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The dark Side gets stronger and stronger
12.12.2014 00:00O, Wunder! Wie viele herrliche Geschöpfe es hier gibt! Wie schön der Mensch ist! O schöne neue Welt, die solche Bürger trägt!
Uns ist es wohl noch nicht bewusst, aber die Dunkelheit nimmt wohl immer mehr zu. Die eklatante Berichterstattung über die Ukrainekrise, wo kurioserweise immer wieder "zufällig" aus redaktioneller "Schlampigkeit" heraus essentielle Infos verdreht und verzerrt werden, ist nur eine warnende Entwicklung.
Lawrow geht es konkret um einen Infokasten unter dem Artikel. Unter anderem steht dort zu diesem Zeitpunkt, dass die Krim Jahrhunderte lang von Tataren, Ukrainern, Armeniern und Griechen bewohnt worden sei. "Russen sind dort nicht erwähnt", beklagt Lawrow. "Ich würde gerne wissen, wer diesen Text für die offizielle Seite der Bundesregierung zusammengestellt hat. Eine entsprechende Anfrage richten wir an unsere Kollegen in Berlin."
Der Hinweis von Lawrow ist richtig. Die Russen sind die bevölkerungsmäßig größte Ethnie auf der Krim. Von den mehr als zwei Millionen Einwohnern sind knapp 60 Prozent Russen und etwa 25 Prozent Ukrainer.
Quelle: www.n-tv.de/politik/Bundesregierung-unterschlaegt-Krim-Russen-article14138061.html
Die Folterskandale der USA und das Schweigen unserer Regierungen dazu sind weitere. Flächendeckende Überwachung (da kam auch nichts aus Berlin), Angriffskriege gegen den Irak (da wollte man mitmachen, durfte aber nicht, weil man nicht in der Regierung war), Drohnenkrieg (auch hier Schweigen) - wir erleben einen immer größeren Abfall (sic!!) von internationalem Recht und Ordnung. Es wird dunkler in unserer Welt, wenn Rechte nicht mehr beachtet werden, oder das Zustandekommen torpediert wird (siehe Willi Wimmer auf der Montagsgesellschaft) und wenn die verbündeten Regierungen dazu schweigen.
Ich gebe es zu: DAS hat mir persönlich IMMER gefallen:
(Quelle: https://www.newyork.citysam.de/fotos-newyork-i/freiheitsstatue-und-umgebung/freiheitsstatue-12.jpg)
Man stelle sich nur vor, wie sich die Auswanderer gefühlt haben müssen, als sie dies erblickten und dann wusste, sie haben ein neues Land erreicht, wo es nicht auf Geburt oder Stellung ankam, sondern auf Abenteuerlust und Mut, Fleiss und Ideenreichtum. Und wie sehr das auch den Menschen im ehemaligen Ostblock Mut gemacht hat, zu wissen, es gibt Freiheit und Länder, wo diese möglich ist.
Alles vorbei.
Das Land der Freiheit und der Menschenrechte hat sich mit dem aktuellen Folterskandal vollends unglaubwürdig gemacht. Man hat in der Stunde der Krise nach dem 11.09. die Moral und den Anstand, und vor allem die Menschenrechte über Bord geworfen und sich der Dunkelheit zugewandt. Bzw. die Dunkelheit hat das Licht der Freiheit und der Rechtssicherheit vollends erdrückt.
Unsere Regierung hat die Entwicklung aus Niebelungentreue noch nicht erkannt und schweigt deswegen beharrlich. Die Medien versuchen die nun bewiesenen Foltermethoden zu relativieren und runter zu spielen. Die Verantwortlichen ergehen sich in Rechtfertigungsorgien, ohne eine Strafverfolgung befürchten zu müssen.
Alles in allem sind das erschreckende Entwicklungen, die Böses erahnen lassen. Dazu eine Analyse von Dirk Müller:
Natürlich kann man argumentieren, dass u.U. Folter zum Erzwingen von Informationen sinnvoll sind. Ich glaube aber nicht, dass es den Amerikanern darum ging, sondern hier wurden die Verdächtigen ohne Gerichtsverfahren schuldig gesprochen und ohne dass man wirkliche Informationen gewonnen hat, gequält. Und wie es aussieht waren tatsächlich auch einige "Unschuldige" dabei.
Wie schon vor Kurzem angedeutet, erinnert mich dass alles sehr an DDR-Zeiten. Willkür, Rechtlosigkeit, das Verschwinden im Stasi-Knast allein bei Verdacht, Folterungen, Schauprozesse, psychische und physische Gewalt gegen Andersdenkende, gleichgeschaltete Presse, Schweigen gegenüber den Taten des großen Bruders.
Das Schlimme: die meisten Journalisten in den Medien sind sich ja offensichtlich gar nicht bewusst, wie sehr sie nun dem Gleichen, was sie vor 30 Jahren noch bekämpft haben.
Vielleicht sollte man auch den Menschen aus den alten Bundesländern mal zurufen: "Aufwachen Freunde!! Eure Freiheit ist und war nicht selbstverständlich!!!"
Eine kluge Analyse der Situation von Jakob Augstein: www.spiegel.de/politik/ausland/folterbericht-taeter-muessen-vor-gericht-a-1007906.html
Wie sich das System seine "Arbeitssklaven" selber züchtet (ab min 4:57) und am Ende alles opfert, nur um an die letzten verfügbaren Ressourchen zu kommen (Fracking):
Wer um alles in der Welt wählt diese Typen???
P.S.
Eines möchte ich noch ergänzen: also ich 15 war, haben wir gemerkt, dass es mit der DDR zu Ende geht. Tausende haben sich über die Botschaften abgesetzt, die Stimmung im Land wurde immer unruhiger und im Herbst dann ging es zunehmend mit Demonstrationen los. Auch ich bin damals auf Demos gefahren oder habe mich in Kirchen zu Mahnwachen getroffen, ich wusste eigentlich nicht genau, um was es ging, aber ich spürte instinktiv, dass wir hier auf der richtigen Seite standen. Wir wollten alle frei sein, die Musik hören, die wir wollten, die Radiosender hören, die wir wollten, wir wollten nicht ausspioniert werden und nicht mehr von den Eltern hören, dass man dies oder jenes besser nicht sagen sollte. Sonst käme man nach Bautzen. Oder Schwedt. Da waren die berüchtigten Gefängnisse. Und natürlich hatten wir Schiss, als wir abseits der Demo plötzlich von Zivilpolizisten angehalten wurden und nur das laute Aufbegehren gegen sinnlose Anschuldigungen und die damit verbundenen Aufmerksamkeit weiterer Demonstranten uns wahrscheinlich gerettet hat.
Einige Zeit vorher habe ich einmal in der Schule über den Gang einen älteren Mitschüler gefragt, wo der seine Musik mitschneide? SFB (Sender freies Berlin)? Ah OK. Das hat mir eine Ermahnung eingebracht, mich nicht so zu äußern. In der 9. Klasse habe ich mal ein Lied von Sting "Russians " auf einer Schulparty aufgelegt, und da ermahnte mich die Lehrerin, dass ich sowas nicht spielen solle, da hier das Wort "Russen" drin vorkam, statt Sowjetbürger. Dabei konnte ich damals gar kein Englisch. Und in der 4. wurde ich ermahnt, dass ich keine Superman-Tshirts anzuziehen habe. Mein Großvater, Jahrgang Soldat im 2. Weltkrieg, meinte immer ich solle aufpassen, was ich sage und sagen: Ja .. Ja.. Ja.. und erst wenn ich aus der Schule raus bin, solle ich dem Lehrer sagen, dass er Unrecht hatte. So wurden wir erzogen. In Unfreiheit. Aber klar, es war nicht alles schlecht. Die Einkommensunterschiede waren marginal, alle waren auf einem gleichen Level, das Bauernkind und der Arztsohn waren bis zur 10. Klasse in der selben Klasse und eng befreundet und oft waren die Akademikerkinder nicht schlauer. Wir waren jedes Jahr im Ferienlager und niemand hat uns da politisch drangsaliert. Getanzt haben wir bis zur Wende vornehmlich zu Westmusik.
Dann kam die Wende und viele Menschen aus dem Westen kamen in den Osten oder wir gingen umgekehrt Verwandte besuchen. Als Erstes viel mir auf, dass alles viel bunter war. Und das immer alle nur von Geld redeten. Irgendwie ging es immer nur um Geld, Einkommen, Arbeit, Geld. Die Menschen wirkten einsamer und gegeneinander abgegrenzter. Aber gut, dafür gab es echt gutes Eis um die Ecke, kein Vergleich mit dem Kram aus dem Osten.
Viele Menschen, die aus dem Westen nach der Wende rüberkamen, gebärdeten sich arrogant und besserwisserisch. Siegermentalität war damals ein weit verbreitetes Wort, Wendehälse (vor allem für Leute wie die Ost-CDU und Stasi und Parteisekretäre, die plötzlich über Nacht ihre Meinung änderten) ebenfalls. Ich habe selber einige Mal gehört, dass wir erstmal arbeiten lernen müssten, dass wir ja in einem großen Freiluftknast gelebt hätten, nichts zu essen hätten usw usw. Und das wir ja nun endlich in der Freiheit angekommen sind.
25 Jahre später stehen wir alle wieder unter Bewachung und werden ausspioniert. Handys können selbst im abgeschalteten Zustand als Wanze genutzt werden. Die Medien sind allesamt gleichgeschaltet und dienen offensichtlich nurmehr der Durchsetzung einer bestimmten Interessenlage. Die Politik hat sich ebenfalls vom Volk verabschiedet und setzt nur mehr die Agenda der Mächtigen durch. Es wird verschwiegen, gelogen und betrogen. Geheuchelt und relativiert. Kritiker werden schändlich "niedergeschrieben". Und trotz menschenverachtenden Gebährdens gibt es keinen wirklichen Widerspruch gegen den westlichen Hegemon. Im Gegenteil!
Ich muss sagen, ich bin enttäuscht von den Leuten aus den Alten Bundesländern. Diesmal seid eigentlich ihr dran, gegen diese Missstände zu demonstrieren. Wir haben unsere Schuldigkeit getan und unsere Freiheit erkämpft. Jetzt sind eigentlich mal die Leute, die bisher immer dachte, sie seinen auf der richtigen Seite, dran, etwas zu bewegen und aufzubegehren. Von Merkel und Gauck kann man das nicht erwarten. Das sind alles noch alte DDR-Lebensgeschichten. Wo seid ihr also? Ihr Menschen aus Hamburg und München? Köln und Stuttgart? Hannover und Bremen? Wir werden jetzt vom "Freund USA" im Verbund mit dem deutschen Geheimdiensten schlimmer überwacht, als es die Stasi je konnte. Es wird gefoltert und ohne Anklage gemordet. Bürgerrechte werden immer mehr beschnitten. Die Gesellschaft driftet immer weiter auseinander. Reiche werden immer reicher, der Rest zahlt drauf. Wo ist euer Aufbegehren? Oder seid ihr noch so geschockt, dass der liebe Uncle Sam nun doch nicht so freundlich ist wie gewohnt? Dann wirds aber mal Zeit, aufzuwachen!
Wo sind also die Menschen aus den alten Bundesländern, die immer was von Freiheit geredet haben, wenn man sie mal braucht? Ihr wusstet es doch sonst immer besser, wie es geht! lol
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