Todesgrüße aus der Wüste.

20.07.2022 21:56

Gestern und vor allem heute waren ja nun die bisher heißesten Tage des Jahres. Und während ich sowas früher mal ganz nett fand, ist es für mich heute ein Zeichen, dass die Natur aus der Harmonie geraten ist. Zumindest, was diese Breiten hier angeht.

Im Grunde kommt mit solcher Hitze der Tod übers Land gekrochen. Das hat etwas von einem Fieber knapp unter 42°C, wenn die Eiweiße des Körpers beginnen, zu denaturieren.

Und tatsächlich kommt es bei jeder Hitzewelle zu deutlichen Übersterblichkeiten. Menschen, Tiere und Pflanzen sterben einfach, wenn es zu heiß wird.

Und welchen Sinn hat das? 

Biologische Auslese?

Heute war für mich deswegen ein sehr stressiger Tag, denn es macht schon einen deutlichen Unterschied, ob es 30°C im Maximum hat, oder 38°C wie heute.

Bis 30°C komme ich mit dem Gießen hinterher. Bei 38°C kann ich zuschauen, wie die Absterbeprozesse losgehen.

Der Yacon sieht zum Teil aus wie getrockneter Tabak, der Mais wird schon gelb, ohne dass er auch nur einen Kolben angesetzt hat, die Bäume werfen schon die Äpfel ab und lassen die Blätter hängen, eine kleine Brombeere, voller Früchte, ist mir vertrocknet, ich musste die Tomaten mehrmals gießen und noch die neu gepflanzten Apfelbäume auf der Arbeit.

Ich frage mich nämlich, welchen Sinn es hat, wenn etwas zu solchen Absterbeprozessen führt?

Zuwas soll das gut sein?

Wo ist da die Harmonie, das Aufbauende, das Lebensfördernde, das Segensreiche?

Im Endeffekt das Göttliche?

Wen man mal hier schaut, www.windy.com, dann findet man unter "Temperatur" zumeist diese Verhaältnisse:

Die heißesten Zonen sind die Wüsten Saharasias. Sprich Sahara, arabische Halbinsel bis rüber nach Persien und hoch nach Mittelasien.

Das sind auch gleichzeitig die Regionen, die die ersten Hochkulturen inklusive Getreideanbau hervorgebracht haben. Ägypten, Babylon, Israel, das persische Reich.

Die Frage ist, in wieweit schon damals die Wälder im Zuge der Entwicklung dieser Kulturen abgeholzt wurden, was dann in weiterer Folge zur Verwüstung führte.

Sind die Bäume erst einmal weg, dann heizt sich der Boden ungleich stärker auf und die Hitze entsteht überhaupt ersteinmal.

Und über bestimmte Wetterlage kommen diese Wüstentemperaturen auch hier in den Norden, wo sie auf nicht angepasste Tiere, Pflanzen und Menschen treffen. Und dann kann man zuschauen, wie die Absterbeprozesse im Garten einsetzen. Und zwar rapide schnell!!

Die Himbeeren sehen nach zwei Tagen aus wie Papier.

Und da diese Wetterlagen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben, muss man annehmen, dass da etwas gehörig aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und die Frage ist eben, ob diese Entwicklung nicht schon viel eher begann und nicht erst mit der Förderung von Erdöl, Kohle und Gas.

Wieso sollte die Natur sich selber zerstören?

Das kommt mir fast etwas autoaggressiv vor.

Aufbauen, dann zerstören.

Gerade ist die Zeit der Mirabellen. Die Natur möchte also etwas geben, möchte eigentlich Genuss teilen! Und haut dann gleichzeitig so dazwischen, dass die Früchte am Baum verrotten.

Für mich macht das keinen Sinn.

Frost ist ja noch nachvollziehbar, einfach weil somit auch die Schädlinge begrenzt werden, aber diese Wüstenhitze, die eben richtiggehende Zerstörung und Tod (wie gesagt, Stichwort sommerliche Übersterblichkeit) bringt, hat für mich keinen Sinn.

In diesen Gebieten regnet es ja auch kaum.

Aus meiner Sicht gibt es nur eine Lösung dieses Problems: die Wüsten wieder zu begrünen.

Statt solcher Schnapsideen wie den Mars zu kolonalisieren, oder das CO2 in den Griff zu bekommen, was einfach nicht wirklich funktioniert, müsste man sich anstrengen, die Wüsten wieder zu begrünen. Und zwar, bevor sie sich immer weiter ausbreiten. Das gilt auch für uns hier oben im Norden. Auch wir müssen wieder anfangen, Bäume zu pflanzen.

Der Wald ist eben der natürliche Zustand in vielen Regionen der Erde und er wirkt eben massiv ausgleichend auf das Klima.

Ist er weg, kommt es zu mehr Extremwetterlagen. Es heizt sich tagsüber mehr auf und kühlt sich nachts mehr ab. Es wird also wüstenartiger.

Dass man schon vor 2.000 Jahren rund ums Mittelmeer großflächig sämtliche Wölder rodete, ist belegt, auch, dass das natürlich auch einen Einfluss auf das Klima dort hatte.

Und ich vermute, dass man eben auch in den ersten Zivilisationen massivst Wälder rodete. Für Feuerholz, Waffen, Bauholz, Schiffsbau, Konstruktionsholz usw usw... und eben für den Ackerbau und die Viehzucht. 

Das Ergebnis waren eben ökologische Katastropen und zunehmende Wüstenbildung.

Irgendwann hat sich diese Kulturform auch hier durchgesetzt und auch hier hat man die meisten Wälder weggehackt. Was eben auch dazu führt, dass sich heiße Luft ungehindert ausbreiten kann. Wälder sind ja auch natürliche Hindernisse, die gleichzeitig kühlend wirken.

Die Frage ist eben, wieso man nicht schon lange damit angefangen hat, die Wüste wieder zu begrünen. Muss ja möglich sein! Immerhin weiß man ja auch prinzipiell, wie man den Mars terraformt.

Also dann!

Die Todeszonen wieder renaturieren und revitalisieren.

Wo ist Elon Musk, wenn man ihn braucht?

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