
Vermintes Gelände
13.12.2019 13:15Oh, ist das alles schlimm!
Gestern hatte ich ja einen Artikel, mal wieder, über die Manipulationen und die, aus meiner Sicht, Unausgewogenheiten in der Berichterstattung der Medien über den Klimawandel. Ich unterstelle denen einfach, eine Agenda zu verfolgen, deren Ziel man uns aber nicht verrät. Und dass man das CO2 quasi als Hebel einsetzt.
Das ist zumindest meine Wahrnehmung.
Und vorgestern sagte meine Mutter zu mir: die Victoriafälle sind jetzt auch ausgetrocknet. Hätten sie in den Nachrichten gebracht.
Na ok, wird schon so sein. Ich habe da jetzt nicht weiter nachgeforscht. Aber heute hat der allwissende Newsfeed auf Facebook folgende Meldung verbreitet:
Quelle hier: www.facebook.com/photo.php?fbid=3137608476465327&set=a.2682649091961270&type=3&theater
Der Facebookbenutzer hat das wie folgt kommentiert:
Auch dieser Fall ist ein erschreckendes Beispiel dafür, weshalb der Begriff "Lügenpresse" durchaus seine Berechtigung findet. Das über den Rundfunkbeitrag finanzierte MDR verbreitet bewusst irreführende Falschmeldungen.
Wer genau hin schaut, erkennt, von welchen Blickwinkel aus fotografiert wurde. Die angebliche #Austrocknung der #Viktoriafälle gibt es nicht.
Ich hatte das dann gleich meinen Leuten hier gezeigt und sie meinten dann, dass sei aber eine Irreführung und eigentlich hätte man das zeigen sollen und eben auch mal einen seriösen Klimatologen hinsetzen, der das erklärt, wieso es vielleicht heuer weniger Wasser gibt und dann würde man wahrscheinlich hören, dass es schon immer mal gab, dass der Sambesi weniger Wasser als sonst führt.
Und man müsste da ja dem MDR gleich mal schreiben!
Ich habe dann eben mal gegoogelt, um zu schauen, wie es wirklich aussieht:
Die Fotos der fast komplett ausgetrockneten Victoriafälle sorgten für weltweite Beunruhigung. Die Bilder schüren die Befürchtung, der Klimawandel könne die Victoriafälle für immer austrocknen.
Ich behaupte ganz frech: das war das Ziel. Die Leute mit Fake News beunruhigen, um sie für die Klimadiskussion einzunorden. Und das hat ja auch geklappt. Wieviele der Menschen, die jetzt die Info haben, schockierend präsentiert, kriegen auch die Richtigstellung zu hören?
In der Regenzeit, also zwischen November und März, wenn der Fluss das meiste Wasser führt, entsteht dort der größte Wasservorhang der Welt, gemessen an der Höhe und Breite.
Also die Frage ist, wann das Foto des trockenen Flusses entstanden ist.
Blickt man von der Seite Sambias auf die Wasserfälle, ist diese gegen Ende der Trockenzeit immer trockener als die gegenüberliegende Seite Simbabwes. "Das im Internet kursierende Foto ist von der Sambia-Seite aus gemacht worden",(...) Das erwecke den Eindruck, dass die Fälle komplett ausgetrocknet seien. Tatsächlich bietet sich aber aus der Sicht Simbabwes aktuell dieses Bild:
Quelle: https://www.sn.at/panorama/international/ausgetrocknete-victoriafaelle-so-sieht-es-derzeit-wirklich-aus-80480572 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2019
Quelle: https://www.sn.at/panorama/international/ausgetrocknete-victoriafaelle-so-sieht-es-derzeit-wirklich-aus-80480572 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2019
Ich halte das für eine unsagbare Frechheit und Unverschämtheit, den Menschen trotz besseren Wissens solche Hiobsbotschaften zu vermitteln. Das sind im besten Wortsinne: Fake News. Nicht richtige, unwahre Neuigkeiten.
Also man kann ja sagen: die Wasserfälle führen weniger Wasser als normal (wenn es denn wirklich so ist). Dann holt man sich einen seriösen Experten und der erklärt dann wieso das so ist. Aber man wird es eben schwer auf den Klimawandel zurückführen können, zumindest dann nicht, wenn es schon in der Vergangenheit solche Ereignisse gab.
Aber das wäre eine seriöse und ausgewogene Berichterstattung.
Statt dessen .. siehe oben.
"Heuer hat es in Victoria Falls schon mehr geregnet als im vergangenen Jahr um etwa dieselbe Zeit", sagt Evans weiter.
Hätte man ja auch mal in die Meldung packen können. Ist ja eine wichtige Info.
Auch Carina Grüninger von Safari Destinations war Anfang Dezember vor Ort und bestätigt dieses Bild: "Das Foto, das im Internet kursiert ist von einem 200 Meter kleinen Abschnitt auf der sambischen Seite gemacht worden". Die Fälle seien jedoch 1,7 Kilometer breit. Das verzerre das Bild. "Der Wasserstand auf dem Sambesifluss ist seit Ende November schon um sechs Zentimeter gestiegen, vergangene Woche hat es noch einmal stark geregnet."
Ich verstehe nicht, wie man diese Meldungen so ungeprüft unter die Leute bringt und sich dann in der ohnehin schon angespannten Situation wundert, dass die Leute dann mit Empörung reagieren. Sind die so dumm? Die Wahrheit kommt doch heute in Zeiten des Internet IMMER irgendwo ans Licht. Siehe Artikel in der SN.
Oder ist es genau das, was man will? Die Spaltung? Also zwischen die, die da jetzt glauben, der Sambesi trocknet aus, weil Klimawandel, und die, die da im Internet nun diese Richtigstellung finden und sagen: das stimmt so aber nicht!
Treibt man genau so den Keil zwischen die Menschen?
Wie auch immer: es sind so oder so unlautere, unseriöse und gemeinschaftsschädigende Verhaltensweisen.
Bevor man solche Nachrichten (na ja, man soll sich eben danach richten) verbreitet, sollte man eben den Wahrheitsgehalt auch nachprüfen, wenn man ernstgenommen werden will. Man fragt sich sofort: wo werden wir denn noch so in die Irre geführt?
Ich habe das ja auch am eigenen Leib 2018 erfahren, als hier in der Kreisstadt Köthen ein junger Mann in einem Streit mit afghanischen Migranten zu Tode kam: da gabs einen Trauermarsch und ich bin aus purem Interesse hingefahren. Ich wollte schauen, was da abgeht. Auch vor dem Hintergrund der damaligen und jetzt berüchtigten medialen Hetzjagd gegen Chemnitz. Man kann sich eben nicht mehr drauf verlassen, was da berichtet wird und am Besten schaut man selber mal hin. Und so habe ich diesen Trauermarsch eben auch live erlebt.
Am Ende wurde ich sogar von mehreren regionalen Radiosendern interviewt und ich habe wohl ziemlich intelligente Antworten gegeben, zumindest wirkten sie überrascht über das, was ich gesagt habe. Ich habe auf ein Interview in der ARD hingewiesen, wo Verwerfungen angekündigt wurden, habe auf die Zusammenhänge zwischen Marktwirtschaft, geringen Geburtenraten, Wachstumszwang und die Konsequenzen daraus hingewiesen und vorhergesagt, dass die Spannungen auch durch falsche Berichterstattung zunehmen werden. Leider hat das niemand mit dem Smartphone aufgenommen, war ganz am Ende der Veranstaltung, so dass es eben auch unabhängig von den Medien online hätte gehen können.
Gesendet wurde es nie. Dafür aber Tante Käte mit Kittelschürze, Jummistiwwel und fettigen Haaren aus der Lohmannstraße, die irgend einen ausländerfeindlichen Mist erzählte. Und fertig war die Story über Köthen.
Dem Land Simbabwe droht nichtsdestotrotz die schlimmste Hungerkrise seit zehn Jahren. Schuld daran ist neben der Dürre die Jahrzehnte lange Misswirtschaft unter dem 2017 gestürzten und im September gestorbenen Langzeitherrscher Robert Mugabe. Mehr als die Hälfte der 14 Millionen Einwohner wisse nicht immer, wo die nächste Mahlzeit herkomme, sagte der Vertreter des Welternährungsprogramms (WFP), Eddie Rowe, vergangene Woche in der Hauptstadt Harare.
Quelle: https://www.sn.at/panorama/international/ausgetrocknete-victoriafaelle-so-sieht-es-derzeit-wirklich-aus-80480572 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2019
Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, als erstes mal auf die Bevölkerungsentwicklung zu schauen.
Und siehe da:
Von MagHoxpox - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Gleichzeitig hat man auch die ganzen weißen Farmer rausgeworfen, aber eigentlich hat man damit die intensive Landwirtschaft aufgegeben und wenn dann wirklich noch ein paar trockene Jahre dazukommen, ist die Katastrophe perfekt.
Auch hier: der Klimawandel ist dann nur der I-Punkt auf einer eh schon verrückten Entwicklung.
Deswegen waren wir hier auch auf einem guten Weg: Schrumpfung. Dann braucht man keine super-intensive Landwirtschaft mehr, man hätte in einem guten Energiemix auch Kohle verfeuern können, weil weniger Menschen einfach auch weniger verbrauchen und die Natur durchaus auch Pufferfunktionen hat und man hätte einfach der Natur wieder mehr Raum geben können, indem Wälder gepflanzt werden und Bereiche wieder einer natürlichen Dynamik unterliegen dürfen.
Aber man ist zu gierig.
Ja, alles vermintes Gelände heute. Wem kann man noch glauben? Was stimmt? Was ist richtig?
Ich schreibe ja manchmal, dass die Zivilisation am Ende am Misstrauen eingehten wird. Gestern habe ich durch Zufall noch ein Video gesehen, wo der Gerhard Wisnewski sagte: alles ist auf den Kopf gestellt und man müsse immer mehr aufpassen. Früher konnte man fast jedem trauen und die Betrüger waren selten. Heute ist bei 90% der Verkäufer, Anwälte, Ärzte, Jursiten, Banken und eben alle, die was verkaufen wollen, Misstrauen mehr als berechtigt und sie würden auch immer gefährlicher. Sie sähen den Menschen zunehmend als Beute. Man mus simmer mehr aufpassen, was sie einen alles andrehen wollen.
Das hätte sich sehr ungut entwickelt, ist auch ein ganz neues soziales Umfeld und er rate mittlerweile dazu, bei Gesundheitsproblemen, wo man aber mit leben kann, nicht zum Arzt zu gehen, weil das mittlerweile gefährlich sei. Es gäbe zwar noch die guten Leute (Anwälte, Ärzte, bis hin zum Einzelhandel), aber man müsse schon sehr stark danach suchen.
Ist auch mein Empfinden zum Teil. Und es erklärt sich eben aus dem Zwang, immer wieder Profite und Wachstum generieren zu müssen.
Das ist dann die logische Konsequenz und der Zerfall ist nur noch eine Frage der Zeit.
Es hat aber auch sein Gutes...
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