Wie man Heuschrecken fängt!
06.01.2013 20:18Tatsächlich, Du hast richtig gelesen! Heute gehts darum zu schauen, wie man Heuschrecken fängt oder andere essbare Insekten, welche grade im Sommer eine wundervolle und wohlschmeckende Proteinquelle darstellen und die vielleicht auch für den ein oder anderen Veganer eine Lösung darstellen, um den Körper mit bestimmten Stoffen zu versorgen. Ekelhaft? Nur für die Unwissende und das sind ja leider immer mehr! Insekten stellen seit altersher eine gesunde und leckere Möglichkeit der Nahrungsaufnahme dar. Sie sind extrem reich an Proteinen, Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren und sind darüber hinaus sehr lecker, wenn man erstmal drauf ist bzw. sie sind genau aus diesem Grund sehr lecker!!! (1) Denn wir erinnern uns: alles was in der Natur gut schmeckt, ist auch gut für uns! Alles was nicht gut schmeckt, ist verboten!
Ich erinnere mich noch an eine Heuschrecke von einer Wiese im Schwarzwald, die mir so wundervoll nach Champinoncremsuppe mundete, dass ich es nicht glauben wollte!
Weiterhin offenbart sich beim Insektenschmaus eine interessante Beobachtung. Alleine der Fang zeigt uns, wie sehr unsere Auge-Hand-Koordination darauf ausgelegt sind, sich schnell bewegende Objekte zu erhaschen und es ist schon fast ein Urtrieb, hinter Dingen herzulaufen, nachzuhaschen und zu fangen! Fangen ist sogar ein weltweit beliebtes Spiel. In irgendeiner Form, wirft und fängt man Objekte, was darauf schliessen lässt, dass sowohl das Fangen, als auch das Werfen grundsätzlich in unserer Natur und somit in unseren Gegen liegt! Man kann fast sagen, der Mensch ist zum Werfen und Fangen geboren!
Und auch beim Fang von Insekten merkt man dies auf eine recht anschauliche Art und Weise. Auch kann man hier seinen Zugang zur Natur nochmal überprüfen und man kann sehen, dass viele Informationen schon lange da sind! So greift man instinktiv nicht nach Arten, welche eine Warnfarbe tragen, wie schwarz-gelbe oder rot-schwarze Färbung, auch giftgrüne Tiere lässt man zumeist instinktiv in Ruhe, während braun oder sandfarbene Arten durchaus schon alleine vom Ansehen als essbar identifiziert werden. Einmal hab ich eine der giftgrünen Heuschreckenarten probiert, zu denen auch das Große Heupferd gehört, aber die musste ich ausspucken, weil sie giftig schmeckte (2). Gut essbar sind hingegen vor allem die Arten der Gattung der Grashüpfer, welche sehr häufig in Mitteleuropa vorkommen (3).
Wie fängt man Heuschrecken?
Die beste Zeit, um Heuschrecken zu fangen ist natürlich in den Sommermonaten, allgemeinhin werden sie im August ausgewachsen und hier finden sich dann auch zumeist eine hohe Dichte auf entsprechenden Wiesen. Leider nimmt das extensive Grünland, also die Wiesen, die nur zweimal im Jahr gemäht werden und somit Heuschreckenfreundlich sind, immer mehr ab. Sie müssen entweder artenärmeren Intensivwiesen weichen, oder werden umgebrochen und mit Mais zur Tierfütterung bepflanzt.
Findet man aber solche Wiesen, dann braucht man sie nur betreten und schon springen die Heuschrecken weg! Und jetzt heisst es Ruhe bewahren und konzentrieren! Im Schwarm sind Tiere schwerer zu fangen, weil man zur erfolgreichen Jagd ein Tier auswählen muss. Hat man eines ausgewählt, muss man flink sein. Auge und Hand müssen so gut koordiniert sein, dass man blitzschnell zugreift! Heuschrecken sind schnell und springen weit, also muss man Geduld haben und sich anschleichen...langsam... langsam.. ZACK! Da isse! Jetzt kann man die Heuschrecke einfach beherzt in den Mund stecken, oder man kann sie auch am Kopf packen und zudrücken! Und dann in Ruhe verspeisen.
Grade beim Essen solcher Wildtiere sind die Instinkte nach sehr stark ausgeprügt und man schmeckt sehr schnell, wenn man genug hat!
Auch passiert beim Fang etwas Eigentümliches, wenn man satt ist. Man wird ungeschickt und es fällt immer schwerer, ein Tier zu erbeuten. Die Auge-Hand-Koordination wird schwerfälliger und irgendwann lässt man es dann. Auf der besagten Wiese im Schwarzwald hab ich dann aber dennoch eine weitere gefangen. Als ich sie in den Mund stecken wollte, hat sie mir in die Oberlippe gebissen, weil ich einfach nicht mehr hungrig genug war, beherzt zuzubeissen. Das war dann eine ganz klare Sperre! :-P
Eine weitere lecker Insektennahrung sind Ameisen und vor allem die Ameiseneier. Der Zugang zu dieser Proteinquelle fällt sehr viel leichter. Auch hier findet man im Sommer auf guten Wiesen Ameisenhaufen, die man einfach mal etwas angräbt und schon sieht man die Eier liegen. Auch im Wald unter Stämmen oder Ästen oder unter einer umgefallen alten Schuppentür findet man oft enorme Mengen an Ameiseneier.
Hat man ein Ameisennest entdeckt (bitte nicht die der großen Waldameise, da geschützt), so reicht es wie gesagt, einfach den Sand etwas wegzuschieben und einen kleinen Stock zu nehmen, anzufeuchten und schon kann man die Ameiseneier futtern. Ab und an kann man auch ne Ameise essen, mir sind sie aber meist einfach zu sauer! (4)
Wer da auf den Geschmackt gekommen ist, der kann natürlich auch zuhause anfangen, Insekten zu züchten! Billiger kann man sich nicht versorgen! Wie das geht hat Bruno Comby in seinem Buch, welches ich unter "Literatur" verlinkt habe, gezeigt!
Auch eine leckere Alternative sind übrigens auch Junikäfer, Maikäfer und Engerlinge! (5)
Da freut man sich schon wieder auf den Frühling!
(1) suite101.de/article/essbare-insekten---nahrungsmitel-der-zukunft-a134507#axzz2HEBADgwi
(2) de.wikipedia.org/wiki/Heupferd
(3) de.wikipedia.org/wiki/Grash%C3%BCpfer
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