Sonnabend.

29.07.2023 17:23

So, liebes Tagebuch, Onlinetagebuch wohlgemerkt, heute bin ich schon früher aufgestanden und habe im Garten was vorangebracht. Schnittsalate eingesäht, ein Beet Grünkohl mit Pferdescheisse gemulcht, ein Beet gejätet, dann noch alles gegossen. Die Tomaten, die Gurken, die Melonen, die Kohlpflanzen extra noch mit Brennesseljauche.

Zu futtern gab es Tomaten. Schön langsam verzehrt. Immer mal aufgehört, schön auf den Körper und was er rückmeldet, geachtet.

Irgendwann am Nachmittag gab es dann noch etwas Gurke und die letzten vier Eier.

Dann hatte ich soviel Energie, dass ich Lust zum Training bekam.

Und ich habe wieder das durchgezogen, was ich mir vorgenommen, bzw. was in mir hochkam als das, was ich zu tun habe. So ist das ja immer: Da steigt etwas in mir hoch (das ist jetzt zu tun) und das mache ich dann. Nicht immer sofort, aber ich mache es. Heute hat mein innerer Trainer auch schon früh gesagt, was heute auf dem Plan steht. Und das habe ich gemacht, trotz Zweifel, trotz Ängste, trotz Couchdrang.

Heute waren es 40 mal 5 Klimmzüge mit 30 Sekunden Pausen (Ab 100 waren es auch mal 35-45 Sekunden). Am Ende waren es 202 Klimmzüge. Zwei habe ich noch extra gemacht, lol. Immer langsam und kontrolliert. Die negative Phase ebenfalls ausnutzend.

Dann 10 mal 10 Rückenheber mit nur 10 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Kurz aufstehen, Strich für den absolvierten Satz, weiter.

Und noch 15 mal 15 ganz enge Liegestützen für den Trizeps. Dazu habe ich zwei dicke Bücher als Hilfsmittel benutzt, um den Winkel und die richtige Handstellung hinzubekommen.

90 Minuten hats gedauert. Die Mütze, falls sich jemand wundert, trage ich, weil ich es nicht mag, wenn mir der Schweiß in die Augen läuft und zu einem bescheuerten Stirnband konnte ich mich noch nie durchringen.

UND JETZT HÖRE ICH METALLICA!!!

www.youtube.com/watch?v=yj0FaxiqJoU

Und freue mich auf das angetrocknete Gehacktes.

Ich kann eigentlich dem Henryk nur auf Knien danken, dass er mir immer wieder gesagt hat, wie verrückt es ist, soviele Früchte zu essen und dass ich das endlich mal lassen soll. Und dass ich nicht so rumzicken und die Eier auch mit Eiweiß essen soll.

Und siehe da.

Ich bin damals mit 15 das erste mal in einen Fitnessclub gegangen. Im Nachbarort ist der und ich hatte da auch schon Videos auf Youtube veröffentlicht, wo man den sieht. Damals war ich fett. Dann kam der Sport und ich wurde fit, aber es gab da immer so einen Jojo-Effekt.

Dann kam irgendwann mit Anfang 20 die Rohkost. Wandmaker... da war natürlich alles an Muskeln weg, was man aufgebaut hatte. Nur Früchte? Da schrumpelt man ja zusammen. Aber ist ja nur Entgiftung. Na klar..

Dann Burger und seine instinktive Rohkost. Schon besser. Aber eben mit viel zu vielen Früchten. Die waren ja da auch alle endsdünn. Es war aber auch niemand groß da, der da mal eine andere Meinung vertrat. Es gab den Jean Huntziger, aber dessen bioklimatische Rohkost lernte ich erst später kennen. Der war aber ziemlich fit, der Bursche.

Damals habe ich es so gemacht, wie eben vorgeschrieben / vorgeschlagen. Früchte bei Orkos bestellt, mein Geld für Durian ausgegeben, kiloweise Bananen aus dem Bioladen getragen. Das volle Programm. Ich habe aber schon damals gemerkt, dass ich mehr auf Nüsse und vor allem Wildschwein stand. Das gab es hier in Köthen auf dem Markt und ich habe es immer kiloweise verdrückt. Aber nie ohne das Gefühl, etwas falsch zu machen und auch nur alle zwei, drei Wochen mal. Fleisch war ja irgendwie gefährlich und Burger hat da vor gewarnt und fast allen Rohies ist eine Angst vor dem Fleisch eigen, wie ich feststellen musste.

Bis es dann mal einen Derek Nance gab, der sieben Jahre lang nur Fleisch gegessen hat. Und top in Form war. Eigentlich hätte er tot sein müssen. Der hat ja im Jahr 12 bis 15 Schafe komplett verdrückt. Sowas ermutigt dann auch, selber etwas zu ändern.

Es hat sich im Grunde über Jahre von der kohlenhydratreichen, proteinarmen Rohkost, über eine lange Salatphase zu einer protein- und fettreichen, aber sehr kohlenhydratarmen Rohkost gewandelt.

Viel Sport habe ich schon immer getrieben, aber so in Form war ich wohl nur ganz selten bisher.

Mich haben die Früchte immer fett gemacht am Ende.

Schlammbauch nannte ich das immer, wenn ich das im Spiegel gesehen habe. Und bei mir haben die Früchte, also der Fruchtzucker, am Bauch angesetzt. Immer. Genau so, wie es beschrieben wird:

Fruchtzucker ist gesünder als Haushaltszucker und Obst macht nicht dick – was für ein Irrtum! Der Energiespender aus Früchten setzt sogar besonders schnell an und verwandelt sich in ungesundes Bauchfett.

Fruchtzucker greift in den Fettstoffwechsel ein

Einen ersten Nachweis, dass Fructose dick macht, indem es den Fettstoffwechsel beeinflusst, lieferte eine Studie vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam an Mäusen. Dass Fructose schnell in Bauchfett umgewandelt wird, hat vor einigen Jahren auch ein Experiment an der Universität von Kalifornien gezeigt: Eine Gruppe Freiwilliger holte sich zehn Wochen lang 25 Prozent ihrer Energie aus Traubenzucker beziehungsweise Fructose. Alle Testpersonen nahmen mit rund 1,5 Kilogramm gleich viel zu – die Fructose-Probanden aber vor allem am Bauch.

www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/beliebte-fruechte-machen-dick-gefaehrliches-bauchfett-von-welchen-obstsorten-sie-nicht-viel-essen-sollten_id_8331959.html

Mehr Infos: rohkost4.webnode.page/news/noch-was-gefunden/

Bauchfett. So ein richtiger Schwimmring, trotz Sport und auch Ausdauertraining. Aufgeblähter Unterbauch, fett und das trotz Rohkost.

Das Foto ist vom Herbst 2019. Das waren so die Herbstzeiten mit Äpfeln, Birnen, Pflaumen, also mit all dem Fruchtzuckergelumpe, was man sich so aus der Natur besorgen konnte und was hier wuchs. Ich habe ja damals zum Teil 50 Kisten Äpfel eingelagert. Natürlich nie alle gegessen, aber der Fokus lag eben auch auf den Früchten und die gab es dann eben auch. Dazu Honig, Datteln, Avocados... immer schön bestellt.

Da die aber alle schon überzüchtet sind, frisst man einfach viel zu viel und es setzt dann gerade im Herbst an. Und zwar fürchterlich.

Und immer, wenn man etwas endlich realisiert, überkommt einen das Gefühl von: Ach, hätte ich das nur eher gewusst!!!

Hat man ja, aber man wollte es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wahrhaben und wollte erst all diese anderen Erfahrungen machen und es erst anders auskosten, bevor man bereit war, dass zu machen, was man irgendwo schon immer wusste, dass es besser und richtiger ist.

Jetzt esse ich fast keine Früchte mehr, und wenn dann erstmal sowas wie Tomaten, was schon mit Vorsicht zu geniessen ist und das hat eben wirklich eine echte Veränderung bewirkt.

Zum Teil riechen mir jetzt die Äpfel und reifen Pflaumen richtig giftig. Die Pfirsiche haben die Wespen gefressen. Dafür legen die Hühner wieder gute Eier und dürfen sich über eine kräuterreiche Wiese, auf denen sie den Insekten nachjagen, freuen. Vieles, was ich jetzt im Garten anbaue, bekommen die Hühner.

Und der Blog ist eben auch dazu da, solche Entwicklungen zu dokumentieren. Das Experiment zu dokumentieren und zu schauen, was welche Ergebnisse bringt.

Es ist eben auch so: Wir sind Nordmänner. Wir sind Menschen, die an eine sonnenarme, überwiegend kalte, windige, waldreiche und nasse Umgebung angepasst sind.

Im Winter weiß wie Schnee, damit auch noch der letzte Sonnenstrahl ausgenutzt werden kann. Und der letzte Winter war ja extrem sonnenarm. Und selbst jetzt im Sommer ist es ja nicht so wie im Süden. Oft bewölkt, nicht zu warm, oft windig.

Unser ganzer Stoffwechsel, unsere Kultur, unsere Mentalität hat sich hier im Norden entwickelt.

Ich glaube nicht, dass man dem entkommen kann.

Egal, wie man es dreht, also ob man an die Evolution glaubt, oder ob man an Gott als Schöpfer denkt, oder ob man irgendetwas anderes annimmt, aber zuerst waren wir hier, dann kamen die Früchte dazu.

Erst haben sich die Gene hier im Norden selektiert, dann erst kamen die ganzen Sachen aus dem Süden dazu: Getreide, Obstsorten, Gemüse, Nüsse. Erst aus dem fruchtbaren Halbmond, dann aus Asien, später aus Amerika.

Europa ist seit Ur-Zeiten besiedelt.

Älteste Nachweise von Vertretern der Gattung Homo stammen derzeit aus der Sierra de Atapuerca in Spanien und sind bis zu 1,2 Mio. Jahre alt.[10] Noch ältere Fossilfunde aus Georgien (außerhalb der heute gültigen Grenzen Europas) sind 1,8 Mio. Jahre alt und werden als „Homo erectus ergaster georgicus“ bezeichnet. Im nordalpinen Europa beginnt der älteste Besiedlungshorizont mit Homo heidelbergensis vor ca. 600.000 Jahren.

Erst vor ca. 40.000 Jahren gelangte Homo sapiens nach Europa (vgl. Ausbreitung des Menschen) und ersetzte nach und nach den Neandertaler. Mit der Jungsteinzeit und der Bronzezeit begann in Europa eine lange Geschichte großer kultureller und wirtschaftlicher Errungenschaften, zunächst im Mittelmeerraum, dann auch im Norden und Osten.

de.wikipedia.org/wiki/Europa#Geschichte

Unser ganzes System muss also auf eine fett-und eiweißreiche Kost selektiert worden sein. In Europa eben Wild, Fisch, Muscheln, Robben, Wale, Lachse, Eier, Bucheckern, Eicheln, Pilze, ab und an Beeren, etwas Wildhonig. 

Anders hätten die Vorfahren nicht überlebt. Und mit dem Getreide ging es zwar kulturell aufwärts, aber gesundheitlich war es problematisch. Im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle wird das gut dargestellt. Überbevölkerung, kleinerer Wuchs, Karies, Krieg, Krankheiten, die von den Tieren auf die Menschen übersprangen, Mühsal und Verlust der kleinen liebevollen Gemeinschaften.

Heute ist es nun ganz ausgeufert.

Die Menschen werden zwar immer größer, aber auch immer frühreifer und dicker.

Zuerst war der Mensch hier, dann kamen die Früchten, dann kam die Züchtung noch oben drauf.

Das Verdauungssystem ist aber viel älter und an etwas ganz anderes angepasst als das, was später dazu kam.

Burger argumentiert zurück bis zu den ersten Affen.

Das wir eigentlich Insektenfresser sind. Er konsumiert ja viel Bienenbrut, wie ich mal hörte.

Aber es hat doch seitdem eine Entwicklung gegeben, wenn man die Evolution mal hernimmt und selbst wenn wir geschaffen worden, von Gott, von Ausserirdischen, von wem auch immer, es gibt ja viele Theorien, so kommt keine der Theorien daran vorbei, dass unser Verdauungssystem an irgendetwas angepasst ist und damit optimal funktioniert.

Und das muss jeder für sich herausfinden.

Es ist eben ein Experiment, und hier im Blog dokumentiere ich schlicht mal meine Ergebnisse.

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