
Selbstreflektionen.
19.06.2022 21:29Früher fand ich es mal richtig klasse, wenn es so heiß ist. So richtiges Wüstenwetter. Keine Ahnung, wieso, aber ich habe es immer genossen, wenn es mal so heiß war und der Wind übers Land strich. Vielleicht, weil es aussergewöhnlich war. Vielleicht, weil meine Vorfahren aus der innerasiatischen Steppe stammen, vielleicht, weil es einfach mal nett ist, wenn es mal heiß ist.
Jetzt ist so ein Wetter nur noch Stress. Man rennt den ganzen Tag rum und gießt irgendwas. Und so habe ich das ganze Wochenende im Grunde durchgearbeitet.
Aber das Problem sind natürlich nicht die zwei Tage Hitze, sondern der ganze Frühling war ja schon so trocken.
Aber wieso komme ich damit überhaupt in Resonanz? Wieso ist das ein Thema für mich? Wieso werde ich damit immer wieder konfrontiert?
Der Alexander Wagandt hat mehrfach in seinen Videos betont, dass alles, in was man in Resonanz geht, auch immer etwas mit einem selber zu tun hat.
Die Frage ist also: wo ist die Wüste, die Verwüstung in mir?
Wieso lebe ich nicht da, wo es ausreichend regnet? In den Tropen? In England oder der Bretage? In den Alpen oder wo auch immer genug Wasser vom Himmel fällt?
Wieso hier?
Und wieso wird es ausgerechnet jetzt so extrem?
Oder ist es egal wo man lebt, denn wenn man etwas in sich als Thema hat, würde es auch dort auf die ein oder andere Art und Weise zum Tragen kommen?
Als ich in Costa Rica war, gab es auch dort eine aussergewöhnliche Dürre.
Wenn man sich das alles mal anschaut, dann hat das auch symbolische Bedeutung. Der Frank Stoner hat das mal in irgendeinem Video so auf den Punkt gebracht (Kurzfassung): früher sollen auch die Wüsten grün gewesen sein. Man verehrte die Muttergöttin, das Weibliche. Dann hat man sich aber dem Männlichen zugewandt und es entstanden die Wüsten. Das hat die Europäer wiederum so erschreckt, dass sie ihre Kirchen alle dem Weiblichen weihten.
Notredame - unsere Dame.
Nur ein Beispiel. Damit wollte man dem zuvorkommen.
Und auch der Bernd Senf, basierend auf James DeMeo und schlußendlich Wilhelm Reich, hat das in vielen Videos ausgeführt: Wüsten sind die Zonen mit dem ausgeprägtesten Patrismus, also der Betonung der männlichen Seite.
Mir fehlt also das Weibliche im Leben. Ganz klar.
Gleichzeitig ist diese Beziehung zum Weiblichen bei mir durch die frühkindlichen Traumatisierungen regelrecht verwüstet und zerstört worden, so dass es mir schwer fällt, mich da überhaupt einzulassen.
Alles basiert eben auf der ersten Beziehung überhaupt: Mutter - Kind. Und die wurde bei mir ja nicht nur gestört, die wurde regelrecht verwüstet. Wie gesagt, gleich nach der Geburt weggetragen, dann mit acht Monaten Kita, danach mit eineinviertel Jahren sechs Wochen Isoliertstaion mit vollkommenem Besuchsverbot.
Danach war alles anders.
Da hat man mich im Grunde verwüstet. Da hat man diese grundlegende Beziehung zum Weiblichen ge- und auch zerstört. Also genau das, was typisch für patriachale Strukturen ist, ich verweise hier noch einmal auf DeMeo: www.orgonelab.org/saharasia_de.htm
Mal ehrlich: wenn das zum Massenphänomen wird, ist es dann ein Wunder, wenn sich die Wüsten ausbreiten?
Und noch etwas ist mir aufgefallen: ich bekomme regelmäßig im Sommer einen tiefen Blues. Passiert mir jedes Jahr. Und immer, wenn ich irgendwie mit erhebender und göttlicher Weiblichkeit konfrontiert werde.
Ist mir jetzt kürzlich wieder passiert.
Dann wird da eine Wunde angerührt. Dann kommt da etwas in Bewegung, was ansonsten eher verborgen in der Seele schlummert. Aber einmal im Jahr kommt es hoch. Und immer dann, wenn das Leben wieder erblüht, wenn es Sommer ist, man zu Partys geht, zur Disco, an den Strand, wenn man mit dem Zauber des Lebens konfrontiert wird, dann, genau dann kommt es hoch. Dann kriege ich den Blues. Wenn man merkt: Shit! Ich bin ja eigentlich vollkommen alleine hier und gehe alleine durchs Leben. Muss alles alleine irgendwie meistern.
Also im Grunde genau das, was mir im Krankenhaus passierte: Shit! Du bist hier ganz alleine, musst das ganz alleine durchstehen, wirst hier drangsaliert und gequält, das Liebevolle und Weibliche ist weg.
Du bist hier in der Hölle gelandet. Verlassen, todkrank, von Fremden umringt, die dir Spritzen in die Beine hauen.
Wo ist das Weibliche hin?
Dann wird das angerührt, was ansonsten verborgen ist.
Der Maaz hat das ja im letzten Interview auch betreffs Corona angesprochen: Bei vielen wird da etwas viel Tieferes aufgewühlt und kommt an die Oberfläche. Das war bei mir ja auch so. Und es konnte viel aufgearbeitet werden.
Aber der Sommerblues ist nicht weg. Den hatte ich zuletzt wieder. Wie immer ausgelöst durch die Konfrontation mit dem für mich bezaubernden Weiblichen.
Zack! Schon kommt das an die Oberfläche. Du bist ganz alleine hier. Musst dich durchs Leben kämpfen, kämpfst hier gegen die Wüstenbildung, also im Grunde ums Überleben, irgendwelche Arschgeigen gehen dir bis in die Nacht mit dem Freischneider auf den Sack, quälen und drangsalieren dich also ... und alles, was man wirklich möchte, ist nette Gesellschaft und Liebe. Etwas erfüllendes, was über das normale Leben hinausgeht. Was man eben nur bei einem anderen Menschen findet. Einem Seelenverwandten, einer Göttin, etwas energetisch passendes.
Und geht es nicht Millionen so wie mir?
Selbst Menschen in Beziehungen?
Depressionen sind ja auf dem Vormarsch. Wobei ich es bei mir nicht als Depression sehe, eher als Blues. Ich kenne es ja, so wie es kommt, so geht es wieder.
Aber dadurch, dass es bei so vielen gleich am Anfang gestört, zerstört oder gar verwüstet wird, sind Depressionen eben weit verbreitet.
Es fehlt diese energetische Erfüllung und man bekommt sie nicht, weil da etwas schon am Anfang vieles schief gelaufen ist.
Die erste Beziehung ist eben die Mutter-Kind Beziehung und die darf nicht gestört werden. Die ist die Basis für alles weitere. Und wenn die verwüstet wird, wie bei einer ganzen Generation damals, dann brauchen wir uns über die Wüstenbildung nicht wundern.
Diese erste Beziehung ist im Idealfall energetisch sättigend, verständnisvoll, tragend, liebevoll, berührend, beschützend, nährend, vertrauensvoll.
Frei von allen destruktiven Impulsen, sondern zu 100% konstruktiv.
Aber wenn man sich mal anschaut, welche narzisstischen Probleme wir heute haben, dann weiß man, was da schief gelaufen ist. Das ist ein Massenphänomen.
Eine Ex-Freundin sagte mal noch vor der Rohkost zu mir: Du suchst das Aussergewöhnliche.
Und das stimmt.
Mein Leben ist also in dieser Hinsicht unausgewogen, unerfüllt. Eben weil mir seit Kindesbeinen diese Qualität im Leben fehlt (Und wenn ich sie mal hatte, so wurde ich doch wieder davon getrennt. Oder wirkte selber desturktiv). Und das wird mir eben ab und an schmerzvoll bewusst.
Und wie bei der Ernährung habe ich auch da eben diesen Anspruch: Qualität vor Quantität. Keine 0815-Zweckgemeinschaft.
Tatsächlich habe ich diese Qualität nur bei zwei oder drei Menschen bisher gefunden. Dieses Gefühl von bedingungsloser Liebe. So wie du bist, bist du Ok und je mehr du du selbst, desto besser.
Auch sowas: man soll alle bedingungslos lieben, aber meine Erfahrung ist, dass es dann kommt, wenn es sein soll. Das kann man nicht erzwingen. Und wenn es da ist, kommt alles weitere von ganz alleine.
Und die letzten Tage ist es mir eben schwermütig durch die Seele gewabert: Du musst hier alles alleine durchstehen, kämpfst mit der Gießkanne und dem Gartenschlauch ums Überleben, die Aussichten sind weiterhin katastrophal, das Nährende, das Lebensspendende bleibt auch in Zukunft im Mangel, statt dessen wieder heiß und trocken und man droht sogar mit Einschränkungen beim Wasser, also weiterhin Stress, Überlebenskampf, Mangel, Verhärtung.
Und dann sieht man noch das, was man nicht hat, aber statt dieses Kampfes, dieser Hölle, haben sollte: eine Beziehung zum Weiblichen von höchster Qualität. Erfüllend, nährend, seelenverwandt, harmonisch auf der selben Ebene schwingend.
Ein Dschungel voller Leben, voller Blüten, Pflanzen, Früchten und Tiere, statt Wüste.
Ein Schlaraffenland, statt einer Steinöde.
Ein Paradies, statt einer Hölle ohne Wasser.
Ich frage mich sogar ernsthaft, ob nicht schon Hagelschauer, Wirbelstürme und andere destruktive Wettererscheinungen Zeichen einer gestörten Natur sind. Einer gestörten Beziehung zur Natur und zum Weiblichen. Ob es ursprünglich nicht so war, dass das Leben das Leben harmonisch erhalten und genährt hat, statt periodisch destruktiv auftretender Erscheinungen wie eben Muren, Hagel, Tornados, heftige Stürme, die alles umreißen.
Vielleicht sind das schon erste Störungen, die es so ursprünglich gar nicht gab... und jetzt eben zusätzlich Hitze, Trockenheit, Deserfikation.
Und das alles eben auch in den Menschen.
Wie auch immer, aber wenn da unaufgeräumte Sachen in der Seele wirken, die in einer gestörten Beziehung zum Weiblichen ihren Ursprung haben, so wirkt das eben auch im Leben destruktiv, bis es angeschaut und losgelassen werden kann.
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So, der Blues ist weg.
Manchmal muss man sich den Scheiß einfach auch mal von der Seele reden, schreiben, singen oder wie auch immer rauslassen.
Der Scheiß ist eben so, wie er ist und der bedingungslose Romantiker in mir, die gesunde Seite, verzagt da keine Sekunde.
Oh, es donnert! Regnet wohl doch noch!
Alles kommt schlussendlich in die Heilung.
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