wer nicht loslassen kann, muss schleppen

22.12.2013 09:50

Auch hier im Urlaub findet sich immer wieder Zeit, Sport zu treiben. Es findet sich immer die Zeit, Liegestuetze zu machen, immer ein Spielplatz, wo es eine Stange fuer Klimmzuege gibt oder ein Platz fuer Kniebeuge. Und es ist immer wieder erheiternd, mit wieviel Gepaeck die Leute reisen! Grade eben schleppt sich ein Maedel mit einem riesen Rucksack auf dem Ruecken, einen kleinen auf der Brust, ein Beutel an der Huefte und noch Beutel in der rechten Hand ins Hostel. Wahrscheinlich ist sie grade von der Faehre gekommen. Die ist 200m weg und sie musste wahrscheinlich ihren ganzen Hausstand hier hochschleppen, weil: es koennte ja sein, dass man etwas braucht und dann hat man es nicht dabei. Somit schleppen viele Menschen, das sieht man hier auf Reisen, nicht nur materielles Gepaeck mit, sondern auch viele Aengste, Sorgen, Noete. Der Rucksack wird zum Symbol: wer nicht loslassen kann, muss schleppen. 

Auch ist mit sowohl hier als auch in Deutschland aufgefallen, dass grade im Sommer, wenn alles strahlt und blueht, die Menschen, vor allem viele jungen europaeischen Frauen, ihre schwarzen Klamotten aus dem Schrank holen. Vielleicht sind sie ja unterbewusst traurig, und wollen das so zum Ausdruck bringen, waehrend eben ringsrum das Leben in seiner ganzen Pracht existiert. Die Einheimischen tragen hier meist einfache, aber bunte Sachen. Sie wirken auch gluecklicher. Sie arbeiten wenig, haben genug zu essen, schwatzen viel und manchmal spielt hier die ganze Strasse Fussball. Jung und alt zusammen, es wird gelaermt und gelacht. Und das an einem Dienstag vormittag. Das erinnert mich noch an meine Kindheit in einem sehr kleinen Dorf. Eigentlich wars nur eine Strasse. Manchmal hat da auch die ganze Strasse Spass gehabt. Die Kinder haben gespielt und die Oldies haben am Fenster geschaut und uns angefeuert, geraucht, gelacht und den Sommerabend genossen. Hier ist das wohl noch aehnlich. 

Manche arbeiten hier auch als sogenannte Volunteere. Das heisst wohl, dass man etwas bezahlt, um da mitarbeiten zu koennen. Bei aller Liebe, Freunde, aber das waere das Letzte, was ich machen wuerde. Fuers Arbeiten bezahlen? Da steht ja die Welt Kopf! 

Insgesamt faulenze ich derzeit viel rum. Was grossen Spass macht. Alles kann, nichts muss gemacht werden. Irgendwie war es auch genauso, wie es im chinesischen Horoskop stand, und dito fuer die Jahre davor. Ich finde das sehr spannend und lustig, das an solchen astrologischen "Wissenschaften", egal ob abendlaendisch oder fernoestlich, anscheinend etwas dran ist. Selbst grosse Lichter der Wissenschaft wie Kopernikus, Keppler, auch Newton, und viele viele Philosophen, haben sich damit beschaeftigt. Fuer manche war das ja die eigentliche Arbeit und die wissenschaftlichen Entdeckungen waren eher Beiwerk zu dieser Forschungen. Aber seihs drum, 2013, das Jahr der Schlange, war ja fuer den Tiger ein Jahr der Ruhe, Stagnation, Pause, nachdem das Jahr 2012, Jahr des Drachen, extrem arbeitsreich und stressig war. Das kann ich erstmal alles bestaetigen. Ich finde solche Zufaelle schon witzig und interessant. Und 2014 ist ja dann das Jahr des Pferdes. Und fuer alle, die wissen wollen, was das fuer sie bedeutet, der schaue hier: chinesisches Horoskop

Was natuerlich hier absolut nicht aufkommt, ist Weihnachtsstimmung. Wie auch, hier ist es wie im Sommer in Deutschland. 28 Grad tagsueber, relativ trockene Luft, 21 Grad in der Nacht. Fuer Weihnachtsstimmung fehlt grade einfach die Atmosphaere. Was mir auch mal ganz recht ist. Dennoch moechte ich jedem Leser hier ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wuenschen. Und natuerlich einen guten Rutsch ins neue Jahr!! 

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