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So viel zum Thema Hausaufgaben
03.07.2016 17:14Hier mal noch ein interessanter Artikel zum Thema Hausaufgaben. mymonk.de/hausaufgaben-alarm/
Dass die eigentlich nichts bringen ausser Ärger, Stress und ein schlechtes Gewissen, weiß ich ja schon lange, aber anscheinend hat man das auch wissenschaftlich untersucht.
Ich bin ja gegen diese Quälerei, auch weil ich es als unerträglich empfunden habe, nach 6 oder gar 8 Schulstunden auch noch nachmittags den Scheiß zu machen. Deswegen bin ich raus und habe Fussball gespielt. Auf dem Fussballplatz habe ich alle "social skills" gelernt, die man im Leben braucht. Und darüber hinaus noch einige Weisheiten.
Mal gewinnt man, mal verliert man. Aber Gewinnen ist schöner.
Wenn man sich richtig anstrengt, hat man mehr Erfolg und noch mehr hat man, wenn man spielt, statt zu krampfen.
Spielen macht Spaß. Und wenn man Spaß hat, wird man glücklich.
Es braucht gute Mitspieler. Man kann nicht alleine Spaß haben.
Mitmachen! Mitdenken! Mitspielen!
Und hier noch ein schönes Poster zum Thema, was ich auf Facebook fand:
Ich bin jetzt an einen Punkt angelangt, wo ich mir bei vielen Sachen immer öfters die Frage stelle: brauchen wir das noch?
Und was wir eigentlich überhaupt nicht mehr brauchen, sind angepasste Systemlinge. Wir brauchen keinen Kinder und Jugendliche mehr, die ins System gequetscht werden. Wir haben genug davon!! Hunderttausende!!! Millionen alleine in Deutschland. Das reicht doch. Wir brauchen auch keine kochenden Menschen mehr, es gibt 7,5 Milliarden davon! Die Erde ist bis zum Stehkragen voll mit Menschen, die sich durch Hitze veränderte Nahrungsmittel zuführen. Wieviele sollen es denn noch werden??? 10 Milliarden? Wir brauchen auch keine Systemlehrer und System-Unis mehr. Die gibt es genug.
Was wir brauchen: wir brauchen mehr kreative Kinder, die AUS SICH SELBST HERAUS kreativ werden, die aus sich selbst heraus neugierig sind und die aus sich selbst heraus Fragen stellen. Die man nicht erzoeht, sondern begleitet und fördert. Und auch Kinder, die nicht mehr mit dem unsäglichen Dreck vergiftet werden, den man so in den Kaufhallen und Supermärkten zu kaufen bekommt, und den sie von den Omas und Tanten und Onkels zugesteckt bekommen, sondern die wieder einen direkten Zugang zur Natur finden.
Die alten Dakota-Indianer waren weise. Sie wussten, dass das Herz eines Menschen, der sich der Natur entfremdet, hart wird. Sie wussten, dass mangelnde Ehrfurcht vor allem Lebendigen und allem, was in der Natur wächst, bald auch die Ehrfurcht vor dem Menschen absterben lässt. Deshalb war der Einfluss der Natur, die den jungen Menschen feinfühlig machte, ein wichtiger Bestandteil ihrer Erziehung. – Luther Standing Bear
Bald feiert ja meine Nichte Einschulung. Ich erinnere mich noch ein meine. Alle meine Verwandten saßen bei Kaffee und Kuchen im neu gebauten Haus zusammen. Ich hatte schon vorher so eine Art Vorschule, die ich als beklemmend empfand und auch die eigentliche Einschulung, wo wir alle schön in der Reihe stehen mussten, umringt von wildfremden Menschen und völlig fremden Kindern, die man weder kannte, noch mochte, diszipliniert von einschüchternden Menschen, die man Lehrer nannte und auf die man ja nun hören sollte, mit einer Zuckertüte im Arm, gefüllt mit mindestens 5 Kilo Süßigkeiten (war das ein Hinweis der Oldies, dass man das eigentlich nur mit Zucker-Drogen ertragen kann???) empfand ich als beklemmend (ich hab noch ein Foto von damals, da schaue ich alles andere als glücklich). Ich bin dann raus und habe einen älteren Jungen getroffen. Mit dem habe ich dann zu meiner Einschuldung den Stoppelacker abgebrannt, während sie zuhause saßen und Kuchen futterten. LOL
Es muss einem auch klar werden: solange man seine Kinder in der Familie hat, sind es die eigenen Kinder. Sowie man sie in den Kindergarten / Schule bringt, werden sie zu Kindern des Systems. Das ist unvermeidlich. Die Frage ist dann nur, wie das System aussieht. Menschenfreundlich? Humanistisch? Liebevoll? Mitfühlend? Auf die Entfaltung und Kreativität der Menschen Wert legend? Den Schwachen berücksichtigend, den Starken eingrenzend? Oder wie sieht das System aus? Denn man wird ja im Laufe der Schule / Ausbildung unweigerlich über Erzieher und deren Ausbildung, über Lehrer und autorisierte Lehrpläne mit den Werten und Idealen des jeweiligen Systems konfrontiert. Und am Ende ist man irgendwie doch Kind des Systems. Und man wird vielleicht, wenn die Eltern nicht zu sehr in Opposition zum System stehen, relativ konfliktfrei aufwachsen, oder sich mit inneren Konflikten konfrontiert sehen, wenn die Eltern eher kritisch zum System eingestellt sind.
Ich hatte ja das große Glück, dass ich in relativer Freiheit aufgewachsen bin. So kurios sich das anhört, aber als Kind und Jugendlicher war ich in der DDR frei. Ich brauchte in keine Ganztagschule, wo ich noch nachmittags gequält werde und sehnsüchtig aus dem Fenster schauen muss, sondern war spätestens um zwei zuhause. Zumindest ab der fünften Klasse. Dann waren wir baden, Fussball spielen, im Wald rumräubern, in der Aschenkiete kockeln, wir haben Buden gebaut und Baumhäuser, alles ohne Eltern, ganz alleine mit den anderen Dorfkindern, wir waren angeln bis es Nacht wurde und hatten acht Wochen Ferien. Von Anfang Juli bis Ende August. Der Sommer gehörte uns.
Aber schon damals empfand ich Hausaufgaben als Zumutung. Und habe ab der 9. Klasse keine mehr gemacht. Zuwas?
Ich habe erst Hausaufgaben gemacht, als ich späer die Motivation hatte, studieren zu wollen. Da habe ich in der Oberstufe richtig losgelegt. Aber das hat dann auch Spaß gemacht! Da war es dann ein richtiger Genuss, auch abends noch Mathe zu üben oder Physik. Und das Lernen im Studium war dann auch keine wirkliche Belastung, sondern Spaß! Alles was man machen muss, ohne dabei mit vollem Herzen dabei zu sein wird zur Quälerei! Klar muss man sich auch mal überwinden, aber Zwang macht alles zunichte.
Wer permanent zu etwas gezwungen wird, hat am Ende keine Lust mehr, ja wird zum Feind dessen.
Und lernen macht Spaß! Wenn man es sich so einrichten kann, wie man selber drauf ist. Und das wird eben auch die Aufgabe der Zukunft sein, kein Millionenheer an kurzsichtigen Bildungsidioten ranzuziehen, wie in Taiwan oder anderen südostasiatischen Ländern, wo bis zu 90% der Hochschulabsolventen Brillenträger sind, sondern gesunde, kreative Menschen, die zu jedem Zeitpunkt ihres Lebes noch die Chance haben, nochmal neues zu lernen.
Ich seh das ja auch an mir: nur in den Dingen, die mir einigermaßen Spaß machten, war ich erfolgreich. Bei allem anderen war bestenfalls Mittelmäßigkeit vorprogrammiert.
Aber so wie sich das System zunehmend verschäft und seine Interessen durchsetzt (zb Bachelor / Master u.a., dass kam ja aus der Industrie, die brauchten schneller neue Arbeitskräfte), so wird auch der Bedarf nach Alternativen wachsen.
Apropos Alternativen! Hier noch ein Link zu einem überaus unterhaltsamen Internview auf KenFM: www.youtube.com/watch?v=uMofQXr8_KY
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