

Meditation ist mittlerweile fester Bestandteil meines Lebens geworden. Und da ich kein Meditationskissen hatte, saß ich entweder auf einer Doppelhubkolbenpumpe zum Aufpumpen von Luftmatrazen, oder am Strand auf einem Stein plus Handtuch.

Das hat schon was, am Strand in der Sonne zu sitzen und zu meditieren.

Irgendwann haben die Kids sogar mitgemacht.

Was haben wir noch alles gemacht?

Eben Sport, Schwimmen, Essen, Schlafen, Meditation, sich unterhalten, Karten spielen, Federball, Tischtennis, ich habe viel Gitarre gespielt, ab und an waren wir einkaufen ... Urlaub eben.

Einmal sind wir auch in den Ort, um uns alles etwas näher anzusehen. Und dann gab es einen riesigen Regenguß, der bis in die Nacht ging. Die meiste Zeit haben wir draußen geschlafen, aber da mussten wir uns was Trockenes suchen.

Unsere Besichtigungstour war dann also recht schnell wieder vorbei!

In der zweiten Woche sind wir mal nach Tautavel gefahren. Ich liebe dieses Tal. Keine Ahnung wieso, aber ich finde es magisch dort. Es gibt da auch einige Feigenbäume, aber heuer ist alles später dran und nur an ganz geschützen Orten waren die ersten frühen Sorten reif. Leider in den Gärten der Dorfbewohner dort in der Nähe.

Ein paar haben wir dennoch gefunden in einem alten Weinberg.

Aber die Natur sorgt immer auch für Ausgleich. Statt Feigen gab es eben viele Brombeeren.

Was gibt es noch zu erwähnen?

Im Grand Frais, einem Frischkostsupermarkt, haben wir gleich zu Beginn zwei vollreife Corossol entdeckt. Willkommensgeschenk des Universums! Danke dafür!!! :-)

Die waren perfekt!

Auf der Rückttour sind wir durchs Zentralmassiv gefahren. Absolut beeindruckende Landschaft. Rau und mit starker Energie. Am Ende ging es durch das Tal der Ardéche. Aber es dauert eben und wir waren am Ende 15 Stunden unterwegs, als wir wieder in der Schweiz waren.

In Loriol sur Drome, wo wir 2020 zu Beginn waren, haben wir Zwischenstation gemacht. Voriges Jahr bei 38°C, heuer bei 19°C.

Ja... und das war das Sommertreffen heuer.

Aber natürlich ist das nur die Oberfläche... es gab natürlich noch einige Themen, die ich in den kommenden Tagen, wenn ich denn Lust habe, mal näher beleuchten möchte.

Abschließend bleibt noch anzumerken, dass auch die Rücktour, diesmal ganz offiziell über die großen Grenzübergänge, ohne Probleme verlief und auf deutscher Seite wieder die Rollläden der Grenzhäuschen runtergelassen waren.

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