Sortenvielfalt

18.10.2018 13:03

Der Herbst ist nun da, heute ist es neblig-trüb und somit kehrt langsam Ruhe ein. Da kann ich gleich noch einen zweiten Artikel raushauen..lol.

Der Altweibersommer ist auch vorbei und die Aussichten sind nun eher herbstlich kühl. Schade um die Tomaten, die hängen ja noch voll und werden so wohl nicht mehr nachreifen können. Aber schauen wir mal. Wenn die Sonne rauskommt, wird es im Gewächshaus zumindest immer schön kuschelig.

Klar, man kann sie auch abmachen und im Keller entsprechend nachreifen lassen, haben wir in den vergangenen Jahren auch immer gemacht, aber die entwickeln dann natürlich nicht mehr ihr volles Aroma.

Was aber fehlt, ist Regen. Der Oktober hat sich bis heute ohne einen einzigen Regentropfen präsentiert und scheinbar wird meine "Hellsicht" bestätigt, dass es wohl erst im November wieder richtig regnen wird.

Also schauen wir mal... weder bei den Tomaten noch beim Wetter mache ich mir Stress gerade.

Ergänzend zu meinem letzten Artikel, der ja vor allem das Thema Strukturvielfalt hatte, möchte ich jetzt noch etwas das Thema Sortenvielfalt beleuchten:

Im Grunde geht es ja nicht nur um Strukturvielfalt, sondern auch bei den Sorten halte ich Vielfalt für sehr wichtig. Es schmeckt eben nicht jeden Tag die gleiche Apfelsorte, um was mal so vereinfacht am Beispiel des Apfels festzumachen, sondern auch da kommt die Stabilität mit der Auswahl. Auch tragen die Apfelsorten nicht immer gleich. Manche tragen jedes Jahr gut, manche nur alle zwei Jahre, manche sind da eher chaotisch und tragen mal so oder mal so.

Und so haben wir nun mittlerweile 15 Apfel-, 4 Birnen-, 5 Pflaumen-, 5 Wein-, 3 Aprikosen-, 5 Pfirsich-, 3 Kirsch-, 3 Walnuss- und verschiedenste Beerensorten im Garten.

Was auch wichtig ist: die Sorten müssen robust und an die Region angepasst sein. Es bringt einfach nichts, irgendwelche Exoten- oder auch nur solche Apfelsorten hier anzupflanzen, die nicht an das hiesige Klima angepasst sind und vielleicht eher Weinbauklima benötigen. Damit hat man einfach langfristig keinen Spaß und erlebt zuviele Enttäuschungen.

Innerhalb dieser Kriterien aber sollte man sich wirklich austoben, damit man eben durch die Vielfalt sowohl eine gute Auswahl an Produkten hat, als auch die Ertragssicherheit gegeben ist.

Und wie sieht es im Gegenzug in der Welt der "Normalos" aus?

Eher trostlos.

Ob rote, gelbe, grüne oder süße und saure Äpfel - weltweit soll es etwa 20.000 Apfelsorten geben, 1.600 davon allein in Deutschland. Nur wenige Apfelsorten werden in den Supermarktregalen angeboten: Sie heißen Granny Smith, Elstar, Glostar, Pink Lady, Golden Delicios und Braeburn.

Ich liebe ja Äpfel! Ich kann nicht sagen wieso, aber für mich ist der Apfel die perfekte Frucht. Süß, aber nicht zu süß, fein säuerlich, oft mit würzigem Aroma... einfach nur gut! Und ich bin fasziniert, welche Vielfalt es da gibt. Grüne, Gelbe, Rote und alle Kombinationen daraus, dann große, kleine, mittlere, süße, saure, feinwürzige, feinsäuerliche, mit gelbem, weißen, lockeren oder festen Fruchtfleisch, runde, ovale und glockenförmige Äpfel. 

Das ist eine unglaubliche Vielfalt.

Faszinierend!

Und sowie bei den Tomaten bin ich vor allem bei den Äpfel von genau dieser Vielfalt richtiggehend begeistert.

Und was findet man im Handel: sechs Sorten.

Das ist eigentlich bittere Armut angesichts der wirklich vorhandenen Vielfalt.

Weltweit beschränkt sich die Apfelzüchtung nur noch auf wenige Elternsorten. Die daraus hervorgehenden Kultursorten unterliegen zumeist kommerzieller Nutzung. Jüngere, wie Golden Delicous, der inzwischen als wichtigste gelbgrüne Apfelsorte im Welthandel gilt, sind nicht mehr als 100 Jahre alt.

Jonagold, eine der häufigsten Apfelsorten weltweit, wurde Anfang der 1940er Jahre in den USA aus den Sorten Golden Delicious und Jonathan heraus gezüchtet. Auch Elstar kommt bei uns relativ häufig vor. Als ein Abkömmling von Golden Delicious entstand er Mitte der 1950er Jahre in den Niederlanden.

Dem gegenüber lassen sich alte Kultursorten wie der Gravensteiner bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. In Deutschland einst weit verbreitet, sind viele dieser Sorten vom Aussterben bedroht, weil sie den EU-Normen nicht genügen.

Bisschen Polemik: auf der einen Seite kann es garnicht divers genug sein und man heisst jeden herzlich willkommen, der es bis in die EU schafft und die einheimische Vielfalt lässt man auf anderer Ebene genau wegen dieser EU vergammeln.

Erklärt sich wieder aus dem Wachstumszwang heraus. Einmal "Diversität" als Ideologie, weil man die schrumpfenden Populationen ersetzen / auffüllen muss, andernmal weil man eben wieder die Industriedenke (Normen, Größen, Beschaffenheit, Transportfähigkeit) auf das Leben selber anwendet.

Vielleicht wird ein Schuh draus, wenn man es genau andersrum macht! Aber das ist, wie gesagt, ein bisschen Polemik.

Die Reduzierung auf nur wenige Apfelsorten geht auch mit einem Gen-Verlust einher, der gravierende Folgen haben kann. Werden zum Beispiel Elternsorten von Krankheiten befallen, stehen keine widerstandsfähigen und krankheitsresistenten Gene mehr zur Verfügung.

Wie gesagt, das ist eben die Folge der Industrialisierung des Lebens. Es muss effektiv, schnell, rationalisierbar und automatisierbar sein. Und das geht eben am Besten mit standardisierten (DIN-gerechten) Methoden. Hier wird das Leben selber in standardisierte und genormte Formen, Abläufe und Produktionsprozesse gezwängt.

Und das bedeutet eben auf der anderen Seite Tod.

Leben ist Vielfalt, Diversität, regionale und lokale Anpassungen (zum Beispiel blühen Wildsträucher der gleichen Art, z.B.Weißdorn, die von Elternpflanzen aus Ungarn oder in Griechenland abstammen, oder dort produziert wurden, zwei bis drei Wochen eher als die hier angepassten Individuen - mit den entsprechenden Folgen für z.b. Wildbienen - da gab es mal im Naturschutz große Diskussionen, woher denn die ganzen Sträucher zum Beispiel für Bepflanzungsmaßnahmen kommen dürfen).

Wieder ein bisschen Polemik, weils gerade passt: die selben einschlägig bekannten Parteien und Organisationen, die erbittert für den Erhalt standortangepasster Arten streiten und, zu Recht, erreicht haben, dass nur noch einheimisches Saat- und Pflanzgut bei der Bepflanzung von Kompensationsmaßnahmen verwendet wird, sind im Hinblick auf die Menschen hier vollkommen anderer Meinung und negieren hier eine gewisse Standortangepasstheit. Dabei ist die ja schon an der Hautfarbe erkennbar. Je heller, desto einfacher kann man hier Vitamin D bilden, während Menschen mit entsprechend dunklerer Haut und nicht standortgerechter Kultur hier zum Teil massive Probleme haben: www.arznei-telegramm.de/html/1997_01/9701014_04.html

Man kann das Leben einfach nicht austricksen und es wäre eigentlich weise, sich an der Natur zu orientieren, denn diese Natur ist ja Ausdruck der Weisheit des Lebens.

Derzeit macht man es genau verkehrt herum.

Und wie immer finden sich irgendwo ein paar "Verrückte", die versuchen, dem Wahnsinn wenigstens etwas Einhalt zu gebieten:

Das Pomarium Anglicum in Schleswig-Holstein will dieser Entwicklung entgegenwirken. Seit Mitte der 1980er Jahre sammelt der Apfelkundler Meinolf Hammerschmidt alte Apfelsorten. In der Nähe von Flensburg gründete er eine Baumschule, anfangs mit alten Sorten, die er im Dorf vorfand. Im Laufe der Jahre entwickelte sich aus der Baumschule ein beachtliches Freilichtmuseum mit 700 Apfel-, aber auch zahlreichen Birnen-, Kirschen- und Pflaumensorten sowie Themengärten, Gartenstuben und Laubengängen.

Gibts hier in Köthen auch.

https://www.pomologen-verein.de/obstmustergarten.html

Und ich war natürlich noch nie da.. lol. Aber der Pomologe war schon bei uns, weil wir eine Apfelsorte bestimmen lassen wollten, er wusste es aber auch nicht 100%.

Der Verein hat in der Nähe auch eine ganze Straße mit alten Sorten bepflanzt und da haben wir heuer fleissig gesammelt.

Danke dafür an die Projektbeteiligen von hier aus!! :-)

Der Pomologe will die standortgerechten, oft mehr als hundert Jahre alten Sorten für künftige Generationen erhalten. 

Eine ehren- und verdienstvolle Tätigkeit! Wie gesagt, haben sie hier auch gemacht und manche Sorten sind einfach nur genial!! Die muss man erhalten!!! Und ich will ja meine Bäume auch noch veredeln, so dass ich sie erhalten kann.

Alte Obstsorten sind nicht nur kräftig, hochwachsend und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Erkrankungen. Sie gedeihen auch an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Außerdem bieten sie Nistplätze für Singvögel, die in unseren Gärten immer seltener werden. So ist neben dem Insektensterben auch der Verlust an Lebensräumen eine Ursache für das Verschwinden einheimischer Singvögel

Das gilt vor allem für die Hochstämme. Die bilden auch schnell Höhlen und deswegen ist der Steinkauz ja die Leitart guter Streuobstwiesen. Der findet da recht schnell geeignete Bruthöhlen.

Aber klar, auch andere Vogelarten fühlen sich dort wohl. Man hat auch mal Untersuchungen hinsichtlich Über- und Einflughäufigkeit in verschiedene Obstbaumkulturen gemacht. Also in Säulenobstkulturen, typisch für den industrialisierten Masseanbau, fliegen signifikant weniger Vögel und Vogelarten ein als in Streuobstbestände. Die verschiedenen Vogelarten, bzw. die Einzelvögel überfliegen diese Säulenobstkulturen zumeist, während sie sich gerne in Streuobstbeständen niederlassen.

Äpfel gelten als gesund, denn sie sind voller Vitamine, Mineralien, Spurenelemente sowie kalorien- und fettarm. Allerdings sind die meisten der modernen Apfelzüchtungen auch krankheitsanfällig und pflegeintensiv - und sie können Allergien auslösen.

Rund zwei Millionen Menschen leiden hierzulande unter einer Apfelallergie. Und die ist häufig sortenabhängig. Supermarktklassiker wie Jonagold und Granny Smith führen bei Allergikern öfter zu unangenehmen Juckreizen. Eine Ursache ist ein Mangel an Polyphenol, eine aromatische Verbindung, welche die allergenen Stoffe im Apfel unschädlich macht und die bei neueren Züchtungen zugunsten des Aussehens und der Süße größtenteils herausgezüchtet wurde.

Ein Thema, was ja immer wieder in Rohkostkreisen diskutiert wird: die Verschlechterung der Qualität durch das Wegzüchten bestimmter Inhaltsstoffe (oft Bitterstoffe, Gerbsäuren u.ä.) zugunsten der Süße. Das hat man ja eigentlich bei allen Kulturfrüchten als Problem mittlerweile, egal ob Apfel oder Mango.

Ich erinnere mich noch an die ersten Cherrimoyas 1999. Die waren klein, voller Kerne und sehr lecker. Die Sperre war quasi, dass man keine Lust mehr hatte, sich durch die Kerne zu quälen. Heute gibt es diese großen, aufgeblasenen Dinger mit wenig Kernen und übertriebener Süße. Ergebnis: Blähbauch und Furzfest.

Bei den Äpfeln ist das auch so. Bei den alten Sorten geht das alles recht gut, während die neuen Sorten auch Probleme machen können.

Wobei man auch sagen muss, dass ein Gravensteiner von heute oft nicht mehr so gut ist wie ein Gravensteiner aus Omas Garten, der da schon seit 1950 steht. Auch bei den alten Sorten gibt es so schleichende Verschiebungen hin zu mehr Süße und besserem Aussehen.

Aber zumindest sind die wohl auch noch für Allergiker geeignet.

Ältere Sorten hingegen enthalten außer Polyphenol auch einen hohen Anteil an Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und freie Radikale bekämpfen. Einer Umfrage des BUND Lemgo von 2017 zufolge lösten alte Sorten wie Boskoop, Gravensteiner, Weißer Winterglockenapfel oder der Finkenwerder Herbstprinz keinerlei allergische Reaktionen aus.

Gravensteiner haben wir auch. Der ist echt ein Highlight. Nur heuer waren die Äpfel eher klein und da er zum Abwerfen neigt, lagen die meisten aufgrund der Hitze und vor allem der Trockenheit unreif unten. 

Also wie gesagt, ich mag so Äpfel, die noch richtig würzig sind, oder so feinsäuerlich mit tiefem Aroma... oh, ich liebe Äpfel und komme schon wieder ins Schwärmen.

Wir haben heuer einen gefunden, der ist grün und unscheibar, ist aber komplett säurefrei und schmeckt eher zimtig. Also ein absolutes Kleinod!

Obwohl das Klima für den Apfelanbau hierzulande ideal ist, deckt Deutschland seinen Bedarf an Äpfeln nur etwa zur Hälfte selbst. Während jedes Jahr zahllose Äpfel in Gärten, an Landstraßen oder auf verwilderten Streuobstwiesen vergammeln, kaufen die meisten Menschen ihre Äpfel noch immer im Supermarkt.

Was soll man dazu schreiben? Muss eben alles schnell gehen und im Supermarkt gibts eben auch die ganzen anderen Produkte dazu, während man beim Apfelpflücken eben nur ein Produkt hat. Lagermöglichkeiten werden ja selbst auf den Dörfern immer weniger, weil die Neubauten viel zu warme und trockene Keller haben.

Und wie ich ja hier schon schrieb, ist der Obstverzehr eigentlich so gering (pro Kopf im Schnitt keine 200 Gramm pro Tag), dass es für die meisten einfach reicht, da mal ne Tüte Äppel beim Aldi zu kaufen, als erst noch aufs Land zu fahren und beim Bauern selber was zu pflücken.

Aber schön, dass ich nicht der Einzige bin, dem das alles negativ auffällt.

Die Früchte kommen aus dem industriellen Anbau in Italien, Neuseeland, Chile und Südafrika. Wichtiges Anbaugebiet in Deutschland ist die Region rund um den Bodensee.

(...)

Die Äpfel sind sauber und makellos, werden sie doch bis zu 20 Mal im Jahr mit Pestiziden behandelt.

(...)

Doch auch der Integrierte Anbau funktioniert nicht rückstandsfrei.

Im Gegenteil - er hinterlässt Spuren im Obst, Gemüse und Getreide. Eine Greenpeace-Studie von 2015 wies Pestizidrückstände in 90 Prozent von 126 Apfelproben aus europäischen Anbaugebieten nach. Im Gegensatz dazu enthielten die untersuchten Bio-Äpfel keinerlei Rückstände.

Die Chemikalien stehen nicht nur im Verdacht, das Erbgut zu schädigen, sie werden auch mit einer Reihe chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht. Außerdem sind sie eine weitere Ursache für allergische Reaktionen. Oft zeigen die ausgebrachten Mittel erst nach Jahrzehnten gesundheitsschädliche Auswirkungen. Ungewiss ist auch, ob die Pestizide Auswirkungen auf nachfolgende Generationen haben.

Es herrscht eben der Wahnsinn. Muss man sich klarmachen: man hat keine Ahnung, ob das Zeug, was man da draufspritzt vielleicht sogar nachfolgende Generationen (also die eigenen Kinder) schädigt und dennoch wird das gemacht. So schlimm kann es sein!

Es regiert eben die Sucht und die Gier und diese Gier hat uns ja überhaupt erst in diese ganzen Sackgassen geführt. Ich hatte ja hier mal geschrieben, dass z.B. Glyphosat mittlerweile als "systemrelevant" angesehen wird. Sprich, nur mit Glyphosat kann man das ganze System aus Sojanabau in Brasilien und Schweinemast hier überhaupt aufbauen und erhalten. Und ohne Glyphosat bricht das sofort zusammen.

Also vor dem Hintergrund ist es wahrscheinlich eine gesundheitserhaltende Maßnahme, nur 200 Gramm pro Tag von dem Zeug zu essen.

Wohin soll das nur führen?

Wer weiß, was nicht alles schon für geschädigte Jugendliche rumrennen, wo keiner weiß, woher ihre Probleme kommen.

Es hat alles schon etwas von einem Todeskult, das muss man schon sagen.

Das Problem besteht vor allem darin, dass überall dort, wo die Abdrift von Chemikalien auf umliegende Bio-Äcker fällt, ein ökologischer Anbau von Getreide, Gemüse und Kräutern nicht mehr möglich ist. Zwar erließen die Behörden entsprechende Regelungen: So muss ein Landwirt einen Sicherheitsstreifen von drei Metern Breite unbehandelt lassen.

Im Gegenzug darf der angrenzende Bio-Bauer seine Produkte, die auf den ersten drei Metern wachsen, nicht als "Bio" verkaufen. Auf diese Weise aber seien die Biobauern gezwungen, konventionell zu arbeiten, kritisiert Ulrich Veith, Bürgermeister in Mals, im Interview mit dem SWR.

Das Problem habe ich hier auch. Gott sei Dank haben wir zum Acken hinterm Haus noch einen 15m breiten Grünlandstreifen als Puffer. Die kümmern sich ja nicht, woher der Wind weht, was ich eigentlich eine ausgemachte Frechheit finden.

Aber es herrscht da auch irgendwie so ein destruktiver Gedanke vor. Der Maaz hat das ja auch mal angesprochen: wir tragen unseren Hass in die Natur, wo er zerstörerisch wirkt. Und das sieht man eigentlich sehr viel: dieser destruktive Hass, der dann unter der Maske der Gleichgültig lauert.

Man denkt, dem ist das einfach egal, aber da drunter liegt eben ein Hassgefühl auf das Lebendige.

Maaz, Senf, Reich... die haben das ja alles schon auf die bühne gebracht.

Von weither reisen Menschen an, um ihren Widerstand zu bewundern. Doch das Lob kommt vorwiegend aus dem Ausland. Von der einheimischen Apfelindustrie werden die Malser eher angefeindet.

Ja gut, der Hass der Gierigen auf die, die ihnen die Droge wegnehmen wollen. Da rollt ja der Rubel!! Und wenn das einer gefährdet, manchmal einfach nur, indem er anders lebt und arbeitet, dann sieht man aber mal, was da an Hass und Wut zum Ausdruck kommt.

Die Obstbauern da denken nicht, sie sind das Problem, oder der Anbau ist das Problem, obwohl man schon Pestizide bis auf die Gletscher verfrachtet.

(die Spuren des feinen Nebelstaubs werden kilometerweit vom Wind transportiert, bis hoch in die Gletscherregionen trägt ihn der Sog der Thermik. Auch das Wasser, über Beregnungsanlagen verteilt, spült Pestizidrückstände in den Boden, wo es das Grundwasser gefährdet. Selbst das Heu der ansässigen Biobauern wies Spuren von Chemikalien auf.)

Das sehen die nicht als Problem an! Das Problem für die sind die, die sich dagegen wehren und gesund sein wollen, lebendig und die die Befriedigung der Sucht nach Profiten um jeden Preis gefährden.

Im Grunde ist es eine zutiefst kranke und gestörte Gesellschaft.

Dazu passend:

Wie sehr sich konventionelle Bauern vom Pestizidverbot bedroht fühlen, zeigt auch ein Angriff auf die Bio-Apfelbäume von Ägidius Wellenzohn, der inmitten intensiver Obstplantagen zwei Hektar Bio-Obst bewirtschaftet.

Anfang September 2017 fielen 500 Bäume einer Glyphosat-Zwangsbehandlung zum Opfer. Täter: unbekannt. Der Schaden durch den Ernte-Totalausfalls lag bei 5.000 €. Die Äpfel waren nicht mehr als Bio-Ware zu vermarkten - für den langjährigen Biobetrieb ein harter Rückschlag.

Habe ich sogar mal zufällig im TV gesehen, als ich bei meinen Oldies drüben war (oder vllt auch bei youtube, bin mir nicht mehr sicher). Da stand der nun und alle Bäume an der Straße waren hin.

Also wie groß muss da die Angst, die Gier, der Hass und die Wut sein, dass man einem Kollegen, nur weil er anderer Ansicht ist und sich auch gegen das aus seiner Sicht Falsche wehrt, im Grunde "zusammenschlägt".

Da sieht man mal auch diese Entfremdung, die mit der Gier und dem Gewinn einhergeht. Und wenn das einer gefährdet, wenn da eine schmerzliche Einsicht in die eigene Entfremdung und Fehlentwicklung droht, dann wird da hasserfüllt reagiert und man will den Kritiker der Fehlentwicklung los werden, um mit dem falschen Leben ungestört weiter zu machen.

Im Grunde nichts anderes, was man heute im ganzen Land auch politisch sieht.

Na schauen wir mal... das Leben will ja leben und das gesunde Leben wird sich auch hier wieder durchsetzen. Dauert eben und wird oft von schlimmen Krisen begleitete.

Schöner währe es, so zur Einsicht zu gelangen. Aber das kann man nicht erzwingen. Wie sagte der Wagandt immer:

Der Apfel reif ist, fällt vom Baum.

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