
Wieder zuhause.
10.08.2020 21:28So, nach über zwei Wochen "Rohkosttreffen" wieder zuhause angekommen. Tja.. was soll ich heuer sagen? Na ja, es war alles chaotisch, aber mal der Reihe nach.
Ich bin vor zwei Wochen Donnerstag mit einem Leihauto in Richtung Süden aufgebrochen. Ziel war Loriol sur Drôme in Frankreich. Das Problem: wir wollten das Treffen eigentlich wegen mangelnder Nachfrage absagen und einfach am Meer Urlaub machen. Die Frau, auf deren Grundstück wir für das Treffen ausweichen konnten, bestand aber darauf, es zu machen, weil es schon einige Anmeldungen auf französischer Seite gab.
Also haben wir gesagt, wir machen es dann eben, bzw. wir mussten es machen. Jörg hat aber gleich gesagt, er wird nicht die ganze Zeit da sein, weil es für die Kinder da blöd ist. Zu Recht, wie sich später rausstellte.
Also bin ich Donnerstag nicht wirklich enthusiastisch aufgebrochen und erstmal in die Schweiz gefahren, wo ich übernachtet und jemanden mitgenommen habe.
Freitag sind wir dann in Loriol angekommen.
Das Wetter war schön, das Haus auch, aber mir war sofort klar, dass es kein Platz für ein größeres Treffen ist.
Das Zeichen "Sackgasse" war hier nicht ganz unpassend.
Und ja, die Fotos sind aufgrund der zerkratzten Linse etwas neblig in der Mitte.
Wir haben dann aber das Beste draus gemacht und sind dort von Freitag bis Mittwoch geblieben. Es gab einige Franzosen und deutsprachige Rohies, die auch dort waren und die Zeit mit Yoga (Danke nochmal an Harald für seinen unermüdlichen Einsatz!!), Qi-Gong, Meditation, Familienstellen und Workshops zum Ahnenfrieden verbrachten.
Jörg hatte wieder erstklassige Produkte dabei, wenn auch nicht in der üppigen Auswahl wie gewohnt, was aber wegen Corona nicht anders machbar war. Darüber hinaus gab es einen Bioladen und einen Supermarkt mit guter Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten im Ort.
Hier einige Fotoimpressionen:
Der See war ein echtes Highlight! Sehr sauber, erfrischend kühl in der Tiefe, oben sehr warm. Einfach nur perfekt!
Was nicht gepasst hat: die Kids hatten keinen wirklichen Platz dort. Im Haus durften sie nicht sein, weil dort mal Kinder tobten und eines ausrutschte und sich etwas brach, so dass es nun quasi ein Hausverbot für Kinder gab, auf dem Grundstück gab es viele Workshops, die eher ruhig und entspannender Natur waren und das hat dann mit dem Geqieke und Gekicher der Kids nicht ganz gepasst.
Der See war auch etwas weiter weg, man musste mit dem Auto ca. 5km fahren.
Die Kinder wollten dann auch nicht für die ganze Zeit dort sein, waren ja schließlich ihre Ferien und lieber wieder nach Mas Depres ans Meer fahren.
Also sind wir Mittwoch früh aufgebrochen und nach Südfrankreich gefahren.
Das war dieses Jahr alles chaotisch und besonders blöd, wenn quasi die Organisatoren abpfeiffen! lol
Normalerweise verlässt der Kapitän als Letzter das sinkende Schiff, wir haben aber den Francesco Schettino gemacht. Das war der Kapitän der Costa Concordia, die wegen eines waghalsigen Manövers auf Grund lief, Schlagseite bekam und volllief. Es gab dann über 30 Tote. Und der ist auch vorab getürmt.
Na ja, ganz so schlimm war es dann doch nicht... aber das Ganze war unbefriedigend.
Aber Jörg und ich wollten es eh komplett absagen und gleich nach Mas Depres gehen, zumal die meisten später eh dort hingekommen sind, aber wie oben geschrieben, gab es da andere Ansichten im Führungskomitee und dann gab es da diese blöde Situation, dass wir da sein mussten, aber die Kinder echt keinen Platz hatten und auch dort nicht sein wollten (im Endeffekt waren sie die meiste Zeit auch in der Scheune, wenn man so will) und das auch deutlich artikulierten. Aber ich hatte es auch allen (mit einer Ausnahme) geschrieben und gesagt, wie es aussieht. Einige haben dann auch abgesagt.
Für mich war es heuer von der Seite aus sehr unbefriedigend und wir sind da auch in eine Situation geraten, die wir nicht gut auflösen konnten.
Sowas kratzt mich sehr, weil ich da eigentlich hohe Ansprüche habe und ein gutes Treffen anbieten will. Deswegen ja auch mein Begehr, es komplett abzusagen. Aber wie schon geschrieben, unsere französische Partnerin wollte es machen, also fanden wir uns dann in dieser Situation wieder.
Am Mittwoch sind wir dann nach Elne gefahren, das ist in der Nähe von Perpignan, wo es eine Rohkostcommunity gibt, die dort auf einem großen und netten Anwesen lebt. Jörg lebt auch dort und so sind wir eben dorthin gefahren. Die Kinder haben sich gefreut, hatten sie hier doch mehr Platz und Freiraum und es war auch die richtige Entscheidung gewesen.
Als wir ankamen, lief gerade eine Workshop, es waren also einige Gäste da und die Stimmung war recht angenehm. Am Wochenende kamen dann die paar deutschsprachigen Leute aus Loriol runter und es wurde dann im Grunde ein relativ normaler Urlaub mit und bei Freunden am Meer.
Mein erster Sommenurlaub seit 2009.
Viele Fotos hatte ich nicht gemacht, weil ich Anfang des Jahres schonmal dort war und schon einen Bericht mit vielen Fotos schrieb.
rohkost4.webnode.com/news/wenn-einer-eine-reise-tut-teil-ii/
rohkost4.webnode.com/news/wenn-einer-eine-reise-tut-teil-iii/
Aber den Grand Frais, der neben extrem guten gelben Drachenfrüchten und Grenadillen auch Corosol zu bieten hatte, musste ich mal im Bild festhalten (Ist die deutsche Sprache nicht fantastisch? Etwas "Im Bild festhalten" trifft es ja genau). Natürlich auch da nur mit Maske. Was ja vollkommener Irrsinn ist und nichts nutzt. Aber lassen wir mal dieses Thema...
Es war auf jeden Fall ein netter Einkauf. Die Corosol reifte auch sehr gut nach und zwei Tage später haben wir die gefressen. Ist ja auch so eine Sozialfrucht. Man muss die ja teilen, weil sie für einen zu groß ist und jeder kriegt dann was ab und man hat echt so ein gemeinschaftliches Geschmackserlebnis!
Schon nett. Wie bei der Jackfrucht, die ja noch größer ist...
Bisschen was von Perpignan gesehen... aber ich hatte da vor 5 Jahren mal eine Stadttour gemacht, fand die Stadt eher runtergekommen, aber gut...
Ansonsten waren wir fast jeden Tag am Meer baden, haben uns durch Jörgs Produkte gefressen, waren im Bioladen einkaufen, oder im Supermarche, der guten Schwertfisch hatte, haben Karten gespielt, Musik und Sport gemacht und einfach mal Urlaubsfeeling aufkommen lassen.
Das Meer ist aber auch Klasse! Schön warm, aber dennoch erfrischend, der Strand nicht zu voll, die Leute sehr entspannt und relaxed.
Alles in allem sehr nett.
Ach, noch eine kleine Story: Wir hatten dann noch eine Corossol gekauft, aber die haben wir dann auf Mas Depres gelassen, weil sie noch nicht ganz reif war am Freitag. Ein Bewohner dort, der die auch sehr mag und der auch oft im Grand Frais welche kauft, hatte ich einen Teil versprochen, weil wir nun quasi die Früchte da geräubert hatten.
Also ließen wir die dort, mussten also loslassen. "Nimm Du sie! Passt schon!!".
Auf der Rückfahrt in die Schweiz, die sich aufgrund des Rückreiseverkehrs in Frankreich sehr hinzog und die wir zum Teil auf Ausweichstrecken (mit ein paar reifen Feigenbäumen am Straßenrand) absolvieren mussten (und die bei 38°C kein Spaß war), hatte ich plötzlich irgendwo in der Nähe von Valence die Eingebung, nach einer Tankstelle zu suchen. Also mal im Navi (das ich ansonsten nicht benutze, wohlgemerkt!) nach einer Tanke gesucht und aus den vielen Vorschlägen eine ausgewählt.
Sie war abseits der Autobahn, also deswegen auch preiswerter. Auf dem Weg dorthin fuhren wir auch durch eines der vielen französischen Shoppingcentren, die man da auf der grünen Wiese errichtet hat und es gab dort auch einen Grand Frais. Wir sind natürlich rein mal rein, man weiß ja nie, und es gab .. tata.. eine reife Corosol UND sogar Brotbaumfrüchte! Also genau dies zwei Produkte, die ich so aus Costa Rica vermisst habe!
Ist das nicht fantastisch? Da lässt man los, gönnt anderen was und wird dafür mit MEHR belohnt, wobei man zu diesem MEHR auch noch hingeführt wird. Die anderen Läden hatten nämlich keine Brotbaumfrüchte!
Das Navi hat mir 10 oder mehr Tankstellen angezeigt und ich wähle genau die aus, die uns an einen Grand Frais vorbei führt, der nicht nur eine reife Corosol, sondern auch Brotbaumfrüchte liegen hat.
Das sind so die magischen und göttlichen Momente im Leben, wo man merkt, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als wir mit den Augen sehen.
Mir ist sowas ja schon mehrfach passiert und da kann ich nur immer wieder sagen: "Danke, liebes Universum / Gott / Leben!"
Wir haben das Ding dann auch bald gefressen und es war echt gut!
Alles in allem also eine etwas durchwachsene Geschichte.
Was haben wir gelernt? Nun, manchmal ist es besser, lieber etwas abzusagen, als so schwindlige Kompromisse zu machen, wo am Ende alle nicht wirklich zufrieden sind. Lieber seiner Intuition folgen, als was übers Knie brechen, mal loslassen...
Schauen wir mal auf 2021.
Wir haben schon spekuliert, ob uns der Camping nicht generell loswerden wollte, aber das sehen wir ja dann im neuen Jahr.
Lustigerweise haben sich schon Leute gemeldet, die einen Campingplatz in Süddeutschland haben und Interesse zeigen an einem Treffen.
Schauen wir mal...
Jetzt erstmal etwas entspannen nach der ganzen Fahrerei.
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BIC: GENODEF 1S 10
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