weiter gehts...

31.03.2014 16:42

...mal wieder mit einem Blogeintrag von mir. Zuerst die schlechte Nachricht: irgendeine Arschgeige hat meine Kamera geklaut, deswegen gibts erstmal keine neuen Fotos zu sehen. Und ich hatte grade angefanegn, all die schönen Sachen hier zu fotografieren. Gekeimte Kokosnüsse, Papayas... Und die, die ich noch nicht hochgeladen habe, sind auch weg. Gibt zwar zwei drei Verdächtige, aber ich kann nichts beweisen. Somit kann ich meine Panasonic wohl abschreiben. Ausser es passiert noch ein Wunder.

Die gute Nachricht: alle infizierten Mückenstiche verheilen bei den Betreffenden, mich eingeschlossen, vorbildlich. Tja.. Fotos.. lol.. siehe oben. 

Aber kommen wir mal zu dem, was mich hier so auffällt, bzw. beschäftigt:

Weiss bleibt weiss.

Man kann noch soviel in der Sonne sein, nach ein paar Tagen ohne direkte Sonne wird man unweigerlich wieder weiss. Oder sagen wir mal heller. Man kann die Bräune dann regelrecht abwaschen. Drunter kommt zum Vorschein: mein nordisches Erbgut. Hell und blauäugig renne ich hier rum und selbst nach Monaten in der Tropensonne ist es wie verhext. Ich bleibe nicht braun, sondern bleiche immer wieder aus, wie ein zu heiss gewaschenes braunes T-Shirt. Und wenn man dann wieder mal in der Sonne ist, wird man wieder rot, und das, obwohl ich hier wirklich jeden Tag im Freien bin, stundenlang. Aber sowie der Reiz nachlässt, ist es für den Körper wieder das Signal, die Pigmentierung abzubauen. Sonnenbrand bekomme ich zwar keinen mehr, ausser ich setzte Hautpartien, die wirklich lange keine Sonne gesehen haben, der Tropensonne aus, aber wie gesagt, ich bleibe einfach nicht braun, sondern verliere die Bräune doch recht schnell wieder. Wie gesagt, da reichen dann drei Tage etwas bewölktes Wetter und schon fängt der Körper an, die Pigmente abzubauen. 

Witzig ist auch, dass ich auf der Herfahrt auf dem Schiff schon das Gefühl hatte, ja keinen Sonnenstrahl zu verpassen. Und auch die ersten Wochen hier hab ich jeden Sonnenstrahl ausgenutzt. Konnte ich das nicht, hatte ich das Gefühl, etwas zu verpassen. Anscheinend wollte mein Körper seine Vitamin D Reserven wieder auffüllen. Jetzt, nach ca. 4 Monaten, habe ich dieses Gefühl nicht mehr. Oft meide ich sogar die Sonne. Ich nehme mal an, dass meine Vitamin D Speicher wieder aufgefüllt wurden. 

Die Sonne ist derzeit wirklich auch sehr stark. Und scheint zu mittag genau senkrecht runter. Man wirft dann wirklich keinen Schatten. Bzw. steht auf einem Schatten. So ist das also! Das wollte ich schon immer mal erleben! Aber die Hitze geht mir so langsam auf den Zeiger. Wie sehr wünsche ich mir mal ein kühlendes Gewitter und anschliessend drei Tage weniger heisses Wetter, bevor die Temperaturen wieder ansteigen. Und natürlich ist der permanent hohe Gehalt an Luftfeuchtigkeit auch auf Dauer etwas nervig. Aber klar, besser als 5 Grad und nasskalt. lol Dann lieber 33 Grad und nass-warm.

Die Frauen

Man kann ja sagen, was man will, aber die Mädels hier sind echt hübsch. Und was mir sehr gefällt ist, dass sie sich auch so kleiden und geben, das ihre Weiblichkeit unterstrichen wird. Mit schönen Frisuren, Kleidern, einem weiblichen Gang und was so alles dazu gehört. Im direkten Kontrast in Puerto Viejo dann die Mädels aus den nordischen Ländern, zumeist Menschen aus der Kategorie "Alternativ", "Aussteiger" oder "Ausgebrannt". Und dann kann man sich das ganze Elend live anschauen, tätowiert von oben bis unten mit zottligen Haaren, gepierct und Benehmen wie ein Bierkutscher. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, es sind alles Kerle. Na seis drum... mir gefällt es nicht besonders. Der einzige Anmachspruch, der mir da einfällt ist: "Hola! Wie siehts aus? Runde Armdrücken, oder was?" lol

Die Nachbarnschaften

Ein sehr spannendes Thema. Es geistern ja oft so Ideen rum, Gemeinschaften zu begründen. Hier konnten wir ja jetzt mal monatelang ausprobieren, wie sowas gehen könnte. Zum Grossteil haben wir hier so gelebt, dass jeder sein eigenes Reich hatte, und wir uns dann jeden Tag verabredet haben und was unternommen haben. Das hat mir persönlich sehr gefallen. Einige haben sich aber sogar getraut, sowas unter einem Dach zu versuchen. Mit dem Ergebniss, dass meine französische Freundin meinte, dass sie auf keinen Fall eine Gemeinschaft unter einem Dach will, sondern sich eher so eine dörfliche Struktur vorstellen könnte, wo halt jeder sein Reich hat, man aber dennoch nah genug zusammen wohnt, um was zu unternehmen. Und auch ich habe gemerkt, dass ich nie und nimmer eine Gemeinschaft beitreten würde, wo alle unter einem Dach hausen. Dazu sind die Menschen einfach zu verschieden. Und man generiert einfach unnötig Probleme, wo man dann wieder irgendwelche Programme braucht, um sie zu lösen. Manchmal trifft man einfach Menschen, die einen einfach auf den Sack gehen, wenn sie nur den Mund aufmachen. Man merkt einfach, dass es nicht passt. Und wenn du dann so jemanden mit unter dem Dach hast, oh weh oh weh.... Und diese Probleme kann man einfach umgehen, indem man Freiräume schafft, wo jeder sich auch mal in sein Reich zurückziehen kann. 

Das Essen

Hab jetzt nach zwei Monaten obstlose Zeit mal wieder Lust auf Grenadillen bekommen. Sie rochen plötzlich überraschend gut. Monatelang roch mir Obst ja wirklich widerlich und eigentlich wie etwas, was giftig ist. Ich hab aber beobachtet, dass in den letzten Tagen das Obst plötzlich weitaus weniger widerlich roch, sondern "nur" uninteressant und heute rochen mir die Grenadillen und eine Papaya so richtig gut. Also mal welche gekauft und dann schauen wir mal. 

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