Wendezeit

20.03.2020 10:34

Wisst ihr, die ganze Coronageschichte erinnert mich gerade in weiten Teilen an die Zeit der Wende 1989. Wir saßen damals im Sommer 89 in der Bushaltestelle hier im Ort und hörten Radio. Da gab es dann Meldungen, dass Menschen über die Botschaften auswandern wollen, dass es eine regelrechte Massenflucht gab. Das System war damals schlichtweg wirtschaftlich und auch moralisch am Ende.

Ein paar Monate später gabs dann die Grenzöffnung und relativ schnell war die DDR dann auch Geschichte.

In der Wendezeit herrschte eine unglaubliche Energie. Das war so eine Mischung aus Freude, Aufbruchstimmung, "Jetzt  ist das Alte weg, und wir können was Neues aufbauen", aber auch Angst, Sorge, "Was kommt jetzt?", "Was passiert mit uns, unserem Job, Geld, Erspartes, Haus, Land?"

Und genau diese Mischung sehe ich gerade wieder. Viele Menschen haben, hier zumindest, keine wirkliche Angst vor dem Corona-Virus, sondern plötzlich ist wieder so eine Wendezeit, die wie aus dem Nichts zu kommen schien, sie sorgen sich eher um die wirtschaftlichen Entwicklungen, also das, wie man sein Leben erhält. Da gehen gerade wieder viele Sorgen rum, aber dann gibt es auch unglaublich viele, die nun ganz hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Das System wird weg sein, die Erde erholt sich, die große Bewusstseinsbildung ist im Gange, jetzt bauen wir eine neue und bessere Zukunft auf, überdenken mal unser Leben, schauen, was wirklich wichtig ist ...

 

... gleichzeitig kursieren die wildesten Geschichten und Verschwörungstheorien.

Aber natürlich haben sich 1989/ 90 die Hoffnungen auf eine bessere und schönere Welt nicht erfüllt. Klar, man konnte ab 1990 relativ bequeme einkaufen und sich materiell austoben. Aber im Grunde ist man nur auf einen eh in den Abgrund rasenden Zug aufgesprungen, der sich "kapitalistische Marktwirtschaft" nannte. Und schon damals gab es Bücher und Artikel, die das System ein Scheitern prognostizierten, eben weil das Geldsystem und die darin liegende Dynamik keinen anderen Ausgang zuließ.

Ich erinnere mich noch, dass diese Wendeenergie ca. 3 Jahre anhielt, dass war genau die Zeit meiner Ausbildung, dann waren hier aber soweit die Strukturen des westlichen Systems übernommen worden, die Bürgerrechtler und Freiheitskämpfer aufs Abstellgleis geschoben, man präsentierte so Leute aus der dritten und vierten Reihe als neue Ostpolitiker, besetzte aber sämtliche wichtigen Positionen, angefangen beim Ministerpräsidenten bis runter zu den Krankenkassen mit Menschen aus den alten Bundesländern (bis heute ist das so und ca. 80% der wichtigen Posten werden so besetzt, so zumindest der ehemalige brandenburgische MP Platzeck kürzlich im MDR.)

Und das wars dann.

Nach vier Jahren hatte man den Osten komplett übernommen und den 1990-92 deutlich zu spürenden Drang nach mehr Freiheit und einer anderen Gesellschaft, von der noch keiner wusste, wie die aussehen soll, in Richtung Konsum gelenkt.

Viele Ängste und Sorgen haben sich damals nicht bestätigt, manche schon, aber auch viele Hoffnungen, und Träume wurden wieder begraben.

Das größte Wendetrauma war aber das der Kränkung. Viele Menschen fühlten sich (bis heute zum Teil) als Deutsche zweiter Klasse und wurden zum Teil auch so behandelt. Diese Kränkung aus der Wendezeit kann auch jetzt wieder kommen, und zwar, wenn die Wirtschaft crashed und die Menschen, vom Firmenbesitzer über den Unternehmer bis zum normalen Arbeitnehmer, allesamt zu Bettlern beim Staat werden müssen.

Es kann also wirklich sein, dass wir gerade wieder so eine Neuauflage einer Wendezeit bekommen, wo Ängste und Sorgen vorherrschen, aber auch starke Hoffnungen und Träume, und am Ende wird es Gewinner geben, Verlierer und Kränkungen und nach einiger Zeit wird man von denen übernommen, die von Anfang an die Architekten der ganzen Entwicklung waren.

Für mich persönlich mache ich mir realtiv wenig Sorgen, klar man wird auch mit Verlustängsten konfrontiert, aber ich frage mich immer öfters, ob das überhaupt "meine" Ängste sind, oder ob die vielleicht schon über Generationen vorhanden sind und von einer Generation auf die andere übertragen werden. Ich merke da immer, dass ich da Ängste habe, oder damit in mir konfrontiert werde, die gar nicht "Ich" sind. Mein wahres Selbst ist da relativ angebunden und voller Vertrauen, dass man versorgt wird und das Leben einen nicht hängen lässt, aber die Deutschen, im Osten sogar einmal öfters, haben eben schon mehrere traumatische Sachen erleben müssen und wenn das nicht verarbeitet wurde, dann wird das energetisch weitergetragen und man wird dann damit schon als Kind angesteckt. Es gab eben schonmal einen ersten Weltkrieg, eine große Inflation, eine Wirtschaftskrise, Hunger, einen zweiten Weltkrieg, einen kalten Krieg und eine Wende... vielleicht gehen kollektive Erinnerungen noch weiter zurück. 30 Jähriger Krieg, Pest.. was weiß ich...

Und sowas hält sich dann im kollektiven Unterbewusstsein als Angst und dann wird man da reingeboren und unweigerlich damit angesteckt. Aber wenn ich da genau hinschaue, dann sehe ich, dass das nicht meine Ängste sind, sondern die mit denen ich, wahrscheinlich schon frühzeitig als Kind, angesteckt wurde. Durch Eltern natürlich, Großeltern, aber auch gesamtgesellschaftlich.

Ich hege aber auch keine großen Hoffnungen und Erwartungen an die Nachkrisezeit. Ich versuche es realistisch zu sehen und beobachte, was gerade so alles rechts und links hochpoppt, wo man vielleicht schon erkennen kann, wohin die Reise gehen soll.

Vor diesem Hintergrund muss man schon sagen, dass die Wendeerfahrung sehr hilfreich und prägend war und man jetzt von diesen Erfahrungen zehren kann.

Wir hatten in der DDR massive Mängel an Versorgungsgüter, Grenzen waren dicht, Reisefreiheit eingeschränkt, manchmal war Militär auf den Straßen, das Geld im Grunde nichts wert, weil es nichts zu kaufen gab, in der Wende dann brach das System wie ein Kartenhaus zusammen, Ängste und Hoffnungen wurden sichtbar, aber das Leben ging weiter und die, die im Hintergrund wahrscheinlich die Fäden zogen, haben das errichtet, was sie errichten wollten.

Wenn man das alles schonmal erlebt hat, dann ist das zwar ärgerlich und unbequem, wenn man damit wieder konfrontiert wird, was ja durchaus kommen kann, niemand weiß ja, was man noch mit uns vorhat, aber schlußendlich geht das Leben halt weiter.

Abschließend noch eine Betrachtung von Analitik, den ich recht abgeklärt und bodenständig finde:

“Wenn diese Grippe nicht so schlimm ist wie behauptet, warum dann diese chaotischen Verhältnisse in Italien?”

Die chaotischen Zustände sind doch künstlich erzeugt worden. Panik, Stress (hat reale Auswirkungen auf Abwehrkräfte), Stilllegung des öffentlichen Lebens, Ausgangssperren, Überlastung der Krankenhäuser mit erkälteten Menschen, was sich zwangsläufig negativ auf diejenigen auswirken muss, die dort wirklich hin müssten.

Außerdem sind die Todeszahlen nicht besonders hoch. Und die Aussage, dass 460 Menschen in Italien gestorben sind, ist nutzloser Müll. Gestorben an was? Gestorben in Nord-Italien, in ganz Italien?

Hier eine nicht gefakte Meldung für Sie: Der deutsche Virologe Streeck, der persönlich Corona-Erkrankte untersucht, berichtet im Interview, dass in Deutschland täglich 2500 Menschen sterben.
Das ist eine faktisch korrekte Meldung, die bewusst Zusammenhänge suggeriert, die nicht existieren. Während Streeck die Statistik von insgesamt etwa 2500 Toten täglich in Deutschland bringt, um aufzuzeigen, dass Corona vor diesem Hintergrund einfach nichts ist, suggeriert die Meldung einen Zusammenhang zwischen Corona und 2500 Toten täglich. Verarschen ist wahnsinnig einfach. Und wenn man verstanden hat, wie es funktioniert, ist es übrigens auch einfach, nicht mehr darauf reinzufallen.

Nackte Zahlen über Tote, die ohne Bezug und Kontext in den Medien abgelassen werden, sind Desinformation, und im vorliegenden Fall auch Psychoterror.

PS: Wenn in einem christlichen Land, wo für Tote eine Bestattung üblich ist, die Bestatter dicht machen (aus Panik oder wegen Erkältung), und das einzige Krematorium der Stadt, das normalerweise ein Nischendasein fristet, plätzlich alles auffangen soll und damit nicht klarkommt, ist es Zeichen für was genau? Den Berichten über Militärkolonnen mit abtransportierten Toten würde ich aber ohnehin keinen Glauben schenken, wenn der Einsatzzweck und die behauptete Anzahl der Transporte nicht behördlich bestätigt wurden. In Italien ist gerade so oder so Militär auf den Straßen. Jeder kann sie abfotographieren und behaupten, dass da Zombies, Aliens, Tote, Dämonen und sonst noch wer transportiert werden.

analitik.de/2018/07/06/freiwillige-selbstreflexion/#comment-16116

Tja.. mal sehen, was sie mit uns vorhaben. 1990 war es die Erweiterung der Zone der kapitalistischen Marktwirtschaft.

Mal sehen, wohin es nun gehen soll, was man da nun für ein System aufsetzen will.

Abwarten und einen schönen Kaltauszug trinken! :-D

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